Dolores: Rezension
Gesamtwertung
4 von 5 Punkten
Meinung
Wer so liest wie ich und eigentlich nur aufhören kann, wenn irgendwo ein Kapitel endet oder sich wenigstens ein Absatz findet, der wird es schwer haben mit Dolores, einem durchgehenden Monolog, den man entweder am Stück lesen (viel Spaß) oder einfach irgendwo mal abwürgen muss.
Als ich das Buch das erste Mal las, gehörte er zu denjenigen King-Romanen, die ich am wenigsten mochte. Es war die geniale Verfilmung, die mich dazu brachte, ihn doch noch mal in die Hand zu nehmen – und siehe da, jetzt packte er mich. Heute kann ich nicht mehr verstehen, was mir nicht gefiel, denn dieses Buch zieht einen in den Bann ...
Mir gefällt die Geschichte rund um Joe St. George dabei besser als die um Vera Donovan – auch wenn er wieder ein Säufer ist (King hat schon sehr viele davon ...) und wieder seine Frau schlägt (da gab's auch schon so einige), so hat er durch seine Beziehung zu seiner Tochter noch diese besondere Hass-Komponente, sodass man bei Dolores' Mordplänen mitfiebert und mit ihr feuchte Hände bekommt, als die Sonnenfinsternis sich nähert. Ich mag übrigens den übersinnlichen Moment zwischen ihr und Jessie Burlingame (aus Das Spiel), auch wenn diese Bücher mich auf ganz unterschiedliche Weisen ansprechen.
Ein Buch, für das man Geduld und Zeit braucht, das einem aber jede Sekunde am Ende lohnt.
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