N.: Episoden
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Die Serie N. ist eine aus 25 Episoden bestehende Comic-Adaption der Kurzgeschichte N. von Stephen King, die in diesen Tagen (vom 28. Juli bis einschließlich 29. August immer werktags zu unterschiedlichen Tageszeiten) im Internet läuft. Jede Episode ist zwischen eineinhalb und zwei Minuten lang und besteht aus mit einem Hörspiel hinterlegten Standbildern, die teils animiert sind. Teils vorgenommene Übersetzungen sind Laienübersetzungen.
Die Episoden sind derzeit hier zu sehen; der Artikel wird täglich aktualisiert.
Episode 1 bis 5
1 bis 3: Johnnys Patient
Eine Frau schreibt ihrem Freund Charlie. Es geht um ihren verstorbenen Bruder Johnny, einen Psychiater, der sich das Leben genommen hat; doch seine Schwester ist überzeugt, dass der Selbstmord durch einen Patienten ausgelöst wurde. Im Nachlass ihres Bruders findet sie eine Box mit der Aufschrift "Verbrenne das" (Orig. BURN THIS!), aber sie ist wie die Pandora und macht die Schachtel auf. Doch bald wünscht sie, sie hätte es nicht getan...
In der Box befinden sich Johnnys Aufzeichnungen über seinen Patienten, den er nur N. nennt. Dieser leidet seit dem letzten Sommer (es ist jetzt Juni 2007) unter Zwangshandlungen und Schlaflosigkeit. Er zählt unablässig: die Kästchen in einem Kreuzworträtsel, Schritte, das Klingeln des Telefons ... Etwas ist passiert an einem Ort namens Ackerman's Field, ein Feld, das nahe der Brücke liegt, von der Johnny sich stürzte.
N.s Zwangshandlungen[1] sind extrem: Befindet sich zum Beispiel nicht eine gerade Anzahl schmutziger Teller in der Geschirrspülmaschine, muss er saubere hinzufügen. N. ist überzeugt, dass er die Ordnung der Welt gestört hat und nun durch Zählen, Berühren und Platzieren von Gegenständen die Welt vor ihrem Niedergang retten kann.
4 und 5: Wie alles begann
Alles beginnt im Ackerman's Field, einer Sehenswürdigkeit, die an Stonehenge erinnert [2]: sieben Monolithen stehen in einem Kreis; und schnell sieht N. in den Steinen entsetzliche Fratzen, die allerdings auch nur ein Trugbild sein könnten. Er fotografiert die sieben Steine - aber durch die Linse sieht er acht Felsen. Sofort geht er zurück, um die einzelnen Steine zu berühren, um sich ihrer Realität zu versichern - und glaubt nun, sich dadurch infiziert zu haben, was er durchaus an Johnny weitergeben könnte ...
N. weiß nicht warum, aber er glaubt, sie irgendwie durch seine Berührung in der Realität fixiert zu haben. Das erleichtert ihn, aber dennoch rennt er panisch vor Angst zum Auto zurück. Am Auto angekommen, dreht er sich um ... und da ist etwas in der Mitte der Steine, ein unaussprechliches Monstrum, das ihn anblickt und ihm zugrinst. N. weiß: Acht Steine werden das Wesen binden, lediglich sieben aber würden es freilassen. Und wo eines ist, da sind mehrere, eine Flut, welche die ganze Welt auslöschen könnte.
Episode 6 - 10
6: Verantwortung
N. geht davon aus, dass es im Ackerman's Field ein Tor zwischen verschiedenen Realitäten gibt. so, wie jedermann seiner Ansicht nach ein Tor in seinem Gehirn hat, das den Wahnsinn draußen hält. An dieser Stelle notiert sich Johnny, er solle auf Symptome des Codes 295.3 achten, was hier nicht weiter erläutert wird.
Er fühlt sich infiziert und gefährlich - könnte er die Monster, deren Gesichter er in den Steinen sah, vielleicht allein dadurch heraufbeschwören, dass er zuviel über sie nachdenkt? Also steigert sich seine Obsession mit Zahlen. Manche sind gut, wie etwa die 100 oder die 6 ("six is a fix", etwa: "6 macht alles richtig")[3], sodass er nach diesen Zahlen sucht. Die sechs Türen seines Hauses müssen gut verschlossen sein; sein Bücherregal füllt er auf, bis es 100 Bücher enthält - zuvor hatte es 93, eine schlechte Zahl, da sie durch 3 geteilt 31 ergibt, also 13 rückwärts ...
N. ordnet Dinge (immer eine gerade Zahl, im Optimalfall sechs) in Kreisen und Diagonalen, da so das Böse abgehalten wird. Mittlerweile fühlt er sich aber überfordert: Dieses Zählen, Berühren und Ordnen bedeutet viel Arbeit ... und sehr viel Verantwortung, da es die Ungeheuer bindet.
7 - 9: Zurück zum Feld
N. berichtet Johnny weiter: Er holt die Fotos ab, die er am Ackerman's Field gemacht hat, doch sie sind alle völlig leer. Er leiht sich also eine Digitalkamera und geht zurück zum Ort des Geschehens - laut Psychiater ein typisches Verhalten für einen Patienten mit Zwangshandlungen. Obwohl N. diesmal eine Absperrungskette vorfindet, klettert er darüber, um zum Feld und den Steinen zurückzukehren.
Wieder nimmt er etwas in der Mitte wahr, er nennt es "a faded place" (etwa: "eine ausgebleichte Stelle") und hat das Gefühl, er könnte dort die Realität durchstoßen. Dann - und Johnny ist freilich überzeugt, dass N. wieder eine seiner Halluzinationen hatte - sprechen die Steine zu ihm: Sie sprechen seinen Namen. Es ist nicht der Wind, der ein Geräusch macht; sein Name wird gesprochen. Und nein, es sind nicht wirklich die Steine ... ES spricht zu ihm.
Erneut versucht N., Fotos zu machen, doch die Steine scheinen das nicht zuzulassen. Aber auch bei der Digitalkamera sieht N. im Sucher 8, mit bloßem Auge nur 7 Steine. Das menschliche Auge nimmt den 8. Stein irgendwie weg - und bei nur 7 Steinen wird ES bald durchbrechen können. Doch Gott sei Dank sind es acht; N. glaubt, dass man dies auch in einem Spiegel sehen könnte, aber Johnny will Beweise, die N. nicht liefern kann.
N. weiß, worauf Johnny hinauswill: Da er, N., den 8. Stein nicht dokumentieren kann, solle er endlich einsehen, dass er unter Wahnvorstellungen leide. Aber N. hat einen Beleg für seinen gesunden Menschenverstand: Im Dezember nämlich, als es ihm besser ging, als er durchschlafen und seine Zwangshandlungen minimieren konnte, erreichte ihn etwas per Post, ein Umschlag mit der Aufschrift "Persönlich", dessen Inhalt den Beweis erbrachte, dass sich nicht alles nur in N.s Kopf abspielte ...
10: Der Schlüssel
In dem großen Umschlag (ohne Absender) findet N. keinen Brief, sondern lediglich einen altmodischen Schlüssel mit einem Anhänger, auf dem A.F. steht. N. tut Johnnys Idee, es könnte sich um die Initialen des Absenders handeln, ungeduldig ab: A.F. steht natürlich für Ackerman's Field, der Schlüssel ist für ein Vorhängeschloss an der Kette, die N. bereits überstiegen hat.
N. ist sogar überzeugt zu wissen, wie ein beigelegter Brief gelautet hätte: "Ich habe versucht, dich fernzuhalten, es ist nicht meine Schuld, vielleicht ist es nicht einmal deine, aber wie dem auch sei: Das Feld und die Steine gehören nun dir. Sie sind deine Verantwortung." Johnny hält das für etwas zu spezifisch, doch N. bleibt in seiner Sicherheit unerschütterlich. Er weiß jetzt, dass er Ackerman's Field sozusagen aktiviert hat, denn allein dadurch, dass er es anschaute, hat er irgendwie den achten Stein weggenommen.
Im April sind seine Zwangshandlungen, die symbolischen Akte, die den achten Stein ersetzen sollen, so schlimm wie nie zuvor ... und die Alpträume von einem unaussprechlichen Wesen werden immer häufiger ...
Episode 11 - 15
Episode 11: Cthun
In einem besonders aufreibenden Traum sieht er ein hausgroßes, grauschwarzes Monster - und obwohl er eindringlich hofft, es sei nur ein Traum, glaubt er zu wissen, dass ES in der Tat entkommen ist, dass ES den Steinen entflohen ist, weil er doch zu nachlässig war. Und N. kennt SEINEN Namen, denn ES hat ihn N. zugeflüstert, hat zu ihm gesprochen wie die Steine, die "sprechen ohne zu reden".
Als Johnny nachfragt, flüstert N. etwas, dann bittet er Johnny um seinen Schreibblock, denn er wagt es nicht, das Wort laut auszusprechen. Stattdessen schreibt er den Namen des Ungeheuers nieder: Cthun. [4]
Episode 12 + 13: Der dritte Besuch
Der Psychiater Johnny sieht alles noch immer sehr pragmatisch: Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Minderung von N.s Zwangshandlungen und den saisonalen psychologischen Auswirkungen der Wintermonate? Johnny sieht da eine Nische für ein wissenschaftliches Thesenpapier.[5]
Schließlich berichtet N., wie er - von seinen Albträumen angetrieben - einmal mehr zum Ackerman's Field fährt. Das Gras wächst, die Büsche werden wieder grün. Am Boden sieht er das Wort Cthun durch Äste gebildet. Und in der Mitte des Steinrings ist ein wabernder, dunkler Fleck. Diesmal starren ihn keine Augen daraus an, da ist nur diese seltsam zufrieden wirkende Dunkelheit - kann N. doch noch das Böse aufhalten? Er glaubt zu wissen, was er tun muss, denn das Geräusch des gegen seine Hosenbeine streifenden Grases klingt für ihn wie eine warnende Stimme: "Bleib weg!"
Aber er schlägt die Warnungen in den Wind und begibt sich - es ist das Schwierigste, was er jemals getan hat - mitten in den Steinkreis. Einmal mehr glaubt er zu wissen, was zu tun ist: Er zählt die einzelnen Steine ab und berührt sie dabei jeweils, einen Reim vor sich hinmurmelnd: "1, 2, 3, 4: Don't come in my world anymore - 5, 6, 7, 8: because eight keeps things straight." [6] Schließlich zählt er nur die "guten und sicheren", die geraden Zahlen - und als er bei 8 angekommen ist, zieht die Dunkelheit in der Mitte sich zurück. Wieso er nun alle acht mit eigenen Augen sehen (und deshalb berühren) kann, wird nicht geklärt - vielleicht verschwindet der 8. Stein nur, wenn man den Steinkreis aus der Ferne in seiner Gesamtheit betrachtet?
Wie dem auch sei, N. hat noch eine weitere Erleuchtung: Alles hängt mit der Sonnenwende zusammen. Wie schon lange vermutet, sind diese Steinkreise Kalender - doch nicht nur für astronomische Belange: Sie zeigen auch die Zeiten geringster und größter Gefahr an, denn das Böse in ihnen kommt und geht wie Ebbe und Flut. Deshalb ging es N. im Winter besser, denn zur Wintersonnenwende (dem 21. oder 22. Dezember) ist die Bedrohung am niedrigsten, aber sie steigert sich bis zum 21. Juni, der Sommersonnenwende, dem Moment maximaler Gefahr.
N. räumt durchaus ein, dass alles eine große Wahnvorstellung von ihm sein könnte; aber das würde es nicht besser machen: Die Arbeit für N. ist so oder so furchtbar anstrengend.
Anmerkungen
- ↑ Der Psychiater bezeichnet die Handlungen des Patienten im Original als O.C.D.: Obsessive-Compulsive Disorder, zu deutsch etwa "Zwangsstörungen". Der Betroffene befindet sich im Glauben, gewisse Handlungen durchführen zu müssen, auch wenn diese ihm selbst Unbehagen bereiten. Er beugt sich jedoch, denn das Auflehnen gegen die Zwänge hätte eine noch größere psychische Bedrückung zur Folge.
- ↑ N.s Eindrücke dieses Feldes lassen den King-Fan sofort an eine Schwachstelle oder die Stein-Orakel denken (beide aus dem Dunkler-Turm-Zyklus).
- ↑ N. kennt noch andere solche Reime, wie "30 is purty" (etwa: "30 ist hübsch"), "15 is keen" ("15 ist prima") oder "8 holds it straight" ("8 halten es aufrecht").
- ↑ Dieser Name, der von den Sprechern der Serie / k'θan / ausgeprochen wird, weckt Erinnerungen an die Werke von H.P. Lovecraft, einen von King sehr geschätzten Autor (siehe auch Cthulhu). Weiterhin könnte der Name Spielern des Internet-Rollenspiels World of Warcraft ein Begriff sein, wo C'Thun ein alter Gott und Hüter eines Tempels ist; siehe auch hier).
- ↑ Die zeitliche Ordnung ist verwirrend. In Episode 10 berichtet N. tatsächlich, dass seine Zwangshandlungen ab Dezember besser wurden. Im April aber wurden sie wieder so schlimm wie nie zuvor und er begann, die furchtbaren Alpträume zu haben. Diese Episode 12 spielt nun zu einem Zeitpunkt, wo die Zwangshandlungen selten (spricht für Dezember - März), aber die Alpträume häufig sind (also ab April).
- ↑ (wörtlich: "1, 2, 3, 4: Komme nicht mehr in meine Welt - 5, 6, 7, 8: denn 8 hält die Dinge zusammen.")