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Das Multiversum ist ein Begriff aus dem Dunklen-Turm-Zyklus von Stephen King. Das Wort "Multiversum" taucht als solches im gesamten Zyklus nicht auf; es wurde von Robin Furth in ihrem Zweiteiler Das Tor zu Stephen Kings Dunklem Turm geprägt. Das Konzept des Multiversums ist nicht zu verwechseln mit dem Makroversum aus dem Roman ES (auch wenn Robin Furth diese Begriffe gelegentlich nebeneinander verwendet).

Rolands Vision

In Schwarz schickt der Mann in Schwarz Walter O'Dim dem Revolvermann Roland Deschain auf dem Golgatha eine Vision des Multiversums, um ihm das wahre Wesen des Dunklen Turms vor Augen zu führen. Laut Walter ist bei allen Rätseln, die das Universums bietet, das der Unendlichkeit dasjenige, das den Menschen für immer unbegreiflich bleiben muss. Sowohl auf subatomarer Ebene als auch auf die schiere Größe des Alls bezogen, kann niemals von einem Ende gesprochen werden.

In Rolands Vision sieht er die Erde immer kleiner werden, sieht unser Sonnensystem an sich vorbeirauschen und erkennt, dass die gesamte Galaxie nichts weiter ist als ein Atom in einem purpurnen Grashalm auf einer fremden Welt. Dankbarerweise verfügt Roland über wenig Fantasie - Walter ist überzeugt, dass er diese Vision Rolands Vater Steven nicht hätte schicken können, da der darüber wohl den Verstand verloren hätte.

So gibt es also laut Walter eine unendliche Anzahl an Welten, ganze Galaxien seien etwa enthalten in jedem Sandkorn, das Roland bei seinem Streifzug durch die Mohainewüste aufgewirbelt hat. Der Dunkle Turm aber ist der Nexus all dieser Welten:

   
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Stell dir vor, dass sich alle Welten, alle Universen, in einem einzigen Brennpunkt vereinigen, einer einzigen Säule, einem Turm.
   
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—Kapitel V/5

Auswirkungen auf Rolands Mission

Später wird Roland (etwa mit den Strandtüren in Drei) Durchgänge und Portale zwischen den verschiedenen Welten finden und begreifen, dass manche Welten "realer" sind als andere; in der Fundamentalen Welt etwa sind nachträgliche Eingriffe in den Lauf der Dinge unmöglich. Hier eine Auflistungen verschiedener Parallelwelten und deren Einfluss auf Kings Suche nach dem Turm:

  • Kurz vor seinem Tod in Schwarz scheint Jake Chambers seinerseits einen Einblick in die Vielschichtigkeit der Welten zu bekommen: Bevor er in die Tiefen des Zyklopenhaften Gebirgsmassivs stürzt, ruft er Roland zu: Dann geh, es gibt andere Welten als diese. Natürlich behält er recht, denn in tot. wird er aus einer anderen Welt, in der er den Verstand zu verlieren droht, zurück in Rolands Welt gezogen und mit dem Revolvermann wiedervereint.
  • Roland gelingt es, mit Hilfe von Strandtüren in parallele Welten zu gelangen, um sich seine drei Gefährten zu ziehen.
  • Balazars Männer, die Eddie Dean und Roland gemeinsam im New York des Jahres 1987 niedermetzelten, sind teils in anderen Daseinsebenen noch am Leben:
  • Enrico Balazar selbst treffen Eddie und Jake in Wolfsmond (orig. Wolves of the Calla), als die beiden in das New York des Jahres 1977 flitzen. Ein zehn Jahre jüngerer Balazar bedroht dort Calvin Tower und stellt Eddie und Roland später in Susannah (orig. Song of Susannah) einen Hinterhalt.
  • Bei diesem Hinterhalt trifft Eddie auch noch auf Jack Andolini, George Biondi und Tricks Postino, die er alle in einer anderen Welt töten würde. In einer anderen Welt deshalb, weil sich ja 1987 niemand an die Vorfälle des Jahres 1977 erinnert wird. In der Welt, in der Andolini 1977 gegen Eddie kämpft, landet er im Gefängnis; in der anderen wird er 1987 von Monsterhummern gefressen. Tricks indes, der in beiden Welten mit riesigen Waffen hantiert, muss erneut das Leben lassen. Biondi stirbt ebenfalls in beiden Welten: "Eddie hatte auch diesen Kerl schon einmal erschossen. Heute in zehn Jahren, wenn man das glauben konnte."
  • Unterschiedliche Realitäten treiben Roland und Jake in tot. langsam in den Wahnsinn. Da Roland verhinderte, dass Jack Mort Jake tötete, Jake aber überhaupt erst durch diesen Tod in die Mohainewüste kam, wo Roland ihn kennen lernte, führt zu einem Paradoxon, das beider Leben bedroht. Erst als es Roland gelingt, Jake wieder in seine Welt zu ziehen, scheint das Raum-Zeit-Kontinuum wieder hergestellt zu sein.

Schwachstellen und Portale

Wie nahe sich unsere Welt und die Rolands sind, erkennt man allein an der Existenz von Schwachstellen und Portalen, wo die Welten sich berühren, was entweder höchst gefährlich sein kann oder zu einem Übergang in die andere Welt befähigt. Dass es bereits früher immer wieder einmal zu einem kulturellen Austausch und Kontakt kam, wird im Zyklus mehrfach belegt:

  • In beiden Welten ist der Song "Hey Jude" bekannt, wenn auch mit unterschiedlichen Texten.
  • Die Geschichte von David und Goliath kennt Mittwelt als Legende von Lord Perth.
  • Andrew Quick stürzte in der Nähe von Lud mit einem Flugzeug ab, das Jake eindeutig als Nazi-Bomber aus dem Zweiten Weltkrieg identifizieren kann.
  • Der Z.Z. Top-Song "Velcro Fly" läuft in Lud immer wieder und wird von Abergläubigen als Göttertrommeln verehrt.

Verknüpfungen

Die Idee des Multiversums in populären Filmen

  • In Und täglich grüßt das Murmeltier (orig.: "Groundhog Day") erlebt Wettermann Phil Connors unzählige Male den 02. Februar, doch kein Tag gleicht exakt dem anderen (siehe auch hier).
  • In Sie liebt ihn, sie liebt ihn nicht (orig.: "Sliding Doors") verpasst eine von Gwyneth Paltrow dargestellte Frau wegen eines Stolperers die U-Bahn. In einer Parallelwelt jedoch stolpert sie nicht und nimmt die Bahn. Von da an zeigt der Film das weitere Schicksal "beider" Frauen.
  • Vor allem der zweite Teil der Zurück in die Zukunft-Saga (orig.: Back to the Future) spielt mit der Idee verschiedener Welten: Bösewicht Biff gelangt an ein Buch, mit dessen Hilfe er das Hier und Jetzt nach seinem Willen formen kann.
  • Der Terminator will die Zukunft verändern, indem er seinen Hauptfeind bereits vor dessen Geburt, dann als Jugendlichen, schließlich als Heranwachsenden zu vernichten versucht.
  • In Butterfly Effect wird (in Anlehnung an die Chaos-Theorie) dargestellt, wie anscheinend belanglose Eingriffe in den Lauf der Dinge die Geschichte völlig ändern können.
  • Einige Filme David Lynchs spielen mit der Verwirrung mehrerer Welten. In Lost Highway etwa klingelt der Hauptdarsteller bei sich selbst; in Mulholland Drive entfalten sich zwei nur scheinbar verschiedene Frauenschicksale.
  • Durch eine geheimnisvolle Tür kann der abgehalfterte Maler in dem deutschen Thriller Die Tür (der lose auf Akif Pirinçcis Roman Die Damalstür basiert) in die zehn Jahre zurückliegende Vergangenheit reisen und sein eigenes verpfuschtes Leben umkrempeln, indem er sein damaliges Ich tötet und seinen Platz einnimmt - mit fatalen Konsequenzen.
(in Arbeit)