Der Talisman: Rezension

Version vom 30. April 2008, 18:37 Uhr von Croaton (Diskussion | Beiträge) (So, musste mir mal etwas Luft machen, damit ich die IA fertig kriege!)

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Anfang der 80er Jahre hatten die Bestseller-Autoren Stephen King und Peter Straub eine geniale Idee. Sie waren zu diesem Zeitpunkt bereits so erfolgreich, dass sie beschlossen, ein waghalsiges Experiment in Angriff zu nehmen, wohl wissend, dass man ihnen einen eventuellen Ausrutscher verzeihen würde. Ihr Ziel: den langweiligsten Roman aller Zeiten zu schaffen.

Um zu beweisen, dass ihre Namen selbst den größten Müll verkaufen würden, nahmen sie sich zudem vor, ein derart mit Logiklöchern übersätes Buch vorzulegen, dass niemand daraus schlau werden würde, überzeugt, dass viele es dennoch als Meisterwerk bezeichnen. Und das Experiment wurde ein voller Erfolg: Platz 1 der New York Times Bestsellerliste für Der Talisman.

Einer von beiden meinte: Lass uns damit anfangen, dass wir dem ohnehin verblödeten Leser eine völlig hirnrissige Grundidee liefern, die der bestimmt schlucken wird. Unser Held, Jack Sawyer, muss sich irgendwie quer durch die USA schlagen, darf aber nicht das Flugzeug nehmen, denn dann wäre der Roman zu schnell vorbei. Autos und Züge sind okay. Wie erklären wir das? Ganz einfach: Würde Jack unfreiwillig aus dem Flugzeug in eine andere Welt flippen, würde er in die Tiefe stürzen und sterben. Kommt bestimmt niemand auf die Idee, sich zu fragen, was passieren würde, wenn er unfreiwillig aus einem 80 km/h schnellen Auto flippt. Nö, Leser sind blöd. Die Grundidee passt schon.

Sagt der andere: Aber lass uns die Geduld des Lesers ständig strapazieren. Lass uns einfach überall Logiklöcher einbauen. Da telefoniert Jack mit Morgan Sloat – da der wütend ist, fällt Jacks Münztelefon von der Wand. Wie das geht? Egal! Da öffnet sich ein sprechender Trichter am Strand. Was das soll? Wurscht! Alle Menschen, die in der Region einen Twinner haben, müssen zu diesem reisen. Aber nicht Morgan Sloat. Weshalb? Deshalb!

Ich könnte hier eine eigene Seite namens Der Talisman: Logiklöcher anlegen, wäre mir dafür meine Zeit nicht zu schade. Schon diese Rezension ist nach dem Martyrium der Inhaltsangabe eine Qual. Nicht einmal der von mir verehrte Frank Muller konnte dieses Machwerk retten; er liest – wie immer – brillant, aber hübsch verpackter Dreck ist immer noch Dreck.

Fazit: Spektakulär, fast schon sträflich langweilig und derart wirr, dass ich über dieses Buch als einziges King-Buch mit 100%-iger Sicherheit sagen kann: NIE MEHR!