Puls: Inhaltsangabe (Teil II)

Version vom 2. September 2008, 12:03 Uhr von Wörterschmied (Diskussion | Beiträge) (Die Wege trennen sich (7 – 11))


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Inhaltsangabe zu Puls (Teil II)


Zu Teil I der Inhaltsangabe geht es hier entlang.

Stephen Kings Roman Puls ist unterteilt in neun (wiederum in nummerierte Unterkapitel gegliederte) Kapitel. Dieser zweite Teil der Inhaltsangabe umfasst alle Kapitel ab Teil 4. Die Zwischenüberschriften dienen nur der Orientierung des Lesers und sind nicht von King intendiert (die Zahlen in Klammern beziehen sich auf die jeweiligen Unterkapitel).

Teil 4: Verblassende Rosen, dieser Garten ist verblüht

Begräbnis und Weitermarsch (1 – 7)

Jordan aber interessiert die Frage nicht, wieso der Rektor in den Selbstmord getrieben wurde; er ist fast außer sich vor Trauer und besteht darauf, dass der Verstorbene ordentlich begraben wird. Clay, der um Jordans Verstand fürchtet, da er sich so seltsam gebärdet, kommt diesem Wunsch sofort nach, und Tom hält am Grab eine kleine, improvisierte Predigt, die allen sehr zu Herzen geht.
In der Nacht hören sie aus der Ferne laute Schreie, die darauf hindeuten, dass offensichtlich eine weitere Meute Phonies ermordet wurde; haben Clay und seine Gefährten Nachahmer gefunden oder kamen die von selbst einfach auf dieselbe Idee? Egal, zumindest werden die Reihen der Verrückten dezimiert.
Früh um 8 schiebt Clay gerade Wache, als der Lumpenmann allein aus dem Morgennebel auftaucht und Kontakt mit ihm aufnimmt. Es ist eine der unheimlichsten Erfahrungen in Clays Leben, denn der Phonie benutzt ihn, Clay, um Clays eigene Fragen zu beantworten; gibt der Lumpenmann eine Antwort, ist Clay also von ihm besessen. Auf diese Weise wird ihm unmissverständlich vermittelt, dass er und seine Freunde nach Norden weiterziehen und die Aufschrift Kashwak = No-Fo ernst nehmen müssen.
Mit Hilfe eines Straßenatlanten findet Jordan heraus, dass sich diese mysteriös scheinende Botschaft auf den See Lake Kashwakamak beziehen muss, der sich in dem gemeindefreien Gebiet TR 90 befindet. No-Fo bedeutet wohl no phone, also kein Telefonnetz. Das wirft weitere Rätsel auf: Warum sollten die Phonies sie in ein Gebiet locken wollen, wo es keine Handy-Verbindungen gab? (Tom nennt diesen Bereiche eine tote Zone, eine deutliche Anspielung auf den Roman Das Attentat). Sollen sie, einmal dort angekommen, per telepathischem Befehl gezwungen werden, die dortigen Überlebenden auszuschalten? Sie wissen es nicht, ziehen aber tatsächlich weiter (siehe auch Route von Clayton Riddell).
Sie sind nicht weit gekommen, als sie die schrecklich zugerichteten Überreste der Racheopfer finden, deren fürchterliche Schreie sie hatten miterleben müssen. Als sie auf eine weitere Gruppe von "Normies" treffen, machen sie die unangenehme Erfahrung, dass man sie erkennt und wie Ausgestoßene behandelt. Offenbar träumen die Überlebenden nun von ihnen und wissen, dass sie für den Tod vieler, hunderter Normies verantwortlich sind. Alice lässt das nicht auf sich sitzen; immerhin hätten sie etwas unternommen – doch mit dieser Argumentation kommen sie nicht weiter und stoßen nur auf weitere Verachtung.
In Rochester machen sie eine sehr aufreibende Entdeckung: Ein Rückzugsort der Phonies (in diesem Fall ein Friedhof) wird des Nachts dort von Menschen mit Gewehren bewacht ... Es sind also schon Normies zu den Verrückten übergelaufen und machen mit ihnen gemeinsame Sache.

Alice trifft Gunner (8 – 19)

Clay hat in seiner nächsten Schlafphase erneut den Alptraum, in dem sie sich auf den Tribünen befinden und auf Latein für irrsinnig deklariert werden – diesmal aber sind sie nicht allein; weitere Ausgestoßene sind dazugekommen, darunter eine schwangere Frau. Und noch etwas ist neu: Auch Alice träumt vom Lumpenmann, sodass sie danach erstmals gemeinsam ausführlich über den Traum sprechen können. Sie sind sich schnell einig, Kashwak fernzubleiben, wollen aber weiterhin Clay auf der Suche nach seiner Frau und seinem Sohn begleiten.
Immer wieder treffen sie nun auf Sprinter, Menschen also, die mit gestohlenen Fahrzeugen wie verrückt durch die teils verstopften Straßen fahren. Einer von ihnen rast mit vier Mitfahrern an Clays Gruppe vorbei und beschimpft Alice dabei als Schlampe – doch dann verliert er die Kontrolle über seinen Wagen und rast in einen Lastwagen. Alice ist als Erste am Unfallort und sieht, dass nur der Fahrer und sein Beifahrer noch da sind; die Anderen haben offenbar die Flucht ergriffen.
Der Mann ist am Kopf verletzt, und Alice will ihn notdürftig versorgen, doch der weist sie rüde zurück, da auch er sie aus seinen Träumen kennt. Daraufhin schlägt Clay ihn nieder und droht ihm, ihn sofort zu erschießen, sollten sich ihre Wege noch einmal kreuzen.
Das macht den Fahrer namens Gunner so wütend, dass er einen Plan ausheckt: Er setzt sich mit seinem Kumpel Harold zusammen vor die Gruppe rund um Clay und lauert ihnen auf. Es ist unklar, ob Gunner es ursprünglich auf Clay oder tatsächlich nur auf Alice abgesehen hat ... Auf jeden Fall rast er auf die Gruppe zu und wirft beim Vorbeifahren einen schweren Stein aus dem Fenster, der Alice am Kopf trifft.
Der Schock lähmt Clay und Tom derart, dass Gunner und Harold entkommen können – und Clay erkennt nach wenigen Sekunden, dass es um Alice geschehen ist: Sie lebt noch, doch können sie nichts weiter für sie tun als bei ihr zu sein, bis sie stirbt.
Aber Alice scheint zäher zu sein als alle angenommen hatten. Erst sind es Minuten, dann ganze Stunden, in denen sie sich – nie ganz bewusstlos aber auch nie voll da – ans Leben und ihren Babyturnschuh klammert. Sie redet zusammenhanglos, lacht auch manchmal laut auf. Clay, der die Hoffnung doch noch nicht aufgeben will, spricht eine Gruppe Normies an und bittet sie um Hilfe; als man ihn erkennt, sagt man ihnen jedoch nur: "Der Umgang mit euch ist verboten." (Kapitel 15)
Da spricht auf einmal Alice klar und deutlich, offensichtlich – wie zuvor Clay – vom Lumpenmann besessen: "Um die Männer in dem Wagen kümmern wir uns. Nicht aus Gefälligkeit euch gegenüber, sondern als Warnung für andere." Und wenn der Lumpenmann schon einmal dabei ist, wendet er sich auch direkt an Clay und meint: "Dein Sohn ist bei uns." Clay beißt die Zähne zusammen und schimpft den Mistkerl einen Lügner.
In den frühen Morgenstunden ist es dann soweit, und Alice stirbt mit einem letzten Zittern. Das Zitat, das diesem Teil seinen Titel gibt, gehört zu ihren letzten Worten: "Oh, Mami, zu schade! Verblassende Rosen, dieser Garten ist verblüht."

Teil 5: Kent Pond

Nachrichten von Johnny (1 – 6)

Es bleibt ihnen nichts Anderes übrig als trotz dieses schweren Verlustes weiter zu ziehen; außerdem sind sie ja bereits fast in Kent Pond. Ehe sie sich versehen, haben sie die Stadt auch schon erreicht – und als Clay sein Haus sieht, beginnt er zu rennen. An der Eingangstür hängt ein Zettel ... eine Botschaft von Johnny, die Clay hastig liest. Johnny selbst ist mit seinem Freund George Gendron ins Rathaus weiter gezogen; auch wenn Clay davon ausgehen muss, dass sie dort längst nicht mehr sind, hastet er mit Tom und Jordan im Kielwasser weiter. Der Schrecken sitzt tief, als sie George tot vorfinden; von Johnny jedoch fehlt jede Spur.
Freilich ist das Rathaus (mit der Aufschrift Kashwak = No-Fo) verlassen, doch am schwarzen Brett wird Clay erneut fündig. Johnnys zweite Nachricht trifft Clay ebenso hart, denn nun ist sein Sohn tatsächlich mit den Anderen unterwegs nach Kashwak. Und er muss Clay die schreckliche Nachricht überbringen, dass seine Frau Sharon zu den Phonies gehört – sie hatte Johnnys Handy bei sich, als der Puls die Welt heimsuchte
Clay denkt keine Sekunde darüber nach: Er wird nun doch auch nach Kashwak gehen, um Johnny zu suchen. Tom und Jordan besprechen sich kurz und kommen gemeinsam zu dem Schluss, dass sich ihre Truppe nun trennen muss, denn keinesfalls wollen sich die beiden in die Höhle des Löwen begeben. Sie verstehen Clays Entschluss, warnen ihn aber, dass die Chance, seinen Sohn zu finden und das Gebiet rund um Lake Kashwakamak lebend zu verlassen, gegen Null gehen. Clay bleibt jedoch beharrlich und akzeptiert deren Entscheidung, ohne es auf einen Streit ankommen zu lassen.

Die Wege trennen sich (7 – 11)

Tom und Jordan wollen nach Westen Richtung Vermont weiter, gehen jedoch noch ein Stück des Wegs mit Clay. So sind sie noch zusammen, als sie auf drei weitere Ausgestoßene treffen, diejenigen nämlich, die in ihrem letzten Traum gemeinsam mit ihnen auf den Plattformen angeprangert und für geisteskrank erklärt wurden. Dies sind Daniel Hartwick, die schwangere Denise Link und Ray Huizenga, die gemeinsam bereits zwei Schwärme Verrückter ausgeschaltet haben und deren Anführer unter dem Namen "Präsident von Harvard" kennen.
Der ehemalige Soziologielehrer Dan ist überzeugt, dass die Kashwak = No-Fo-Aufschrift von den Phonies verbreitet wurde, da das plötzliche Auftauchen dieses Schriftzugs an so vielen Orten nur durch Telepathie bewerkstelligt werden könnte; sie sollen also bewusst dorthin gelockt werden.
Dan hat vom Lumpenmann einen Auftrag bekommen: Er soll Tom, Jordan und Clay etwas zeigen und nimmt sie somit ein paar Schritte mit bis zu einem Haus, an dessen Veranda und Haustür sie eine schreckliche Entdeckung machen, denn es gibt ein Wiedersehen mit Gunner und Harold: Harold wurde gezwungen, den seinerseits zum Stillhalten verdammten Gunner mit schweren Nägeln an einer Haustür zu kreuzigen, wobei er ihm die Nägel nicht nur durch Hände und Füße, sondern auch durch die Unterarme und die Knie trieb. Danach schlitzte Harold sich selbst die Kehle mit einer Glasscherbe auf. Um Gunners Hals hängt ein Schild mit der lateinischen Aufschrift "Justitia est commodatum", "Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan".
Ihnen ist klar, dass diese Hinrichtung nicht ihren Rachegelüsten nachkommen, sondern lediglich der Abschreckung für alle Anderen dienen soll. Clay aber will sich von der Macht der Phonies nicht einschüchtern lassen – und obwohl seine Gefährten ihn nochmals beknien, lässt er sich nicht von seinem Vorhaben abbringen, nach Norden weiter zu ziehen.
Er verabschiedet sich von seinen neuen Bekannten und schon alt scheinenden Freunden – vor allem Tom fällt die Trennung schwer –, dann begibt er sich auf seinen Weg ... zum ersten Mal seit Ausbruch des Chaos alleine.

Teil 6: Telefonbingo (1 – 6)

Die französische Ausgabe
Clays erster Alptraum als Einzelgänger ist schrecklich und neu: Er ist in Kashwak angekommen und findet lange Zeltreihen vor, vor denen ebenso lange Schlangen Normies anstehen. Clay erkennt, dass sie darauf warten, von einem Phonie ein Handy gereicht zu bekommen: Sie telefonieren kurz und werden daraufhin sofort zu Pseudo-Zombies. Doch die Phonies gebärden sich nicht mehr verrückt, sondern erstaunlich zivilisiert. Eine besonders grausame Wendung erhält der Alptraum, als einer der Anstehenden Johnny ist und vor Clays Augen verwandelt wird.
Clay zweifelt keine Sekunde daran, dass sein Traum – zumindest teilweise – der Wahrheit entspricht, was nur einen Schluss zulässt: Der Puls wird noch immer gesendet und kann von den Phonies noch immer dazu verwendet werden, Menschen in den Wahnsinn zu treiben. Clay bezeichnet das, was die Phonies dort betreiben, sarkastisch als "Telefonbingo".
Warum dann geht er weiter, wenn er doch in seinem Innersten davon ausgehen muss, dass man Johnny auf diese Weise bereits konvertiert hat? Clay will einfach nichts unversucht lassen und schleppt sich weiter.
In der Nacht beobachtet er erneut (wie einst an der Tankstelle) zwei Phonies, die sich miteinander streiten; diesmal aber mit zwei bedeutsamen und extrem beunruhigenden Unterschieden: Erstens ist es noch Nacht und die beiden sind trotzdem aktiv. Zweitens unterhalten sie sich tatsächlich mit Worten, die Clay einwandfrei verstehen kann, selbst wenn sie teils noch etwas ungeschlacht klingen. Die Phonies werden zunehmend intelligenter und damit ungleich gefährlicher.
Der Jüngere der beiden Streithähne gewinnt den Kampf und wird dann auf Clay aufmerksam, der ihn kurzerhand erschießt, wohl wissend, dass man ihn nur einmal wird töten können und es ab sofort egal ist, wie viele Phonies er mitnimmt.
Doch es gibt auch noch positive Überraschungen: Als Clay einen Hügel überquert, sieht er auf dessen anderer Seite wohlbekannte Gesichter. Da sind Tom, Jordan, Daniel, Denise und Ray – und auch wenn Clay nicht begreift, was sie nun doch hier machen, ist er überglücklich, sie wiederzusehen; Jordan fällt ihm fast hysterisch in die Arme. Doch Clays Stimmung wird gedämpft, als er in der Ferne einen anderen Bekannten auf der Straße stehen sieht: Der Lumpenmann erwartet sie schon.

Teil 7: Virus

Jordans Theorien (1 + 2)

Jordan und Dan versuchen, Clay bei einem gemeinsamen, eher trübsinnigen Mahl zu erklären, warum sie hier sind. Die Phonies sind allem Anschein nach noch mächtiger geworden als selbst Clay dies für möglich gehalten hätte, denn sie können den Menschen eine falsche Realität vorgaukeln. Jordan und die anderen lebten in den letzten Stunden in einer Art Traumwelt, in der sie dachten, sie kämen gut voran und erlebten eine angenehme Zeit in einem Hotel, während sie in Wirklichkeit weiter Richtung Kashwak zogen. Als sie zu sich kamen und feststellten, wo sie waren, gaben sie auf und ergeben sich nun in ihr Schicksal – nach Norden.
Jordan hat so einige Theorien über den derzeitigen Stand der Dinge. Er ist sich sicher, dass der ursprüngliche Puls mit einem Virus infiziert war, der das Programm immer weiter degeneriert. Die "neueren" Phonies werden mit einem defizitären Puls umprogrammiert, das ihnen teils Vor-, aber (vor allem auf lange Sicht) auch viele Nachteile bringt: Ihnen fehlt der Herdentrieb, sie müssen sich nachts nicht aufladen, haben teils ihre menschliche Sprache behalten und fallen sich innerhalb ihrer eigenen Art immer häufiger gegenseitig an. Clay weiß nicht, was er von diesen Theorien halten soll, denn zum einen fehlen empirische Beweise dafür, zum anderen könnte Johnny durchaus zu jenen "Neuen" gehören und darüber will er gar nicht ausführlicher nachdenken.
Eine weitere Vermutung Jordans beunruhigt sie alle: Durch die Telepathie wissen die Phonies, wer die Leute sind, die ihnen, den Überlebenden, nahe standen – werden die Phonies diese einst so wichtigen und jetzt infizierten Menschen benutzen, um die Unberührbaren öffentlich zu exekutieren? Wird etwa Johnny auf Clay und Denises Mann auf sie angesetzt?
Dass alles auf eine Exekution herausläuft, zieht keiner in Zweifel: Das riesige Stadion ihrer Träume, Latein als Lingua Franca und internationale Sprache der Gerechtigkeit – das alles lässt nur den Schluss zu, dass sie vor den "Augen" der ganzen, telepathisch teilnehmenden Welt hingerichtet werden sollen.

Rays Entschluss (3 + 4)

Unter dem Vorwand, Clay etwas über Brennnessel fragen zu wollen, lockt Ray ihn in die Büsche, wo er ihm Ansätze eines waghalsigen Plans enthüllt: Er steckt Clay ein Handy und eine Telefonnummer zu – Clay würde schon wissen, was er damit anzufangen habe. Clay protestiert: Die Phonies beherrschen Telepathie und werden das Handy in seinen Gedanken sehen – Ray meint jedoch nur wegwerfend, dass derzeit jeder an Handys denke, wo sei also das Problem?
Clay versteht nicht, wen er anrufen soll, als alles plötzlich ganz schnell geht: Ray hebt seine Waffe und erschießt sich vor Clays Augen. Es ist ein Opfertod, denn Ray will vermeiden, dass die Phonies seinen Plan (den Clay erst noch entschlüsseln muss) in seinem Kopf entdecken.
Noch während sie Ray begraben, wird die gesamte Truppe von der Telepathie der Phonies überwältigt und wie Marionetten gelenkt: Sie müssen ihre Waffen wegwerfen, versichern sich gegenseitig mit fremden Stimmen, dass die Lebensweise der Phonies die einzig wahre sei und werden aufgefordert, jetzt endlich nach Kashwak zu kommen. Sie können nicht anders und müssen diesem Ruf Folge leisten: Mit einem gelben Mini-Schulbus, den Ray aufgetrieben hatte, fahren sie Richtung Kashwak, während die Straße um sie herum mit Phonies gesäumt ist, die mittlerweile die Kunst der Levitation beherrschen und neben ihnen herschweben.

Teil 8: Kashwak

Ankunft (1 – 6)

Sie sind nicht weit gekommen, als der Lumpenmann auf einmal vor ihnen auf der Straße steht und signalisiert, dass er mitgenommen werden möchte. Es ist eine surreale Situation, als Clay anhält und den furchtbar stinkenden Fast-Zombie an Bord nimmt, der ihn nur angrinst und kein einziges Wort von sich gibt, während er sie nach Kashwak leitet.
Alle begreifen gleichzeitig, weshalb es die Phonies dorthin zog: Am See ist seit einigen Jahren das riesige Expo-Gelände angelegt – und als sie endlich ankommen, sind sie überwältigt von der Masse an Telefon-Verrückten, die sie dort erwarten und Schulter an Schulter auf einem gewaltigen Feld stehen.
Sie halten an und werden beim Aussteigen von einem Geruch überwältigt, den Clay als "Gestank der Telepathie" zu identifizieren glaubt. Das hält die schwangere Denise nicht lange durch und sie klappt Sekunden nach dem Verlassen des Fahrzeugs in sich zusammen. Clay hilft mit, sie zu stabilisieren, als alle Kraft aus seinen eigenen Beinen zu weichen droht: Dort steht seine Sharon, gekleidet in ihrer sexysten Kleidung und doch eindeutig nur ein Wesen, kein Mensch mehr. Clay fasst sich schnell; mit den Worten: "Lass mich durch, du Miststück" schiebt er sie beiseite, um sich um seine neuen Freunde zu kümmern.
Die Phonies lenken sie alle zielstrebig in ein Gebäude, wo sie eingesperrt werden. Es ist ein ehemaliges Kasino-Gebäude mit ausbruchsicheren Türen und sehr kleinen Fenstern. Während draußen wieder die Kaufhausmusik losgeht und die Verrückten sich niederlegen, sammeln sich die Unberührbaren erst einmal und stärken sich mit Riegeln aus einem Automaten, wissend, dass soeben ihre letzte Nacht hereinbrechen könnte.

Rays Plan (7 – 17)

Clay hat eine Entspannungstechnik: Er malt in Gedanken ein Comic über seine Erlebnisse (er denkt sich, dieses Comic würde er Puls nennen). Und dies ist die Szene, die er malt: Ray übergibt ihm das Handy und trägt ihm auf, es sinnvoll einzusetzen. Da wird Clay etwas Schreckliches klar, nämlich dass ja hier (Kashwak = No-Fo) gar keine Handys funktionieren ... Ray hat sich völlig umsonst geopfert.
Aber dann denkt er weiter und erinnert sich daran, dass Ray es war, der beim zweiten Anschlag seiner Truppe den Phonies einheizte, indem er sie mit Sprengstoff in die Luft jagte – und auf einmal ist Clay klar, dass Ray den Minibus mit Dynamit präparierte; Dynamit, das man – im Sinne ausgleichender Gerechtigkeit – per Handy zünden konnte. Gute Idee, aber der fehlende Funkempfang ist weiterhin unleugbar. Dann aber fällt es Clay wie Schuppen von den Augen ...
Er spricht mit den Anderen und weiß, dass alles an Jordan hängen bleiben wird, denn er ist der Einzige, der durch das kleine Fenster passt. Clay instruiert ihn unter den fassungslosen Blicken seiner Gefährten in dem Umgang mit einem Minibus, und ein blasser, aber entschlossener Jordan lässt sich von ihm tatsächlich durch das Fenster bugsieren. Als Jordan den Minibus – entgegen der ursprünglichen Abmachung – mitten in die herumliegenden Phonies hineinfährt, mäht er dabei ohne Rücksicht auf Verluste einige der "neuen" Nachtwandler einfach um. Einige von denen greifen Jordan (meist eher halbherzig) an, als dieser sich seinen Weg über die Leichen hinweg zurück zu dem Gebäude bahnt.
Wieder zurück bestätigt Jordan, dass er das Dynamit im Bus gesehen hat; es ist mit einem angeschalteten Handy verdrahtet, das in der Tat Empfang hat. Somit zeigt sich, dass Clay mit seiner Vermutung recht hat: Er ist sich nämlich sicher gewesen, dass man wegen der Expo für einen Funkempfang Sorge getragen hatte – und so ist es: Auch Clays Handy hat Empfang. So weit, so gut. Dumm nur, dass Clay den Zettel mit der Telefonnummer nicht finden kann.
Panisch suchen sie alle danach, bis Denise sie zur Ruhe mahnt und sogar ein Gebet spricht. Betont gefasst geht Clay nochmals seine Hosentaschen durch und findet den Zettel endlich doch noch. Es gibt keinen Grund, länger zu warten: Clay wählt die ihm von Ray gegebene, 10-stellige Nummer und drückt auf die Anruftaste.
Die Explosion stellt alles in den Schatten, was sie erwartet hatten und reißt ein gewaltiges Loch in die Seite ihres Gefängnisses. Sie fliehen und sind entsetzt über die Verstümmelungen, welche der Sprengstoff angerichtet hat; auch die leeren Klamotten setzen ihnen zu: Es wirkt, als seien manche Phonies buchstäblich pulverisiert worden. So schlimm ist der Anblick, dass sie sich erneut gegenseitig versichern müssen, dass sie das einzig Richtige getan haben.
Bei einer Fahrgelegenheit namens Charlie Tschuff-Tschuff (bekannt aus Drei) finden sie die Überreste des Lumpenmanns, der sich lachend von ihnen zu verabschieden scheint, denn alles, was noch von ihm übrig ist, ist sein roter Kapuzenpullover mit nur noch drei lesbaren Buchstaben: HAR.
Sie fliehen in einem kleinen Lieferwagen, doch kaum sind sie außerhalb der Zone der schlimmsten Verwüstungen, als Clay schon wieder anhält. Denn er hat seinen ursprünglichen Plan nicht aufgegeben: Er will Johnny suchen. Es ist ihm klar, dass er von niemandem mehr erwarten kann, dass man ihn noch begleitet – aber er will, sobald seine Suche abgeschlossen ist, unbedingt wieder zu ihnen allen stoßen. Deshalb rüstet er Tom mit Spraydosen aus: Auf ihrer Suche nach einer Hütte in einem netzlosen Gebiet sollen sie alle 20 Meilen TJD (für Tom, Jordan, Daniel und Denise) an die rechte Straßenseite sprühen, sodass Clay ihnen wird folgen können. Gemeinsam wollen sie überwintern – und Clay ist überzeugt, dass die Phonies die Kälte nicht überleben werden.
Aber er kann noch nicht gehen; erst muss Jordan, der von dieser Bitte anfangs völlig überfordert scheint, ihm einen lebensnotwendigen Tipp geben: Was soll Clay mit Johnny machen, wenn er ihn findet und sich herausstellt, dass er ein Phonie ist? Jordan geht in sich und rückt schließlich zögerlich mit einem Vorschlag heraus.

Teil 9: Alles speichern

Clay allein (1 + 2)

In der Hoffnung, dass Johnny – egal, was aus ihm geworden ist – so denkt wie er selbst, zieht Clay nach Süden, Richtung Heimat. Er begegnet immer wieder Phonies, die zumeist nun völlig harmlos wirken. Clay fragt sie sogar nach seinem Jungen, versucht sich dabei auch an rudimentärer Telepathie. Zwar kann ihm niemand weiterhelfen, doch muss Clay sich eingestehen, dass diese Generation der Phonies auf lange Sicht für die Erde an sich möglicherweise sogar ein Segen wäre: "Wären sie ungestört geblieben, hätten sie sich vielleicht als bessere Hüter der Erde erweisen können als die so genannten Normies."
Clay schleppt sich weiter und muss immer wieder an Jordans abschließende Theorie denken: Er ging davon aus, dass das menschliche Gehirn beim Puls irgendwo alle alten Infos notgespeichert hat und man das derzeit gesendete, mutierende Signal verwenden könnte, um dieses alte Wissen zu reaktivieren. Denn ist es nicht möglich, dass ein zweimaliger Puls dazu führen könnte, dass die beiden Signale sich im Gehirn neutralisieren, um dem Alten wieder Platz zu machen? So, wie ein Gegenfeuer ein Feuer eindämmt?

"Wir haben wenigstens etwas getan!" (3 – 6)

Unglaublich, aber wahr: Ganz unvermittelt findet Clay seinen Sohn Johnny mitten auf der Straße sitzen. Er sieht sofort, dass Johnny ein Phonie der neueren Generation geworden ist, bedeckt ihn aber dennoch mit Küssen. Und als Johnny ein Laut, Düä, entweicht, redet Clay sich ein, dass er "Daddy" sagen wollte.
Doch nun erst beginnt Clays Martyrium, denn jetzt wird ihm bewusst, wie sehr ihm seine Freunde fehlen und wie wenig er mit dem Ding, in das sich sein Sohn verwandelt hat, leben kann. Jordans Tipp klang gut, aber eine ganze Woche lang bringt Clay es nicht über sich, diese Theorie an seinem eigenen Sohn zu testen. Draußen wird es jedoch immer kälter, die Batterien seines Handys schwächer, der Puls selbst vielleicht auch – was, wenn er plötzlich ganz weg ist?
Johnny wacht des Öfteren nachts auf und schreit minutenlang wie ein Verrückter, was Clay mehr und mehr zusetzt. Letzten Endes sind es Alices Worte, die ihn zum Handeln veranlassen. Als man sie und ihre Gefährten damals dafür anprangerte, dass sie in Gaiten einen Phonie-Schwarm in Brand steckten, spie sie den Anklägern entgegen: "Wir haben wenigstens etwas getan!" Und darauf läuft es hinaus: Wird auch Clay endlich etwas tun?
Die Chancen, dass Jordans Idee funktioniert, schätzt Clay auf 1:10 ... aber wie groß war die Chance, dass er Johnny überhaupt jemals finden würde? Verschwindend gering.
Der Entschluss ist gefallen, und Clay handelt schnell, um nicht weiter darüber nachdenken zu müssen. Er wählt 911, baut den Anruf auf und presst Johnny das Handy ans Ohr ...


V E Artikel über Puls
RomanPuls: Inhaltsangabe (Teil I, Teil II) • Rezension • Coverpage
Charaktere: Charles ArdaiFranklinGeorgeGeorge GendronGunnerHaroldDaniel HartwickRay HuizengaJordanDenise LinkDer LumpenmannAlice MaxwellTom McCourtPhoniesRafeMr. RicardiClayton RiddellJohnny RiddellSharon RiddellUnberührbare
Schauplätze: Lake KashwakamakRoute von Clayton RiddellTR 90
Sonstiges: Globale KatastrophenDark WandererPuls (Phänomen)Zombie2006