Dunkler-Turm-Zyklus

Version vom 5. Dezember 2009, 21:59 Uhr von Wörterschmied (Diskussion | Beiträge) (Einflüsse durch andere Schriftsteller)


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Fiktives Cover von einer Gesamtausgabe der Dark Tower Reihe
© by Klaus Spangenmacher

Mit der Reihe vom Dunklen Turm – in den Büchern „Schwarz“ (orig. „The Gunslinger“), „Drei“ (orig. „The Drawing of the Three“), „tot“ (orig. „The Waste Lands“), „Glas“ (orig. „Wizard and the Glass“), „Wolfsmond“ (orig. „Wolves of the Calla“), „Susannah“ (orig. „Song of Susannah“) und „Der Turm“ (orig. „The Dark Tower“) – hat King eine Fantasy-Welt geschaffen, die zwar in Größe und Komplexität mit dem von J. R. R. Tolkien geschaffenen Universum verglichen werden kann, nicht aber in seiner zeitlichen Konvergenz. Die Geschichte um den Revolvermann („Gunslinger“) Roland, der durch verschiedene Welten geschickt wird, wurde mit den letzten drei Teilen 2004 vollendet und stellt eine Fusion aus verschiedensten Zeiten, Orten und Geschichten dar, nämlich das Das King Universum. Alle Bände liegen auch als Hörbücher vor (siehe auch The Dark Tower (Hörbuch)).

Bislang 14 andere Romane von King beherbergen Teilhandlungen dieses Zyklus, genauso wie einige Charaktere aus diesen Kurzauftritte haben, einige sind eng verknüpft mit „Der Dunkle Turm“. Diese sind „Brennen muss Salem“, „Das letzte Gefecht“, „Die Augen des Drachen“, „Atlantis“, „Schlaflos“, „Das Bild“, „Desperation“, „Regulator“, „Sara“, „Im Kabinett des Todes“, „Blut“, „Der Talisman“, „Der Buick“ und „Das Schwarze Haus“.

Sachbücher zur Reihe

engl. Untertitel

Jedes Buch der Dark Tower Reihe hat in den englischen Ausgaben einen Untertitel, der eine Ein-Wort-Zusammenfassung des Themas der Episode ist. Die ersten sechs Bände haben einen Untertitel, der letzte Band hat vier. In der deutschen Übersetzung reagierte man erst spät auf diese Untertitel. Nur die letzten drei Titel trugen von Anfang an die Übersetzung der englischen Wörter. Im Zuge der Überarbeitung von Schwarz und den Neuauflagen der anderen drei "älteren" Teile der Saga erhielten auch diese im Jahr 2003 den deutschen Untertitel.

The Gunslinger (überarbeitet): Resumption
The Drawing of the Three: Renewal
The Waste Lands: Redemption
Wizard and Glass: Regard
Wolves of the Calla: Resistance
Song of Susannah: Reproduction
The Dark Tower: Reproduction, Revelation, Redemption, Resumption

Roland auf der Suche nach dem Dunklen Turm
© by Alexander Preuss

Widmungen

Für Ed Ferman, der mit diesen Geschichten ein Risiko einging, mit jeder einzelnen.
  • Drei - Dark Tower II
Für Don Grant, der mit diesen Romanen ein Risiko einging, mit jedem einzelnen.
  • Tot - Dark Tower III
Dieser dritte Band der Geschichte ist in Dankbarkeit meinem Sohn gewidmet, Owen Philip King. Khef, Ka und Ka-tet.
  • Glas - Dark Tower IV
Dieses Buch ist Julie Eugley und Marsha DeFilippo gewidmet. Sie beantworten die Post, und die meiste Post in den vergangenen Jahren betraf Roland von Gilead - den Revolvermann. Im Grunde genommen haben mich Julie und Marsha durch ihr Nörgeln an den Schreibcomputer zurückgetrieben. Julie, du hast am wirksamsten genörgelt, darum kommt dein Name als erster.
Dieses Buch ist für Frank Muller, der die Stimmen in meinem Kopf hört.
Für Tabby, die wusste wann es fertig war.
Wer spricht, ohne aufmerksame Zuhörer zu haben, ist stumm.
Deshalb, treuer Leser, ist dieser Abschlussband des Dunklen-Turm-Zyklus dir gewidmet.
Lange Tage und angenehme Nächte.
Für Mark, Für Steve, Für Roland

Dark Tower Kurzgeschichten

Es gibt zwei Kurzgeschichten, die mehr oder weniger mit dem Dark Tower Zyklus in Verbindung stehen. Zum einen die Geschichte Die Kleinen Schwestern von Eluria, die ein Abenteur von Roland aus der Zeit vor "Schwarz" aufzeigt und zum anderen Alles endgültig, eine Geschichte um den Brecher Dinky Earnshaw.

Einflüsse durch andere Schriftsteller

Thomas Morans Gemälde

Das Gedicht „Herr Roland kam zum finstren Turm“ von Robert Browning diente King als lose Vorlage für den „Dunklen Turm“. Auch der amerikanische Malers Thomas Moran (1837-1926) wurde bei seinem Gemälde "Child Roland to the Dark Tower came" 1859, Öl auf Leinwand durch Robert Browning inspiriert.

Ebenso ist auch Edgar Allan Poe mit seiner Erzählung „Die Maske des Roten Todes“, die von ihm in „The Shining“ erwähnt wird, herauszuheben. Überhaupt nimmt er in vielen seiner Bücher Zitate und literarische Texte anderer Schriftsteller auf.

Schon der Originaltitel des dritten Bandes lässt auf einen anderen Schriftsteller schließen. King ließ sich im gesamten Roman sehr deutlich von T.S. Eliots Gedicht The Waste Land beeinflussen.

Im Vorwort des vierten Bandes Glas nimmt Stephen King ebenfalls zu seiner Beeinflussung durch J. R. R. Tolkiens Epos Der Herr der Ringe Stellung: J.R.R. Tolkiens Herr der Ringe war in jener Zeit wahnsinnig beliebt … Die Bücher um den Dunklen Turm – wie überhaupt die meisten Fantasy-Geschichten von Männern und Frauen meiner Generation verdanken ihre Herkunft diesen Büchern Tolkiens.

Auch der Bezug zum Western-Genre ist nicht zufällig gewählt, im wesentlichen wurde der Roman von dem Western Zwei glorreiche Halunken des Regisseurs Sergio Leone beeinflusst. Auch weitere Filme des Western-Genres hatten maßgeblich Einfluss auf den Schriftsteller: … wurde mir klar, dass ich einen eigenen Roman schreiben wollte, der zwar Tolkiens Gespür für abenteuerliches Suchen und Magie nachvollzog, aber vor Leones fast schon absurd majestätischem Westernhintergrund spielte. (aus Vorwort zu Glas). Indirekt hat Stephen King auch preisgegeben, wer für den Protagonisten Roland Deschain von Gilead Modell gestanden hat: Clint Eastwood, beispielsweise durch Hinweise auf den Western Zwei glorreiche Halunken. Eastwood selbst hat in einer Vielzahl von Filmen des Regisseurs Leone den einsamen Helden verkörpert.

Weitere Anleihen sind nicht schwer zu finden, so nimmt King ebenfalls im vierten Band Glas eindeutig auf Lyman Frank Baums Kinderbuch Der Zauberer von Oz Bezug (siehe auch die einzelnen Bände). Dem großen Lexikon über Stephen King zufolge brachte dem Autor gerade seine Vorliebe für diese Erzählung den von einem Kritiker verliehenen fragwürdigen Titel Der Zauberer von Rotz ein.

Auch der Autounfall, den Stephen King während einer seiner Spaziergänge im Sommer 1999 erlitten hatte, wurde durch ihn thematisiert. Gerade dieser fast tödlich endende Unfall hatte King zum abschließenden Kraftakt, der endgültigen Vollendung des Zyklus um den Dunklen Turm verholfen. Nach seiner Genesung hat sich King intensiv um die Vollendung des Epos gekümmert.

Sprachliche Anleihen sind besonders im vierten Band Glas zu finden. Der Dialekt, den die Einwohner der Baronie Mejis sprechen, ist dem Pidginenenglisch entlehnt, das King in dem Roman Das Grab des weißen Mannes von Richard Dooling kennenlernte.

Auch Harry Potter und die von George Lucas für seine Weltraumsaga Star Wars ersonnenen Jedi-Ritter werden von King mehrfach zitiert, wie beispielsweise die Schnatze Modell Harry Potter (im Original beim Quidditch verwendete Spielbälle, hier: von den Wölfen von Calla verwendete Waffen). Die von den Wölfen von Calla verwendeten Waffen ähneln den Lichtschwertern der Jedi. (siehe Wolfsmond)

Die Dark Tower Comics

Hauptartikel: Dark Tower Comics

Im Februar 2007 wird beim Marvel-Verlag in den USA das erste Heft der ersten Ausgabe der Dark Tower Comic-Reihe erscheinen. Insgesamt sollen 30 Hefte in fünf Ausgaben erscheinen. Die ersten sieben erscheinen monatlich bis August. Nach einer Gesamtausgabe sollen die restlichen Ausgaben folgen.

Gezeichnet werden die Hefte von Jae Lee, coloriert von Richard Isanove. Für die Handlung ist Robin Furth zuständig, die bereits mit den Konkordanzen zum Dunklen Turm ihr Wissen bewiesen hat. Peter David wird Robins Texte Comic-Konform gestalten. Stephen King bleibt jedoch ständig involviert. Er nimmt die Arbeiten ab und seine Verbesserungen werden beachtet.

Die Comics handeln von Roland Deschains Jugend. In der ersten Ausgabe stehen die Ereignisse, die wir bereits aus Glas (orig. Wizard and Glass) kennen, im Vordergrund. In den folgenden 23 Heften wird deutlicher, was Mittwelts letzter Revolvermann nach seiner Rückkehr nach Gilead erlebt.

Die lange Reise zum Dunklen Turm

Die Veröffentlichung von „Friedhof der Kuscheltiere“ im Jahr 1983 war aus unterschiedlichen Gründen bemerkenswert. Erstens, es war ein Buch – so hatte King erst kürzlich einem Interviewer erzählt -, das zu schrecklich sei, um es zu drucken. Zweitens, der Name auf dem Buchrücken war Doubleday, ein Verleger, den King mehrere Jahre zuvor verlassen hatte.

Für Kings treue Leser waren jedoch drei Worte auf der Innenseite des Schutzumschlages gegenüber der Titelseite von größter Bedeutung. Nahe dem Ende, eingequetscht zwischen Cujo (1981) und Christine (1982) stand dieser Eintrag: Der Dunkle Turm (1982). Was war das? Eine Stephen King Geschichte, von der niemand gehört hatte? Diese harmlose Auflistung löste eine zwanzig Jahre dauernde Besessenheit der Leser rund um den Globus aus, die regelmäßig lautstark die nächste Folge von Roland Deschains Suche nach dem Dunklen Turm forderten. 1983 hatten die Buchhandlungen keinen Eintrag über „Der Dunkle Turm“. Niemand – so schien es – wusste wie man an diese mysteriöse Ausgabe kommen konnte. Dies war lange vor der Internetära; Informationen waren noch keine Massenware und verschiedene Fangemeinschaften waren noch nicht miteinander verbunden. Heutzutage könnte ein neugieriger Leser, der auf ein solches Rätsel stößt, eine Anfrage in eine Newsgroup stellen oder Fan Pages und offizielle Web Sites mithilfe eines vernünftig gestellten Suchbegriffes und einer Suchmaschine durchforsten. Durchsuchbare Bestände unabhängiger Buchhändler und Buchhandelskettten sind weltweit online verfügbar. Internetbasierte Auktionsseiten bieten nicht mehr aufgelegte oder Sammlerausgaben an. Damals existierten derartige Ressourcen nicht. Und so wurden King und seine Verleger (damalige wie heutige) mit Briefen bombardiert, die alle den gleichen Inhalt hatten: „Wie kann ich „Der Dunkle Turm“ bekommen?“ Doubleday bekam angeblich mehr als dreitausend Briefe.

Das Buch, das für eine solche Aufregung sorgte, hatte einen eher unscheinbaren Ursprung. King zeigte einige Fantasy Geschichten, die er geschrieben hatte seinem Agenten, Kirby McCauley. Dieser nahm an, dass er sie verkaufen könne. Im Oktober 1978, kurz nach der Veröffentlichung des Romans „Das letzte Gefecht“, brachte „The Magazine of Fantasy and Science Fiction“ (F&SF) „Der Revolvermann“ heraus. Die Geschichte begann mit dem Satz: „Der Mann in Schwarz floh durch die Wüste und der Revolvermann folgte ihm.“ Diese vierzigseitige Geschichte endete mit einer beiläufig eingeschobenen Bemerkung von King:Und so endet was geschrieben steht im ersten Buch von Roland und seiner Suche nach dem Turm, der an der Wurzel der Zeit steht.“ Ein Versprechen, dass weitere Geschichten folgen würden... Die zweite Fortsetzung erschien nicht vor der Aprilausgabe des F&SF im Jahre 1980. Und nach einer weiteren jahrelangen Lücke, wurden die drei letzten Segmente der Geschichte, die das Buch „Schwarz“ werden würde, in schneller Abfolge in den Monaten Februar, Juli und November 1981 veröffentlicht. Die fünfte Folge, betitelt als letzte Geschichte im ersten Zyklus, enthielt folgende Vorankündigung über dem Titel: „Die Serie wird in einer Limited Roman Edition im Frühjahr 1982 vom Verlag Donald M. Grant veröffentlicht.“ Dies war die erste Ankündigung des Buches, welches nur zwei Jahre später einen solchen Aufruhr entfachte. Ursprünglich hatte King keine Pläne, diese Geschichten erneut zu veröffentlichen. Nicht nur, dass die Erzählung in einer fremdartigen Welt angesiedelt war – eine Abweichung von seinen zuvor verlegten Büchern – sie war unvollständig. In „The Politics of Limited Edition“ erzählt King, dass die Geschichten gut aufgenommen worden seien, jedoch sei die F&SF Leserschaft nicht mit seinem „normalen“ Publikum zu vergleichen.

Donald M. Grant, Direktor für Veröffentlichungen am Providence College, besaß einen kleinen Verlag, der illustrierte Fantasy Romane herausbrachte, darunter die Arbeiten von Robert E. Howard. 1981, als King eine Anstellung als Gastredner am Providence College hatte, lobte er die Bücher, die Grant über die Jahre publiziert hatte. Während des Abendessens fragte Grant King, ob dieser irgendetwas habe, dass sich für eine Grant Edition eignen würde. King schlug „Schwarz“ vor, und der Verleger erkannte in der Serie sofort etwas, dass er verlegen und verkaufen konnte. King rettete das nasse und kaum lesbare Manuskript aus einem modrigen Keller und verfeinerte die Geschichten für die Veröffentlichung.

Michael Whelan zu bekommen, um das erste Buch zu illustrieren war ein Glücksfall. Whelan war ein preisgekrönter Illustrator, der zuvor Zeichnungen für die Limited Edition von „Feuerkind“ angefertigt hatte. Werbung, welche die Grant Ausgabe ankündigte, erschien nur an wenigen Stellen. Zum Beispiel im fünften Band des „Whispers“ Magazins im August 1982. Dies war die Stephen King Ausgabe, die Illustrationen beinhaltete, welche durch „Schwarz“ inspiriert waren. Das Titelbild zeigte Nort, den Grasesser von John Stewart, und sechs weitere von „Schwarz“ inspirierte Arbeiten Stewarts erschienen in dem Heft. Die Nachrichtenabteilung des „Whispers“ Herausgebers, Stuart David Schiff, teilte mit: „Grant hat soeben das vielleicht wichtigste Buch herausgebracht, das in einem Spezialverlag gedruckt wurde.“ Es geht über eine halbe Seite weiter, auf der die Verdienste des Buches, die Qualität der Produktion und die von Michael Whelans Illustrationen gelobt werden. Die Mitteilung schließt mit folgendem Rat: „Verpassen Sie nicht dieses Buch!

Leider taten das die meisten Leute.

Die erste Auflage von „Schwarz“ war mit zehntausend Kopien die größte Auflage eines kleinen Verlagshauses in der Geschichte – und das von einem Autor, dessen spätere Erstauflagen sich im sechsstelligen Bereich abspielten. Grants vorherige Ausgaben lagen bei 3500 oder weniger Exemplaren. Die Anzeige in „Whispers“ erwähnt nicht die signierte Version, Schiffs Redaktion erklärte jedoch, dass diese Ausgabe für 60$ erhältlich sei, im Gegensatz zu den 20$ für die handelsübliche Ausgabe.

Die Entstehung des Zyklus

Die Geschichte, die ein zentraler Punkt in Stephen Kings Schaffen und Karriere werden sollte, hatte ihren Ursprung fast ein Jahrzehnt, bevor ihr erster Teil in F&SF erschien. Damals kamen King und seine spätere Frau Tabitha Spruce in den Besitz mehrerer Ries prächtig gefärbten Papiers, welches nahezu so dick wie Karton und in sonderlichen Abmessungen gefertigt war. Zu den endlosen Möglichkeiten, die 500 leere 7“ mal 10“ große hellgrüne Blatt Papier boten, fügte King „Childe Roland to the Dark Tower Came“ von Robert Browning hinzu. Ein Gedicht, das er zwei Jahre zuvor in einem Seminar über die Dichter der frühen Romantik studiert hatte. „Ich spielte mit dem Gedanken, einen langen romantischen Roman zu versuchen, der das Gefühl, wenn nicht sogar die genaue Bedeutung des Browningschen Gedichts verkörpert.[1]

In einem unveröffentlichten Essay („The Dark Tower: A Cautionary Tale“) sagt King: „Ich hatte kürzlich einen Sergio Leone Western gesehen und mich beschäftigte die Frage, was passieren würde, wenn man zwei getrennte Genres zusammenbringt: das heroische Fantasy Epos und den Western.“ Nachdem er auf der University of Maine 1970 seinen Abschluss machte, zog King in eine schäbige Hütte in Flussnähe und begann, was er damals als einen sehr langen Fantasy Roman ersann, vielleicht sogar der längste Populär Roman der Geschichte. Er schrieb den ersten Abschnitt von „Schwarz“ in geisterhafter, ununterbrochener Stille – er lebte allein -, welche die schaurige Isolation Rolands und seiner einsamen Suche beeinflusste. Die Geschichte schrieb sich nicht einfach. Passagen wurden innerhalb einer Schreibblockade während „Brennen muß Salem“ geschrieben, und ein anderer Teil wiederum nachdem er „Shining“ beendet hatte. Sogar als er nicht aktiv an „Schwarz“ arbeitete, schweiften seine Gedanken oft zu der Geschichte ab. Außer – sagt King – als er mit Randall Flagg in „Das letzte Gefecht“ kämpfte, was ironisch anmutet, da beide, Flagg und eine durch die Supergrippe entvölkerte Welt, viele Jahre später zu einem Teil der Mythologie des Dunklen Turms wurden. In „Susannah“ behauptet der fiktionale Stephen King, dass er die Geschichte um 1977 herum, von ihrer Größe eingeschüchtert, aufgab. Sie wurde zu kompliziert, zu groß, zu übertrieben. Auch Roland trug seinen Teil dazu bei. Sein Held schien sich in einen Antihelden zu wandeln.

Donald M. Grant veröffentlichte „Schwarz“ im Jahre 1982. Die erste Auflage – damals nahm man an, es bleibe die einzige Auflage – wurde durch Mundpropaganda und begrenzte Werbeanzeigen in Fantasymagazinen ausverkauft. Dann erschienen im darauf folgenden Jahr „Friedhof der Kuscheltiere“ und die damit einhergehende Flut von Briefen. Die Post, die King „Schwarz“ betreffend erhielt war teilweise bitterböse, besonders von Lesern, die für sich das Recht beanspruchten, alles zu lesen was King veröffentlichte. „Sie müssen mir in einer Sache vertrauen: Ich habe „Schwarz“ nicht in böser Absicht auf die Seite mit meinen anderen Werken gestellt. Stellen Sie sich meinetwegen einen Mann vor, der eine hungrige Person mit einem halben Hamburger quält und ihn dann selber hinunterschlingt. Die Einbeziehung von „Schwarz“ war das Resultat kompletter Naivität meinerseits. Es brauchte die Flut an Briefen, um mir bewusst zu machen, dass ich entweder eine größere Verantwortung in Bezug auf meine Arbeiten habe, oder, dass die Leute meinen ich hätte diese.

Dies war vermutlich Kings erster Hinweis darauf, dass er und seine Leser die Beziehung zwischen dem Autor und seinem Publikum nicht immer mit gleichen Augen sehen. Wie Paul Sheldon in „Sie“ lernt, können Leser sehr fordernd sein und schnell werden Fans zu Fanatikern. Die fiktionalisierte Version Stephen Kings ist bei diesem Thema weniger zurückhaltend. „Andererseits sind die Leute so verdammt verwöhnt! Sie nehmen einfach an, dass wenn es irgendwo auf der Welt ein Buch gibt, das sie wollen, sie ein Recht darauf haben es zu bekommen. Das wären Neuigkeiten für die Leute im Mittelalter gewesen, die vielleicht Gerüchte über Bücher gehört haben, aber nie eines tatsächlich gesehen haben.[2]

Mehrere Male während der nächsten zwei Dekaden arbeitete King daran seine Position zu verdeutlichen – dass er nicht Scheherazade sei, kein gefangener Geschichtenerzähler, der den Launen seines Publikums unterworfen ist und Geschichten ersinnt, um sein Leben zu retten. Letztendlich entschließt er sich wie und ob er seine Schöpfungen präsentiert. „Zu schreiben und zu schaffen war immer ein Bedürfnis für mich, zu zeigen immer eine Notwendigkeit, und dies mag einige tief verankerte Unsicherheiten in mir selbst zum Ausdruck bringen.“ Berichte über Kings bevorstehenden Ruhestand unterstreichen diese Spaltung, indem sie den Unterschied zwischen Schreiben und Veröffentlichen hervorheben. Wenn er gebeten wird, diese Gerüchte zu bestätigen, erwidert King für gewöhnlich, dass er sich vom Veröffentlichen zurückziehen mag, sich aber kaum vorstellen könne, nicht mehr zu schreiben. Aber 1985 sah King das Veröffentlichen als notwendigen Teil des kreativen Prozesses an. „Ein Roman in Manuskriptform ist wie ein Mann mit einem Bein, und ein Roman der gedruckt und gebunden wurde ist wie ein Mann mit zwei Beinen. Nicht zu veröffentlichen heißt, dass Buch als eine vorsätzlich verkrüppelte Schöpfung zu sehen.“ Sogar zu diesem vergleichsweise frühen Zeitpunkt seiner Karriere musste King nicht aus finanziellen Gründen veröffentlichen. Aber er hatte mit dem Hamburger vor hungrigen Lesern herumgewedelt und musste zu seinem Leidwesen erkennen, dass einige von ihnen wütend waren. „Ich habe versucht einen Mittelweg zu finden zwischen einer Veröffentlichung in handelsüblicher Auflage, bei der ich keine Kontrolle darüber habe, wie viele Ausgaben gedruckt werden und überhaupt nicht zu veröffentlichen, was für mich eine Beleidigung des Werkes darstellt.“ Wenig Sympathie hatte King für diejenigen unter den Buchhändlern übrig, die behaupteten, dass seine Entscheidung „Schwarz“ nicht in einer weitgehend lieferbaren handelsüblichen Auflage zu veröffentlichen, ihnen Einnahmen vorenthielt.

Sollte Ihnen die Idee absurd vorkommen, dass ein Schriftsteller die wirtschaftliche Verantwortung trägt, zu veröffentlichen was er schreibt, ich kann Ihnen versichern es erscheint den Buchhändlern Amerikas durchaus nicht absurd. Auch nicht einem Schriftsteller selbst, nachdem man ihm mitgeteilt hat, dass seine scheinbar wunderliche Entscheidung, ein Buch in kleiner Auflage zu publizieren tatsächlich Kindern das Essen vom Teller nahm. Und er so seinen Beitrag dazu leistete, dass ein unabhängiger Kleinstadtbuchladen schließen musste, der es anderenfalls noch einmal hätte packen können … oder wenigstens eine kleine Weile hätte weiter taumeln können, bevor er schließlich zusammenbricht.

Nachdem er die Situation mit Donald M. Grant diskutiert hatte, autorisierte King eine zweite Auflage von „Schwarz“ in gleicher Anzahl wie die erste Auflage. Er schickte ein allgemeines Anschreiben an Leute, die ihm auf der Suche nach dem Roman geschrieben hatten. Die zweite Auflage wurde im Januar 1984 versand, und der Druck wurde gegen Ende des Jahres eingestellt. Der Text und die Gestaltung des Buches blieben im Vergleich zur ersten Auflage unverändert. Mit Ausnahme der Seite mit den Copyright Informationen war der einzige Unterschied, dass bei den Vorsatzblättern der ersten Auflage ein Vierfarbdruck benutzt wurde, bei der zweiten Auflage ein Einfarbdruck. Beginnend im Jahre 1985 wurde der Castle Rock Newsletter, von Kings Assistentin und Schwägerin Stephanie Leonard herausgegeben, bis in die späten 80er hinein zum Hauptforum für Kings Leserschaft, um aktuelle Neuigkeiten über den Schriftsteller zu bekommen. Ebenfalls diente ihnen der Newsletter als Ort, um Dampf abzulassen. In Briefen an den Herausgeber fochten sie um eine Auflage von „Schwarz“ für den Massenmarkt. Einige waren der Meinung, Fans bezahlten zuviel für die Limited Edition auf dem Sekundärmarkt, und viele waren gar nicht imstande das Buch überhaupt zu lesen, denn sie konnten es sich entweder nicht leisten oder es nicht finden. Sogar die zweite Auflage erzielte 1986 an die 100$. Es war der erste King Artikel, der über den reinen Buchhandel hinaus ging und in Comic Läden ausgestellt in Glasvitrinen auftauchte. Einige Experten spekulierten, dass – mit so vielen sorgsam konservierten Ausgaben – „Schwarz“ letztendlich seinen überhöhten Wiederverkaufswert verlieren würde. „Ich war ein wenig erschrocken darüber, was im Anschluss geschah, als das Buch ein Sammlerstück wurde und sein Preis explodierte. Es war nicht meine Absicht gewesen diese Bücher von 20$ auf 50$ auf 70$ und noch höher klettern zu sehen. Ich wollte etwas dagegen unternehmen, und Don Grant – der darüber verärgert war – wollte ebenfalls etwas unternehmen. Wie telefonierten eines abends und ich sagte, „Was wenn Du noch mal 500 oder 5000 veröffentlichst?“ Don seufzte. Und ich sagte, „Das wäre als pisse man auf einen Waldbrand, oder?“ Don stimmte mir zu.

Der zweite Teil der Saga

King hatte bereits weitere Teile der nächsten Geschichte des Zyklus mit dem ursprünglichen Titel „Roland Wählt Drei“ geschrieben als 1982 „Schwarz“ erschien. Die ersten 40 handgeschriebenen Seiten verschwanden, und er weiß noch immer nicht was mit ihnen geschehen ist. King gab im Nachwort zu „Schwarz“ zu, dass seine Vorstellung über den zugrunde liegenden Handlungsbogen des Epos undeutlich sei. Er wusste noch nicht wirklich, was Rolands Welt befallen hatte, verstand noch nicht den Charakter von Rolands Konfrontation mit Marten, oder wie Rolands Freunde Cuthbert und Jamie gestorben waren, und wer war Susan? Aber er hatte nicht komplett vergessen was auf den verschollenen Seiten stand oder was er für die Geschichte beabsichtigte. Diese Phase seiner Entwicklung der Geschichte beschreibt King in „Susannah“ als Eddie und Roland ihn im Jahr 1977 besuchen. King kennt Roland, aber er hat Eddie noch nicht erschaffen. Er weiß nichts über Blaine oder die Implikationen der Neunzehn. „Doch irgendwo tue ich es. Irgendwo in mir weiß ich von all diesen Dingen und es gibt keinen Grund für ein Exposé oder einen Entwurf. Wenn es an der Zeit ist werden diese Dinge – und ihre Bedeutung für die Suche des Revolvermannes – hervorquellen wie Tränen oder Gelächter.“ Als die Welt im Allgemeinen vom Dunklen Turm gehört hatte und ein kleiner Anteil von Kings Leserschaft „Schwarz“ gekostet hatte, begann die Forderung nach der Fortsetzung. Eine Melodie, die den Autor für den Rest seiner Karriere verfolgen sollte. „Wann werden Sie das nächste Buch schreiben?“ wurde eine der am häufigsten gestellten Fragen auf buchstäblich jeder öffentlichen Veranstaltung, an der King teilnahm. Der Castle Rock Newsletter vermeldete, dass die zwei Top Fragen in Kings Fan Post

  1. Was ist „Schwarz“, und wie finde ich es?
  2. Wann wird der nächste Teil veröffentlicht? waren.

King sagte vor seinem Auftritt an der Cornell University 1994 einem der Organisatoren, „Jeder der 5000 Anwesenden wird seine Hand während der Frage und Antwort Phase heben und sagen : ‚Wann wird der Dunkle Turm fortgesetzt?’1998, als King seine offizielle Online Präsenz startete, befand sich „Wann wird das nächste Dunkle Turm Buch veröffentlicht?“ nahezu an der Spitze der FAQs. King erzählte einem Reporter: „Drei Frauen arbeiten in diesem Büro, die Fanpost beantworten. Meistens erzählen sie mir nicht, was in der Post steht, mit Ausnahme der Briefe, die ich mir mitnehme. Aber sie legen mir jeden Brief, in dem es um den Dunklen Turm geht auf den Schreibtisch. Es ist wie ein stiller Protest der sagt, „Schaff dir diese Leute vom Hals!“ King nennt dies die „Packt eure Sachen, wir stellen uns unserer Schuldigkeit.“ Briefe.

Und noch immer, Mitte der 80er, wussten viele seiner Leser nichts von „Schwarz“ und viele derjenigen, die von dem Buch gehört hatten, konnten es entweder nicht finden oder es sich nicht leisten. Spät im Jahr 1985 kündigte der Castle Rock Newsletter einen vorläufigen Veröffentlichungstermin für „Drei“ im Jahr 1986 an. Man kann sich nur schwer vorstellen wie King die Energie aufbrachte zurück in Rolands Welt einzutauchen, nachdem er seinen gigantischen Roman „ES“ (1986 veröffentlicht) vollendet hatte. Aber er schaffte es und schrieb den Roman im Laufe des Jahres 1986 und übergab ihn seinem Verleger im Frühjahr 1987, ein durchaus produktives Jahr mit der Publikation von „Die Augen des Drachen“, „Sie“, „Das Monstrum“ zusätzlich zu „Drei“.

Michael Whelan stand nicht zur Verfügung, um Illustrationen für „Drei“ anzufertigen, also übernahm Phil Hale – der zuvor seinen Beitrag zur Grant Limited Edition von „Der Talisman“ geleistet hatte – das Artwork für den Roman. So begann die Tradition, unterschiedliche Künstler die einzelnen Romane des Zyklus illustrieren zu lassen, mit Ausnahme von „Der Turm“, der ebenfalls von Michael Whelan illustriert wurde. Donald M. Grant nahm schon früh im Jahr 1987 Bestellungen für das Buch entgegen. Die Veröffentlichung verzögerte sich etwas dadurch, dass Hale den Verleger bat, die Farbe der inneren Druckstöcke zu korrigieren, was wiederum King die Zeit gab, einige Kapitel noch einmal zu überarbeiten. Das Buch wurde auf dickem gelbbraunem Papier gedruckt, welches in einer Mühle in Brewer, Maine am Penobscot Fluss gewonnen wurde. Da man die Lektion in Sachen Angebot und Nachfrage im Falle von „Schwarz“ gelernt hatte, erhöhte man die Stückzahlen für beide Ausgaben: 800 signierte und 30.000 Handelsausgaben wurden gedruckt. Wie zu erwarten hatten sich auch die Preise erhöht (100$ und 35$) angesichts des Wertes einer fünfjährigen Inflation und der Tatsache, dass „Drei“ mit 400 Seiten fast doppelt so lang war wie „Schwarz“. Grant bat denjenigen, die zuvor bereits Exemplare von „Schwarz“ erworben hatten passende signierte oder nummerierte Ausgaben an. Unbeanspruchte Nummern – und die Nummern 501 – 800, welche kein Gegenstück in der ersten Folge hatten – wurden auf Lotterie Basis Leuten zugelost, die sich schriftlich darum beworben hatten. Die Widmung des Buches lautet wie folgt, „Für Don Grant, der mit diesen Büchern ein Risiko eingegangen ist, mit jedem einzelnen.“ und spiegelt so die Widmung aus „Schwarz“ wider, in der er dem F&SF Herausgeber Ed Ferman Tribut zollte, da dieser mit jeder einzelnen Geschichte ein Risiko einging, die später das Buch bildeten. Der Castle Rock Newsletter veröffentlichte das erste Kapitel aus „Drei“ zusammen mit Teilen des Artwork von Phil Hale in seiner April/Mai Ausgabe 1987. Das Buch wurde kurz darauf versand. Im September war die signierte Version vergriffen und wurde für mehr als 500$ zum Wiederverkauf angeboten.

Anfang 1988 nahm King „Schwarz“ im Studio seines Radiosenders WZON in Bangor für NAL Audio auf. Das sechs Stunden lange und 4 Kassetten umfassende Paket war das erste von Kings Büchern, welches als ungekürztes Hörbuch veröffentlicht wurde, und das erste, das vom Autor selbst aufgenommen wurde. Für die nächsten beiden Bücher des Zyklus wiederholte er dies, bevor er die Zügel einem professionellen Hörbuch Erzähler, Frank Muller, überließ, der sowohl die ersten drei Bücher neu als auch „Glas“ aufnahm. Der Verlag Plume brachte September 1988Schwarz“ als Taschenbuch heraus, und so war es nun endlich für ein Massenpublikum zugänglich. Das große Format erlaubte es dem Herausgeber Michael Whelans Illustrationen beizubehalten, ohne sie auf die Größe eines Taschenbuches für den Massenmarkt schrumpfen zu müssen. „Drei“ wurde im gleichen Format im März 1989 veröffentlicht.

Die Entstehung von tot

Die Lücke von fünf Jahren zwischen der Veröffentlichung von „Schwarz“ und „Drei“ fungierte als Beispiel, dem man für die nächsten drei Ausgaben folgen sollte. 1989 verkündete King, dass „Tot“ noch immer 2 oder 3 Jahre von der Veröffentlichung entfernt sei. „Von allen Büchern, die ich geschrieben habe, mögen meine Kinder „Drei“ am liebsten und sie bedrängen mich… Das ist der beste Antrieb, den ich kenne. Jemandem eine Geschichte zu erzählen, der sie wirklich hören will.“ Im 1990er Winter Katalog der „Overlook Connection“ (Buchhändler) steuerte King seinen guten Vorsatz für das neue Jahr bei, in dem es hieß: „Ich beschließe, mich an die Arbeit zu machen und den dritten Roman der Serie des Dunklen Turms zu schreiben, „Tot“. Es wird der einzige Fantasy Roman im Jahr 1990 sein (hoffe ich), der einen sprechenden Zug aufweisen kann.“ Bevor er jedoch mit dem Schreiben anfing, las King die ersten beiden Teile, machte sich Notizen und markierte Seiten mit Textmarker und Post – It Zettelchen. Er beendete den letzten Entwurf und die Berichtigungen 1991.

[...]; es ist mir immer schwer gefallen, die Türen zu Rolands Welt zu finden, und es scheint immer mehr Fummeln nötig zu sein, jeden neuen Schlüssel in jedes neue Schlüsselloch zu bekommen. Nichtsdestotrotz – sollten die Leser einen vierten Band verlangen, wird es einen geben, denn ich bin noch imstande, Rolands Welt zu finden, wenn ich mich darauf konzentriere, und sie zieht mich immer noch in ihren Bann … in gewisser Weise mehr als alle anderen Welten, die ich in meiner Fantasie erforscht habe. Und die Geschichte scheint eine Eigendynamik und Beschleunigung zu erlangen, wie die geheimnisvollen Slo-Trans-Motoren. [3]

Da 1989 der Castle Rock Newsletter eingestellt wurde, bot sich den Fans keine Quelle mehr für Insiderinformationen über bevorstehende Publikationen. In der 1990er Dezemberausgabe des F&SF fand sich der erste Hinweis darauf, dass King nach Mittwelt zurückgekehrt war. Als eine Stephen King Ausgabe angekündigt beinhaltete das Heft eine neue Kurzgeschichte („Der rasende Finger“ orig. „The Moving Finger“), eine Würdigung des Autors verfasst vom Buchkritiker des Magazins, Algis Budrys, eine von Kings Assistentin, Marsha DeFilippo, organisierte Bibliographie und „The Bear“, ein Auszug aus „Tot“.

Darüber hinaus enthielt die Ausgabe eine Anzeige, in der Donald M. Grant bekannt machte, dass das Buch Anfang 1991 veröffentlicht würde. King selbst war da weniger optimistisch. In seinem Vorwort zu „The Bear“ sagte er, dass “Tot“ 1991 oder 1992 erscheinen würde. Grants Limited Editions kamen im August 1991 heraus, und die Taschenbuchausgabe von Plume folgte dicht darauf im Januar 1992. Aufgrund des engen Zeitraums war die Exklusivausgabe von Grant diesmal nicht ausverkauft.

die Reise in Rolands Kindheit

King entschuldigte sich im Nachwort zu „Tot“ dafür, dass er das Buch mit einem Cliff-Hanger abschloss und versprach, dass der vierte Teil in einer nicht allzu fernen Zukunft erscheinen würde. Doch Jahre vergingen ohne ein Anzeichen, dass er wieder zu der Serie zurückgekehrt war. Wie auch immer, der Mythos des Dunklen Turms floss mehr und mehr in seine Bücher außerhalb der Serie ein. Auf einer Promotion Tour im Jahr 1994 beantwortete King die unausweichliche Frage „Wann kommt das nächste Dunkle Turm Buch heraus?“ dadurch, indem er „Schlaflos“ als nächstes Turm Buch bezeichnete. Dies war das erste von drei Büchern, welche in aufeinander folgenden Jahren veröffentlicht wurden, die deutliche Verbindungen zu der Serie aufwiesen. Mitte 1994 dann sagte King zum ersten Mal, dass er, sobald er das nächste Buch erledigt habe, die verbleibenden vier Bücher nacheinander schreiben wolle, um die Serie zu beenden. In einem Essay in einer Fanzeitschrift deutete Stephen Spignesi, Autor der „Stephen King Encyclopedia“ und von „The Lost Works of Stephen King“ an, dass diese Strategie Leser, die bisher noch keine Turm Bücher gelesen hatten, ermutige dies zu tun, da es in den nächsten Jahren kein anderes Material von Stephen King geben würde. 1995 erschien „Das Bild“ und beinhaltete Hinweise auf Elemente aus „Tot“, aber Kings Plan, den Rest der Serie in diesem Jahr anzugehen, ließ sich nicht in die Tat umsetzen. Er hatte 1996 mit der Veröffentlichung von „The Green Mile“ als Fortsetzungsroman einen sehr erfolgreichen sechsmonatigen Lauf. Und im September des gleichen Jahres erschienen alle sechs Folgen des Romans gleichzeitig auf der Best Seller Liste der New York Times. Im Vorwort des ersten Buches vergleicht King die Veröffentlichung als Fortsetzungsroman mit seiner andauernden Arbeit am Dunklen Turm und setzt sich mit einigen Reaktionen seiner Fans auseinander, die die Serie hervorrief:

Ich mochte den Aspekt des Drahtseilaktes einer Veröffentlichung als Fortsetzungsroman: schmeiß den Job hin oder schaffe es einfach nicht ihn zu Ende zu bringen, und schon wollen die circa eine Million Leser an die Kehle. Keiner kennt dieses Gefühl besser als ich, außer meiner Sekretärin, Juliann Eugley; wir bekommen Dutzende wütender Briefe jede Woche, in denen nach dem nächsten Buch des Dunklen Turm Zyklus verlangt wird (Geduld ihr, die ihr Roland folgt; ein weiteres Jahr oder so und Euer Warten wird ein Ende haben, das verspreche ich). In einem dieser Briefe steckte ein Polaroid Foto, das einen Teddybären in Ketten zeigte. Anbei lag eine Mitteilung, die aus Zeitungsüberschriften und Zeitschriftentiteln ausgeschnitten worden war: VERÖFFENTLICHE DAS NÄCHSTE BUCH DER TURM REIHE SOFORT, ODER DER BÄR STIRBT. Ich hing sie in meinem Büro auf, um mich einerseits an meine Verantwortung zu erinnern und andererseits daran, wie wundervoll es ist, dass es Menschen gibt, denen tatsächlich – ein wenig – an den Geschöpfen meiner Phantasie liegt.

[…], aber ich erhalte immer noch tonnenweise Post wegen des Schlusses im spannendsten Augenblick. Die Absender zerfallen in drei Kategorien: Leute, die sauer sind; Leute, die wissen wollen, wann der nächste Roman dieser Reihe erscheint; und Leute, die sauer sind und wissen wollen, wann der nächste Roman dieser Serie erscheint.[2]

Im April 1996 erzählte King den Teilnehmern eines AOL Chats, dass er im kommenden Sommer „Glas“ schreiben würde. „Ich weiß viel von dem was geschieht. Größtenteils geht es nun darum, meinen Mut zusammen zu nehmen und zu beginnen.“ Um zu beginnen bewaffnete King sich erneut mit Textmarkern und Post – It Zettelchen und kehrte zu den ersten drei Büchern zurück. Mit dem Schreiben begann er in Motelzimmern auf der Reise von Colorado (wo er die Arbeit an der „Shining“ TV Serie beendet hatte) zurück nach Maine. In den letzten vier „The Green Mile“ Romanen erschienen Anzeigen, die die bevorstehende Veröffentlichung ankündigten. Mut schien er im Überfluss gefunden zu haben. Während einer Konferenz an der Universität von Maine in Orono im Oktober las King einen Auszug aus dem Buch vor und gab an, dass der erste Entwurf mehr als 1400 Seiten lang sei und vorherrschend von Rolands Kindheit handelt. Die „Zwillingsbücher“ „Desperation“ und „Regulator“ wurden gleichzeitig im September 1996 veröffentlicht. Ursprünglich bekam man sie gebündelt mit einem Batteriebetriebenen Nachtlicht. Doch als die Bestände an Nachtlichtern erschöpft waren, schlug King seinem Verleger vor, dass man sie durch ein kleines Heft ersetzen könnte, welches die ersten beiden Kapitel aus „Glas“ enthielt. Die Fans quiekten vor Freude und Begeisterung. Das nächste Buch des Zyklus war unterwegs, aber um diese Gratisbeigabe zu bekommen, musste man zwei Romane kaufen, die man bereits besaß. Zu diesem Zeitpunkt gab es im Internet genügend Orte, an denen Fans ihre Meinung kundtun konnten. Einer der aktivsten Orte war eine USENET Newsgroup genannt, alt.books.stephen-king, die zeitweise von Kings Verleger, Viking, geleitet wurde. Auf diesem Weg hörte er von den Reaktionen auf sein Geschenk. Im Namen Stephen Kings trug sein Verleger folgende Mitteilung in die Newsgroup ein.

Geneigte Leser:

Mir ist zu Ohren gekommen, dass es ein beachtliches Maß an Gejammer und Gemeckere über das „Glas“ Heft gegeben hat, welches der Doppelausgabe von „Desperation“ und „Regulator“ beilag. Ich schwöre bei Gott, ein paar von euch könnten sterben und in den Himmel kommen und würden sich immer noch beschweren, dass sie ein Doppelzimmer gebucht hätten. Und wo zum Teufel ist eigentlich die Sauna? Die meisten Beschwerden scheinen von Leuten zu kommen, die bereits beide Romane gekauft haben. Diejenigen von euch, die die Doppelausgabe gekauft haben, haben das Nachtlicht bekommen, richtig? Ein Geschenk. Worüber beschwert ihr euch also?

Das Heft war meine Idee, nicht die des Herausgebers – ein kleines Extra für Leute, die beide Bücher kaufen wollten, nachdem der Bestand an „Hält Euch die ganze Nacht wach“ Lichtern aufgebraucht war. Falls Ihr erwartet das Heft zusätzlich zu dem Licht zu bekommen, kann ich nur sagen: Tut mir leid! Solltet Ihr beide Bücher einzeln gekauft haben, da keine Doppelausgaben mehr vorrätig waren (sie verkauften sich schneller als erwartet, so kam die Idee mit dem Heft überhaupt erst zustande), geht in das Geschäft zurück, in dem ihr sie gekauft habt und erzählt dem Händler was passiert ist. Zeigt ihm oder ihr euren Beweis des Einzelkaufs und sie werden sich um Euch kümmern. Wenn sie Euch dumm kommen sollten, sagt ihnen Steve King habe gesagt so laufe das Geschäft. Solltet Ihr nur sauer sein, weil ihr die ersten beiden Kapitel von „Glas“ lesen wollt, dann wartet, bis das ganze Teil rauskommt. Oder schreibt es auf Euren Wunschzettel und schickt ihn an den Weihnachtsmann. Was auch immer, diejenigen von Euch, die kreischen und mit den Füßen trampeln, hört bitte damit auf. Wenn Ihr alt genug zum Lesen seid, seid ihr auch alt genug, euch zu benehmen.

STEVE KING

Kings Frustration über das Fordern der Leser tritt laut und deutlich hervor – so sehr, dass viele Leute sich weigerten zu glauben, das Statement sei tatsächlich von ihm. Wie sich herausstellte war das Gezeter umsonst, denn Penguin stellte zwei Monate später den Auszug auf seine Website. Im Vorwort zu dieser Vorschau – die er „ein Signal echter Treue“ an seine Leser nennt, die fünf Jahre seit der vorherigen Veröffentlichung gewartet haben – bringt King ein Zitat von Susannah aus „Tot“. „Es ist nicht leicht anzufangen“, denkt sie, als sie sich darauf vorbereitet Blaine, den Mono in einem Rätselwettbewerb herauszufordern. Zum Zyklus des Dunklen Turms zurückzukehren war oft schwierig für King. „Und manchmal auch Furcht einflößend.“ „Glas“ erwies sich als das längste Buch der Reihe – so lang, dass die 780seitige signierte Limited Edition von Grant in zwei Ausgaben geteilt werden musste. Die ersten Exemplare wurden am 09. August 1997 versand. Betts Bookstore, ein unabhängiger Händler in Bangor, der sich auf Stephen King Editionen spezialisierte, schickte einen Lastwagen zum Lager des Verlegers, um den Auslieferungsprozess zu beschleunigen. Ein Transportunternehmen verlor oder beschädigte ein Drittel der Schutzumschläge für die signierte Deluxe Edition und verzögerte deren Veröffentlichung bis Ende September. Zum ersten Mal machte Grant eine wesentliche Anzahl der 40.000 Exemplare der Handelsauflage für landesweite Buchhandelsketten verfügbar. „Glas“ wurde das erste Buch eines kleinen Spezialverlegers, welches – wenn auch kurz – auf der New York Times Roman Bestseller Liste auftauchte. Die Handelsausgabe des Taschenbuchs von Plume erschien im November mit einer Erstauflage von 1.5 Millionen Exemplaren. Die Widmung beginnt so: „Dieses Buch ist Julie Eugley und Marsha DeFilippo gewidmet. Sie beantworten die Post, und die meiste Post in den vergangenen Jahren betraf Roland von Gilead – den Revolvermann.“ Kurz nachdem das Buch veröffentlicht war, wiederholte King seinen Plan, weiterzuarbeiten „bis der Zyklus vollendet ist und dann, auf diese Weise, kann ich mich von ihm entfernen.

Es ist immer meine Absicht gewesen, es zu beenden. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an Roland und Eddie und Detta und all die anderen Leute denke, sogar an Oy, das kleine Tier. Ich lebe länger mit diesen Leuten zusammen als die Leser, eigentlich seit dem College, und das ist eine lange Zeit für mich.

Der beschwerliche Weg zu Wolfsmond

Er beabsichtigte 1998 an der fünften Folge zu arbeiten, so dass er fertig würde solange er noch „Atem holen kann“ und „bevor ich meine eigenen Ostereier verstecke“, Kings Ausdruck für Senilität.

Glas“ war das letzte Buch aus der Reihe des Dunklen Turms, welches Leser im 20ten Jahrhundert sehen würden, jedoch nicht Rolands letzter Auftritt in diesem Jahrhundert. Robert Silverberg schlug eine Anthologie mit Erzählungen berühmter Fantasy Autoren vor. Die Geschichten sollten im bekanntesten fiktionalen Universum des jeweiligen Schriftstellers spielen. Weiterhin sollten sie eigenständige Erzählungen sein, so dass Leser, welche mit den daran anschließenden Arbeiten nicht vertraut sind, die Geschichten dennoch genießen konnten. King nahm die Einladung an, um über Roland in einem „Augenblick der Schwäche“ zu schreiben. Auch wenn Erzählungen es dem Autor erlauben weiter auszuufern, als es Kurzgeschichten üblicherweise zulassen, hatte King Schwierigkeiten, „Die Kleinen Schwestern von Eluria“ in überschaubarem Umfang zu halten. „Heutzutage will alles, was mit Roland und seinen Freunden zu tun hat nicht einfach nur lang, sondern episch sein.[4]

Eine weitere Erzählung, die im F&SF Anfang 1997 veröffentlicht wurde, „Alles endgültig“ stellte sich letztendlich als eine Geschichte des Dunklen Turms heraus, obschon es damals niemand erkannte. Der Ort der Veröffentlichung hätte als Hinweis dienen müssen. Fast jede Geschichte, die King in diesem Magazin veröffentlichte, stand in einer Beziehung zum Dunklen Turm. Kings Pläne die Serie fertig zu stellen wurden von der Realität durchkreuzt. 1997 verließ er Viking, seinen Verleger seit 1979, um zu Scribner zu gehen. Ein Vertrag über drei Bücher ließ wenig Raum in seinem Zeitplan für den Dunklen Turm, und doch war der Einfluss der Serie in Büchern wie „Atlantis“ und „Sara“ weiterhin zu spüren.

Noch immer erreichten ihn Briefe, in denen um die nächsten Bücher der Reihe gebeten wurde. Darunter ein Brief einer älteren Frau, die an Krebs erkrankt war und King bat, ihr das Ende zu verraten, bevor sie starb. Ein weiterer Brief kam von einem Fan, der in der Todeszelle saß und versprach, das Geheimnis mit ins Grab zu nehmen. So gern King beide Briefe beantwortet hätte, er konnte nicht. Er wusste noch nicht, wohin die Geschichte ihn führen würde. „Um das zu wissen, muss ich schreiben.

1997 flehte ein Kritiker, der über den Umfang und die Zeit staunte, die es benötigte die Mitte der Geschichte zu erreichen, dass die Leser für die Gesundheit des Schriftstellers beteten. Sein Rat war auf schaurige Weise vorhersehend. Kings Unfall 1999 bedeutete fast das Ende des Dunklen Turms. Während seiner „Der Buick“ Buchtour erzählte ihm ein Fan, dass ihm bei der Nachricht über den Unfall folgendes durch den Kopf gegangen sei: „Da geht er hin der Turm, er kippt, er fällt. O Scheiße, jetzt bringt er es nie zu Ende!“ Entgegen der Sorge, dass er nie wieder schreiben würde, verfasste King „Duddits“ handschriftlich während seiner Rehabilitation und beendete „Das Leben und das Schreiben“ kurz danach. Als Peter Straub vorschlug Teile des Mythos vom Dunklen Turm in „Das Schwarze Haus“ einzuarbeiten, ihrer Fortsetzung von „Der Talisman“, gestand King ihm: „Ich bin froh, dass du das gesagt hast, denn ich weiß nicht, ob ich es raushalten kann. Momentan ist alles was ich schreibe damit verbunden.

Im August 2001 – einen Monat bevor „Das Schwarze Haus“ erschien – kündigte King an, dass er ins Land des Revolvermanns zurückgekehrt sei und beabsichtige alle drei verbleibenden Bücher auf einmal zu veröffentlichen. Obwohl er sich nicht auf ein genaues Veröffentlichungsdatum festlegen wollte – „Nun, das ist Ka, nicht wahr?“, schätzte er, dass die Bücher in circa zwei Jahren erscheinen würden, „abhängig von den üblichen Variablen wie Krankheit, Unfälle und - das Furcht einflössendste von allen – das Fehlen der Eingebung. Das einzige was ich mit Sicherheit sagen kann ist, dass meine ganzen alten Freunde genauso lebendig wie eh und je sind. Und genauso gefährlich.“ King berichtete Amazon.com, „Ich dachte, wenn ich es dieses Mal nicht beende, schaffe ich es nie.“ Als Vorbereitung für seine Rückkehr nach Mittwelt erstand King einen neuen Schreibtisch für sein Büro in seinem Winterhaus in Florida. In die Lederoberfläche der Maßanfertigung des Möbeldesigners Peter Pierobon aus Vancouver war ALLE DINGE DIENEN DEM BALKEN in hervorgehobener Gregg Shorthand Schrift eingelassen. Anstatt erneut die ersten vier Bücher zu lesen, hörte King sich die Hörbücher von Frank Muller an und stellte einen Assistenten für die Nachforschungen an, um alles Wichtige aus den veröffentlichten Büchern und den in Beziehung stehenden Geschichten zu dokumentieren. Um den Lesern für ihre Geduld zu danken, stellte King den Prolog der noch namenlosen fünften Folge des Zyklus auf seine Website. Ursprünglich hatte er geplant, das Buch „The Crawling Shadow“ zu nennen, entschied sich jedoch später, dass dies „irgendwie kitschig“ klang. „Ich war damals jünger“, scherzte er. Dieses Mal würde es keine Beschwerden geben, dass der Vorgeschmack etwas kostete oder nicht zu erhalten war – mit Ausnahme für Personen ohne Internet Zugang.

Die Lücke von sechs Jahren zwischen Teil vier und fünf war der längste Zeitraum zwischen zwei Büchern der Reihe. „Alles was ich zu meiner Verteidigung sagen kann ist, dass es niemals einfach ist, die Tür zurück in Rolands Welt zu finden.“ Im Juni 2002 brachte King seine Fans auf den neuesten Stand über den Status der Serie.

Dies ist bei weitem das größte Projekt, das ich jemals auf mich genommen habe, und ich gebe soviel ich kann. Das schließt sogar etwas Handwerk mit ein… Seien Sie sich bewusst, dass dieses Projekt sich über dreißig Jahre meines Lebens erstreckt, und viele andere Bücher, die ich geschrieben habe, nutzen diese Geschichte als ihre Grundlage. Ich fühle mich ein bisschen wie Cal Ripken, der seine Abschiedstour durch alle Stadien der American League macht. Nur dass in dem stillen Kämmerlein, in dem ich arbeite, niemand jubelt. Ich hoffe, dass einige von Ihnen es werden, wenn sie die Seiten lesen. Denke Sie daran, für die meisten Stephen King Leser war Roland der Revolvermann niemals die Priorität. Die Bücher über denn Dunklen Turm sind … nun, sie sind anders.

Zu diesem Zeitpunkt hatte er die ersten Entwürfe von „Wolfsmond“ und „Susannah“ beendet, sowohl als auch das erste Drittel von „Der Turm“. Insgesamt 1900 Seiten Manuskript. Er musste zugeben, dass er ausgebrannt war und entschied, wenigstens einen Monat Pause zu machen, bevor er das letzte Buch fertig stellte.

Während er schrieb hörte King die langweiligste und monotonste Musik, die er auftreiben konnte. Er erzählte Mitch Albom, „Ich arbeite jetzt seit 15 Monaten an diesen Büchern und alles was ich mir anhöre ist Lou Bega, Mambo No. 5. Ich besitze eine Vinyl Pressung, auf der vier Versionen von Mambo No. 5 sind – es gibt die Radio Version, den Dance Mix und zwei Instrumental Versionen.“ Anfang Juli arbeitete er wieder an dem tausendeinhundertseitigen Manuskript, dass die Leser – und den Schriftsteller – durch das Ende des Epos lotsen sollte. Bei jedem Halt seiner Promotion Tour für „Der Buick“ im September brachte er das Publikum auf den neuesten Stand über den Fortschritt des Buches. Noch fünfzig Seiten, berichtete er einer Gruppe in New York. Fünfunddreißig, erzählte er Fans in Michigan. Und als er von Mitch Albom für dessen Radio Show interviewt wurde, sagte King, er sei bei den letzten zwei oder drei Seiten angekommen. „Ich möchte es zu Hause beenden, nicht in einem Hotelzimmer in Dearborn.“, sagte er. Also hielt er sich zurück, um das Buch fertig zu stellen, als er ein paar Tage später nach Maine zurückkehrte. King erzählte Albom, dass seine Promotion Tour für die Turm Bücher wohlmöglich seine Abschiedstour sei. Er plane, den Leuten die Nachricht zu übermitteln, dass nun die ganze Geschichte vorliege.

Anfang Oktober war der erste Entwurf aller drei Bücher fertig, ein Stoß Manuskriptseiten, der mehr als fünf Ries Papier benötigte. King hatte das Ende seiner Geschichte erreicht. Für die Fans würde ein weiteres Jahr vergehen, bevor sie nach Mittwelt und zu den Überraschungen, die King für sie bereithielt, zurückkehren konnten. Ein Auszug aus „Wolfsmond“ erschien in der Sammlung „McSweeney’s Mammoth Treasury of Thrilling Tales“, herausgegeben von Michael Chabon im Februar 2003. Der Vorgeschmack mit dem Titel „Die Geschichte von Gray Dick“ gab den Lesern einen Eindruck davon, was auf Bernie Wrightsons Illustrationen abgebildet war, die ab April ihre Runden im Internet machten. Im Mai 2003 bekam Stephen Kings offizielle Website ein neues Gesicht, dem auch eine Sektion über den Dunklen Turm hinzugefügt wurde. Flash Animationen, Audio Auszüge und Teile des Artwork gaben eine Vorschau auf die verbleibenden Bücher. Sowohl Scribner als auch Viking folgten dem Beispiel mit „Turm Sektionen“ auf ihren jeweiligen Websites. Dieser Geist der Zusammenarbeit setzte sich zwischen diesen eigentlich konkurrierenden Unternehmen fort, als sie gemeinsam einen Wettbewerb sponserten, dessen Hauptpreis ein Treffen mit Stephen King in New York war.

Viking veröffentlichte neue Romaneditionen der ersten vier Bücher am 23.06.2003 mit einem neuen Vorwort von King. Die Taschenbuch Ausgaben von Plume folgten einen Tag später, und die Massenmarkt Taschenbücher von NAL erschienen während des ganzen Herbsts. Die Taschenbuch Ausgabe von „Glas“ beinhaltete den Prolog von „Wolfsmond“, ein seltener Umstand, dass ein Verleger das Buch eines Konkurrenzunternehmens bewirbt. Die neue Ausgabe von „Schwarz“ wurde überarbeitet und erweitert. King schrieb Teile des ersten Buches um, um es mit den verbleibenden Büchern in Einklang zu bringen, da er das Gefühl hatte, dass die Sprache und der Ton sich erheblich von den anderen Büchern unterschieden. Er erklärte einem Amazon.com Interviewer, dass die ursprüngliche Fassung ihm vorkam als wolle sie mit aller Kraft versuchen „etwas wirklich, wirklich Wichtiges“ zu sein. Eine Woche nachdem „Schwarz“ neu aufgelegt wurde, erreichte es Platz 17 der New York Times Roman Bestseller Liste. Nicht schlecht für ein zwanzig Jahre altes Buch, besonders wenn man in Betracht zog, dass sowohl die Taschenbuch als auch die Massenmarkt Taschenbuch Ausgabe innerhalb einer Woche nach der Romanveröffentlichung verfügbar waren.

Juli 2003 veröffentlichte Scribner Teil 1 von „Das Tor zu Stephen Kings Dunklem Turm I-IV“ von Robin Furth, Kings Nachforschungsassistentin. Das Buch entstand aus ihrer Arbeit, welche die Kontinuität zwischen den frühen Romanen und den restlichen Büchern der Serie sicherstellte. Teil 1 beschreibt Charaktere, Orte und Geschehnisse der ersten vier Bücher. Die Calvins (5 fiktive Gelehrte des Dunklen Turms, die für die Tet Corporation arbeiten) hätten wahrscheinlich eine ähnliche Arbeit geliefert. Donald M. Grant produzierte die signierten Deluxe Editionen der restlichen drei Bücher, aber ihre limitierte Auflage für den Handel wurde auf 3.500 Exemplare reduziert. Man veröffentlichte diese Künstler Editionen – sie hatten andere Schutzumschläge als die handelsüblichen Romanausgaben und waren vom jeweiligen Künstler signiert – früh genug, so dass sie als offizielle Erstausgaben gelten. Scribner und Grant verlegten zusammen und zeitgleich unlimitierte Romanausgaben für den Handel, das erste Mal waren neue Bücher der Turm Reihe weitgehend als gebundene Romane erhältlich.

Im November 2003 brach „Wolfsmond“ mit einer 20 Jahre alten Tradition: Dies war die erste Fortsetzung des Dunklen Turms, die kürzer war als die vorherige Ausgabe – 950 Manuskript Seiten verglichen mit den 1500 Seiten Manuskript von „Glas“. Nach einer Erstauflage von 600.000 Exemplaren, wurde eine zweite Auflage von 60.000 Stück benötigt, und eine dritte Auflage in Höhe von 75.000 Büchern wurde am Tag geordert, nachdem das Buch erschienen war. Noch eine Woche später bestellte der Verleger eine vierte Auflage.

Song of Susannah und das Ende der Reise

Susannah“, eine der kürzesten Fortsetzungen der Reihe, folgte im Juni 2004, und das abschließende Buch, „Der Turm“, wurde an Kings Geburtstag im September des gleichen Jahres veröffentlicht, simultan mit Robin Furths „Das Tor zu Stephen Kings Dunklem Turm V-VII“.

Die Taschenbuch Ausgaben wurden ungefähr sechs Monate nach den einzelnen Romanveröffentlichungen herausgebracht, und die Veröffentlichungen der Taschenbücher für den Massenmarkt begannen 2006. Der lange und beschwerliche Weg zur Veröffentlichung des Dunklen Turms ist nun an seinem Ende angelangt.

Wissenswertes

  • The Dark Tower gewann 2004 in der Kategorie "Serie/Reihe" den Deutschen Phantastik Preis.
  • Drei Bände (Band III, V und VII) waren für den Bram Stoker Award nominiert.
  • Aufgrund dieses überraschenden Teasers auf Kings Homepage wurden Ende September 2009 Gerüchte laut, er könnte in der Tat an einem neuen Band über den dunklen Turm arbeiten. In einem Interview mit USA Weekend befand King: "Die Reihe ist eigentlich noch nicht beendet. Diese sieben Bücher sind in Wirklichkeit Abschnitte eines langen Über-Romans." [5]
  • Diese Gerüchte wurden im November bestätigt: Der achte Band der den Arbeitstitel The Wind through the Keyhole trägt, wird Nebencharaktere näher beleuchten und zeitlich zwischen Glas (orig. Wizard and Glass) und Wolfsmond (orig. Wolves of the Calla) spielen. King bestätigte außerdem auf seiner eigenen Seite, dass er frühestens im Juni 2010 damit beginnen werde.

Verbindungen zu anderen Stephen King Werken

Hauptartikel: Verbindungen zwischen dem DT Zyklus und anderen Stephen King Werken

Es gibt zahlreiche Verbindungen zwischen dem Hauptwerk von Stephen King und seinen anderen Büchern. Die größeren Verbindungen existieren zu seinen Fantasy-Werken wie Der Talisman, Das Schwarze Haus (beide entstanden zusammen mit Peter Straub) und Die Augen des Drachen. Aber auch andere Werke stehen in Verbindung zu Rolands Welt.

Referenzen anderer Künstler an den Zyklus

Film/Fernsehen

  • Der Song "The Court Of The Crimson King" ist Teil des Soundtracks von "Children of Men", einem Film der zwar nicht mit Stephen King zusammenhängt aber eine Dark-Tower ähnliche Stimmung verbreitet. Er spielt in einer Welt die sich weitergedreht hat und in der die Frauen keine Kinder mehr bekommen können und die Menschheit ausstirbt. Weitere Referenzen an Stephen Kings Dunklen Turm: An einer Hauswand ist eine vereinfachte Version des Auges gemalt, das Ziel das die Hauptfigur im Film erreichen muss ist ein rot leuchtender schwimmender Leuchtturm - das Erreichen dieser Boje steht im Film für die Rettung der Menschheit.

Musik/Bands

  • Die Band "The Lobstrosities" haben zahlreiche Songs in Ihrem Repertoire die sich direkt auf Stellen aus dem Dunklen Turm beziehen. (Punk/Hardcore)
  • Das Album Gone to Texas von Jessica's Crime bedient sich möglicherweise der Story von Roland als Grundidee für eine Storyline die in dieser Welt spielt.

Quellen

  1. aus dem Nachwort zu Schwarz
  2. 2,0 2,1 aus DT VI: Susannah
  3. Nachwort zu „Tot
  4. aus der Einführung der Kurzgeschichte in der Sammlung Im Kabinett des Todes
  5. Originalzitat: "It’s not really done yet. Those seven books are really sections of one long uber-novel."; zum kompletten Interview