Grinsekatze

Version vom 31. März 2008, 17:48 Uhr von Wörterschmied (Diskussion | Beiträge) (Liste von Vergleichen mit der Grinsekatze)


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Grinsekatze aus Disney Film

Die Grinsekatze (orig. Cheshire Cat) ist eine Romanfigur aus Lewis Carrolls berühmten Kinderbuch Alice im Wunderland (englisch: Alice's Adventures in Wonderland).

Ihr Markenzeichen: sie taucht plötzlich ohne Vorwarnung aus dem Nichts auf und hat die Angewohnheit ebenso plötzlich wieder zu verschwinden. Manchmal bleiben dabei ihre frechen Augen oder ihr schelmisch grinsender Mund zurück, der dann wie durch Geisterhand durch die Luft schwebt.

Für Alice ist sie gleichermaßen ein Gehilfe als auch jemandem, dem sie nur schwer trauen kann. Sie gibt Ratschläge in Rätselform, benutzt Wortspiele, die keiner außer ihr versteht oder lässt das junge Mädchen kurz vor dem Durchbruch einer Erkenntnis oder nach der Stellung einer weiterbringenden Frage ohne Antwort alleine zurück. Der Effekt auf die entsprechende Person ist immer eine Art Ratlosigkeit und ein Gefühl der Ausweglosigkeit.

Adaptionen von King

Auch wenn es sich bei der Grinsekatze eigentlich um eine Figur aus einem Kinderbuch handelt, kann man ihr einen gewissen Effekt als Horrormoment nicht absprechen. Sie ist wie ein Geist, ein Irrlicht oder ein Trugbild, das Menschen erscheint, die z.B. in Stresssituationen Rat suchen. Doch findet ihr Besuch für die Rat suchende Person selten ein befriedigendes Ende - im Gegenteil: sie lässt die Person oft verängstigter als zuvor zurück.

Stephen King nutzt diese Idee des vermeindlichen Helfers oder des Trugbildes in einigen seiner Werke mehr oder weniger direkt aus.

In tot. (orig. The Waste Lands) treffen Roland Deschain und sein Ka-tet auf den Rätsel stellenden Zug Blaine. In ihm wohnt ein Kleiner Blaine, der den Gefährten versucht, Hilfe zu leisten, aber meistens vor einer konkreten Antwort wieder verstummt oder verschwindet wie die Grinsekatze.

Liste von Vergleichen mit der Grinsekatze

  • Jim Gardener (Das Monstrum): Jim, der in seiner Jugend einen schweren Ski-Unfall hatte, träumt gelegentlich von diesem Vorfall. Im Fiebertraum rast er den Berg hinunter und wird von den Trugbildern seiner Gegner verfolgt. Die Gesichter von Prof. Arglebargle Ahlberg und das von Ted, dem Strommann schweben um ihn herum, wie das Gesicht der Grinsekatze
  • Fran Goldsmith (Das letzte Gefecht): Sie vergleicht das unheilvolle Grinsen von Harold Lauder mit dem der Grinsekatze.
Einen Augenblick hatte sie solche Angst, da[ss] sie es kaum wagte, sich umzudrehen - sie hatte Angst, Harolds Grinsen über ihrer Schulter hängen zu sehen wie das Grinsen der Cheshire-Katze in Alice [1]
  • Ray Garraty (Todesmarsch): "Er (Stebbins) war nach vorn gekommen, um sich den Toten genauer anzusehen, und er grinste genauso wie die Cheshire Katze in Garratys Traum." (Kapitel 16)

Quelle

  1. Das letzte Gefecht (orig. The Stand), Bastei Lübbe, Vollständige Ausgabe von 1990, Seite 884