Der Mauervorsprung: Rezension
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Croaton (3 / 5)
In Der Mauervorsprung zeigt Stephen King einmal mehr, wie geschickt er mit den Urängsten der Menschen umgehen kann, in diesem Fall mit der Akrophobie, besser bekannt als Höhenangst. Eindringlich beschreibt King Stan Norris' alptraumhaften Trip rund um den 43. Stockwerk eines Hochhauses – doch seine Bemühungen werden nicht belohnt, und Norris dreht den Spieß um ...
Die Geschichte hat vieles, was eine gute Kingsche Kurzgeschichte ausmacht: Sie lässt sich bequem in einem Schwung lesen, verliert keine unnötigen Worte und konfrontiert den Leser mit seinen Ängsten. Nur eines hat die Story nicht: Spannung.
Dies liegt eindeutig an Kings unverständlicher Entscheidung, ausgerechnet diese Kurzgeschichte aus der Ich-Perspektive zu erzählen. Mit einem Schlag ist dem Leser klar, dass Norris, da er ja rückblickend von Cressners Wette erzählt, diese offensichtlich überleben wird. Dass draußen der Wind bläst und eine Taube, die ihr Revier verteidigen will, auf Norris wartet, lässt den Leser kalt, weiß er doch, dass Norris das schon schaffen wird.
Und wie erzählt Norris uns alles? Er wartet auf Cressners Rückkehr, ist also noch im Apartment. Schreibt er dort alles nieder? Redet er mit der Wand? Kann er diese ganze Geschichte in der Dreiviertelstunde überhaupt zu Papier bringen, die Cressner bislang unterwegs ist?
Fazit: Gute Idee, die durch die Erzähltechnik in die Mittelmäßigkeit gedrängt wird.