Lars von Trier
Lars von Trier |
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Leben und Wirken
Sein wohl erster weltweit gesehener Streifen war 1990 das Musikvideo "Bakerman" für die dänische Zweierformation "Laid Back", die damals gerade in den Charts waren. In dem Kurzfilm springen die beiden Musiker mit Fallschirmen und Instrumenten (Keyboard usw.) aus dem Flugzeug und spielen dann in der Luft. 2006 wurde dieser Musik Clip erneut von dem in Deutschland lebenden englischen DJ und Künstler Shaun Baker verwendet.
International bekannt wurde von Trier durch seine TV-Miniserie "Riget/Das Reich" (deutsch: Geister bzw. Videotitel Hospital der Geister) von 1994, das im größten dänischen Krankenhaus (Rigshospital) spielt. Nicht nur Intrigen unter dem ärztlichen Personal und das Tun geheimer Logen, sondern auch Geister und "das Böse" machen die Serie zu einer extrem unterhaltsamen Mischung aus Gruselfilm, Sozialdrama und Ärzteserie. Die Serie wurde 1997 mit "RigetII/Das Reich II" fortgesetzt und sollte noch weitergeführt werden. Einige der Schauspieler, unter ihnen auch der schwedische Hauptdarsteller Ernst-Hugo Järegård, sind allerdings inzwischen verstorben. Stephen King nahm sich von Triers Verfilmung als Vorlage für seine Serie "Kingdom Hospital" sowie für das Buch seines Freundes Richard Dooling mit Namen "Das Tagebuch der Eleanor Druse".
Lars von Trier, der sich das "von" selber gab, hat mit seiner "Europa Trilogie" (The Element of Crime, Epidemic, Europa) ein bedeutendes Werk über die Nachkriegszeit in Europa/Deutschland geschaffen. Weiterhin versucht Lars von Trier verschiedene "Sichtweisen" von Hypnose zu betrachten.
Von Trier war Mitbegründer des aufsehenerregenden Regelwerks Dogma 95, mit dem ein neuer Realismus im Film erreicht werden sollte. Ziel war es, wieder die Geschichte selbst in den Vordergrund zu stellen und auf allzu viele technische Effekte zu verzichten.
Für das Musical-Melodram Dancer in the Dark mit der isländischen Ausnahmekünstlerin Björk in der Hauptrolle erhielt Lars von Trier 2000 die Goldene Palme in Cannes.
Mit seinem Werk Dogville beginnt von Trier eine filmische "USA-Trilogie", die in den USA bei einigen Kritikern bereits deshalb auf Vorbehalte stößt, weil der Regisseur selbst nie dort gewesen ist (dem entgegnete Lars von Trier in Anspielung auf Casablanca, dass die Amerikaner auch nicht in Marokko gewesen seien).
Sein Werk ist, ähnlich dem Carl Theodor Dreyers, stark vom Katholizismus geprägt und stellt häufig eine junge Frau in den Mittelpunkt, die unschuldig unter ihrer bornierten, intoleranten Umgebung leidet und durch ihr Leiden und ihren Tod jemand anderen (z. B. ihren Sohn/ihren Mann) erlöst. Hierin könnte man auch ein Marien-Symbol sehen.
Von Trier gab 2004 bekannt, dass er sich trotz zweijähriger Vorbereitung nicht in der Lage sehe, den Ring des Nibelungen wie geplant für die Richard-Wagner-Festspiele 2006 in Bayreuth zu inszenieren. Er gab bekannt, dass die Inszenierung des Rings seine Kräfte eindeutig übersteigen würde.
Wenig bekannt ist, dass von Trier auch an der dänischen Firma Puzzy Power (bzw. jetzt Innocent Pictures) beteiligt ist, die es sich zum Ziel gesetzt hat, frauenfreundliche Pornofilme von Regisseurinnen drehen zu lassen.
Filmografie
- 1977 – Orchidégartneren
- 1979 – Menthe - la bienheureuse (Kurzfilm)
- 1980 – Nocturne
- 1982 – Relief
- 1984 – Element of Crime
- 1987 – Epidemic
- 1988 – Medea
- 1991 – Europa
- 1994 – Riget I
- 1996 – Breaking the Waves
- 1997 – Riget II
- 1998 – Idioterne/Die Idioten
- 2000 – Dancer in the Dark
- 2003 – Dogville
- 2003 – The Five Obstructions
- 2005 – Manderlay
- 2005 – Dear Wendy (nur Drehbuch)
angekündigt
- 2006 – Direktøren for det hele
- 2007 – Wasington
Zitat
"Forget all the excuses - the 'childish fascination' or the 'all embracing humility' - for this is my confession: I, Lars Von Trier, am but a simple masturbator of the silver screen."
Weblinks
- Literatur von und über Lars von Trier im Katalog der DDB
- Lars von Trier in der Internet Movie Database
- Zentropa Productions
- Fansite
- Ware Filme - Lars von Triers "Epidemic" und seine "Europa-Trilogie"
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