Flippen
Das Flippen ist eine magische Fähigkeit, welche es verschiedenen Protagonisten in Stephen Kings und Peter Straubs Romanen Der Talisman und Das Schwarze Haus erlaubt, in eine andere Welt zu reisen.
Allgemein
=Wirkungsweise
Beim Flippen findet eine körperliche Teleportation statt. Grundsatz des Flippens ist das Bewußtsein, dass es neben der eigenen Welt eine unendliche Vielzahl anderer Welten gibt, welche neben der eigenen Welt existieren und dieser mehr oder weniger ähneln. Beim Übergang verändert sich die Person (z.B.: nimmt sie mittelalterliche Kleidung an) teilweise bis extrem und einige Gegenstände verändern sich ebenfalls (z.B.: wird ein Diktiergerät zu einem Stück Papyrus).
Das Flippen gehört wohl zu den unhomogensten Elementen in Kings Gesamtwerk, da sich nur schwer Regeln ableiten lassen, wenn man davon ausgeht, dass das Flippen einem logischen Prozess zu Grunde liegt. An vielen Stellen werden bereits festgestellte Eigenheiten des Flippens wieder umgeworfen oder neuartig aufgegriffen. Nicht selten werden die Protagonisten mit plötzlichen Hindernissen konfrontiert, welche ihnen das Flippen in einer bestimmten Situation untersagen, wobei dies vor allem zu einer spannenderen Handlung beitragen soll.
Unklarheiten
Grundsätzlich scheint das Flippen eine Verbindung zwischen unserer Welt und den Territorien darzustellen, einer mittelalterlichen Parallelwelt. In einigen Punkten bleibt jedoch unklar, ob man durch diese Fähigkeit jede andere Welt aufsuchen kann, sollte man in der Lage sein, diese Fähigkeit kontrolliert einzusetzen.
Wer nicht in der Lage ist, diese Fähigkeit kontrolliert einzusetzen, läuft Gefahr in den Tod zu stürzen, sollte er ungewollt aus einem Flugzeug flippen. Genauso kann er sterben, sollte er in einem Haus flippen und in einer Welt wieder auftauchen, wo genau an dieser Stelle eine massive Mauer steht. Allerdings könnte praktisch jedes Flippen zu Problemen führen, sollte der Boden der anderen Welt an der Flippstelle nicht die gleiche Höhenlage haben, da man beim Übertritt metertief stürzen oder bis zu der Hüfte im Boden stecken könnte.
Unklar bleibt auch, warum einige Personen zu ihren Twinnern (Menschen, welche in der anderen Welt der eigenen Persönlichkeit des Flippenden entsprechen) flippen und bei anderen die Twinner an der Stelle auftauchen, an der sich der Flippende zuletzt an in seiner Welt adäquater Stelle befand. Wiederum nehmen einige Personen, die Rolle ihres Twinners ein, während andere Personen überhaupt nicht flippen können, da sie einen Twinner haben und dann in einer Welt zweimal vorkommen würden.
In den Romanen
Der Talisman
In Der Talisman zeigt Speedy dem Jungen Jack Sawyer wie er flippen kann. Dazu gibt er ihm zuerst ein stark alkoholisches Getränk, das ihm dabei helfen soll. Im Laufe der Handlung lernt Jack diese Fähigkeit bewusst einzusetzen und kann schließlich in jeder Sekunde von einer Welt in die andere springen. Dadurch kann er im Endkampf den Blitzen von Morgan Sloat ausweichen, indem er die Welt wechselt, einige Schritte geht und an anderer Stelle wieder auftaucht.
Jack braucht dazu eine gute Erinnerung und Phantasie, um die Fähigkeit einzusetzen. Er kann ebenfalls andere Personen mit sich ziehen, wenn er Körperkontakt mit ihnen hat. Sein Freund, der rationale Richard Sloat wirkt dabei wie ein Anker, da er nicht an Magie glaubt und Jack so beim Flippen hindert.
Der junge Held hat die Aufgabe von New Hampshire nach Kalifornien zu reisen, um den Talisman zu finden, der ihm dabei helfen soll, seine Mutter vor dem Krebstod zu bewahren. Zwar darf er, wie oben beschrieben, kein Flugzeug benutzen, aber dennoch reist er große Strecken mit einem Zug - obgleich ein Flippen aus einem 80km/h schnellen Zug nicht weniger schmerzhaft enden würde wie ein Sturz aus 5.000 Metern Höhe...
Da Jack keinen Twinner hat, taucht er immer an der Stelle auf, die seiner Position in der anderen Welt entsprechen würde, während Morgan Sloat an der Stelle auftaucht an der sein Twinner Morgan von Osiris sich gerade befindet.
Für den Rückweg nach New Hampshire besorgt Speedy seinem jungen Freund ein Auto samt Fahrer, wodurch die lange Hinreise (obgleich Speedy immer wieder darauf hinwies, dass die Zeit dränge) zur Farce wird.
Das Schwarze Haus
Jack ist in Das Schwarze Haus erwachsen geworden und hat alles, was mit dem Flippen oder den Territorien zu tun hat, vergessen und verdrängt. Erst durch Speedys Weckruf (er schickt ihm Rotkehlchenfedern und -eier sowie Lilien), erinnert sich Jack wieder an die Ereignisse vor zwanzig Jahren.
Als der Fisherman ihm die Kappe des entführten Tyler Marshall schickt, geht Jack Spazieren und flippt dabei ungewollt in die andere Welt. Nur einige Male schafft er es in diesem Roman von alleine zu flippen. Schließlich gelingt es ihm mit der Hilfe von Judy Marshall zu Speedy und Sophie zu flippen, um dort seinen endgültigen Auftrag zu erhalten. Ihr selbst ist das Flippen wegen ihres Twinners Sophie nicht möglich. Wendell Green, der dem Gespräch zwischen Judy und Jack lauscht, wird ebenfalls geflippt und wird in der anderen Welt zu einer Art Neandertaler ohne Verstand.
Der Endkampf findet jedoch nicht, wie bei Der Talisman durch das Flippen statt, welches in diesem Roman eine deutlich geringere Rolle spielt, sondern nach der Durchquerung eines Weltenportals: Dem Black House.
Ähnliche Fähigkeiten
| ||||||
|