Tot: Inhaltsangabe (Teil I)

Version vom 7. Mai 2008, 20:01 Uhr von Slayer 4 Ever (Diskussion | Beiträge) (Kapitel 1: Bär und Knochen)


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Inhaltsangabe zu tot (Teil I)

Zu Teil II der Inhaltsangabe geht es hier entlang!

Stephen Kings Roman tot ist unterteilt in 2 Bücher und 6 Teile, die wiederum in viele Unterkapitel gegliedert sind. Diese Inhaltsangabe umfasst das erste dieser beiden Bücher.

Anmerkung: Die Überschriften in Klammern sind frei gewählt und dienen der Übersicht.

Erstes Buch: Jake – Angst in einer Hand voll Staub

Kapitel 1: Bär und Knochen

1 (Susannahs Lektion)

In den vergangenen Monaten hat Roland Deschain seine Gefährten Eddie und Susannah Dean in der Kunst des Schießens unterrichtet. Nun lässt er Susannah erstmals mit echter Munition auf sechs Steine schießen. Roland ist uncharakteristisch aufgeregt, da er will, dass sie gut ist, da er sie als guten Schützen auf seiner Reise braucht. Er hetzt sie auf: Sie solle sich vorstellen, jeder Stein sei einer der Mistkerle, die sie damals in Oxford so schlecht behandelten. Susannah "erledigt", nachdem sie die Lektion der Revolvermänner aufgesagt hat, fünf und streift einen. Roland ist sehr zufrieden.
Während dieser Prüfung vernehmen sie wiederholt das Krachen umstürzender Bäume und das Kreischen aufgescheuchter Vögel. Außerdem fällt Susannah erneut auf, dass Roland sich des Öfteren an die Stirn fasst, was sie und Eddie bereits zuvor beobachtet hatten. Und Roland beschließt, dass es tatsächlich an der Zeit ist, ihnen die Wahrheit zu sagen, denn er ist sich sicher, dass er gerade dabei ist, den Verstand zu verlieren.
Doch bevor er sich ihr mitteilen kann, kracht ein weiterer Baum zu Boden – diesmal begleitet von einem markerschütternden Schrei. Beide orten das Geräusch: Es kommt aus der Richtung des Camps, in dem Eddie derzeit allein ist. Roland schnappt sich Susannah und trägt sie im Laufschritt auf das Lager zu.

2 (Der Bär kommt)

Der Leser erfährt von dem Bären Mir, dem ältesten Geschöpf im Westlichen Wald, einem 20 Meter großen Untier, das einst die Einwohner dieses Tals in Angst und Schrecken versetzte, bis er langsam wahnsinnig wurde. Durch die neuen Eindringlinge kommt er zu der Überzeugung, dass das alte Volk zurückgekommen ist, um ihn fertigzumachen – so beschließt er, sie zu vernichten.

3 + 4 (Ein altes Hobby)

Eddie erinnert sich daran, wie gerne er früher geschnitzt hatte, es jedoch verbergen musste, da er mit dieser Kunst seinen großen Bruder Henry nicht bloßstellen wollte, den er vergötterte und der es nicht ertragen konnte, wenn sein jüngerer Bruder bei irgendetwas besser war als er selbst.
In der Welt des Revolvermanns jedoch nimmt Eddie dieses Hobby wieder – ein wenig beschämt – auf, als er ein Stück Holz findet, in dem er eine Schleuder verborgen sieht, die er mit Rolands Messer befreien will. Dies ist der Moment, in dem der Bär kommt.
Eddie in Lebensgefahr

5 – 8 (Mir attackiert)

Plötzlich sieht Eddie den riesenhaften Bären und weiß, dass seine einzige Überlebenschance darin besteht, auf einen Baum zu klettern. Der kranke Bär niest eine Flut sich windender Würmer aus und attackiert den Baum. Eddie sieht, dass das Wesen eine Art Radarantenne auf dem Kopf trägt. Das Ding beginnt, den Baum zu schütteln, als Roland und Susannah endlich die Lichtung erreichen.
Roland erkennt mit einem Blick, was er da vor sich hat und wie das Wesen zu töten ist: Man muss diese Antenne zerstören. Auf einmal kommt Roland – obwohl die Situation seine ungeteilte Aufmerksamkeit verlangt –wieder dem Wahnsinn nahe. In ihm streiten sich unablässig zwei Stimmen um die Existenz eines Jungen: Eine Stimme behauptet vehement, Jake habe es gegeben, während die andere dies ebenso sicher verneint.
Aber Susannah ist voll bei der Sache: Sie feuert dem Bären zweimal in den Hintern, sodass er sich auf alle Viere niederlässt und sie angreift – Susannah zielt, erinnert sich ihrer Lektionen und schießt: Der Schuss ist ein Volltreffer, die Antenne zerbirst und der Bär stirbt unter Todesqualen.

9 – 13 (Die zwölf Wächter)

Roland begutachtet den toten Bären, den er einen der Portalwächter nennt und der sich als eine Art Cyborg namens Shardik erweist, ein Überbleibsel aus der alten Welt, die sich noch nicht weitergedreht hatte.
Auf einmal aber reißt Roland die Hände nach oben, redet wirres Zeug und bricht zusammen. Eddie und Susannah tragen ihn zu ihrer Lagerstätte und können ihn davon überzeugen, endlich von seinem Problem zu sprechen; doch Roland will ihnen erst von den Wächtern erzählen.
Er weiß von ihnen aus Ammenmärchen, die er immer für Hirngespinste gehalten hatte. Es gibt zwölf Portalwächter, die zwölf mysteriöse Portale bewachen, über die Roland nichts Näheres zu berichten weiß. Allerdings ist ihm bekannt, dass diese Tore in andere Welten führen könnten und einen perfekten Kreis bilden – in dessen exakter Mitte sich der Dunkle Turm befindet.
Der Revolvermann erinnert sich an einige der zwölf Wächter; besonders wichtig scheint hierbei die Schildkröte zu sein (vergleiche auch Makroversum und Maturin). Roland ist ganz aufgeregt, weil er einen simplen Plan hat: Sie müssen ein solches Portal suchen und ihm den Rücken zukehren – so werden sie die Richtung erkennen, in welcher der Turm zu finden ist.
Nun kommt Roland auf Jake zu sprechen. Er berichtet, dass er zwei verschiedene Erinnerungen hat, die in seinem Körper um ihr Recht streiten: In einer davon existiert ein Junge namens Jake ... in der anderen nicht. Roland ist sich sicher, Eddie in seinem Delirium von Jake erzählt zu haben; doch Eddie kann sich daran nicht erinnern (da es für ihn in der Tat nicht stattgefunden hat).

14 – 18 (Junge und Schlüssel)

Nun erzählt Roland seinen Zuhörern zwei Geschichten, von denen nur eine der Wahrheit entsprechen kann. In einer von ihnen zog er einsam an der Zwischenstation in der Wüste vorbei und kämpfte sich allein durch die Berge; in der anderen begleitete ihn ab der Zwischenstation ein Junge namens Jake (siehe auch hier). Er weiß, dass es diesen Jungen nie gegeben hat – und doch besitzt er noch immer den Kieferknochen, den er Walter O'Dims Skelett entriss und den er (aufgrund einer Verkettung von Ereignissen) niemals an sich genommen hätte, wenn der Junge Jake nicht gewesen wäre.
An diesem Widerspruch zerbricht Roland. Die Stimmen in seinem Kopf ("Es gibt den Jungen!", "Den Jungen gab es nie und du weißt es!") machen Roland wahnsinnig, und Eddies Rat, die "falschen" Erinnerungen schlicht zu verdrängen, helfen ihm auch nicht weiter. Frustriert wirft Roland – zu jedermanns Überraschung – den so lange aufbewahrten Kieferknochen ins Feuer.
Als der Knochen verbrennt, sieht nur Eddie, dass er sich in der Hitze zu einem Schlüssel und dann zu einer Rose verformt, bevor er zu Asche zerfällt. In einem Versuch, sich die Schlüsselform einzuprägen, zeichnet er dessen Umrisse hastig in den Boden und weiß, dass er sich unbedingt daran erinnern muss. Roland indes muss feststellen, dass das Wegwerfen des Schlüssels (er war einer inneren Stimme gefolgt, die ihn dazu angewiesen hatte) ihn keineswegs geheilt hat; in dieser Nacht träumt er sogar wieder von dem Jungen.

19 – 15 (Das Paradoxon)

Eddie hat einen Traum, der ihn völlig überwältigt und wieder nach New York City führt. Durch die Tür eines Delikatessenladens, in das er mit einem Schlüssel in der Form des Schlüssels im Feuer eintreten kann, gelangt er auf ein weites Feld, in dessen Mitte der Dunkle Turm gen Himmel ragt. Er erhebt sich in einem Meer roter Rosen und scheint sich unendlich hoch in die Lüfte zu strecken. Aus den Fenstern des Turms quillt auf einmal eine schwarze Substanz, die sich, nachdem das laute Stoßen eines Horns erklingt, auf ihn stürzt.
Er erwacht durch eine ohrenbetäubende elektronische Durchsage aus dem Innern des Bären, die ankündigt, dass sich der Mechanismus in kurzer Zeit abschaltet. Roland sieht Eddie an, dass er etwas Besonderes geträumt hat, Eddie bewahrt aber Stillschweigen, da er darüber erst einmal in Ruhe nachdenken möchte. So brechen sie ihr Lager ab und machen sich auf die Suche nach dem Portal des Bären. Sie kommen auch gut voran, bis Roland Susannah schließlich (in speziell angefertigten Gurten) Huckepack tragen muss und der Bär hinter ihnen endlich verstummt.
Roland erklärt weiter: Er glaubt, dass er seine Geisteskrankheit erklären kann. Als er durch die dritte Tür in Jack Mort gelangte und diesen tötete, schuf er ein Paradoxon, da Mort nun Jake nicht mehr vor das Auto stoßen konnte, Jake also nie in Rolands Welt kam. Zwar ist Roland sich sicher, dass Mort Jake an diesem speziellen Tag nicht geschubst hätte (Jake hatte Roland unter Hypnose erzählt, dass sein Mörder als Priester verkleidet war und das war an jenem Tag nicht der Fall), dass dies aber bald der Fall gewesen wäre. Dazu aber kam es nie, und Roland glaubt, dass der Mann in Schwarz es genau so geplant hatte, um den Revolvermann wahnsinnig zu machen.
Eddie beruhigt Roland: Immerhin habe er dem Jungen doch noch das Leben gerettet. Roland aber kontert, dass Jake ein ähnliches Leiden wie ihm beschieden ist und dass er ebenso mit zwei Erinnerungen zu kämpfen hat, vielleicht noch schlimmer als Roland – denn in einer dieser Erinnerungen muss Jake sich für tot halten.

26 – 28 (Das Portal des Bären)

Eddie und Roland ziehen, da der Weg zunehmend beschwerlich wird, ein kurzes Stück alleine weiter und finden das Portal, das von fünf mechanischen, kleinen Wesen bewacht wird. Susannah gesellt sich aus Neugierde zu ihnen (sie ist gekrochen und das so leise, dass nicht einmal der Revolvermann sie wahrgenommen hat), als nun für Eddie die Zeit der Prüfung gekommen ist: Er soll die Kleinroboter erledigen. Eddie aber hat Skrupel, da ihm diese ab sofort herren- und damit zwecklosen Dinger leid tun – aber dennoch schießt er und landet einige Volltreffer. Ein Roboter, eine Ratte, greift Susannah an. Eddie kann auch diese Maschine ausschalten und reagiert auf diese Herausforderung wie zuvor Susannah auf ihre: mit Wut auf den Revolvermann, der nicht eingegriffen hat, sondern Eddie ins kalte Wasser warf.
Trotzdem ist Eddie stolz über sein Geschick. Als ein weiteres, fledermausartiges Wesen sie angreift, erlebt er aber Rolands unglaubliche Schnelligkeit und weiß, dass er es seinem Lehrer niemals wird gleichtun können.
Wie Susannah muss Eddie sich eingestehen, dass das Schießen ihm Spaß gemacht hat und dass er – nicht zuletzt durch seinen überwältigenden Traum – zum ersten Mal ernsthaft darüber nachdenken müsste, ob er in seine Welt zurückkehren würde, wenn er dies könnte. Er hat sich von dem Revolvermann anstecken lassen: Er will unbedingt diesen sagenumwobenen, geheimnisvollen Turm finden. Allerdings ist er sich all der Menschen bewusst, von denen Roland hin und wieder spricht und die alle in dessen Begleitung den Tod gefunden haben.
Aus dem Portal selbst kommen die Geräusche von Maschinen, und Roland erklärt seinen Gefährten, dass von hier aus Balken ausgehen, die von den Großen Alten geschaffen wurden. Roland, dem viel Wissen über seine eigene Welt fehlt, weiß nicht, ob diese Balken ein Segen oder eine Geißel der Menschheit bedeuten oder was genau sie eigentlich sind; er weiß nur, dass sie mittels Magnetismus funktionieren und alle Portale sternförmig miteinander verbinden. Im Zentrum aller Balken: der Dunkle Turm.
Roland ist sich der verstörenden Tatsache bewusst, dass seine Welt auf unerklärliche Weise wächst und dass sich die Dinge hier immer schneller abnutzen und sie schließlich sterben oder kaputtgehen.
Roland erwähnt hier kurz einen Mann namens Farson, der vor langer Zeit eine Revolution auslöste und dem der Revolvermann etwas gestohlen hat, worauf er zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht näher eingehen will.
Als Eddie sich dem Portal nähert, scheint es ihn zu rufen, und es erinnert ihn an die Villa, ein berühmtes Geisterhaus in New York, das er einmal mit seinem Bruder aufgesucht hatte und vor dem er die gleiche abergläubische Angst verspürt hatte.

29 – 32 (Auf der Spur des Balken)

Mitten in jener Nacht bekommt Roland im Schlaf einen Anfall, als er beginnt, laut nach dem Jungen Jake zu schreien und zu rufen: "Dann geh, es gibt andere Welten als diese!" – Jakes Abschiedsworte. Eddie und Susannah fürchten um ihr Leben, denn wenn Roland in der Tat den Verstand verlieren sollte und sie in seinem Wahn verantwortlich dafür macht, hätten sie keine Chance.
Am nächsten Tag, als sie vom Portal aus ausbrechen, scheint wieder alles normal und Roland demonstriert ihnen ruhig, wie sie dem Balken folgen können: Er hat eine Nadel, die ihm kompassgleich die Richtung anzeigen kann, außerdem folgt selbst die Natur den mächtigen Kräften des Balken. Büsche wachsen in seine Richtung, Schatten fallen anders, sogar die Wolken werden in seine Richtung gezogen.
Bevor sie jedoch diesem Balken folgen, händigt Roland Eddie all seine Waffen aus – auch er weiß, welche Gefahr er in diesem Zustand für seine Gefährten darstellt.
Sie brechen auf, machen aber bald wieder einen Zwischenstopp, denn Eddie glaubt, in einem Baum etwas zu sehen. Es ist die Schlüsselform, die er im Feuer sah, als Roland den Kieferknochen verbrannte. Plötzlich weiß Eddie, dass er diesen Schlüssel aus diesem Ast wird schnitzen müssen, warum auch immer. Er sägt den Ast ab, will aber noch für sich behalten, warum er dies tut. Doch sofort schöpft Roland Hoffnung. Könnte Eddies Geheimnis ihn vielleicht heilen? Diese Frage zeigt Eddie, wie sehr Roland leidet; er kann ihm aber nichts versprechen.
Und so beginnt Eddie am abendlichen Lagerfeuer zu schnitzen, während Roland sich von ihnen entfernt und versucht, die Schmerzen zu bändigen, die in seinem Kopf wüten. Immer wieder fragt er sich, wo Jake wohl sein mag.

Kapitel 2: Schlüssel und Rose

1 – 8 (Tod und Türen)

Jake Chambers kämpft seit drei Wochen gegen den Wahnsinn an und muss sich am 31. Mai 1977 eingestehen, dass keine Hilfe kommen wird.
Jake ist elf Jahre alt und so zierlich, dass er schon des Öfteren für ein Mädchen gehalten wurde, bis er beschloss, sich die Haare deshalb radikal kurz zu scheren. Er hat nur wenige Freunde (siehe auch Telling names) und besucht eine gute Schule, die nur die Intelligentesten aufnimmt – das zumindest betont sein Vater immer wieder. Jake ist von seiner Familie entfremdet und verbringt die meiste Zeit alleine.
Dies ist sein Dilemma, an dem er zu zerbrechen droht: Er ist sich sicher, dass er eigentlich tot ist. Aber er weiß auch, dass er lebt. Er erinnert sich daran, wie er diesen Mann an der Zwischenstation in der Wüste traf, mit ihm in die Berge ging und dort ein zweites Mal starb. Ihm ist aber auch völlig klar, dass nichts davon je geschehen ist.
Darüber hinaus hat Jake eine neue Manie: Er ist davon besessen, Türen zu öffnen, immer wieder in der Hoffnung, dahinter die Welt des Fremden zu sehen. Er würde hindurchgehen und geheilt sein. So öffnet er die Türen in seiner Wohnung hunderte Male – jedes Mal vergeblich.
An jenem Tag ist es die Tür in seinem Klassenzimmer, die lediglich einen Kleiderschrank verbirgt, die es Jake angetan hat. Aber in "Vergleichende Literatur" macht er sich nur lächerlich, als er diese öffnet und nichts Besonderes dahinter vorfindet.
Es ist der Tag der Abgabe der Englisch-Hausarbeit (die immerhin ein Viertel der Jahresgesamtnote zählt). Thema war: "Mein Verständnis von Wahrheit". Als er einen letzten Blick darauf wirft, sieht er zu seinem Entsetzen, dass er völlig sinnlose Dinge geschrieben hat: seltsame Rätsel, Dinge über das Rasthaus, über Roland und vor allem über einen Blaine, vor dem er sich in Acht nehmen müsse. Außerdem hat er (und er kann sich an nichts davon erinnern) Bilder eingeklebt: eine Tür, einen Zug (überall stehen die Worte tschuff-tschuff) und den schiefen Turm von Pisa, den er schwarz gefärbt hat (siehe auch Zum Schiefen Turm).
Dies, so weiß er, ist sein Untergang. Nun wird sein Irrsinn publik werden – die Anstalt ist sein nächster Wohnwort. Dies kann er nicht zulassen: Er lässt seinen Aufsatz liegen und flieht. Sofort üben sämtliche Türen, an denen er vorbeikommt, eine fast magnetische Anziehungskraft auf ihn aus. Er reißt die Tür zur Mädchentoilette auf, erschreckt ein Mädchen und entschuldigt sich mit den Worten: "Falsche Tür. Ich habe gedacht, es wäre die Wüste."
Jake verlässt die Schule und rennt davon – er wird nie mehr in dieses Gebäude zurückkehren.
Rückblick: Es hat alles vor drei Wochen angefangen, als Jake auf dem Schulweg plötzlich beinahe hellseherische Visionen erlebte. Er wusste exakt, was als nächstes geschehen, wer was tun – und dass ein Cadillac ihn töten würde. Er erinnert sich im voraus an den Priester, der ihn stoßen wird, kann aber nichts gegen dieses Wissen tun ... er läuft weiter wie eine Marionette.
Schließlich kommt der Cadillac. Aber niemand stößt ihn ... Und nun beginnt der Wahnsinn, jetzt ist er in zwei Personen gespalten, die sich in ihm um die Wahrheit streiten: Tot oder nicht tot, das ist seine Frage. Was Jake mit am meisten trifft ist die Tatsache, dass seine Eltern von seiner Zerrissenheit nichts mitbekommen, zu gefangen sind sie in ihrem eigenen New York-Alltag.
Nicht lange und Jake beginnt, von Türen besessen zu werden; er überprüft jede ungezählte Male, stets in der Hoffnung, ja der Sicherheit, die Tür zu Rolands Welt zu finden, bleibt jedoch erfolglos. Derweil steigen in ihm fremde Erinnerungen auf; an das Rasthaus, an den Revolvermann und den Mann in Schwarz, die Langsamen Mutanten und an Rolands Verrat, als dieser ihn hat abstürzen lassen. Er weiß, dass all dies geschehen ist. Das Problem ist nur, dass er weiß, dass nichts davon wirklich geschehen ist.

9 – 14 (Der Buchladen)

Nun, als er die Schule Hals über Kopf verlassen hat, fällt ihm auf, wie schön der Tag gerade ist. Nicht nur wegen des Wetters; für den Augenblick sind die Stimmen in seinem Kopf tatsächlich verstummt. Aber weshalb? Etwas passiert, er kann es spüren. Wie magisch gelenkt betritt er einen Second Hand-Buchladen namens Manhattaner Restaurant für geistige Nahrung und lernt den Inhaber, Calvin Tower, kennen, dessen Nachname Jake aus ihm unerfindlichen Gründen einen Schrecken einjagt.
Im Laden geht die Magie weiter, denn er fühlt sich angezogen von zwei Büchern: Eines ist ein Kinderbuch von einem Autor namens Beryl Evans: Charlie Tschuff-Tschuff ist der Titel – natürlich erinnert Jake sich sofort an seinen missratenen Aufsatz. Das zweite heißt Ringelrätselreihen, ein Buch mit Rätseln und Denksportaufgaben. Jake weiß, dass er diese beiden Bücher unbedingt haben muss und kauft sie, ohne sich um den Preis zu scheren.
Zusammen mit Tower und einem Stammkunden namens Aaron Deepneau lösen sie einige Rätsel, denn der Lösungsteil des Buchs ist ausgerissen worden.

15 – 18 (Die Rose)

Kaum hat er den Buchladen verlassen, als ihn erneut ein déjà vu überfällt und er genau weiß, wo er als nächstes hinzugehen hat: Er muss zu einem Delikatessengeschäft gehen, von dem er weiß, dass es in der Nähe ist (es ist natürlich der Laden, von dem Eddie geträumt hat). Doch ist der Schock groß, als er an der vermuteten Stelle nur einen Bretterzaun vorfindet: Das Geschäft ist abgerissen worden. Hier ist nur ein brachliegender Bauplatz; die angekündigte Planung eines Bürogebäudes scheint längst zu den Akten gelegt worden zu sein.
Auf dem Bretterzaun liest Jake merkwürdige Graffitisprüche; besonders einer, der sich um eine Schildkröte dreht, zieht ihn in seinen Bann. Schließlich klettert Jake über den Zaun, verdreht sich schmerzhaft den Fuß, wird aber sofort überwältigt von Visionen: In herumliegenden Backsteinen sieht er Gesichter, alles erstrahlt in den schönsten Farben. Und er findet einen Schlüssel (in der Form, die Eddie im Feuer gesehen hatte), den er sofort an sich nimmt. Und dann ... die Rose.
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Die Rose, die auf diesem unscheinbaren Grundstück wächst, ist das Schönste, was er jemals in seinem Leben erblickt hat. Es ist eine magische Blume, die in einem unglaublichen Licht erstrahlt, von Gesang umgeben zu sein scheint und von purpurnem Gras umgeben ist (vergleiche Rolands Vision in Schwarz) ...
Diese Eindrücke sind zuviel für ihn und er verliert das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kommt, fällt es ihm schwer zu glauben, was er da gesehen hat – die Rose ist nur eine Rose, das Gras ist purpurn, weil überall alte Spraydosen herumliegen: da drüben ist das Gras etwa blau. Und doch ... Er weiß, dass er jetzt nur ihre Tarnung sieht. Er hofft inständig, dass es ihm nochmals erlaubt sein wird, die Blume wieder in ihrer ganzen Pracht zu genießen und geht nach Hause.

19 – 21 ("Verblüffend originell")

Zu Hause wird er von seinen Eltern zur Schnecke gemacht, doch Jake wird daraufhin so wütend, dass seine Eltern fast Angst vor ihm bekommen. Sie schicken die Haushälterin als Zwischenhändler; zu ihr hat Jake noch das beste Verhältnis. Er kann sie beruhigen, ist aber schockiert zu erfahren, dass sogar Lehrer im Haus waren, um sich nach Jake zu erkundigen; einer von ihnen brachte ihm den korrigierten Aufsatz zurück.
Nun ist das Spiel aus. Jeder weiß von seinem Wahnsinn. Voller böser Vorahnung öffnet Jake seinen Aufsatz – und sieht seine Note: 1+. Dem beiliegenden Brief entnimmt er, dass seine Lehrerin die Symbolträchtigkeit seiner Arbeit durchaus verstehe; nie habe sie einen so "verblüffend originellen" Aufsatz in den Händen gehalten. "Bravo!", schreibt sie ... und Jake bricht unter einem Lachanfall zusammen, der ihn zu ersticken droht.

22 + 23 (Charlie Tschuff-Tschuff)

Charlie
Als sich sein Anfall gelegt hat und er auch seine Eltern davon überzeugen konnte, dass es ihm wieder besser geht, macht er sich über das Buch Charlie Tschuff-Tschuff her (Näheres im eigenen Artikel). Obwohl es eine Kindergeschichte ist, jagt ihm der vermenschlichte Zug Angst ein; Jake weiß, dass er Charlie nicht trauen kann. Manche Wörter und Ausdrücke packen seine Aufmerksamkeit, auch wenn er nicht immer weiß, warum: Die Eisenbahngesellschaft von Mittwelt – Lokfahrer Bob – eine leise, brummige Stimme – WUH-HUUU – der erste richtige Freund, seit seine Frau vor Jahren in New York gestorben war – Mr. Martin – die Welt hat sich weiterbewegt – Susannah.
Jake stellt fest, dass er diesem Charlie nicht über den Weg traut, nein, ganz und gar nicht.
Doch er ist frustriert, als er feststellen muss, dass in der Nacht die sich streitenden Stimmen wiederkehren. Auf einmal denkt er wieder an den Schlüssel, den er von dem seltsamen Gelände mitgenommen hat, wo er auch die Rose entdeckte. Ob er ihn wohl unterwegs verloren hat? Nein, da ist er, und ... Sobald Jake ihn berührt, verschwinden die Stimmen in seinem Kopf.
Er legt sich hin und hat noch einen klaren Gedanken: "Sag ihm, er soll den Schlüssel festhalten ..."

Kapitel 3: Tür und Dämon

(Zu Beginn fährt dieses Kapitel zweigleisig und springt ständig von der Handlung um Jake und der um die drei Gefährten hin und her. Um die Inhaltsangabe besser lesbar zu machen, werden diese Handlungsstränge nacheinander und nicht gemischt präsentiert, bis sie schließlich in Unterkapitel 28 gemeinsam betrachtet werden können.)

Roland, Eddie und Susannah
(1 + 2; 7 – 10; 14 + 15; 17 – 19; 23; 25)

Im Schlaf erhält Eddie die Botschaft des Jungen und handelt sofort: Endlich zeigt er Roland, woran er die ganze Zeit schnitzte. Der Revolvermann, der sich – so beichtet er Eddie – bereit macht zu sterben, da alles besser sein muss als dieser Wahnsinn, zeigt sich trotz seines Elends beeindruckt von der künstlerischen Kraft des Schlüssels. Eddie bittet ihn, den Schlüssel aufzubewahren – und als Roland ihn an sich nimmt, geschieht mit ihm dasselbe wie mit Jake: "DIE STIMMEN SIND FORT!" brüllt er in den Nachthimmel, und Eddie und Susannah sehen den Revolvermann das erste Mal vor Erleichterung weinen.
Eddie erzählt seinen Gefährten von seinen lebhaften Träumen, in denen er Jake getroffen hat; er will, dass Jake ihm und Henry zu der Villa folgt. Roland gibt ihm den unfertigen Schlüssel zurück: Eddie müsse umgehend weiter schnitzen, denn der Moment seines Einsatzes könnte sehr nah sein. Dies macht Eddie sehr nervös; noch nie musste er etwas so Verantwortungsvolles auf sich nehmen.
Sie ziehen weiter und kommen an einen Grenzstein. Von nun an sind sie in Mittwelt, einem der alten Königreiche. Und an diesem Abend nimmt Eddie wieder das Schnitzen auf; es will ihm aber nicht so recht von der Hand gehen.
Am nächsten Tag kommen sie an eine Bergkuppe und genießen einen fantastischen Ausblick auf das Tal, in dem sie in großer Entfernung eine riesige Stadt ausmachen, die der Skyline von New York in nichts nachzustehen scheint. Außerdem sieht Roland, nicht allzu weit entfernt, ein Orakel – und auf einmal weiß Eddie, dass dies der Ort sein wird, an dem Jake zu ihnen wird durchbrechen wollen.
Eddie hat solche Angst davor, den Schlüssel zu vermasseln, dass es zu einem Streit mit Roland kommt, bei dem Eddie derart hysterisch wird, dass der Revolvermann ihm ins Gesicht schlägt. Für einen Moment ist Eddie so wütend, dass er mit dem Gedanken spielt, Roland einfach über den Haufen zu schießen ... aber dann sammelt er sich, und Roland glaubt, dass er soeben miterlebt hat, wie Eddie seine letzte jugendliche Unschuld verloren hat.
An jenem Abend vervollständigt Eddie so gut er es kann den Schlüssel und sie ziehen weiter bis zu dem Orakel, das Susannah sofort an Stonehenge denken lässt. Roland erklärt seinen Gefährten, dass ein Orakel mit Sex gelockt aber auch gezügelt werden kann. Sie verteilen zügig ihre Aufgaben: Entweder Susannah oder Roland müssen den Sexdämon bändigen (je nachdem, welches Geschlecht dieser haben wird); Eddie aber hat die alleinige Verantwortung dafür, Jake bei dessen Übergang in die Welt des Revolvermanns zu helfen.
Der Dämon ist männlich; und Susannah, die den Detta-Walker-Teil in sich heraufbeschwört, fordert ihn sofort heraus, um ihn von Eddie abzulenken, der mit einem spitzen Ast etwas in die Erde zeichnet: die Umrisse einer Tür, komplett mit Türknauf und Schloss.

Jake
(3 – 6; 11 – 13; 16; 20 – 22; 24; 26 + 27)

Jake hat den lebhaftesten Traum seines Lebens. Er begegnet einem fremden Jungen auf einem Basketballplatz. Der Junge, er muss um die 13 sein, hat eine wichtige Botschaft für Jake: An einem ausgemachten Tag muss er ihn und einen anderen Jungen namens Henry zu einem wichtigen Ort folgen, ohne Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, damit besagter Henry nichts davon merkt. Jake wird aus dem Ganzen nicht schlau ...
Am folgenden Tag ist es soweit: Jake reißt aus. Er stiehlt die Waffe seines Vaters, hinterlässt eine dürftig ausfallende Abschiedsnotiz und geht.
Ziellos irrt Jack in New York herum, denn er muss noch acht Stunden totschlagen, bis er den seltsamen Jungen aus seinem Traum finden will. Er bummelt durch ein Museum und fällt schließlich ausgerechnet am belebten Times Square einem Polizisten auf. Hat Jakes Vater bereits die Polizei alarmiert? Da der Polizist Jake um seine Papiere bittet, scheint es fast so zu sein ... Doch Jake zeigt ihm etwas Anderes: Er hält ihm den Schlüssel entgegen, der den Polizisten (und einige Passanten) sofort in Hypnose versetzt, sodass Jake unbehelligt fliehen kann.
Er läuft weiter, noch immer völlig ziel- und planlos, bis er hinter sich Stimmen hört und, fast schwindlig vor Erleichterung, den Jungen aus seinem Traum erkennt. Es ist ein 13-jähriger Eddie mit seinem Bruder Henry. Unbemerkt folgt er diesen zu der Villa und begreift, dass es seine schreckliche Aufgabe sein wird, dieses Haus zu betreten – denn dort drin wird er endlich die lange gesuchte Tür in Rolands Welt finden.
Als die Jungen verschwunden sind – wie Jake sie dafür beneidet! –, weiß er, dass die Zeit zum Handeln gekommen ist. Jake Chambers betritt die Villa.

Alle zusammem
28 – 44 (Villa und Orakel)

Jake kämpft sich mit Eddies Hilfe in eine andere Welt
Sofort wird Jake von übergroßen Spinnen attackiert; als diese ihn fast schon zum Rückzug gebracht hätten, sieht Jake am Ende des Ganges endlich die sehnlich gesuchte Tür. Auf ihr steht DER JUNGE.
Doch jetzt erwacht ein Wesen, das seit Jahren schlummerte. Denn die Villa ist kein gewöhnliches Haus – das ganze Gebäude ist ein Dämon, ein gewaltiger Wächter der Tore zwischen den Welten. Der Wächter formt sich mit Brettern schreckliche Klauen, ein abscheuliches Gesicht bricht aus den Wänden; die Villa implodiert beinahe, als der Dämon sich streckt, um Jake zu erreichen und zu zerquetschen. In seiner Panik lässt Jake den Schlüssel fallen, der zwischen zwei Bodendielen verschwindet.
So verrückt es scheint: Vornüber gebeugt in das von ihm in die vom einsetzenden Hagel matschig gewordene Erde gezeichnete Schlüsselloch starrend, kann Eddie Jake und den Wächter sehen und begreift, dass der Junge seinen Schlüssel verloren hat. Gemeinsam mit Roland ruft er ihm zu, was er zu tun hat, und Jake gelingt es, ein loses Brett zu finden und den Schlüssel wieder an sich zu nehmen.
In der Tat passt er und die Tür schwingt auf ... doch dahinter ist nur wurmige Erde. Und Eddie, der zeitgleich erfolglos versucht, die Erdtür auf seiner Seite zu öffnen, wird klar: Sein eigener Schlüssel ist nicht perfekt geschnitzt, etwas passt nicht. Doch auf einmal überkommt ihn tiefe Ruhe. Er verlangt wie ein Chirurg nach Rolands Messer, schabt ein wenig Holz vom Schlüssel ab und weiß, dass sein Schnitzwerk jetzt perfekt ist.
Der Dämon packt Jake, der seine Jeans und einen Turnschuh opfern muss, um sich zu befreien; die Klamotten werden von dem Wesen gefressen. Sofort greift es den Jungen wieder an, als Eddie es endlich schafft, die Tür zu öffnen. Eddie ist völlig verwirrt: Zwar blickt er herab, wie in eine Falltür, doch führt die Tür natürlich in eine horizontale Welt.
Roland hat einen Impromptu-Plan. Er befiehlt Susannah, den Sexdämon des Orakels loszulassen, was sie sofort erleichtert tut. Dieser Dämon, der plötzlich Gestalt annimmt und wie ein riesiger Mantarochen aussieht, will fliehen, doch Roland packt ihn kurzerhand und springt mit ihm zusammen in Jakes Welt.
Die beiden Dämonen prallen aufeinander, während Jake vor Erleichterung in Tränen ausbricht, als er den Revolvermann sieht. Doch sie müssen sofort fliehen. Eddie zieht sie zusammen mit Susannah nach vorne / oben, raus aus der Villa, hinein in die Welt, die Jake schon einmal betreten hatte. Schnell schlägt Eddie die Tür zu, die sofort die Kampfgeräusche aus der Villa abschneidet und ihre Form im Schlamm verliert.
Umgehend fragt Jake: "Wirst du mich diesmal wieder fallen lassen?" Und obwohl Roland dies vehement verneint, denkt er an den Turm ... und ist sich selbst nicht sicher.
Jake lernt Susannah und Eddie kennen – der Name Susannah kommt ihm natürlich bekannt vor ... und Eddie erkennt er trotz dessen fortgeschrittenen Alters aus seinem Traum. Jake stellt laut fest, dass die drei den Zug noch nicht gefunden haben, woraufhin alle recht verwirrt sind.
Und endlich sind Jakes und Rolands Stimmen völlig verschwunden. Sie fallen sich in die Arme, und Roland schwört, immer für den Jungen da zu sein.
Aber noch während er es sagt, kommen ihm die Zweifel ...


Dunkler-Turm-Zyklus - Die Inhaltsangaben
      Die Kleinen Schwestern von Eluria: InhaltsangabeSchwarz: Teil I , Teil IIDrei: Teil I , Teil IItot: Teil I, Teil II

      Glas: Teil I, Teil IIWolfsmond: Teil I, Teil IISusannah: Teil I, Teil IIDer Turm: Teil I, Teil II, Teil IIIWind