Raumschiff der Tommyknockers
Der Fund
Bobbi Anderson stolpert am 21. Juni 1990 bei einem Waldspaziergang über ihr Grundstück über ein Stück Metall, das nur wenige Zentimeter aus dem Boden ragt. Ihr Hund Peter begegnet dem Ding im Boden mit Abneigung und Furcht, Bobbi zeigt sich erst gleichgültig, wird dann aber doch von der Idee gepackt, nachzusehen, was dort im Boden vergraben ist. Nach wenigen Stunden Grabungsarbeit wird ihr eines klar: es muss ein Raumschiff sein – und dies von etwa 300 Metern Durchmesser.
Das Raumschiff wirkt eine seltsame Kraft auf sie aus und macht sie besessen von der Idee, es auszugraben. Sie schuftet Tag und Nacht an der Ausgrabungsstelle und in ihrer Werkstatt, wo sie Dinge erfindet, die sie als Hilfsmittel verwenden kann (siehe auch Erfindungen der Tommyknockers).
Etwa zwei Wochen kommt ihr bester (einziger?) Freund und ehemaliger Liebhaber Jim Gardener zu ihr. In seinem Kopf hörte er immer wieder eine Stimme, die ihm sagte, dass Bobbi in Gefahr sei und Hilfe benötigte – als er sie Anfang Juli erreicht, ist sie kaum mehr als ein abgemagertes Skelett (sie hat durch die Arbeit etwa 30 Pfund verloren). Nach einigem Bedenken beschließt er ihrer Bitte nachzukommen und ihr zu helfen, in der Hoffnung, die Kraft des Raumschiffes zum Guten verwenden zu können. Er selbst ist großer Gegner der Atomenergie und findet im Schiff vielleicht eine alternative und saubere Energiequelle. Außerdem liebt er Bobbi und hofft durch seine Gegenwart sie vor sich selbst zu schützen.
Aussehen
- Außen
Die Oberfläche des Raumschiffes besteht aus einem silbergrauen Metall, dass seltsame Reflektionseigenschaften aufweist. Wenn etwas gegen die Hülle schlägt, erzeugt dies einen Klang wie ein Klopfen auf Mahagoniholz, was auf eine sehr dicke und verdichtete Verkleidung schließen lässt. Die runde Hülle mit einem Durchmesser von über 300 Metern ist nur sehr leicht gewölbt, wodurch nur schwer feststellbar ist, wie groß es wirklich ist und wie tief es in der Erde steckt.
Auf der Oberfläche sind keine Konturen wie Nieten oder Schweißnähte zu erkennen. Die Außenwand des Schiffes scheint so gut wie unzerstörbar – sie übersteht sowohl Sprengstoffexplosionen als auch starke Druckverhältnisse. Lediglich eine einzige Luke mit einem fremdartigen Symbol geziert, durchbricht die Hülle. Nicht sichtbar müssen Kameras auf der Hülle verborgen sein, welche das Fehlen von Fenstern und Bullaugen wett machen.
Beim Oxidieren der Außenschicht wird das „Werden“ ausgelöst (siehe weiter unten).
- Innen
Die innere Gestaltung ist wie die äußere sehr schlicht und aus Sicht anderer Science-Fiction-Verhältnisse erschreckend nüchtern und sachlich. Das Innere wird durch flache Gänge mit Leitern geprägt. Die Sprossen sind etwa einen Meter von einander entfernt und haben eine Kerbe für den Klauenfuß der Tommyknockers. Die Böden sehen aus als bestünden sie aus Glas, sind allerdings rutscht und trittfest.
Die Steuerung des Schiffes erfolgt mittels Kopfhörern, die sich die Tommyknockers ins Ohr stecken und dann mit Gedankenkraft steuern. Andere Steuerinstrumente oder Karten sind nicht zu finden.
Das „Werden“
- Hauptartikel: Werden
Während der Freilegung des Schiffes oxidiert die oberste Molekülschicht des Schiffes und verändert dabei die Atmosphäre. Tiere, die diese „neue und verbesserte“ Luft einatmen, sterben. Bei Menschen löst es den Prozess des „Werdens“ aus: Sie verwandeln sich langsam in die Tommyknockers, die Erbauer des Schiffes, welche bereits tot im Raumschiff eingesperrt und begraben sind.
Beim „Werden“ steigert sich die Intelligenz um ein Vielfaches, sodass die Tommyknocker-Menschen in der Lage sind, komplexe Zusammenhänge zu erkennen und dadurch komplizierte Maschinen bauen können, die ihnen als Hilfsmittel zur Freilegung (und zur Geheimhaltung) des Schiffes dienlich sind.
Jim Gardener ist durch eine Stahlplatte, die er nach einem Ski-Unfall in seinem Kopf trägt, gegen das Werden so gut wie immun. Dadurch hat er zwar keine Tommyknocker-Kräfte, kann sich aber ohne größere Probleme in der unmittelbaren Nähe des Schiffes aufhalten. Alle anderen Menschen, die „werden“ leiden an starker Übelkeit, Zahnverlust und einem Gefühl körperlicher Schwäche.
Geheimhaltung
- Hauptartikel: Geheimhaltungen der Tommyknockers
Die Einwohner von Haven versuchen mit allen Mitteln, das Raumschiff geheim zu halten, da sich sonst die Regierung einschalten und das Schiff okkupieren würde – das wäre das Aus für die Tommyknockers.
Zu Gute kommt ihnen dabei die Tatsache, dass sich alle Personen, die sich in die Nähe der Stadt Haven begeben, an Übelkeit leiden und Nasenbluten, spontane Menstruation oder sonstige körperliche Beschwerden bekommen und dann zu meist wieder umdrehen.
Jedoch wird vor allem Ruth McCausland zum Problem, die eine kausale Kette auslöst, die erst durch verschiedene Glieder spürt eine Verschwörung zum Ziel der Offenlegung der Tommyknocker-Pläne führt. Ev Hillman spürt eine Verschwörung und macht sowohl den Polizisten (und guten Freund von Ruth) Butch Dugan auf das Problem aufmerksam und später Johnny Leandro. Ruth sprengt mit einer ihrer eigenen Erfindungen den Rathausturm von Haven in die Luft und setzt damit ein Zeichen nach Außen, dass hier etwas nicht stimmen kann. Doch die Tommyknockers erzeugen ein Hologramm des Turms und können vortäuschen, dass nichts passiert sei. Unter anderem verschwinden auch zwei Polizisten, die mit dem Fall vertraut waren. Leandro wird von beim Eindringen in die Stadt von einem umgebauten Getränkeautomaten getötet.
Schließlich sind die Ausgrabung und die atmosphärischen Veränderungen so weit fortgeschritten, dass die Havener sich keine Sorgen mehr um die Entdeckung ihres Geheimnisses machen müssen.
Abflug
Als sich die Ereignisse überschlagen und er als Feind der Tommyknockers eingestuft wird, da diese ihn nun, da die Arbeit vollbracht ist, nicht mehr brauchen, versucht Bobbi ihn zum Selbstmord zu zwingen, indem sie ihn mit einer Pistole zwingt, eine Überdosis an starken Beruhigungsmitteln einzunehmen (sie bringt es nicht über das Herz, ihn selbst zu töten). Doch Jim kann die Situation retten und Bobbi erschießen.
Daraufhin verfolgen ihn die anderen Tommyknockers und Jim flüchtet mit letzter Kraft in das Innere des Raumschiffes, wobei er ironischerweise die Erfindungen der Tommyknockers gegen sie verwendet. Mit Gedankenkraft kann er das Raumschiff zum Starten bringen. Es hebt ab und verlässt die Erdumlaufbahn mit unbekanntem Ziel. Was aus ihm oder Jim wird, wird nicht erwähnt.
Die Tommyknockers jedoch sterben alle nach einander, da sie ohne das Raumschiff ihre schützende Atmosphäre nicht mehr haben und Jim mit einem Gerät, einer Mischung aus Flammenwerfer und Wäschespinne, die Big Injun Woods und halb Haven abfackelt.
Das Monstrum
Viele Leser beklagen sich, warum der deutsche Titel „Das Monstrum“, was nichts mit dem Originaltitel „Tommyknockers“ zutun hat. In dem Buch gibt es kein Monstrum, es sei denn man betrachtet den Kollektivverstand der Tommyknockers als Monstrum – was King jedoch an keiner Stelle vorgibt.
Im Kapitel „Die Luke, 2“ wird das einzige Mal im Roman das Wort „Monstrum“ verwendet im Bezug auf das Schiff, doch dies ist eine sehr wage Übersetzung des Originals.
Deutsch | Englisch |
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Jetzt waren sie den Tommyknockers und ihren Geheimnissen so nahe wie nie zuvor, es war das erste deutliche Anzeichen dafür, dass dieses Monstrum nicht durch und durch massiv war. | This was the closest they had been to the Tommyknockers and their secrets, their first real sign that this ridiculous thing wasn't just solid through and through |
Daher gehört der Buchtitel zu den absurdesten Titel der King-Romane