Quitters, Inc.: Inhaltsangabe

Version vom 22. August 2008, 16:08 Uhr von Croaton (Diskussion | Beiträge) (Link verbessert)


Inhaltsangabe zu Quitters, Inc.

Stephen Kings Kurzgeschichte Quitters, Inc. ist in der Sammlung Nachtschicht zu finden.

Cover des von Eric Roberts (dem Bruder von Julia Roberts) vorgelesenen Hörbuchs

Anmerkung: Die Zwischenunterschriften dienen nur der besseren Orientierung und entsprechen nicht Kings Absicht.

Ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten

Am Flughafen trifft Richard Morrison auf einen alten Bekannten, den ehemaligen Arbeitskollegen Jimmy McCann, der um einiges besser und fitter aussieht als vor ein paar Jahren noch. Morrison, selbst überarbeitet und viel zu viel rauchend, muss voller Neid anerkennen, dass Jimmy es irgendwie geschafft hat, sein Leben umzukrempeln – er ist sogar zum Vizepräsidenten seiner Firma aufgestiegen.

Auf Morrisons Nachfrage erzählt McCann ihm von der Nonfumo-Gesellschaft, die ihm dabei geholfen hat, mit dem Rauchen aufzuhören, was sein ganzes Leben völlig verändert hat. Seltsamerweise will McCann aber nicht näher auf diese erstaunliche Firma eingehen und schon gar nicht über deren Methoden sprechen. Er erzählt ihm nur, dass sie eine 98%-ige Erfolgsquote haben und gibt dem Kettenraucher Morrison einfach deren Visitenkarte. Morrison lässt nicht locker, sodass McCann zugibt, er habe einen Vertrag unterschrieben, der ihn zum Schweigen verpflichtet.

Nur zum Spaß

Einen Monat später erst fällt die Visitenkarte wieder aus Morrisons Geldbeutel. Da sein Leben noch immer eher trist ist, beschließt er, der Nonfumo-Gesellschaft einen Besuch abzustatten und findet ihr Büro in einem neuen Gebäude, wo diese eine ganze Etage gemietet hat. Hier riecht alles nach Reichtum: Die Schreibmaschinen sind neu, alles ist geschmackvoll und teuer eingerichtet – nur Aschenbecher sucht man vergeblich.

Morrison meldet sich an der Rezeption an und wird schnell weitergeleitet an seinen persönlichen Betreuer, Vic Donatti. Wie Jimmy McCann bereits ankündigte, muss Morrison nun tatsächlich gleich einen Vertrag unterschreiben, der ihn zum Stillschweigen verpflichtet, was die Methoden von Nonfumo betrifft.

Donatti geht voll in seinem Job auf und schäumt vor Begeisterung fast über, als er sich nach McCann erkundigt und erläutert, dass Morrison erst wird zahlen müssen, wenn er in der Tat ein Jahr lang nicht geraucht hat.

Morrison ist verblüfft, schnell aber verärgert, als Donatti ihm unangenehme – und auf den ersten Blick völlig ungehörige – Fragen zu seinem Privatleben stellt, wie etwa diejenige, ob er seine Frau liebe oder Eheprobleme habe. Zudem ist sein Nikotinbedarf ein Störfaktor, der seinen Ärger nur noch anfacht. Donatti spürt dies und bricht das erste Interview an diesem Punkt ab: Morrisons erster echter Termin ist um drei Uhr am folgenden Tag – und Donatti garantiert ihm, dass die Zigarette, die er vor diesem Termin rauchen wird, seine letzte sein wird.

Der erste Termin

Morrison zögert. Soll er den Termin wahrnehmen? Einerseits hat er keine Lust, dann aber möchte er Donatti herausfordern, da er selbst nicht glauben kann, dass er ihn vom Rauchen wird abhalten können. Was letztlich dazu führt, dass er tatsächlich geht, ist die Erinnerung an Jimmy McCanns Lebenswandel.

Donatti ist höchst erfreut, dass Morrison gekommen ist und freut sich auf die Zusammenarbeit, die laut Donatti bereits begonnen hat. Er lässt sich Morrisons letzte Zigaretten aushändigen und hat einen absurden Anfall: Mit der Faust hämmert er auf die Zigaretten ein, verarbeitet sie zu Papierfetzen und Krümeln.

Morrison ist geschockt und kann nur lakonisch anmerken, dass ihn diese Methode nicht sehr überzeugt – schließlich ist unten im Gebäude ein Zigarettenautomat, an dem er sich gleich wieder bedienen könne. Darauf aber geht Donatti nicht ein. Stattdessen schockiert er Morrison einmal mehr, als er ihm eröffnet, dass er alles über seinen Sohn Alvin wisse: An welche Schule er geht und woran er leidet. Morrison ist aufgebracht und will bereits gehen; Donatti aber hält ihn zurück, um ihm zu erklären, weshalb die Gesellschaft so gründlich nachgeforscht hat.

Doch zuerst macht Donatti einen Exkurs, um Morrison die Problematik des Rauchens zu verdeutlichen. Er spricht von Gefängnisaufständen bei Tabakentzug, von Leuten, die im Zweiten Weltkrieg Zigarettenstummeln aufsammelten, um rauchen zu können. Donatti scheint von diesem Ausmaß der Sucht äußerst fasziniert zu sein und spricht voller Begeisterung.

Nun aber wird es Zeit, Morrison in die Grundprinzipien von Nonfumo einzuweihen.

Die Nonfumo-Gesellschaft und ihre Methoden

Donatti führt Morrison zu einem kleinen Fenster in der Wand. Dahinter ist ein kahler Raum, in dem ein Kaninchen vor einer Futterschüssel sitzt. Als das Tier fressen will, drückt Donatti einen Knopf, der den Boden des Raums unter Strom setzt und dem Kaninchen einen Elektroschlag versetzt. Dies nennt sich Aversionstraining: Wird man dem Tier vor dem Fressen oft genug einen Schock versetzen, wird es lernen, Futter mit Schmerzen zu assoziieren – bis es vor seinem Napf verhungern würde.

Morrison wird klar, worauf dieses Gespräch hinausläuft und will gehen, aber alle Türen sind verschlossen. Er droht mit der Polizei, aber Donatti ist unnachgiebig und fordert ihn auf, sich wieder zu setzen. Nun enthüllt er ihm die Methoden in aller Ausführlichkeit (siehe eigener Artikel).

Paranoia

Morrisons Frau Cindy reagiert mit gutmütigem Spott auf seinen erneuten Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören, ist aber gerührt von seiner Aussage, dass er dies für sie und Alvin tue.

In jener Nacht kann Morrison kaum schlafen – was er nicht fassen kann, ist dass Jimmy McCann ihm in vollem Bewusstsein um die Konsequenzen diese Visitenkarte gab. Und ehe Morrison sich versieht, ist er in seinem Arbeitszimmer und starrt eine Schachtel Zigaretten an. Sicherlich kann ihn doch hier niemand beobachten, oder? Aber Donatti hat sein Ziel erreicht: Morrison kann sich vorstellen, dass es doch funktioniert ... zum Beispiel könnte in eben dieser Sekunde jemand im Schrank stehen. Er traut sich nicht, dies nachzuprüfen, aus Angst, es könnte wahr sein – lieber geht er wieder ins Bett zurück.

Am nächsten Morgen ist Cindy fast geschockt darüber, dass Morrison tatsächlich noch nicht geraucht hat, meint aber, dass sie ihm maximal noch ein paar Stunden gibt. Das macht Morrison so wütend, dass Cindy endlich begreift, wie ernst es ihm ist.

Morrison verbringt den restlichen Monat Oktober und den November in einem Dauerzustand aus Entzugsschmerzen und Verfolgungswahn. Er glaubt etwa, einen bestimmten jungen Mann häufiger zu sehen als der Zufall gebietet ... und überall sind Raucher, die sich nichts dabei denken, an einem Glimmstängel zu ziehen. Wie soll Morrison das nur aushalten?

Doch er bleibt standhaft ... bis zu jenem Tag im Tunnel, als er in der Dunkelheit in einen Stau gerät. Hier kann ihn niemand sehen – und dort, im Handschuhfach, sind Zigaretten, die Cindy bei ihrer Aufräumaktion übersehen hat. Morrison entzündet eine und macht drei Züge, bevor ihm klar wird, was er da tut.

Das Kaninchenzimmer

Mit einem unguten Gefühl kommt er nach Hause und tatsächlich ist Cindy nicht da. Sofort aber klingelt das Telefon – und Donatti bittet ihn um fünf Uhr zu einem Termin bei Nonfumo; sie haben seine Frau bei sich.

Morrison ist pünktlich und fleht völlig vergebens um Nachsicht für den harmlosen Ausrutscher. Doch der stets fröhliche Donatti und sein bulliger Gehilfe Junk kennen kein Erbarmen – vor gezückter Waffe muss Morrison dabei zusehen, wie seine Frau im Kaninchenzimmer dreißig endlose Sekunden lang Elektroschocks ausgesetzt wird.

Danach weiß er nicht, wie er seiner Frau entgegentreten soll, die ja schließlich von gar nichts weiß; der erfahrene Donatti versichert ihm aber frohgemut, dass er vielleicht überrascht sein wird. Und so kommt es auch: Als er Cindy alles gebeichtet hat, verzeiht sie ihm und ist im Gegenteil froh, dass er sich auf dieses Experiment eingelassen hat. Sie geht sogar soweit, zu sagen: "Gott segne diese Leute."

Die Sache mit dem Gewicht

Nur eine Woche später verändert sich bereits Morrisons Leben zum Positiven, als er befördert wird. Dann aber klingelt das Telefon und Donatti ist am Apparat. Morrison geht sofort in die Defensive – er war nicht einmal in der Nähe einer Zigarette. Doch deshalb ruft Donatti nicht an; er will lediglich einen weiteren Termin, um einen letzten Punkt zu besprechen. Es überrascht Morrison dabei nicht, dass Donatti bereits von der Beförderung weiß und ihn dazu beglückwünscht.

Nervös nimmt Morrison den nächsten Termin wahr. Donatti erklärt: 73% verzeichnen nach dem Rauchstopp eine ungesunde Gewichtszunahme. Dies ist nicht im Sinne der gesundheitsbewussten Gesellschaft. Donatti legt Morrisons Maximalgewicht nach einer Tabelle auf 82,6 kg fest und erwartet ihn einmal monatlich zur Kontrolle. Donatti meint lächelnd, dass man seiner Frau den kleinen Finger abschneiden würde, wenn er sein Maximalgewicht überschreiten sollte – und das Schreckliche ist, dass Morrison nicht weiß, ob dies ernst gemeint war.

Nach der Therapie

Acht Monate später: Morrison treibt regelmäßig Sport und ist topfit. Er trifft einen alten Freund, der ihn bewundernd anschaut und sich wundert, wie Morrison nur das Rauchen aufhören konnte – er selbst komme von den Dingern einfach nicht los. Nachdenklich holt Morrison eine Visitenkarte hervor und übergibt sie ihm.

Ein Jahr später kommt die Rechnung für die Behandlung: 5.000 Dollar – und 50 Cent für den Strom im Kaninchenzimmer.

Zwanzig Monate später treffen Morrison und seine Frau zufällig die McCanns im Theater. Jimmy sieht noch immer blendend aus, auch seine Frau Sharon wirkt überglücklich. Aber beim Händeschütteln fällt Morrison etwas auf:

An ihrer rechten Hand fehlt der kleine Finger.


V E Artikel über Quitters, Inc.
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Charaktere: Richard Morrison, Vic Donatti, Alvin Morrison, Cindy Morrison, Mort Minelli, Jimmy McCann, Sharon McCann, Junk
Schauplätze: Nonfumo-Gesellschaft, Kaninchenzimmer
Sonstiges: Therapie von Nonfumo