Achterbahn: Rezension

Version vom 13. Oktober 2009, 17:53 Uhr von Croaton (Diskussion | Beiträge) (mit der Bitte um Gegenstimmen!^^)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Version vom 13. Oktober 2009, 17:53 Uhr von Croaton (Diskussion | Beiträge) (mit der Bitte um Gegenstimmen!^^)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Vorhandene Rezensionen
Romane
Kurzgeschichten
Hörbücher
Filme
Expertenrezensionen
Zum Portal
Rezension schreiben
  1. Gehe in der oberen Leiste auf Bearbeiten
  2. Trage deinen Benutzernamen in eine Überschrift
  3. Füge in (Klammern) eine Wertung von 0 (sehr schlecht) bis 5 (genial!) ein
  4. Schreibe deine Meinung!
==Benutzername (? / 5)==
deine Meinung

Viel Spaß!

Croaton (2 / 5)

Die Muttersprachler des Englischen haben ein Wort (oder vielmehr einen Ausruf), dessen Gegenstück mir im Deutschen des Öfteren in seinem vollen Umfang fehlt. Duh (im englischen Original bei The Simpsons durch Homers "D'oh!" karikiert) sagt man und meint damit voller Sarkasmus etwa soviel wie: "Na, das ist aber schlimm. Ach, wie grausam!"

Stephen Kings Kurzgeschichte Achterbahn, die meines Erachtens hauptsächlich wegen ihrer interessanten Veröffentlichungsgeschichte und weniger ihrer Qualität wegen Furore machte, ist vielleicht das archetypische Beispiel für einen missratenen King-Schluss. Da baut der Meister des Makabren eine Situation auf, die an Grusel und perfidem Horror schwer zu übertreffen ist: Der arglose Anhalter Alan Parker sucht sich das falsche Auto aus und gerät in die Fänge des Untoten George Staub. Wie Alan begreift, womit er es zu tun hat, wie er verzweifelt versucht, dem Schrecken zu entkommen und wie George ihn schließlich vor eine furchtbare Wahl stellt, ist ein Leckerbissen der Horrorliteratur. Dass George seinen Mitfahrer dazu zwingt zu entscheiden, ob er Alan oder dessen schwerkranke Mutter an seiner Statt mit in die Hölle nimmt, entblößt die Urängste des Lesers, zwingt einen, sich mit der Sterblichkeit der eigenen Eltern auseinanderzusetzen. Dass Alan die Entscheidung trifft, es möge eher seine Mutter treffen, ist ebenso nachvollziehbar wie ehrlich und grausam.

Und dann.

Die Entscheidung ist getroffen, Alan wird aus den Klauen des Höllenboten entlassen, eilt verzweifelt zu seiner Mutter. Doch die lebt noch. Andy muss mit seiner schlimmen Entscheidung leben, die aber keine Konsequenzen hat. Und hier bitte ein Trommelwirbel und ein lautes: Duh!

Fazit: Aus bekannten Versatzstücken gelingt es King, ein feines Kunstwerk zu errichten – dann nimmt er eine Axt und haut es zu zwei Punkten kurz und klein.