Lunch im Gotham Café: Inhaltsangabe

Version vom 6. August 2008, 14:22 Uhr von Croaton (Diskussion | Beiträge) (hat „Lunch im Gotham Cafe: Inhaltsangabe“ nach „Lunch im Gotham Café: Inhaltsangabe“ verschoben: Anpassung an Hauptseite (Danke, WS))


Version vom 6. August 2008, 14:22 Uhr von Croaton (Diskussion | Beiträge) (hat „Lunch im Gotham Cafe: Inhaltsangabe“ nach „Lunch im Gotham Café: Inhaltsangabe“ verschoben: Anpassung an Hauptseite (Danke, WS))


Inhaltsangabe zu Lunch im Gotham Cafe

Stephen Kings Kurzgeschichte Lunch im Gotham Cafe ist in der Sammlung Im Kabinett des Todes zu finden.

Anmerkung: Die Zwischenüberschriften dienen nur der Orientierung des Lesers und sind nicht von King intendiert.

Aus heiterem Himmel

Ich-Erzähler Steve Davis kommt nach Hause und findet eine kurze Nachricht (nur sechs Sätze) seiner Frau Diane: Sie hat ihn verlassen und will eine Scheidung.

Nicht nur kommt diese Entscheidung seiner Frau für Steve aus heiterem Himmel – er ist zudem entsetzt über die Gefühlskälte der kurzen Botschaft auf dem Esszimmertisch. Ungläubig geht er ins Schlafzimmer und findet ihren Schrank tatsächlich leer geräumt vor. Wie betäubt schenkt er sich ein Glas Saft ein und lässt es mit zitternden Händen fallen; als er die Scherben aufräumt, schneidet er sich auch noch.

Er kann sich keinen Reim darauf machen: Wieso hat Diane ihn verlassen? Verzweifelt ruft er ihre Eltern an und erfährt, dass Diane zwar dort ist, aber keineswegs mit ihm sprechen will.

Zwei Tage später erhält er einen Anruf von William Humboldt, dem Anwalt seiner Frau. Das pompöse Gerede des Anwalts geht Steve sofort auf die Nerven, und er kann es kaum glauben, dass Humboldt ihn ungefragt beim Vornamen nennt. Als er dies nochmals tut, legt Steve einfach auf, was ihm ungeahnte Befriedigung verschafft.

Nun ist es für Steve an der Zeit, sich auch einen Anwalt zu suchen. Ein Freund empfiehlt ihm John Ring. An jenem Nachmittag trifft Steve eine weitere Entscheidung: Er wird mit dem Rauchen aufhören – symbolisch wirft er sämtliche Zigaretten, die er in seiner Wohnung findet, aus dem Fenster. Dies ist ein großer Schritt: Steve rauchte über 20 Jahre lang bis zu 40 Zigaretten täglich.

Die nächsten Tage werden entsprechend grässlich, da ihm der körperliche Entzug sehr zusetzt, aber er bleibt standhaft.

Zwei Wochen nach ihrem ersten Telefonat ruft Humboldt erneut an. Es wird Zeit, dass sich alle vier – die Noch-Ehepartner und ihre Anwälte – einmal zusammensetzten. Er schlägt das Gotham Café vor. Steve stimmt zu und informiert John Ring. Zwei Fragen quälen Steve: Wie wird er reagieren, wenn er seine Frau wieder sieht? Und: Wie soll er dieses Treffen ohne eine einzige Zigarette durchstehen?

Am Tag des Treffens muss John Ring ihm auch noch einen Korb geben: Seine Mutter hat sich verletzt und er muss sofort ins Krankenhaus. Deshalb solle Steve das Treffen absagen, aber Steve will es durchziehen. John Ring protestiert; als er einsehen muss, dass Steve sich jedoch nicht davon abbringen lassen wird, gibt er ihm zumindest noch ein paar gute Verhaltenstipps mit auf den Weg, damit er sich nicht durch unüberlegte Kommentare angreifbar macht.

Sie werden sich ein paar Tage später wieder sehen, doch dann ist eine unsichtbare Barriere zwischen ihnen, denn beide wissen: Wäre John Ring mit ihm Café gewesen, wäre er möglicherweise getötet worden – so wie William Humboldt.

Ein verstörendes Wiedersehen

Steve ist am Tag des Treffens viel zu früh dran und vertreibt sich die Zeit in Läden rund um das Café, wobei er sinnloser Weise einen Schirm erwirbt, den er gar nicht braucht. So "bewaffnet" begibt er sich schließlich um fünf Minuten nach zwölf Uhr mittags in das Gotham Café.

Später wird er sich fragen, wie viel von dem, was hier in diesem Café geschieht, mit den verzerrten Wahrnehmungen seines Nikotin-Entzugs zusammenhängt – aber schon gleich zu Beginn fällt ihm auf, dass etwas mit dem Oberkellner des Cafés nicht stimmt. Der groß gewachsene, etwa 45 Jahre alte, schnurrbärtige Kellner trägt eine schief sitzende Krawatte, doch was Steve nicht behagt, ist die Tatsache, dass er einen Fleck auf dem Hemd hat, der verdächtig nach Blut aussieht. Aber im ersten Moment ist Steve eher belustigt, als er den Oberkellner nach dem auf Humboldts Namen reservierten Tisch fragt. Absurderweise reagiert der Kellner streng: "Wie oft habe ich Ihnen schon gesagt, dass Sie diesen Hund hier nicht mit reinbringen dürfen!" Da Steve freilich keinen Hund dabei hat, schaut er sich erschrocken um, doch da ist überhaupt kein Hund in der Nähe. Als Steve verwirrt fragen will, was der Kellner meinte, ist dieser schon unterwegs zu Humboldts Tisch.

Diese verstörende Episode ist rasch vergessen – denn nun muss Steve sich seinen eigenen Dämonen in Form der Frau stellen, die er noch immer liebt.

Und wie sie ihn anblickt: Verärgert, gar ängstlich, auf jeden Fall aber völlig reserviert, als sehe sie einen Fremden. Das tut ihm weh, mindestens genauso weh, wie die Tatsache, dass sie noch immer so begehrenswert auf ihn wirkt.

Da ist William Humboldt, ein dicker Mann mit den ersten Anzeichen allzu großzügigen Alkoholgenusses. Doch Humboldt interessiert Steve nicht; er hat nur Augen für seine Frau, und bevor er sich beherrschen kann, gesteht er ihr, dass er sie vermisst hat. Dianes Reaktion ist nicht die erwünschte: Stille. Um diese zu überbrücken, brabbelt er, dass er das Rauchen aufgeben hat, was Diane auch nicht die Bohne interessiert. Das wiederum ärgert ihn, lag sie ihm deswegen früher doch immer in den Ohren.

Humboldt will zur Sache kommen, doch Steve schlägt jede Vorsicht und alle Ratschläge seines eigenen Anwalts in den Wind, als er Diane fragt, ob sie es nicht noch einmal miteinander versuchen wollten. Die Reaktion darauf trifft ihn wie ein Faustschlag: Dianes Gesicht ist eine Fratze des Entsetzens, und statt ihm zu antworten, verpflichtet sie Humboldt, dem ein Ende zu machen.

Steve kann nicht anders: In einer weinerlichen Stimme, für die er sich selbst hasst, fragt er Diane, warum sie die Scheidung will. Sie seufzt frustriert auf – wenn er das nicht selbst wüsste, tut ihr das leid –, als Humboldt interveniert und die Sache nun vom Tisch haben will. Entweder sachlich verhandeln, oder den Termin vertagen. Er holt eine Reihe von Blättern aus seiner Aktentasche, als der Horror beginnt.

Humboldts Ende

Lunch at Gotham Cafe.jpg

Der Oberkellner ist wieder da, und wieder beschwert er sich über einen imaginären Hund – diesmal jedoch lauthals und begleitet von unheimlichen Schreien, die wie Iiiiiiiiii (orig.: Eeeeeeeeee) klingen. Erschrocken wird Steve bewusst, dass der Typ mit ihm schimpft und direkt auf ihren Tisch zukommt. Humboldt, der das Café schließlich ausgesucht hat, will die Situation bereinigen, doch der Kellner zieht ein fast 60 Zentimeter langes Messer hinter dem Rücken hervor und sticht es durch Humboldts rechte Wange, wobei er ihm auch das Ohrläppchen abtrennt. Blut spritzt überall hin – und ein Blutstropfen landet im Wasserglas und sinkt wie eine blutige Kaulquappe zu Boden (dieses Bild ist auf einer Cover-Version der Kurzgeschichtensammlung zu sehen; siehe rechts).

Der Kellner tobt weiter, sein Gerede wird zunehmend sinnloser: "Erzähl das deinen Ohren!" ist noch das Harmloseste. Schon bricht Panik aus im Café, als alle Kunden so schnell wie möglich nur noch raus wollen. Humboldt taumelt und setzt sich schwer – und schon ist der Verrückte wieder da und stößt das Messer senkrecht von oben in Humboldts Kopf. Blut, überall Blut, und Diane schreit auf.

Verfolgungsjagd

Noch während Humboldt stirbt, wendet der Kellner sich Steve zu. Der schnappt sich seinen neuen Regenschirm und versucht, sich des Kellners, der das Messer schon wieder aus Humboldts Kopf gezogen hat, damit zu erwehren. Nun flippt der Irre ganz aus: "Du Boinker! All diese Radios! Pst-do-baba!"

Steve verliert seinen Schirm, packt Diane am Handgelenk und zerrt sie mit sich in die Küche. Der Chefkoch ist entsetzt, erst recht, als der Kellner, den er mit dem Namen Guy ruft, messerschwingend dahinter hereinplatzt. Doch Guy sticht sofort auf den Koch ein, der keuchend zusammenbricht. In seiner Panik bekommt Steve die von innen verriegelte Hintertür nicht auf, als Guy schon hinter ihnen ist.

Steve schnappt sich einen Topf vom Herd (die Brandblasen wird er erst später spüren) und schüttet Guy kochend heißes Essen über die Beine. Der stolpert und verbrennt sich noch dazu an einer Pfanne. Nun findet Steve eine weitere "Waffe": einen Wischmopp. Damit kann er Guy auf Abstand halten, während er Diane anschreit, sie solle doch endlich die Tür entriegeln. Was sie tut, kann er auch später nicht glauben: Sie tritt ihm kräftig in den Hintern. Er geht zu Boden, sofort geht Guy wieder auf ihn los. Zu Steves Glück rutscht Guy in Wischwasser aus, sodass Steve endlich die Tür öffnen, mit Diane nach draußen stürmen und die Tür hinter sich zuschlagen kann.

Guy rennt von innen dagegen an, aber Steve kann einen großen Müllcontainer davor ziehen und die Tür so verbarrikadieren.

Diane und Steve

Steve kann es nicht glauben: Selbst jetzt meint Diane nur, er solle sie nicht anfassen. Als er sie anschreit, sie hätte ihn da drinnen mit ihrem Arschtritt fast umgebracht, woraufhin sie selbst sicherlich das nächste Opfer geworden wäre, meint sie, sie hätte ihn schon lange einmal so treten wollen. Das reicht: Steve schlägt ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Dies ist ein Schlag, den er nie bereuen wird, so gut fühlte er sich an.

Er schreit sie immer wieder an: "Ich habe dir das Leben gerettet!", aber sie beschimpft ihn nur als Hundesohn. Sie rennt von ihm davon – seitdem hat er sie nicht wieder gesehen.

Iiiii

Steve kauft sich eine Schachtel Zigaretten; als er zurückkommt, ist das Café von Polizisten und Krankenwagen umgeben. Er sieht, wie der schwer verletzte Koch abtransportiert wird, danach folgt der tote Humboldt, dann ein sicher gefesselter Guy. Steve wirft die Zigaretten wieder weg – er hat das alles nicht durchgestanden, um sich per Nikotin zu töten.

Er versucht sich vorzustellen, was Guy in den Wahnsinn getrieben hat. Vielleicht der Nachbarshund, der immer und immer wieder bellte, die ganze Nacht hindurch, jede Nacht. Er fragt sich, ob der Blutfleck auf seinem Hemd von einem vorigen Opfer stammt. Was bloß passieren musste, dass dieser Schrei –Iiiii – letztlich nicht mehr zu unterdrücken war. Steve versucht ihn selbst einmal: Iiiii, während er seine Zigarettenschachtel zertritt.

Das Geräusch wird ihn noch lange verfolgen. Iiiii ...