The Waste Lands (Hörbuch): Rezension
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Croaton (5 / 5)
Gegenüber der ohnehin schon gelungenen Romanvorlage erhält das von Frank Muller vorgetragene Hörbuch The Waste Lands von mir noch eine Aufwertung um einen Punkt. Zwar flacht der Roman meines Erachtens in der zweiten Hälfte etwas ab, doch das merkt man gar nicht, weil Muller seinen Enthusiasmus beibehält und bis zum Ende hin überzeugende Stimmen findet, welche die Vorgaben Kings perfekt erfüllen. Oys raues Bellen (Oy!, Ake!) sind ebenso werkgetreu wie Kings Vorgabe, dass der Schlitzer durch seinen Akzent schwer zu verstehen sein soll. Bei den Einwohnern von River Crossing steht lediglich geschrieben, dass sie einen Akzent haben, an den sich die Revolvermänner erst einmal gewöhnen müssen – es ist Mullers Verdienst, diese von ihm entwickelten Akzente glaubhaft rüberzubringen.
Der leider bereits verstorbene Muller hatte es einfach drauf. Blaine bekommt durch ihn eine nachhaltige Stimme, alle Stimmungsnuancen des Buchs werden durch Muller reflektiert, und viele Male werden Nachsätze durch seinen gekonnten Vortrag überflüssig. Wenn dort etwa zu lesen ist: " 'Oh God,' he said resignedly / fearfully / sadly" etc., so hat man dieses Adverb schon indirekt gehört, denn Muller wird "Oh God" resigniert, verängstig oder eben traurig vorgelesen haben. Das ist durchaus keine Selbstverständlichkeit: Nicht jeder Leser (man vergleiche etwa die Rezension des Hörbuchs The Shining) liest einen Satz lauter, nur weil da steht "... he shouted".
Wie mehrfach an anderer Stelle moniert, leidet natürlich auch dieser Teil der Dark Tower-Hörbuchreihe an der irrsinnigen Trackeinteilung der von Muller vorgelesenen Teile (siehe vor allem auch hier), aber es wäre unangemessen, diesem akustischen Genuss deshalb Abzüge zu geben.
Fazit: Frank Muller ist eine Ikone – und auch hier zog er alle Register. Ein Hörbuch, wie es sein sollte und wie es Spaß macht.