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Realbaby (4 / 5)
Ein kleines, eigenes Haus, ein Auto, eine Rembrandt-Kopie im Wohnzimmer und 70,- Dollar jede Woche nennt Dinky Earnshaw sein Eigen. Nicht zu vergessen Dinkys Liste, eine Art Wunsch- und Einkaufsliste in die Dinky all die Dinge eintragen kann, die er sich wünscht. Und diese Wünsche werden prompt erfüllt.
Lebensmittel muss er nicht anfordern, die bekommt er so; Rechnungen werden einfach beglichen. Das hört sich wirklich wie ein gut bezahlter Job an, oder? Und das alles nur, weil Dinky die Fähigkeit besitzt, mittels eines Spezialbriefs gewisse Leute aus dem Weg zu räumen, scheinbar zum Wohle der Menschheit.
Doch als der neunzehnjährige Dinky durch einen Zufall erfährt, wen er denn da beseitigt hat, stellt er weitere Nachforschungen an. Mittlerweile sind es an die 200 Menschen, die er auf dem Gewissen hat. Ihn beschleicht ein ungutes Gefühl und er muss entsetzt feststellen, wie naiv er doch war.
So erfährt er, dass er unter anderem eine Professorin namens Ann Tevitch mit seinem Spezialbrief in den Selbstmord getrieben hat, die in der Aidsforschung an einem Heilmittel dran war.
Und so langsam wird Dinky auch klar, warum er die 70,- Dollar in jeder Woche aufbrauchen muss, ja sogar vernichten muss, sollte etwas übrig bleiben, denn die Regel besagt, dass er kein Geld horten darf. Und so erkennt Dinky: Sollte er je vorhaben, diesen Job zu kündigen bzw. aus dem Geschäft auszusteigen, wäre er mittellos. Ihm bleibt nur eins: Einen Spezialbrief an seinen Chef Mr. Sharpton zu schicken, der für die Trans Corporation arbeitet, die auf der ganzen Welt nach Leuten wie Dinky suchen, so genannte Trannys ...
Fazit: Eine Geschichte, die kürzer nicht sein dürfte. Ich hätte mir gewünscht, dass die Geschichte nicht von Dinky selbst erzählt wird, da mich unheimlich interessiert hätte, was die Opfer denken, was sie fühlen, in welcher Situation sie die Briefe mit den merkwürdigen Zeichen öffnen, und was genau es war das sie letztendlich in den Selbstmord getrieben hat. Und leider schon wieder eine Geschichte mit einem offenen Ende. Fasziniert hat mich die Tatsache, dass Dinky sein übrig gebliebenes Geld vernichtet. Die Scheine mit dem Müllschredder in der Küche, die Münzen wandern in den Gully vor dem Haus.
Croaton (3 / 5)
Dinky ist ein Tranny, ein Mensch mit besonderen Fähigkeiten, der von einer mysteriösen Gesellschaft namens Trans Corporation angeheuert wird. Dort darf er das tun, was er am besten kann: Morden. Allerdings - so versichert ihm Mr. Sharpton - geht es nur Verbrechern an den Kragen, Menschen, ohne die wir alle besser dran sind. Endlich - nach über 200 Todesopfern - hinterfragt Dinky dies allerdings ...
Was mir die Geschichte etwas vergällt, ist die Tatsache, dass Dinky Earnshaw ein kaum greifbarer Charakter ist. Ein Mensch, der keine Freunde braucht und ohne viele Fragen zu stellen, über 200 Mal mordet, ist nicht eben die ideale Identifikationsfigur - und da er der Ich-Erzähler ist, macht dies den Zugang zur Geschichte umso schwerer. Auch wäre es nett gewesen, einige dieser seltsamen Symbole mittels derer er mordet, einmal zu sehen, anstatt nur ihre seltsamen Namen zu hören, mit denen man gar nichts anfangen kann.
Nett ist die Idee von Dinkys Liste und der Arbeitsbedingungen, denen er unterliegt. So ist der erste Teil der Geschichte auch spannender - das Anheuern und die Geheimnistuerei rund um seinen neuen Job; das Ende ist dann aber eher wirr und unglaubwürdig. Größter Pluspunkt der Story ist wohl ihre Beziehung zu Der Turm, aber eine wirklich gute Geschichte kann auch alleine stehen - und das fällt dieser hier schwer, noch dazu, da sie offen endet und man nicht erfährt, wer Dinky da am Ende kontaktiert und ihm raushelfen will.
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