In der Klemme: Rezension
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Croaton (5 / 5)
Toiletten scheinen auf Stephen King eine einzigartige Faszination auszuüben. Die Szene, in der der Biber auf dem Klodeckel sitzt, um ein Kackwiesel unter Verschluss zu halten, ist unvergessen; in Turnschuhe spukt ein Gespenst auf der Toilette ... jetzt wird ein Toilettenhäuschen für Curtis Johnson zur möglicherweise tödlichen Falle.
Hier kommt ein anderes, bei King beliebtes Motiv dazu, nämlich das des Lebendig Begrabens. Ob Richard Vickers, der Harry Wentworth bis zum Hals im Sand eingräbt und in der Flut ertrinken lässt; ob Robinson, der den Gangster Dolan in seinem eigenen Cadillac in der Wüste verscharrt oder nun Tim Grunwald, der Curtis in ein Toilettenhäuschen zwingt und dieses auf die Tür kippt ...
In einem Interview erwähnte King diese Geschichte als erste, als man ihn nach seinen Lieblingsstorys aus Sunset ansprach – sie sei einfach so widerwärtig. Kein Einspruch, denn was mit Curtis da drinnen passiert, kann einem schon ein wenig den Appetit rauben. Doch ist die Geschichte schwarzhumorig und bissig, die überraschend zentrale Rolle der Hündin Betsy ein gelungener Einfall.
Über den Schluss lässt sich streiten. Ich will ihn hier nicht verraten, nur soviel: Im ersten Moment war ich etwas enttäuscht, doch umso mehr ich darüber nachdenke, umso passender ist er.
Fazit: Ein herrlich derber Abschluss der Kurzgeschichtensammlung Sunset für alle Fans des schwarzen Humors.
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