Shining: Schnittbericht

Version vom 26. Dezember 2007, 21:47 Uhr von Croaton (Diskussion | Beiträge) (Portalhinweis)


In der europäischen Fassung von Stanley Kubricks Shining fielen einige Szenen dem Schnitt zum Opfer. Nachfolgend ein detailierter Schnittbericht[1]

Anmerkung

Die untenstehende Auflistung erfolgte duch einen direkten Vergleich der europäischen mit der amerikanischen Fassung des Films. Hierzu liefen die deutsche VHS-Fassung und die US-Laserdisc parallel auf verschiedenen Monitoren.

Um die Passagen, an welchen untenstehende Fragmente anzusiedeln sind, leicht lokalisieren zu können, sind jeweils das Kapitel angegeben und auch Parts des Films, die in der europäischen Fassung existieren und der beschriebenen Sequenz unmittelbar vorausgehen bzw. folgen, angegeben. Hier gilt folgendes Muster:

NAME DES KAPITELS IN DER DEUTSCHEN FASSUNG

Diese Passagen sind in der Euro-Fassung enthalten.

Beschreibender Text zwecks besserer Orientierung

Wer sich die Euro-Fassung aufmerksam ansieht, kann einen großen Teil der Sequenzen auch selbst prima zuordnen. Bei sämtlichen Szenenwechseln finden in der Originalfassung nämlich sanfte Überblendungen statt. Wurde eine Szene entfernt, fiel natürlich auch die Überblendung unter den Hammer. Sollten also zwischen zeitlich oder räumlich entfernt liegenden Handsorten durch einen normalen Schnitt gewechselt werden, fehlt an dieser Stelle todsicher irgendwas.

Die Bewerbung

Wendy und Danny beim Frühstück.
Wendy: Warum willst Du denn nicht mitkommen?

Tony: Weil ich nicht will!

Wendy: Nun, warten wir es ab. Wir alle werden eine tolle Zeit dort verbringen.

Überblendung von Wendy ins Büro von Mr. Ullman, die Kamera steht hinter dem Schreibtisch. Die Tür öffnet sich, Bill kommt herein.
Ullman: Bill, ich möchte Ihnen Jack Torrance vorstellen.

Bill: Wie geht es Ihnen? Er schüttelt Jack die Hand.
Jack: Bill, wie geht es Ihnen? Es ist mir eine Ehre, Sie zu sehen.

Ullman: Bill, setzen Sie sich. Jack wird sich diesen Winter um das Overlook kümmern. Würden Sie ihn bitte etwas hier herumführen?

Jack: Das wäre prima.

Ullman: Jack ist ein Lehrer!

Jack. Ääh ... ehemaliger Lehrer.
Bill: Und auf welchem Gebiet arbeiten Sie jetzt?
Jack: Ich bin Schriftsteller. Lehrer zu sein hat mich mittlerweile nicht mehr befriedigen können.
Bill: Dann wird das hier einige Veränderungen für Sie mit sich bringen.
Jack: Ich bin auf der Suche nach Veränderungen.

Ullman: Unsere Leute in Denver haben Jack wärmstens empfohlen. Und für's Erste bin ich mit ihnen einer Meinung. Okay, wo war ich nochmal ... ah ja, beim Erklären, dass ... Unsere Saison läuft vom 15. Mai bis zum 30. Oktober und dann schließen wir komplett bis zum folgenden Mai.

Jack: Dürfte ich fragen, weshalb Sie das tun? Für mich sieht das hier oben wie ein phantastisches Skigebiet aus.

Ullman: Ja, schon, das Problem sind die immensen Kosten, die wegen der Anfahrtstraße anfallen würden. Es ist eine 25 Meilen lange Straße und wird im Winter durchschnittlich mit 20 Fuß Schnee bedeckt und es gibt keine Möglichkeit, sie ökonomisch vertretbar freizuhalten. Als das Hotel 1907 gebaut wurde, hatte man nur wenig Interesse am Wintersport und dieses Gelände wurde wegen seiner Lage und der Schönheit der Umgebung ausgewählt.

Jack: Davon hat es sicherlich sehr viel.

Ullman: Sagen Sie ... hat man Ihnen in Denver gesagt, worin Ihre Arbeit besteht?

Jack: Nein, nichts genaues.
Die Ärztin untersucht Danny

Das Bild ist noch dunkel, als die Stimme der Ärztin ertönt.
Ärztin: Und halte jetzt Deine Augen still, damit ich hineinsehen kann.
Danny liegt auf seinem Bett, die Kamera befindet sich am Kopfende. Die Ärztin hat sich über ihn gebeugt, Wendy steht auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes sichtlich nervös an der Wand Ärztin: Das ist gut. Und jetzt das andere. Guter Junge.
Sie packt ihr Equipment zusammen und setzt sich zu Danny auf die Bettkante.

Ärztin: Nun Danny. Als Du Dir Deine Zähne geputzt hast, hast Du irgendeinen lustigen Geruch bemerkt oder blitzende Lichter gesehen? Irgend etwas Eigenartiges?

Danny: Nein.

Ärztin: Kannst Du Dich daran erinnern, wie Du Dir die Zähne geputzt hast?

Danny: Ja.

Ärztin: Was ist das erste, woran Du Dich erinnern kannst, nachdem Du Dir die Zähne geputzt hast?

Danny: Meine Mom, wie sie sagte "Wach auf Danny, wach auf, wach auf".

Ärztin: Nun, Danny. Kannst Du Dich daran erinnern, was Du getan hast, kurz bevor Du angefangen hast, Dir die Zähne zu putzen?

Danny: Ich habe mit Tony geredet.

Ärztin: Ist Tony eines Deiner Tiere?

Danny: Nein, er ist der kleine Junge, der in meinem Mund wohnt.
Wendy: Tony ist sein imaginärer Freund.

Ärztin: Oh. Wenn Du jetzt Deinen Mund öffnen würdest, könnte ich Tony dann sehen?

Danny: Nein.

Ärztin: Warum nicht?

Danny: Weil er sich versteckt.

Ärztin: Wohin geht er?

Danny: In meinen Magen.

Ärztin: Sagt Tony Dir manchmal, daß Du irgendwelche Dinge tun sollst?

Danny, nach angestrengtem Überlegen: Ich möchte nicht mehr über Tony sprechen müssen.

Ärztin: Okay. Das ist lustig. In Ordnung, Danny. Die ärztin steht auf und packt ihre Sachen in ihre Tasche. Ärztin: Ich möchte, daß Du mir einen Gefallen tust und für den Rest des Tages ruhig im Bett liegen bleibst. Okay?

Danny: Muß ich wirklich?

Ärztin: Ja. Ich möchte das so.

Wendy: Wir gehen für ein paar Minuten in einen anderen Raum und reden miteinander. Dann komme ich zurück und schaue, wie es Dir geht. Okay?
Danny: Okay.

Ärztin: Tschüß!
Wendy und die Ärztin verlassen das Zimmer und schließen die Tür hinter sich.

Wendy und die Ärztin unterhalten sich

Wendy: Darf ich Sie ins Wohnzimmer bitten?

Ärztin: Ja, sicher.

Die beiden laufen über den Gang ins Wohnzimmer, Wendy führt die Ärztin zu einem Sofa.
Wendy: Bitte sehr.

Ärztin: Danke.

Sie setzen sich.
Ärztin: Mrs. Torrance, ich glaube nicht, daß Sie sich um irgendetwas sorgen müssen. Ich bin ziemlich sicher, daß mit Danny körperlich alles in Ordnung ist.
Wendy seufzt gaaaaanz tief voller Erleichterung.

Wendy: Ja? Oh. Ja, er sieht jetzt wieder absolut prima aus. Sie hätten ihn sehen sollen.

Ärztin: Ich weiß. Kinder können einen zu Tode erschrecken. Aber glauben Sie mir, derartiges ist nicht ungewöhnlich. Und sie sehen viel schlimmer aus, als sie sind.

Wendy: Aber was war mit ihm los?

Ärztin: Mrs. Torrance, die meisten dieser Vorfälle mit Kindern können nicht erklärt werden. Sie werden ausgelöst durch emotionelle Faktoren und sie treten selten mehrfach auf. Sie sind ähnlich der Autohypnose, einer Art selbstausgelöster Trance. Falls es nochmal passiert, was ich bezweifle, können wir immer noch über Tests nachdenken.
Wendy fummelt sich eine Zigarette aus ihrem Etui und bietet der Ärztin eine an.
Ärztin: Nein, danke. Wendy versucht sich zitternd die Zigarette anzustecken.

Wendy: Ich bin mir sicher, dass Sie das Richtige tun.

Ärztin: Waren Sie lange in Boulder, Mrs. Torrance?

Wendy erzählt
Wendy: Nur für etwa 3 Monate. Wir kommen aus Vermont, mein Mann arbeitete dort als Lehrer.

Ärztin: Ist die Erscheinung von Dannys imaginären Freund ...

Wendy: Tony.

Ärztin: Fiel Tonys erstes Erscheinen mit ihrer Ankunft hier zusammen?

Wendy: Nein. Hmmmm, mal überlegen ... ich glaube Tony begann mit Danny etwa zu der Zeit zu reden, als wir ihn in die Vorschule brachten.

Ärztin: Kam er in der Schule gut zurecht?

Wendy: Hmmm, nein. Anfangs mochte er sie nicht besonders und dann hatte er eine Verletzung, so daß wir ihn für eine Weile wieder herausnahmen. Ja, ich glaube, das war etwa die Zeit, als er zum ersten Mal mit Tony sprach.

Ärztin: Was für eine Art Verletzung hatte Danny?

Wendy: Er hatte sich eine Schulter ausgerenkt.

Ärztin: Wie hat er das geschafft? Wendy wird etwas verlegen.

Wendy: Es war nur eines jener Dinge, Sie wissen ja. Eigentlich ein Unfall. Mein Mann hatte getrunken und er kam erst gegen 3 Uhr nach Hause und war nicht gerade in bester Stimmung. Und nun, Danny hatte einige seiner Schulpapiere Über den ganzen Raum verstreut und mein Mann packte ihn am Arm, um ihn davon wegzuziehen. Das ist eines der Dinge, die man hundertmal macht, im Park oder auf den Straßen ... aber in diesem speziellen Fall hatte er eben ein paar Drinks zuviel und ... hat Dannys Arm gebrochen. Egal, es kam auch etwas Gutes dabei heraus, denn danach sagte Jack "Wendy, ich werde nie mehr einen Tropfen anrühren. Und wenn ich es mache, kannst Du mich verlassen". Und er hat es nie getan, kein Alkohol seit mittlerweile 5 Monaten.

Ende dieses Kapitels, Schriftzug "Letzter Tag der Saison"

Letzter Tag der Saison

Wendy und Jack sehen sich das Hotel an

Ullman und Bill führen Jack und Wendy durch das Hotel. Es geht in die Colorado Lounge, die große Halle.

Wendy: Das ist aber ein tolles Hotel, nicht wahr, Liebling?

Jack: Oh ja, das ist es.

Wendy: Ich habe noch nie etwas wie das hier gesehen. Sind all diese indianischen Dekors authentisch?
Ullman: Ja. Das Grundliegende, glaube ich. In erster Linie Motive der Navajo und Apache.
Wendy: Das ist wirklich reizend. Es ist in der Tat das wahrlich reizendste Hotel, welches ich jemals gesehen habe.

Ullman lacht.

Ullman: Oh, dieser Ort hat eine illustre Vergangenheit. Es war einer der beliebtesten Orte des Jet-Set, schon bevor irgendjemand wusste, was ein Jet-Set überhaupt ist! Wir hatten vier Präsidenten, die hier übernachteten. Einen Haufen Filmstars.
Wendy: Auch Könige?
Ullman: Nur die besten Leute.

Danny beim Dartspielen

die Torrances in ihrer neuen Wohnung

Ullman zeigt den Torrances ihre Wohnung und auch das Kinderzimmer Jack: Hervorragend für den Jungen. Sie betreten den anderen Teil der Wohnung, laufen am Kühlschrank vorbei.

Ullman: Nun, diese Wohnung ist gut ausgerüstet und leicht sauberzuhalten. Jack testet kurz das Bett.

Jack: Gemütlich!

Ullman: Ja, sehr gemütlich für eine Familie. Und falls Sie sich verteilen wollen, haben Sie den Rest des Hotels zur Verfügung, um umzuziehen.

Jack: Nun, es ist sehr ... heimelig.
Wendy: Ja.

Überblendung, Wendy, Jack, Ullman und Bill laufen an der Seite des Heckenlabyrinths entlang.

Ullman: Dies ist unser berühmtes Heckenlabyrinth. Es ist durchaus was besonderes. Die Wände sind 13 Fuß hoch und das Heckenlabyrinth ist so groß wie das Hotel selbst. Macht eine Menge Spaß. Aber ich würde dort nicht hineingehen, solange ich nicht Stunden Zeit hätte, meinen Weg nach draußen wieder zu finden.
Wendy: Wann wurde das Hotel gebaut?

Sie laufen an der Front des Hotels entlang, bis zur Snowcat.

Ullman: Die Snowcat funktioniert im Prinzip wie ein Auto, man gewöhnt sich sehr schnell daran.
Hallorann trifft auf die Torrances

Weiche Überblendung, die Vier laufen den Gang zum Gold Room entlang.

Ullman: Letztes Jahr bestellten wir einen Innenaustatter, damit dieser Teil des Hotel überholt wird.
Wendy: Ach. Er hat bestimmt wundervolle Arbeit geleistet.

Sie betreten den Gold Room. Eine Menge Arbeiter ist dort zugange.

Wendy: Gold ist eine meiner Lieblingsfarben.
Ullman: Aha. Nun, das ist unser Goldener Ballraum.
Wendy: Aaaaaah.

Sieht sich entgeistert um.

Ullman: Wir können hier bis zu 300 Leute komfortabel unterbringen.
Wendy, läßt ein wenig die Hüften kreisen: Ich könnte mir vorstellen, daß man eine wirklich gute Party in diesem Saal feiern könnte ...
Ullman: Das würde Ihnen nicht viel Spaß machen, solange Sie nicht ihre eigene Verpflegung mitbringen. Wir räumen stets alle Flaschen aus der Bar, wenn wir schließen.
Jack: Wir trinken nicht.
Ullman: Oh, dann haben Sie aber Glück.

Ullman entdeckt Dick Hallorann.

Ullman: Hey Dick! Kommen Sie und sagen Sie Hallo zu Mr. Und Mrs. Torrance! Das ist Dick Hallorann, unser Chefkoch.
Jack: Mr. Hallorann, ich freue mich, Sie zu treffen. Ich heiße Jack ...
Hallorann: Hallo Jack!
Jack: ... und das ist meine Frau Winnifred.
Hallorann: Schön, Sie kennenzulernen.
Wendy: Schön, Sie kennenzulernen.
Ullman: Die Torrances kümmern sich diesen Winter um das Overlook.
Hallorann: Oh, das ist großartig. Wie finden Sie unser Hotel bisher?
Wendy: Oh, es ist einfach wunderbar. Hi Danny!

Danny kommt mit Ullmans Sekretärin Susie durch den Raum gelaufen.

Susie: Ich habe ihn draußen gefunden, er suchte Sie.
Jack: Dan, keine Lust mehr, das Universum zu zerbomben?

Danny: Ja.

Wendy: Komm mal her. Danke!
Ullman: Danke sehr, Susie. Dick, falls sie gerade Zeit hätten, würde ich es für eine gute Idee halten, wenn Sie Mrs. Torrance die Küche zeigen, während ich mit Jack weitermache.
Hallorann: Es ist mir ein Vergnügen. Hier geht s lang, Mrs. Torrance.
Wendy: Großartig. Bis nachher!

Weiche Überblendung in den Küchenbereich.

Hallorann, Wendy und Danny in der Küche
Hallorann: Mrs. Torrance, ihr Mann stellte Sie mir als Winnifred vor. Sind Sie nun eine Winnie oder eine Freddie?
Wendy: Ich bin eine Wendy.
Hallorann: Oh, Wendy, das ist hübsch.
Wendy: Oh Gott, ist die Küche groß!
Hallorann: Ja, das ist sie.Da staunst Du Danny, was? Ist sie groß genug für Dich?

Ein Monat später

Die Einleitende Außenansicht des Overlook.

Wendy schiebt einen Tablettwagen voller Essgeschirr einen Gang entlang. Dann geht es quer durch die Eingangshalle.

Danny fährt mit seinem Tretauto die Gänge entlang.

Wendy und Jack beim Frühstück

Jack futtert das Frühstück, welches Wendy ihm ans Bett brachte.

Wendy: Du musst Dich erst mal wieder daran gewöhnen, regelmäßig zu schreiben.
Jack: Ja. Da hast Du ganz recht.
Jack: Ich habe mich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt.
Wendy: Ja, es ist beeindruckend, wie schnell Du Dich an diesen großen Ort gewöhnt hast. Soll ich Dir was sagen? Als ich das erste Mal hier herauf kam, empfand ich diesen Ort als unheimlich.
Jack: Ich habe mich sofort in ihn verliebt. Als ich zu meinem Vorstellungsgespräch hierher kam, war es, als ob ich früher schonmal hiergewesen wäre. Ich meine, wir haben alle unsere Déjà Vu-Erlebnisse, aber dieses war bemerkenswert. Es war, als ob ich genau wusste, was sich hinter jeder einzelnen Ecke verbirgt.

Jack macht unheimliche Geräusche.

Weiche Überblendung, Ansicht der Schreibmaschine. Wir sehen irgendwann Jack von der Seite, wie er den Ball wirft.

Die Kamera steht hinter Jack. Wir sehen, wie er den Ball gegen einen indianischen Wandteppich schleudert. Weiche Überblendung zu Wendy und Danny, wie sie den Weg vom Hotel zum Labyrinth entlanglaufen, an einem MÜlleimer vorbei.

Wendy: Du würdest Deinen Kopf riskieren, damit Amerika sauber bleibt.
Wendy: Gleich krieg ich Dich!

Dienstag

Außenansicht des Overlook.

Wendy und der Fernseher

Wendy steht in der Küche und versucht, mit einem riesigen Dosenöffner eine ebenso riesige Dose Bohnen zu öffnen. Der Fernseher läuft.

TV: Heute wird die Suche nach der in den Bergen vermißten Frau fortgesetzt. Die 24jährige Susan Roberts wird seit 10 Tagen vermisst. Sie verschwand während eines Jagdausflugs mit ihrem Mann. Momentan haben sie gutes Wetter, ab sie müssen die Suche vielleicht bald abbrechen, da morgen ein Schneesturm über das Gebiet hereinbrechen wird. Sonny, es ist so herrlich heute in Denver, schwer zu glauben, daß ein Schneesturm schon so nahe sein könnte. - Ich weiß. Ich will nach draußen gehen und mich in die Sonne legen, doch im Norden und im Westen schneit es, es ist kalt und es bewegt sich jetzt direkt zu uns nach Colorado. Es ist unfassbar.

Danny fährt mit seinem Tretauto über die Gänge, an Zimmer 237 vorbei.

Die Szene, in welcher Jack Wendy zusammenstaucht, weil sie ihn bei der Arbeit störte.

Jack beginnt wieder damit, auf der Schreibmaschine zu schreiben.

Einblendung des Schriftzuges "Donnerstag".

Wendy und Danny laufen durch das Schneetreiben vor dem Hotel.

Montag

Erste Einstellung dieses Kapitels. Danny und Wendy sehen sich einen Film im Fernsehen an, "Summer of '42". Danny sitzt auf dem Boden, Wendy in einem Sessel. Anfangs sieht man den Fernsehschirm bildfüllend, langsamer reverse close-up, der den Blick auf den gesamten Raum freigibt. Typische Kubrickeske Inszenierung: Wendy und Danny erst lange Zeit bewegungslos, dann langsame Bewegungen und einige Sekunden Pausen zwischen den Sätzen.

Danny: Mom?
Wendy: Ja?
Danny: Kann ich in mein Zimmer gehen und mein Feuerwehrauto holen?
Wendy: Jetzt nicht. Daddy schläft.
Danny: Ich werde keinen Lärm machen.
Wendy: Ach komm schon, Doc. Er ging erst vor ein paar Stunden ins Bett. Kannst Du nicht bis später warten?
Danny: Ich werde kein Geräusch machen, ich verspreche es.
Wendy, in beschwörendem Tonfall: Gut, meinetwegen. Aber mache wirklich kein einziges Geräusch.
Danny: Mache ich nicht, Mom.

Danny steht auf und läuft los.

Wendy: Und komm gleich wieder zurück, ich mache nämlich bald das Mittagessen. Okay?
Danny: Okay, Mom.

[Weiche Überblendung auf die Schlafzimmertür.

Die Schlafzimmertür öffnet sich, Danny tritt vorsichtig ein und findet seinen Vater auf der Bettkante sitzend vor.

Mittwoch

Jack und der Martian

Jack hat seine erste Begegnung mit dem Barkeeper. Jack: Der beste gottverdammte Barmixer zwischen Timbuktu und Portland, Maine. Oder Portland, Oregon, um genau zu sein.

Lloyd: Sie sagen es.

Jack hält sein Glas in die Höhe und beäugt es triumphierend.

Jack: Hier stehen 5 miserable Monate auf der Kippe. Und all der Schmerz, der mich umgibt.

Genüßlich trinkt er das Glas auf einen Zug aus, genießt in vollen Zügen die Nachwirkungen.

Lloyd: Wie stehen die Dinge, Mr. Torrance?
Jack: Die Dinge könnten besser stehen, Lloyd. Sie könnten um einiges besser stehen.
Lloyd: Ich hoffe, es ist nichts ernstes?
Jack: Nein. Nichts ernstes.

Lloyd füllt Jacks Glas aufs Neue.

Jack: Nur ein kleines Problem mit der alten Samenbank im oberen Stockwerk. Nichts, was ich nicht in den Griff kriegen werde, Lloyd.
Lloyd: Frauen. Man kann nicht mit ihnen leben, man kann nicht ohne sie leben.
Jack: Welch exquisite Worte der Weisheit.

Er nimmt den nächsten Schluck.

Jack: Ich habe ihn nicht angerührt, verdammt nochmal.

Jack kehrt nach seinem Erlebnis in Raum 237 zu Wendy zurück und spricht mit ihr.

Jack: Wenn wir annehmen, daß er die ganze Geschichte erfunden hat, gibt es keine andere Erklärung, oder?
Jack: Es wäre nicht sonderlich verschieden zu seinem Anfall, den er erlitt, bevor wir hierher kamen, oder?

Danny liegt mit angsterfüllten Augen in seinem Bett, erstes Auftreten von REDRUM.

Jacks vollständige Unterhaltung mit Grady auf der Toilette, dann Szenenwechsel.

Wendy läuft in der Wohnung auf und ab, eine Zigarette in der Hand, und denkt laut, zu der dumpfen Tonkulisse eines schlagenden Herzens, welche über die komplette Sequenz anhält.

Wendy: Wir haben eine Snowcat. Wir könnten es den Berg hinunter schaffen. Wir könnten als erstes die Forest Rangers anrufen und ihnen sagen, daß wir kommen, so daß sie nach uns suchen, falls wir es nicht schaffen. Aber Jack wird nicht mit uns kommen. Ich muss ihm einfach nur klarmachen, daß wir alleine gehen werden.
Danny, aus dem Kinderzimmer: Redrum. Redrum. Redrum.

Wendy schreckt auf und läuft zum Kinderzimmer, Danny wird immer lauter.

Danny sitzt aufrecht im Bett.

Danny: Redrum. Redrum. Redrum.
Wendy: Danny? Was ist mit Dir los?
Danny: Redrum.
Wendy: Hattest Du einen schlechten Traum?

Danny starrt an ihr vorbei.

Wendy: Danny?

Danny dreht langsam den Blick zu ihr.

Tony: Danny ist nicht hier, Mrs. Torrance.
Wendy, kurz vor der totalen Panik: Komm schon, Liebling. Wach auf. Du hattest nur einen schlechten Traum. Alles ist in Ordnung.
Tony: Danny kann nicht aufwachen, Mrs. Torrance.
Wendy: Danny! Wach auf! Komm schon1 jetzt sofort! Wach auf!
Tony: Danny ist weggegangen, Mrs. Torrance.

Langsame Überblendung.

Jack läuft durch die Eingangshalle zum Funkgerät, öffnet das Gehäuse und entfernt ein Relais.

Jack entfernt zwei weitere aus dem Fungerät.

Langsame Überblendung ins Haus von Dick Hallorann.

Hallorann telefoniert

Hallorann telefoniert erneut.

Hallorann: Hallo? Hier ist Hallorann nochmal. Ich habe vor einer Stunde wegen den Leuten im Overlook Hotel angerufen.
Forest Ranger: Oh ja, wir haben wiederholt versucht, sie per Funk zu erreichen, aber sie haben nicht geantwortet. Vielleicht haben sie ihr Funkgerät ausgeschaltet oder sind an einem Ort, von wo aus sie es nicht hören können. Falls Sie wünschen, werde ich es gerne später erneut versuchen.
Hallorann: Oh, das ist sehr nett von Ihnen. Ich rufe Sie später nochmal an. Tschüß.

Hallorann legt den Hörer auf.

Schriftzug "8 Uhr morgens".

Wir sehen das Flugzeug der Continental Airlines, in welchem Hallorann sitzt, von außen.

Hallorann ruft eine Stewardess zu sich.

Hallorann: Entschuldigen Sie, Miss. Wie lange dauert es noch bis Denver?
Stewardess: Wir werden gegen 8.20 Uhr ankommen, Sir.
Hallorann: Danke sehr.

Langsame Überblendung in die Halle des Overlook, Jack tippt munter auf der Schreibmaschine. Das Flugzeug landet auf der verschneiten Piste von Denver.

Durkin s Garage. In dem Laden klingelt das Telefon, der Chef des Ladens betritt das Geschäft.

Durkin: Durkin s Garage.
Hallorann, aus der Abfertigungshalle des Flughafens: Hallo, kann ich mit Larry sprechen?
Durkin: Wer spricht?
Hallorann: Hi Larry, ich bins, Dick. Dick Hallorann.
Durkin: Dick, wie geht s? Wie ist das Wetter bei Dir dort unten?
Hallorann: Ich bin nicht in Florida, ich rufe vom Flughafen aus an.
Durkin: Was zur Hölle machst Du dort?
Hallorann: Nun, ich hatte das Verlangen, mal wieder nach dem Overlook zu sehen. Wie ist das Wetter dort oben?
Durkin: Nun, die Räumfahrzeuge halten den Verkehr hier im Ort am Leben, aber die Bergstraßen sind vollständig blockiert.
Hallorann: Das heißt, ich brauche eine Snowcat, um dort hinauf zu kommen, Larry. Kannst Du eine startklar machen?
Durkin: Es ist keine gute Idee, dort hinaufzufahren. Und schon gar nicht bei diesem Wetter.
Hallorann: Larry, nur zwischen Dir und mir: Wir haben ein sehr ernstes Problem mit den Leuten, die das Overlook derzeit verwalten. Sie entpuppten sich als total unbrauchbare Arschlöcher. Ullman hat mich die letzte Nacht angerufen und ich muß dort hoch um herauszufinden, ob wir sie ersetzen müssen.
Durkin: Wie lange wirst Du brauchen, hierher zu kommen?
Hallorann: Oh, etwa 5 Stunden. Ich werde mir hier am Flughafen einen Wagen mieten.
Durkin: Okay Dick, ich kümmere mich darum.
Hallorann: Oh vielen Dank, Larry.
Durkin: Schon in Ordnung. Fahr vorsichtig.

Weiche Überblendung.

Halloranns Wagen auf der Straße, von vorne gefilmt. Das Autoradio läuft.

Nach dem Vorbeifahren an dem umgestürzten Truck verbleibt die Kamera noch einige Sekunden länger in dem Wagen. Dann Überblendung zu Wendy und Danny in der Wohnung.

Sie sitzen vor dem Fernseher und schauen sich "Road Runner" an, Danny noch immer völlig weggetreten.

Wendy: Hey.

Wendy streichelt Danny über den Kopf.

Wendy: Ich gehe kurz und rede für ein paar Minuten mit Daddy. Ich komme gleich wieder. Bleib bitte hier und schaue Dir die Zeichentrickfilme an, okay? Okay?
Tony: Ja, Mrs. Torrance.

Wendy küsst Danny auf den Kopf.

Wendy: In Ordnung. In 5 Minuten bin ich wieder zurück. Ich schließe die Tür hinter mir ab.

Sie küsst ihn nochmal und steht auf. Leise greift Sie sich einen Baseballschläger und verläßt die Wohnung. Überblendung.

Wendy marschiert durch die Halle auf Jacks Schreibtisch zu, den Baseballschläger in ihren Händen haltend.

Jack verfolgt Danny im Labyrinth.

Jack: Danny! Warte! Ich krieg Dich schon! Ich bin gleich bei Dir, Danny!
Der Ballraum

Bei dem Schnitt, der direkt hinter diesen Worten folgt, ist im Original eine Szene eingefügt. Es handelt sich um den Schnitt, bei welchem die Kamera die Position wechselt. Erst ist sie vor Jack -> SCHNITT -> Kamera hinter Jack. Ebenso bemerkt man auch einen leichten Sprung im Ton. Die hier fehlende Szene:

Wendy läuft durch einen nicht beleuchteten Gang des Overlook.

Wendy: Danny!

Wendy biegt zur Eingangshalle ab und beginnt zu schreien. Die Eingangshalle ist mit Spinnweben überzogen, die Möbel allesamt zerschlissen. In den Sesseln sitzen spinnwebenverhangene Skelette. Einschub Ende.

Quelle

  1. Mit freundlicher Genehmigung von Ralf Ramge www.retro-park.de
V E Artikel über Shining
RomanInhaltsangabe (Teil I, Teil II) • FilmFernsehserie • Hörbücher (Original, Übersetzung) • KlappentexteRezensionen (Roman, Film, Fernsehserie, Original-Hörbuch) • Coverpage
Charaktere: Delbert GradyGrady-TöchterDick HallorannGeorge HatfieldLloydMrs. MasseyTonyFamilie Torrance (Danny, Jack und Wendy) • Stuart Ullman
Orte: Overlook HotelSidewinderZimmer 217
Sonstiges: Before the PlayAfter the PlayDoctor SleepDie Donner-GruppeDROMJack Torrances WahnsinnTimberline LodgeIsolation