Drei: Inhaltsangabe (Teil II)

Version vom 19. Mai 2008, 13:04 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge) (Kapitel 3: Odetta auf der anderen Seite)


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Inhaltsangabe zu Drei (Teil II)

Zu Teil I der Inhaltsangabe geht es hier entlang.

Stephen Kings Roman Drei ist unterteilt in einen Prolog, 3 Teile und 3 "Zwischenspiele". Die Teile sind in Kapitel und Unterkapitel, die Zwischenspiele nur in Unterkapitel gegliedert.

Dieser Teil der Inhaltsangabe umfasst alle Kapitel ab Teil II, Kapitel 2.

(Noch Teil II: Die Herrin der Schatten)

Kapitel 2: Veränderungen werden eingeläutet

Im August 1959 wird Odetta Holmes von einem Unbekannten vor einen U-Bahn-Zug gestoßen, der sie überrollt und ihr beide Beine von den Knien abwärts abtrennt. Nur durch den heldenhaften Einsatz einer älteren Frau und des Sanitäters George Shavers kann sie überleben.
Im Krankenwagen kommt Odetta zu sich und spricht mit schwacher Stimme zu George, will wissen, was mit ihr geschehen sei. Doch als sie kurz bewusstlos wird und wieder zu sich kommt, ist sie wie ausgewechselt, flucht und schreit – George muss sofort an Dr. Jeckyll und Mr. Hyde denken. Es dauert nicht lange, da kommt Frau Nummer 1 wieder zu sich und nimmt das Gespräch an exakt der Stelle wieder auf, wo sie es vorher abgebrochen hatte – dann ist Nummer 2 wieder da und so weiter. George Shavers ist somit der Erste, der Detta Walker kennen lernt, Odettas dunkle Seite.
Dettas großes Laster ist das Stehlen, und genau das tut sie im New Yorker Macy's, als Roland in ihr Denken tritt. Detta schreit sofort entsetzt auf, was die Aufmerksamkeit eines Kaufhausdetektivs auf sie lenkt. Roland kommt augenblicklich nach vorne und schiebt den Rollstuhl in waghalsiger Geschwindigkeit in eine der Umkleidekabinen. Als der Detektiv diese öffnet, ist die Frau mitsamt dem Rollstuhl verschwunden.
Roland hatte sie – nachdem er mit Erleichterung feststellen durfte, dass Eddie seinen Körper nicht getötet hatte – durch die Tür in seine Welt geschoben.

Kapitel 3: Odetta auf der anderen Seite

Odetta kommt in Rolands Welt
Roland kommt unter Eddies Messer zu sich, während Odetta sich verwirrt umsieht, nur um festzustellen, dass niemand hinter ihr ist, der sie geschoben haben könnte. Die Tür hinter ihr schließt sich und verschwindet.
Besonders beunruhigend findet Roland die Tatsache, dass die Frau fragt: "Wer bin ich?" – ihm ist bereits aufgefallen, dass diese Person nicht dieselbe ist, die er in ihrem eigenen Körper angetroffen hatte. Während Eddie die Frau tröstet, die freilich nicht weiß, wo sie ist, stellt der Revolvermann zwei Dinge fest: Erstens ist in ihm selbst jegliche Menschenliebe am Erlischen (er hätte diesen Trost nicht spenden können) und zweitens begreift er, dass in der Frau im Rollstuhl zwei Menschen leben.
Eddie kümmert sich ein wenig um Odetta, die ihm beizubringen versucht, dass nichts, was hier passiert, Realität ist. Sie kann sich nur noch daran erinnern, in ihrem Bademantel vor dem Fernseher gesessen zu haben, bevor sie in diese fremde Welt gerollt kam – deshalb glaubt sie daran, dass man sie in Oxford, wo sie mit anderen Schwarzen für die Gleichberechtigung demonstriert hatte und gefangen genommen worden war, heftig geschlagen hatte, sodass sie nun im Koma wildes Zeug fantasierte. Eddies Einwände – Odettas Erinnerungen hören nicht in Oxford auf, also könne sie dort auch nicht im Koma liegen, außerdem trägt sie billigen (weil Dettas) Schmuck an den Fingern – blockt sie einfach ab und will sie nicht wahrhaben.
Eddie stellt überrascht fest, dass er bereits dabei ist, sich in Odetta zu verlieben, während sie ihm eine lange zurückliegende Geschichte erzählt, als ihr, als sie noch sehr jung war, ein Backstein auf den Kopf fiel – sie geht davon aus, dass jemand ihn warf: eine weitere Facette der Diskriminierung. Schon damals war sie in Fantastereien ausgebrochen.
Eddie teilt Roland, der Wasser holen war mit, dass mit Odetta etwas nicht stimmt, und Roland rät ihm, auf der Hut zu sein, da Odetta in Wirklichkeit zwei Personen in einem Körper vereinte.
In Roland bricht wieder das Fieber aus, weil ihm die Medikamente aus Eddies Welt zu früh ausgegangen sind.

Kapitel 4: Detta auf der anderen Seite

In dieser Nacht erwacht Detta neben Roland und Eddie. In ihrem Traum hatten die Männer sie verhöhnt, und jetzt ist ihr erster und einziger Gedanke der an Rache. Sie greift sich Rolands Revolver und checkt, ob er geladen ist. Sie richtet ihn auf den schlafenden Eddie und drückt ab.
Doch Roland hatte die Waffe mit bereits gefeuerten Patronen geladen – die ganze Zeit über wach, hat er die Frau beobachtet und festgestellt, dass auch sie das Zeug zu einem Revolvermann hat; er greift nicht ein, bis Eddie selbst reagiert und sie die Furie zusammen niederringen können. Sie fesseln die mit erstaunlicher Kraft um sich schlagende Frau an ihren Rollstuhl und brechen am nächsten Tag zusammen auf, um die dritte Tür zu suchen. Die Wanderung wird zu einer Qual, da Detta sie mit Leibeskräften bekämpft und der Stuhl ständig im feinen Sand versinkt.
Roland hat eine ebenso erschreckende wie wichtige Erkenntnis: In dem Moment, in dem die Herrin durch die Tür kam, hatten die beiden Gesichter in ihr sich selbst erblickt und wissen nun von ihrer gegenseitigen Existenz. Roland glaubt, dass es seine Aufgabe sein wird, diese beiden Gesichter zu vereinen, sodass er in Odetta/Detta eine zugleich verstandesbegabte als auch kämpferische Natur für seine Suche nach dem Dunklen Turm gewinnen kann.
Roland stellt fest, dass es sowohl ihm als auch Eddie immer schlechter geht, weil sie nur noch Hummerfleisch zu essen haben und sie an erheblichem Vitaminmangel leiden. Dazu kommt noch Detta, die in dieser Nacht wiederholt wie von Sinnen schreit, nur um den Männern die Ruhe zu verweigern. Plötzlich geht Roland vor ihr in die Knie und spricht zu Odetta, ohne auf die schimpfende Detta zu achten – was Detta mit Entsetzen registriert. Roland bittet Odetta ruhig, die Kontrolle zu übernehmen; er hat Erfolg, sie werden nicht mehr geweckt.
Dennoch ist es wieder Detta, die am nächsten Morgen die Augen aufschlägt. Sie verweigert weiterhin jeden Bissen, da sie überzeugt ist, dass die Männer sie vergiften wollen.
Rolands Krankheit bricht wieder voll aus, während sich in der Ferne die Berge nähern, dort, wo der ewig scheinende Strand ein Ende findet. Es ist keine dritte Tür in Sicht. Dennoch gibt es gute Neuigkeiten: Unterwegs bekommt Detta einen unvermittelten Tobsuchtsanfall – und als sie sich wieder beruhigt hat, sitzt Odetta Walker im Rollstuhl.

Neuerliches Mischen

Jetzt geht es viel schneller voran, weil Odetta beim Schieben des Stuhles mithelfen kann. Außerdem isst sie wieder, auch wenn sie vor dem Fleisch Angst hat – sie hat sich nämlich selbst davon überzeugt, dass sie sich darauf wiederholt erbrochen hat; so zumindest erklärt Odetta sich ihre Schwäche.
In der Nacht hören sie beunruhigende Geräusche aus der Ferne; es klingt wie das Schreien einer großen Wildkatze. Dennoch müssen sie weiter, auch wenn ihre letzte verlässliche Patrone abgefeuert ist. Roland jedoch kann nicht mehr. Er gibt Eddie seinen Revolver und schickt ihn allein mit der Herrin auf die Suche nach der dritten Tür. Dort soll er Odetta sicher unterbringen und mit dem leeren Rollstuhl wiederkommen, um den Revolvermann abzuholen.
Eddie fühlt seine Liebe zu Odetta erneut aufflammen, und in der ersten Nacht, die sie allein für sich haben, schlafen sie miteinander.
Schließlich erreichen sie tatsächlich die dritte Tür nahe am Ende des Strandes (Odetta hat ähnlich scharfe Augen wie Roland und sah sie bereits eine halbe Stunde vor Eddie) und bestaunen sie, wie einst Roland die erste bewundert hatte. Sie versuchen, sie zu öffnen, aber sie bewegt sich – für den Revolvermann und nur ihn allein bestimmt – keinen Millimeter.
Eddie lässt Odetta wie abgemacht zurück. Allerdings gibt er ihr die Waffe, wovor Roland ihn dringend gewarnt hatte, da Detta jederzeit zurückkommen konnte. In Höchstgeschwindigkeit und unter äußerster Anstrengung hetzt Eddie zurück zum Revolvermann und holt ihn ab. Roland sieht schlechter aus als je zuvor, und ihn zu schieben ist um ein Vielfaches anstrengender als mit Odetta. Als sie endlich wieder an der Tür ankommen, ist Odetta verschwunden.
Roland kommt zu dem Schluss, dass Detta in der Tat zurück ist, doch Eddie, von der Liebe geblendet, weigert sich, mit Roland durch die dritte Tür zu gehen – das nämlich ist der Wunsch des Revolvermanns. Eddie kann diesen plötzlichen Sinneswandel nicht verstehen und will nur eins: Die Herrin suchen, in welchem Zustand er sie auch finden mag. Die Schreie der Wildkatze, die sie immer wieder gehört hatten, verhießen nichts Gutes ...
Roland ist zu kraftlos, um Eddie zu zwingen, mit ihm zu kommen; als er Eddie auch nicht davon überzeugen kann, dass Dettas Patronen sehr wahrscheinlich feuern werden, bleibt ihm nichts Anderes übrig, als Eddie zurückzulassen.
Aus einem entfernten Versteck, den Revolver schussbereit, beobachtet Detta die beiden Männer und wartet darauf, dass sie sich ihr nähern, damit sie beide töten kann.
Die Inschrift auf der letzten Tür ist DER SCHUBSER (in einer früheren Ausgabe DER MÖRDER; im Original: THE PUSHER). Roland kann sie problemlos öffnen, und während Eddie sich auf die Suche nach seiner neuen Geliebten macht, durchschreitet der Revolvermann sie.

Teil III: Der Schubser

Kapitel 1: Bittere Medizin

Roland dringt in den Körper des Mörders Jack Mort ein, nur Sekunden, bevor dieser den Jungen Jake Chambers (den der Revolvermann für den Mann in Schwarz geopfert hat und der ihm von genau diesem Unfall erzählt hat) an der Kreuzung Fifth und Forty-third vor ein Auto schubsen wird.
In Roland geht es drunter und drüber – ist dies seine Strafe für das Menschenopfer? Muss er mit ansehen, wie Jake in dieser Welt stirbt? Wird er es mit "seinen" Händen tun? Roland reagiert sofort und kommt nach vorne; sieben Sekunden lang lenkt er Mort ab (der glaubt, von etwas gestochen worden zu sein), sodass der günstige Augenblick für den Killer verfliegt.
Roland, der sich schon jetzt Gedanken darüber macht, welche Paradoxa seine Handlung eben ausgelöst haben könnte, sieht in Morts Verstand, erkennt eine schreckliche Wahrheit und wird in Mort ohnmächtig.
Die Wahrheit: Jack Mort ist ein Hobby-Mörder, der seine Opfer wahllos wählt. Was ihn dabei so fasziniert, ist nicht das Morden an sich, sondern die möglichen Auswirkungen seiner Taten auf den Kosmos; die Vorstellung, dass er gerade das Raum-Zeit-Kontinuum neu arrangiert, macht ihn jedes Mal so sehr an, dass er einen Orgasmus bekommt. Und einst warf er einen Backstein auf eine Frau namens Odetta Holmes, die mit ihren Eltern von Elizabethtown nach Hause lief. Mehr noch – er war es auch, der Odetta vor den U-Bahn-Zug an der Christopher Street schubste.
Diesen Mann wird Roland keineswegs für seine Expedition zum Dunklen Turm auswählen; ihm wird klar, dass nicht Jack Mort der Dritte ist; der Dritte ist der Tod, wie mit den Tarotkarten vorhergesagt, und zwar der Tod von Rolands eigener Hand.
Ohne Rücksicht kommt er nochmals nach vorne und benutzt Morts Körper, um sich nach der Tür umzusehen. Erschrocken sieht er, dass Detta (momentan abgewandt) davor auf seine Rückkehr lauert. Schnell wendet er sich ab, bevor sie sieht, dass er sie bemerkt hat.

Kapitel 2: Der Honigtopf

Detta hat einen Plan gefasst: Sie will den Revolvermann dazu zwingen, sie in ihre Welt zurückzubringen. Sie überwältigt Eddie im Schlaf, nimmt ihn als Geisel und fesselt ihn so geschickt, dass jede falsche Bewegung Eddies Erstickungstod bedeuten würde (wieso sie einen solchen Knoten beherrscht, bleibt unklar). Sie schleift ihn hinunter zum Wasser, wo er auf die Ankunft der Monsterhummer warten muss.
Eddie erinnert sich in seiner Verzweiflung an eine Geschichte seines Bruders, der ihm erzählt hatte, dass man in Vietnam die Personen, die man als Lockvogel aussetzte, 'Honigtopf' genannt hatte – und das ist nun er für diese verdammten Gruselviecher.
Als Detta nun durch die Tür schaut, sieht sie das Innere einer Drogerie und die Hand des Mörders, der mit einer Waffe den Verkäufer bedroht.

Kapitel 3: Roland nimmt seine Medizin

Roland kennt mit dem Scheusal, in dem er sich nun befindet, keinerlei Mitleid und versucht nicht einmal, Jack Mort zu kontaktieren – er übernimmt einfach seinen Körper. Mort schreit in seinem Inneren auf und will sich wehren, hat jedoch keine Chance, bis er schließlich ohnmächtig wird.
Der Revolvermann erkennt zwei Dinge: Erstens haben viele Menschen in Morts Umfeld vor ihm Angst, zweitens kann er sich Morts recht umfassenden Wissens bedienen (er nennt dies die "Mortzyklopädie"), obwohl dieser nicht bei Bewusstsein ist. Allerdings schnappt er das Wissen häufig falsch auf; als er an ein Taxi denkt, interpretiert er es als "Tack-Sieh".
Es gelingt Roland mit Hilfe eines solchen Tack-Siehs zu einem Waffenladen zu gelangen, wo er, weil er so nachdenklich vor dem Schaufenster stehen bleibt, zwei Polizisten auffällt, die gerade eine Mittagspause einlegen.
Mort ist dem Ladeninhaber Johnny Holden augenblicklich unheimlich: Immer wieder macht er seltsame Pausen (in denen freilich Roland die Mortzyklopädie durchforstet) und redet recht wirr. Roland indes ist komplett überwältigt von der Auswahl an Munition – das dickste Buch, das er jemals in seinem Leben gesehen hat, zeigt hunderte verschiedener Arten in unwahrscheinlich realitätsnahen Bildern (welche die Mortzyklopädie als "Fottergrafien" identifiziert) – und Roland findet schnell Patronen, die in seinen Revolver passen werden. Er kann kaum glauben, dass er in dieser Welt in der Lage ist, mit dem Geld, das Mort bei sich trägt, 150 Patronen kaufen zu können.
Aber so einfach ist es dann doch nicht, denn der Verkäufer verlangt einen Schützenausweis – und Jack Mort hat niemals einen besessen. Roland erkennt, dass er improvisieren muss. Vom abgelenkten Verkäufer unbemerkt, lässt er Morts Geldbeutel unter den Tresen gleiten und verabschiedet sich höflich.
Er geht direkt auf die beiden Polizisten draußen zu und erstattet Anzeige: Der Verkäufer habe seinen Geldbeutel gestohlen. Die Beamten, Carl Delevan und George O'Mearah, sind völlig aus dem Häuschen – seit Jahren schon versuchen sie, Holden eines Verbrechens zu überführen, da sie davon ausgehen, dass sein Laden ein Waffenumschlagsplatz für das organisierte Verbrechen ist. Zwar sind sie einigermaßen beunruhigt von der roboterhaften Art des Mannes vor dem Wagen (Jahre später wird Delevan wieder an ihn erinnert, als er den Film Der Terminator mit Arnold Schwarzenegger sieht), doch sie sind zu aufgeregt, um sich davon lange stören zu lassen.
Aber ihre Träume zerplatzen schnell: Zwar werden sie hinter dem Tresen tatsächlich fündig, doch dann kommt Roland und schlägt ihrer beiden Köpfe zusammen. Schnell überprüft er, dass sie noch leben; er hat nicht die Absicht, Revolvermänner dieser Welt zu töten. Dies allerdings beschwört eine grausame Erinnerung herauf, denn einer von Rolands besten Freunden, der Revolvermann Alain Johns, starb von seiner und Cuthbert Allgoods Hand (was es damit auf sich hat, erfährt der Leser jedoch erst in Wolfsmond).
Roland beraubt Holden: Er "stiehlt" 200 Schuss Munition (für die er im Nachhinein doch noch bezahlt), Handschellen und die Waffen der Polizisten, bevor er abhaut und Holden fassungslos zurücklässt – der Verkäufer hatte mit seinem Leben bereits abgeschlossen.
So geht es mittlerweile auch Eddie Dean, der kurzzeitig geglaubt hatte, Detta könnte bluffen. Nun muss er erkennen, dass sie ihn tatsächlich an die Monsterhummer verfüttern will und betet nur um eins: Nicht schreiend sterben zu müssen, wenn es soweit ist.
Roland ist unterwegs zur Drogerie, in der er dunkle Magie erwartet und an einen Dämon namens Flagg erinnert wird, den er auf seinen langen Reisen traf und der von zwei Männern namens Dennis und Thomas (aus Die Augen des Drachen) verfolgt wurde. Aber das Innere der Drogerie ist eine Überraschung, und einmal mehr ist der Revolvermann fassungslos angesichts der Reaktionen der hier lebenden Menschen, in deren Leben es so etwas wie Wunder nicht mehr zu geben scheint, da sie an diesem Ort der Wunder nur gelangweilt umher schlurfen.
Apotheken-Inhaber Mr. Katz, der schon gedacht hatte, sein Tag könnte nach einem schrecklichen Telefonat mit einer unzufriedenen Kundin nicht mehr schlimmer werden, sieht sich in einem surrealen Alptraum gefangen, als ein Mann ihn mit vorgehaltener Waffe überfällt und nicht Kokain oder sonst etwas Kostspieliges verlangt, sondern Keflex. Der Revolvermann feuert zwei perfekte Schüsse ab (der Wachmann der Apotheke wird später aussagen, zumindest einer davon sei schlicht unmöglich gewesen) und hat die volle Aufmerksamkeit des Personals. Katz gibt ihm 200 Kapseln mit – erneut ist Roland konsterniert von der Masse, die er haben kann. Er bezahlt mit Jack Morts goldener Armbanduhr, was Katz völlig schwindlig werden lässt.

Kapitel 4: Das Ziehen

Die Polizisten Delevan und O'Mearah sind wieder zu sich gekommen und sehen ihre beruflichen Felle davonschwimmen, als sie feststellen müssen, dass ihre Waffen verschwunden sind. Schlimmer: Über Polizeifunk hören sie von einer Schießerei in einer Drogerie. Was, wenn durch ihre Waffen jemand sein Leben verlor? Sie glauben, dass der Verrückte im einsetzenden Berufsverkehr wohl zu Fuß unterwegs ist und hetzen ihm nach; bald greifen sie wieder in das Geschehen ein.
Delevan aber verliert in seinem Zorn auf den Flüchtigen völlig die Beherrschung: Mit einer Pumpgun schießt er wild auf die Apotheke – ein Ausraster, den Roland auch (oder gerade) bei einem Revolvermann nicht dulden kann. Als Delevan kopflos in den Laden stürmt, schlägt Roland ihn ein zweites Mal bewusstlos. O'Mearah will reagieren, doch der Revolvermann schlägt ihm die Waffe seines Partners so hart ins Gesicht, dass sein Kiefer erst mit drei Operationen und vier Stahlklammern wieder gerichtet werden kann.
Als der Spuk vorbei ist, blickt Roland verächtlich auf Delevan hinab und sagt: "Du bist ein gemeingefährlicher Narr, den man nach Westen schicken sollte. Du hast das Angesicht deines Vaters vergessen." Dann verschwindet er.
Er schnappt sich das Auto der Polizisten und zwingt Jack Mort (er droht ihm, sein Auge mit seinen eigenen Fingern herauszureißen), ihn zu der U-Bahn-Station zu fahren, wo er vor drei Jahren Odetta Holmes vor den Zug stieß. Dort angekommen, werden schon zwei weitere Polizisten auf ihn aufmerksam, da schon eine Fahndung nach dem gestohlenen Polizeiwagen läuft. Andrew Staunton und Norris Weaver erweisen sich als viel größere Herausforderungen als ihre beiden Kollegen es waren.
Mort am Boden
Staunton sieht, wie der Verdächtige mit eingeschaltetem Blaulicht in zweiter Reihe parkt und auf den Eingang zur U-Bahnstation zu rennt. Kurzerhand geht Staunton in die Knie, schreit eine völlig unbeachtete Warnung und schießt. Der Flüchtige geht sofort zu Boden.
Staunton rennt hinüber und dreht den Niedergeschossenen um ... und muss entsetzt feststellen, dass dessen Hemd brennt. Dass er gerade einen Menschen getötet hat, ist schlimm genug – dass er es geschafft hat, seinen Körper in Brand zu setzen, ist unerträglich. Er will die Flammen ausschlagen, als der vermeintlich Tote wieder zu sich kommt und ihn von sich stößt. Roland/Mort steht auf und sagt gelassen zu Andrew und seinem Partner: "Ihr seid gut. Besser als die anderen." Er empfiehlt ihnen, ihm nicht mehr zu folgen. Sie sind so verblüfft und verängstigt, dass sie dem Wunsch nachkommen.
Roland überlebte den eigentlich tödlichen Schuss, weil Staunton Morts Feuerzeug traf ... und es dabei in Brand setzte. Roland ignoriert Morts Schmerzensschreie, als er in die U-Bahn-Station rast und dabei das Meer aus zurückweichenden Passanten teilt. Er stopft seine "Einkäufe" in Morts (für den Revolvermann absurd große) Unterhose und hört einen Zug. Die Zeit des Ziehens ist gekommen.
Intuitiv ahnend, dass er dazu in der Lage sein wird, schickt er Odetta/Detta einen telepathischen Befehl: Sie sollen jetzt in die Tür schauen. Roland springt Morts Körper vor die U-Bahn – und dreht sich um. Er starrt in Dettas und Odettas Augen – er sieht sie beide wie eine Halluzination überlappend ... und sie starren zurück.
In letzter Sekunde reißt Roland sich los und kommt vor der Tür zu sich, während Mort von dem Zug in zwei Teile gerissen wird.
Rolands Rechnung geht auf: Detta und Odetta erkennen sich, als sie sich selbst in der Tür durch Morts Augen sehen. Es passiert allerdings etwas, womit Roland niemals rechnen konnte: Odettas psychisch gespaltener Körper wird plötzlich auch physisch zu zwei getrennten Wesen, die miteinander ringen.
Roland hört Eddie schreien und weiß, dass er ihm helfen muss, während Odetta mit Detta kämpft. Odetta tut das Einzige, was ihr plausibel erscheint: Sie umarmt ihr dunkles Ich, Detta Walker, und raunt ihr zu: "Ich liebe dich." Plötzlich verschwindet Detta, etwas in Odetta scheint zu zerreißen – und auf einmal ist die Frau, die Roland durch die zweite Tür in seine Welt zog, ein neuer Mensch, ein Mensch bestehend aus Odetta mit einem guten, gesunden Schuss Detta; genau so, wie Roland sie wollte. Und so schreitet diese neue Person beherzt zur Tat und rettet sowohl Roland als auch Eddie mit gezielten Schüssen vor den Monsterhummern.
Als Roland sie erschöpft fragt, wer sie sei, antwortet sie: "Ich bin drei Frauen. (...) Ich danke dir, Revolvermann." Roland verliert das Bewusstsein.

Letztes Mischen

Odettas zweiter Name lautet Susannah – und da die neugeborene Frau Eddie Dean liebt, heißt sie von nun an Susannah Dean.
Roland gelingt es nach einer langen Phase der körperlichen Erholung (dank Keflex), einen Hirsch zu schießen, sodass sie erstmals etwas Anderes zu sich nehmen können als Hummerfleisch.
Als Susannah schläft, fragt Eddie ihn nach dem Turm, denn davon hat Roland im Schlaf gesprochen. Eddie erkennt erneut, wie besessen Roland von seiner Suche ist und dass er bereit wäre, Eddie und Susannah auf dem Weg dorthin zu opfern. Doch er verspricht: "Wir werden glorreich sein."
Später gesteht Roland sich ein, dass er seine neuen Gefährten lieb gewonnen hat ... und endlich nicht mehr der einzige Revolvermann ist. Egal, was passiert; er weiß, was er tun wird, wenn er den Dunklen Turm schließlich erreichen wird: "Dort werde ich ihre Namen singen!"
Dunkler-Turm-Zyklus - Die Inhaltsangaben
      Die Kleinen Schwestern von Eluria: InhaltsangabeSchwarz: Teil I , Teil IIDrei: Teil I , Teil IItot: Teil I, Teil II

      Glas: Teil I, Teil IIWolfsmond: Teil I, Teil IISusannah: Teil I, Teil IIDer Turm: Teil I, Teil II, Teil IIIWind