Brennen muss Salem: Rezension

Version vom 13. Februar 2010, 15:46 Uhr von Wörterschmied (Diskussion | Beiträge) (hat „Brennen muß Salem: Rezension“ nach „Brennen muss Salem: Rezension“ verschoben und dabei eine Weiterleitung überschrieben)


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Croaton (2 / 5)

Mit diesem Roman bin ich nie wirklich warm geworden. Streckenweise finde ich ihn geradezu einschläfernd langweilig, einige Figuren sind unglaubwürdig. Dr. Jim Cody glaubt sofort an Matthew Burkes Vampir-Geschichten, Susan Norton macht sich gar alleine auf, sich im Marstenhaus umzusehen.

Als der Roman endlich in Schwung kommt (so im letzten Drittel), verebbt die einzig faszinierende Handlung rund um Pater Callahan im nichts (er fährt mit dem Bus davon und das war's - zumindest in diesem Roman!), der Schlusskampf gegen Kurt Barlow versinkt in Unlogik (siehe hier). Und der ersehnte Kampf gegen die Vampirbrut in Jerusalem's Lot findet gar nicht statt: Ben Mears und Mark Petrie legen das (im Deutschen) titelgebende Feuer, um die Monster auszuräuchern und dann zu vernichten - damit aber endet das Buch ...

Im Nachhinein bin ich froh, dass ich Brennen muss Salem recht spät in meiner King-Karriere las, sonst hätte ich dem Autor möglicherweise keine zweite Chance gegeben ...

Wörterschmied (1 / 5)

Ein Roman so lang und genießbar wie ein verschimmeltes Baguette.

Nichts stimmt an dieser Geschichte, was nur entfernt an Kings vorigen Erfolgsroman Carrie anknüpfen kann. Menschen, die ohne wirkliche Motivation so handeln, dass es für King am einfachsten ist, seine Geschichte zu erzählen. Keine Ecken, keine Kanten - alles passt irgendwie so hin, dass der Held am Ende ein Ende herbei führen kann, auf dass die Geschichte zu Ende geht. Jenes ist so abgebrochen und fingiert, dass man sich wünscht, man hätte bereits auf der Titelseite das Lesen eingestellt. Vielleicht lag gerade darin die Absicht des Übersetzers, das Ende bereits im Titel zu verraten, um dem potenziellen Leser besser auf ein gelungeneres Buch über Vampire umzulenken - an Auswahl soll es hierbei nicht mangeln!

Alles verschwimmt in einem einzigen Sumach: Charaktere sterben so sinnlos und brutal, wie es Carrie White nicht besser hätte herbeiführen können. Scheinbar durch ein telepathisches Geschick gelingt es den Figuren, andere von ihren irrsinnigen Idee zu überzeugen und in offensichtliche Fallen zu laufen, als hätte es keine Absprache der Welt besser vermocht. Ben Mears tötet nach so kurzem Bedenken seine Geliebte, dass Shakespeare sich im Grabe umdrehen würde; Pere Callahan zeigt genügend Verstand so schnell und schmerzlos wie möglich aus der Geschichte zu verschwinden wie ein Soap-Schauspieler mit schlechten Quoten, wobei der Verdacht nahe liegt, dass er bereits ein "quotenfreundlicheres" Projekt am Haken hat.

Zusammenfassend lässt sich die Geschichte als liebloser Versuch betrachten, an die Brutalität und Schnelllebigkeit des erfolgreichen Bestseller Carrie anzuknüpfen und ihn mit neuen Horrorelemente aufleben zu lassen, was leider zu einem einzigen Gewurstel von Figuren und Handlungsfetzen führt.

Realbaby (4 / 5)

Ich liebe Vampire! Nun ja, nicht direkt die Vampire aus Fleisch und "Blut" – sondern all die Geschichten, Romane, Filme und Sagen über Vampire. Zu meinen Lieblingsfilmen gehört Bram Stokers Dracula.

Des Weiteren – und hier bin ich auch schon bei meinen persönlichen Verbindungen verschiedenster King Romane – liebe ich es, zu erfahren, wo welcher Charakter wohnt, wie er lebt, und was für eine Art "Mensch" er ist. Und gerade das hat King meiner Meinung nach grandios gemacht. Wir erfahren, dass die Einwohner von Jerusalem's Lot ein Leben haben. Sie sind nicht nur einfach da und spielen ihre Rolle, sie haben Probleme, Sorgen, Ängste, Wünsche, Hoffnungen. Ähnlich wie bei Regulator bekommen wir einen Einblick, wie die Charaktere wohnen und leben.

Da ist z.B. die verheiratete Bonnie Sawyer, die ein Verhältnis mit dem 22-jährigen Corey Bryant hat. Mabel Werts, eine alte Dame, deren Lieblingsbeschäftigung das Ausspionieren ihrer Nachbarn ist – ein wahres Tratschweib! Charlie Rhodes, ein Busfahrer den die Kinder fürchten. Der bucklige Dud Rogers, der die Müllhalde von The Lot sein Eigen nennt und der von den Kindern der Stadt ausgelacht wird. Eigentlich ganz normale Leute, wie sie überall vorkommen können.

Ich bin selbst in einem kleinen Dorf mit ca. 700 Einwohnern aufgewachsen und kann mir die Einwohner von Jerusalem's Lot nur allzu gut vorstellen. Und auch das Marstenhaus. Ein leerstehendes Gebäude, welches seit dem Selbstmord des Besitzers gemieden wird. Kurz gesagt: Brennen muss Salem verbindet (zum Teil) meine eigene Kindheit mit meiner Leidenschaft für Vampire.

Ich muss gestehen, dass ich Brennen muss Salem erst so richtig für mich entdeckt habe, als ich mir das Hörbuch, gelesen von Jürgen Kluckert, gekauft habe. Ich kann mich vage daran erinnern, vor 2 Jahren Brennen muss Salem gelesen zu haben. Damals war ich enttäuscht vom Ende. Nicht zu wissen und zu erfahren, ob Ben und Mark letztendlich die Stadt von den Vampiren befreien können, war alles andere als befriedigend. Doch nach dem Wiederentdecken dieses Romans ist mir das gar nicht mehr so wichtig. Wichtig ist für mich, wie aus einer kleinen Stadt eine wahre Hölle werden kann ...

Fazit: 4 von 5 Punkten und meine Empfehlung zum deutschen Hörbuch zu greifen.


V E Artikel über Brennen muss Salem
Roman • Filme (Film, Fortsetzung, Remake) • Hörbücher (Original, Übersetzung) • Inhaltsangabe (Teil I, Teil II) • Verknüpfungen • Klappentexte • Rezensionen (Buch, TV-Film, Film-Remake) • Coverpage
Charaktere: Kurt BarlowMatthew BurkeDonald CallahanJim CodyDanny GlickRalphie GlickHubie MarstenBen MearsSusan NortonMark PetrieMike RyersonRichard Straker
Schauplätze: Evas PensionJerusalem's LotJointner AvenueMarsten-HausMöbelgeschäft Barlow und Straker
Sonstiges: Club der echten PiratenDraculaGeisterhausÜberlebende von Jerusalem's Lot1975