Der Hochzeitsempfang: Inhaltsangabe
Ein lukratives Angebot
- 1927 in Illinois:
- Die 5-Mann-Band um den namenlosen Ich-Erzähler der Geschichte tingelt noch in einer recht schäbigen Bar; es ist noch etwas hin, bis sie schließlich eine eigene Platte aufnehmen und sogar im Filmgeschäft erfolgreich sein werden. Ihr Gehalt ist erbärmlich und mit dem farbigen Klavierspieler Billy-Boy, vor dem sogar der Erzähler in einem unbedachten Moment das Wort "Nigger" gebraucht, ist es ihnen nicht einmal möglich, überall aufzutreten.
- Umso erfreuter ist die Band, als ihnen ein lukratives Angebot unterbreitet wird: 200 Dollar für einen Auftritt bei einem Hochzeitsempfang. Der Haken: Der Auftraggeber ist der irische Ganove Mike Scollay, zur Zeit der Prohibition ein bekannter Alkoholschmuggler. Die hohe Bezahlung ist eine Gefahrenzulage, denn auf der Hochzeit seiner Schwester Maureen könnte der verfeindete Grieche durchaus einen Anschlag planen.
- Aber es gibt noch einen anderen Grund dafür, dass Scollay diese Gruppe will: Die Jazzspieler sind gut und laut und so können sie das eventuell aufkeimende Gelächter überspielen – denn Maureen ist dick, und Scollay weiß, dass man sich hinter seinem Rücken deshalb auch über ihn lustig macht. Trotz aller Gefahren sagt die Band zu.
Die Feier
- Sie kommen schon eine Stunde vor dem Empfang, um alles aufzubauen – dass dies kein normaler Auftritt wird, zeigt sich schnell daran, dass ihre Instrumentenkästen auf Waffen untersucht werden. Schließlich ist alles soweit, und der Wagen mit dem frisch getrauten Brautpaar fährt vor. Es ist ein Zeichen für die Professionalität der Band, dass keiner sich beim ersten Marsch verspielt, als Maureen sich aus dem Auto quält:
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Sie war ein Dinosaurus in Menschengestalt – milde geschätzt, musste sie so an die 350 Pfund wiegen. Die meisten davon verteilten sich auf Busen, Hüften, Oberschenkel und Hintern, wie das bei fetten Mädchen so gut wie immer der Fall ist – was eigentlich sexy sein sollte, wird dadurch grotesk und irgendwie beängstigend. Manche fetten Mädchen haben wenigstens hübsche Gesichter, aber nicht einmal das konnte man von Scollays Schwester sagen. Ihre Augen standen viel zu dicht beieinander, ihr Mund war zu groß, und sie hatte Henkelohren. Und dazu die Sommersprossen. Selbst schlank wäre sie hässlich wie die Nacht gewesen.
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- Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, ist Rico ein lächerlicher Suppenkaspar – es ist das absurdeste Paar, das die Bandmitglieder jemals gesehen haben. Doch ihre Musik kommt gut an, die Party läuft rund, der illegale Alkohol löst die Verkrampfung. Es dauert bis acht Uhr, bis es zur Katastrophe kommt.
- Diese kündigt sich an, als ein völlig eingeschüchterter Mann die Halle betritt und sich direkt an Scollay wendet. Er ist hörbar griechischer Abstammung und stottert in einem starken Dialekt, dass seine Frau entführt wurde und man sie töten wolle, wenn er nicht eine Nachricht persönlich an Scollay überbrachte. Die Band hört mit dem Spielen auf, alle Aufmerksamkeit ist auf den verängstigten Mann gerichtet, der folgende Botschaft für Scollay hat:
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Er sagen, ich Ihnen muss sagen, dass Ihre Schwester ist fette Sau. (...) Er sagen, wenn fette Frau Juckreiz haben an Rücken, kaufen Rückenkratzer. Er sagen, wenn Frau haben Juckreiz an anderes Stelle, kaufen Mann. (...) Er sagen, ganze Stadt lachen über Sie.
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- Scollay lässt sich provozieren und stürzt nach draußen ... doch dort wartet eine ganze Armee bereits auf ihn – es kommt zu einem minutenlangen Schusswechsel. Hastig packt die Band ihr Zeug zusammen; als das Geballer vorbei ist, stürzt Maureen nach draußen, und sie alle hören ihre Klagelaute über ihren toten Bruder.
Was aus Maureen wurde
- Ihr Geld sehen die Musiker nie – Maureen aber sehen sie wieder, als sie zu ihnen in die Kneipe kommt. Sie spricht mit dem Erzähler, will sich bei ihm für das Grauen entschuldigen, das sie als unbescholtene Bürger hatten miterleben müssen. Sie gibt sich selbst für alles die Schuld, weiß, dass sie eine Witzfigur ist, kann aber einfach nicht aufhören, übermäßig viel zu essen.
- Sie tut dem Erzähler von Herzen Leid, ebenso wie er immer wieder Mitleid empfindet mit dem Neger in ihrer Gruppe. Er wünschte auf einmal, er könnte etwas tun gegen die Vorurteile in dieser Welt und fühlt sich klein und machtlos.
- Doch er verfolgt Maureens Schicksal. Er weiß, dass sie sich den Griechen schnappte, dass sie ihn mit einem Klavierdraht tötete, den sie ihm ins Auge rammte. Weiß, dass sie ein Imperium aufbaute, das erst mit ihrem Tod durch Herzinfarkt 1933 zusammenbrach (ironischerweise genau im Jahr des Endes der Prohibition). Ihr Mann Rico wollte alles zusammenhalten, landete aber schnell im Gefängnis.
- Der Erzähler ist nun schon in die Jahre gekommen, doch eine Frage beschäftigt ihn noch heute: Hätte er Maureen irgendwie helfen können?
V E
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Inhaltsangaben zu Blut
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