Der Nebel: Film vs. Novelle
Version vom 4. August 2008, 19:02 Uhr von Croaton (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: Zwar orientiert sich Frank Darabonts ''Der Nebel'' eng an Stephen Kings gleichnamiger Novelle, doch hat der Regisseur und Dre...)
Version vom 4. August 2008, 19:02 Uhr von Croaton (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: Zwar orientiert sich Frank Darabonts ''Der Nebel'' eng an Stephen Kings gleichnamiger Novelle, doch hat der Regisseur und Dre...)
Zwar orientiert sich Frank Darabonts Der Nebel eng an Stephen Kings gleichnamiger Novelle, doch hat der Regisseur und Drehbuchschreiber auch einige Abweichungen vorgenommen, um entweder dem Autor King zu huldigen oder die Geschichte den unterschiedlichen Bedürfnissen des Mediums Film anzupassen.
Darabonts Verbeugung vor King
- Im Film spielen die Ereignisse in Castle Rock, wie der Name einer Tageszeitung klar macht; in der Novelle ist es Bridgton.
Auslassung
- Die Liebesszene zwischen David Drayton und Amanda Dumfries findet nicht statt.
Abweichungen
- Hattie Turman stirbt schon kurz nach den ersten Ereignissen im Supermarkt. In ihren Händen sieht man eine Medikamentenpackung. In der Novelle stirbt sie bei der Flucht aus dem Supermarkt.
- Der Biss der "Insekten", die in den Supermarkt eindringen können, verläuft tödlich.
- Mrs. Carmody scheint in der Tat einen Draht zu Gott zu haben, da eines der Insekten auf ihr landet und zu zögern scheint, bevor es wieder abhebt, ohne sie zu verletzen.
- Als am Ende ein monströses Wesen über Davids Auto hinweg steigt, sehen sie in der Novelle nicht einmal den Bauch, so groß ist es. Im Film kann man es, wenn auch schemenhaft, ganz erkennen.
Hinzufügungen
- Die Rolle der Soldaten wurde stark ausgebaut – einer von ihnen hat eine Liebelei mit der Kassiererin des Supermarkts und wird als Menschenopfer vor die Türen verbannt. Sein Name ist Wayne Jessup; er kommt in der Novelle nicht vor. Er bestätigt, dass das Arrowhead Project tatsächlich ein Loch in die Dimensionen gerissen hat und wird als Menschenopfer vor die Tür verbannt.
- Ein Bekannter von David erleidet schwere Verbrennungen – dies wird zum Anlass für die Expedition zur Apotheke, die in der Novelle eher unmotiviert wirkt.
- Die Spinnenwesen verschießen säurehaltige Fäden und nisten sich in Menschen ein, die sie (wie die Monster in den Alien-Filmen) einspinnen und aus denen weitere Spinnen im Kleinformat in Massen herausplatzen.
- David findet heraus, dass seine Frau in der Tat tot ist – sie ist ebenfalls eingesponnen worden.
Das Ende
- Der Schluss wurde von Darabont komplett umgeschrieben. Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte sich den Spaß nicht verderben. Der Vollständigkeit halber sei er aber hier beschrieben:
- Wie in der Novelle: David kann mit seinem Sohn, Amanda, Dan und Hilda fliehen; sie fahren einfach immer weiter, in der Hoffnung, den Nebel zu verlassen.
- Neu: Sie fahren, bis der Tank leer ist und stehen dann auf einer verlassenen Straße. Sie hören die Wesen näher kommen und beschließen nach den grauenvollen Morden, die sie miterleben mussten, lieber Selbstmord zu begehen. Doch Davids Waffe hat nur vier Kugeln. David erschießt alle, auch seinen Sohn, dem er versprochen hatte, ihn vor den Monstern zu bewahren. Danach stürzt er sich, halb wahnsinnig geworden, in den Nebel und schreit den Wesen zu, sie sollten sich ihn holen. Doch was sich aus dem Nebel schält, ist kein Ungeheuer, sondern ein mit Soldaten besetzter Panzer. Der Nebel löst sich auf: Das Militär hat die Lage unter Kontrolle. David, der soeben umsonst vier Menschen – inklusive seines Sohns – erschossen hat, bricht zusammen.
- Es ist jedoch zu beachten, dass dieser Schluss bei Stephen King angedeutet wird, denn er schreibt gegen Ende seiner Novelle:
Ich prüfte die Pistole und legte sie ins Handschuhfach. Ollie hatte sie nach der Expedition in die Apotheke wieder geladen. (...) Er hatte auf Mrs. Carmody geschossen, er hatte einmal auf die Kreatur mit den Scheren geschossen, und ein Schuss hatte sich beim Aufprall auf den Boden von selbst gelöst. Wir waren vier Personen im Auto, aber wenn es zum Schlimmsten kommen sollte, werde ich für mich selbst auch einen anderen Ausweg finden. | ||