Zueignung: Inhaltsangabe

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Inhaltsangabe zu Zueignung

Stephen Kings Kurzgeschichte Zueignung ist nicht weiter unterteilt; die hier zu findenden Überschriften dienen somit der Orientierung des Lesers, sind aber nicht von King intendiert.

Der Mutter gewidmet

Das farbige Zimmermädchen Martha Rosewall hat sich hochgearbeitet: Sie ist im New Yorker Hotel Le Palais die Chefin für die Stockwerke 10 – 12 und hat an diesem Tag einen besonderen Grund zum Feiern. Ihre Kollegin und Freundin Darcy Sagamore ist die Erste, die das Heiligtum sehen darf: die Erstausgabe des ersten Romans von Marthas Sohn Peter, Blaze of Glory.
Vor allem erfüllt die Widmung sie mit stolz: Dieses Buch ist meiner Mutter Martha Rosewall zugeeignet. Mom, ohne dich hätte ich es nicht geschafft. Darunter, handgeschrieben und signiert: Und das ist nicht gelogen. Ich liebe dich, Mom! Pete.
Zur Feier des Tages gehen Martha und Darcy in die hoteleigene Bar und lassen sich von Barkeeper Ray mit Champagner verwöhnen. Insgeheim ist Darcy erstaunt, dass Peter so erfolgreich wurde, wenn sie an seinen Tunichtgut von Vater denkt. Johnny Rosewall, der bei einem Überfall auf einen Laden umkam, als seine eigene Waffe in seiner Hand explodierte, war nicht gerade ein intellektuelles Vorbild.
Martha spricht das auch direkt an: Johnny, der sie gelegentlich mit den Fäusten gezüchtigt hatte und wegen dem sie ihr erstes Kind verlor, war zwar Peters biologischer Vater – keineswegs aber sein natürlicher. Darcy ist verwirrt und so beginnt Martha nach all den Jahren, erstmals die Geschichte über die Hingabe einer Mutter an ihren Sohn zu erzählen.

Mama Delorme

Martha ist im zweiten Monat schwanger, als sie Johnny ehelicht – aber das junge Glück ist nur von kurzer Dauer, denn nach nur einem Monat verliert sie das Kind aufgrund der Schläge ihres Ehemannes. Sie schreibt klagende Briefe an ihre Familie, woraufhin ihre Schwester Cassandra ihr sogar ein Busticket zukommen lässt, auf dass sie diesen Mistkerl gleich verlassen könne. Aber ein falscher Stolz bringt Martha dazu, bei Johnny zu bleiben.
Eines Tages findet sie in Johnnys Manteltasche ein Gläschen mit weißem Pulver und hat schreckliche Angst, es könnte sich um Heroin handeln. Von einer Nachbarin weiß sie von einer seltsamen alten Frau hier in der Gegend, die sich selbst eine Hexe nennt – ob sie Rat weiß? Zögerlich sucht Martha Mama Delorme auf, und die bestätigt ihr nicht nur sofort, dass das Pulver in der Tat Heroin ist ... Sie weiß auch, dass Martha bereits wieder seit drei Wochen schwanger ist.
Martha ist zutiefst beeindruckt von der alten Vettel, die ihr das Prinzip der natürlichen Vaterschaft erklärt: Martha könne mit Hilfe der Zauberkenntnisse von Mama Delorme die geistigen Fähigkeiten eines anderen auf ihr Kind übertragen. Da fällt Martha sofort der bekannte Schriftsteller Peter Jefferies ein, der des Öfteren in Zimmer 1163 des Le Palais weilt.
Mit einer Droge im Tee lässt Mama Delorme Martha einschlafen und setzt sie unter Hypnose. Als Martha wieder zu sich kommt, gibt die Alte ihr noch ein Kästchen mit einem seltsamen Pilz darin mit, ohne genau zu sagen, was Martha damit anzufangen habe.

Ein Rassist und Dreckskerl

Zugegeben, Peter Jefferies ist ein unmöglicher Mensch, ein Rassist und Dreckskerl in Marthas Augen. Doch er ist ein Mann mit Stil, seine Bücher über den Zweiten Weltkrieg haben Furore gemacht und er weiß, wie man im Hotel, wo er ein sehr gern gesehener Gast ist, Partys schmeißt, ohne dass die anderen Bewohner Anlass zu Beschwerden bekommen hätten.
Martha musste sich beim Saubermachen oft beherrschen, wenn Jefferies gerade da war und seine rassistischen Sprüche losließ – er schien sie als Farbige gar nicht wahrzunehmen – und war entsetzt, als Jefferies ausgiebig den Tod von John F. Kennedy zelebrierte. Deshalb fragte sie sich eines Tages, wie so ein Mistkerl nur berühmt werden konnte und lieh sich sein erstes Buch, Blaze of Heaven, aus.
Sie verschlang es innerhalb kürzester Zeit und war tief berührt von den lebensnah und mit viel Güte und Liebe gezeichneten Figuren; kaum zu fassen, dass dies das Werk des Mannes ist, den sie mehr besoffen als nüchtern kennt und nach dessen Feiern man sich beim Saubermachen oft zu Tode ekelte.
Eigentlich aber eine gute Wahl für ihr Kind: Als biologischer Vater undenkbar, stehen die geistigen Fähigkeiten Peter Jefferies' außer Frage.

Der posthypnotische Befehl

Als Zimmermädchen weiß Martha noch intimere Dinge über Jefferies: Er masturbiert viel; immer wieder findet sie Spermaflecken auf seinen Bettlaken. An jenem Tag, zwei Wochen nach ihrem Besuch bei Mama Delorme, setzt beim Anblick eben dieser Flecken Delormes posthypnotischer Befehl ein – und ehe Martha sich versieht, hat sie das Sperma schon abgekratzt und gegessen.
Erst zu Hause wird ihr klar, was sie da getan hat und sie übergibt sich gründlich und anhaltend – ein Schicksal, das Darcy mit ihr teilt, als sie diese Geschichte von Martha hören muss. Dennoch will Darcy unbedingt weiter erfahren, was noch geschah.
Der Befehl, den Mama Delorme Martha eingepflanzt hat, ist übermächtig. Schon am nächsten Tag findet Martha weitere Spermaspuren – und obwohl Peter Jefferies noch im Nebenzimmer ist, fällt sie darüber her und schluckt alles, was sie kriegen kann.
Jefferies bekommt von alledem glücklicherweise nichts mit, denn er ist von der Muse geküsst und rennt wie wild hin und her, ergriffen von der besten Buchidee seines Lebens (die in der Tat zu seinem größten Romanerfolg führen wird). Beim Abräumen des Frühstückgeschirrs findet Martha einen ihr seltsam bekannt vorkommenden Pilz, der genauso aussieht wie der, den Mama Delorme ihr mitgab. Dieser hier ist halb gegessen.
Als Martha von dem Zimmermädchen Bedelia Aaronson erfährt, dass eine seltsame alte Landstreicherin sich in die Küche des Hotels verirrt hatte, weiß Martha, dass Delorme hier war und Jefferies den Pilz zuspielte, der ihn auf magische Weise inspirierte. Nun nämlich verlängert Jefferies seinen Aufenthalt, um noch im Hotel mit seinem neuen Buch anfangen zu können – mehr Gelegenheit für Martha, das Sperma in sich aufzunehmen, das sie in der Tat tagtäglich auf dem Laken vorfindet.

Der zweite Pilz, die zweite Widmung

Es wird an der Zeit, dass Martha Johnny beichtet, dass sie erneut schwanger ist. Seine Reaktion ist unmittelbar und grausam: Er schlägt ihr mit einem Besenstil fünfmal in den Magen, da er kein Kind im Haus gebrauchen kann. Als er mit einem Teppichklopfer zurückkommt, um auf Nummer Sicher zu gehen, gibt sie vor, sie habe das Kind bereits verloren, woraufhin er sich zufrieden zeigt.
Aber das war's: Sie will ihr Kind behalten, und Johnny wird ihr niemals mehr wehtun. Sie weiß, dass er eine Waffe besitzt und folgt einer inneren Stimme. Sie kramt Mama Delormes Pilz hervor und quetscht ihn, auch wenn sie nicht genau weiß weshalb, über der Pistole aus. Blutähnliche Flüssigkeit ergießt sich über die Waffe, verschwindet aber schnell spurlos. Nur zwei Nächte später wird Johnny sie auf den Kassierer des Ladens abfeuern, den sie überfallen – die Waffe explodiert in seinen Händen.
Martha weiß, dass sie noch einen Job zu erledigen hat. Sie geht zurück zu Mama Delorme, doch die will sie nicht eintreten lassen; Martha schiebt einen Briefumschlag mit Geld unter der Tür durch und wird die alte Hexe nie mehr wieder sehen.
Ihre Geschichte ist vorbei, doch Martha muss ihrer Zuhörerin Darcy noch etwas zeigen. Dies ist Peter Jefferies erster Roman, ebenfalls seiner Mutter zugeeignet. Martha hat Jefferies einst um eine Widmung gebeten, sodass sie seine Handschrift in dem Buch verewigt hat: Es ist für Darcy nach allem, was sie gehört hat, kaum noch überraschend, dass Peter Jefferies Handschrift der von Marthas Sohn Peter Rosewall aufs Haar gleicht.


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Schauplätze: Le PalaisNew York City
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