Shining (Film)
Shining | ||
---|---|---|
Deutscher Titel | Shining | |
Originaltitel | The Shining | |
Produktionsland | Großbritannien | |
Erscheinungsjahr | 1980 | |
Länge | ca. 119min | |
Altersfreigabe | FSK 16 | |
Originalsprache | Englisch | |
Filmstab | ||
Produzent | Stanley Kubrick, Jan Harlan | |
Regie | Stanley Kubrick | |
Drehbuch | Stanley Kubrick, Diane Johnson | |
Darsteller | ||
| ||
Bewertung: |
| |
Rezensionen |
Shining ist ein Horrorfilm von Regisseur Stanley Kubrick nach dem Roman Shining von Stephen King, in dem sich in der Einsamkeit eines abgelegenen Berghotels ein schreckliches Familiendrama zuträgt.
Handlung
Das Overlook Hotel in den Bergen von Colorado wird wie jedes Jahr den Winter über geschlossen, nur der für die Betreuung des Gebäudes als Hausmeister engagierte Jack Torrance und seine Familie bleiben in dem Hotel zurück, eingeschneit und abgeschlossen von der Außenwelt.
Zu Beginn des Filmes legt ein Dialog zwischen Torrances Sohn und einem farbigen Hotelangestellten nahe, dass Jack Torrances Sohn übersinnlich begabt ist. Bereits in dieser Passage wird in der deutschen Version vom Shining gesprochen.
Angetrieben von zunehmenden Halluzinationen und Angstträumen verfällt Jack Torrance dem Wahnsinn und attackiert schließlich seine Frau Wendy und seinen Sohn Danny, die in einem furiosen Finale nur knapp dem Mordanschlag entgehen.
Wirkung
Bereits die aus einem Hubschrauber gefilmte Eingangssequenz, welche die Fahrt eines Volkswagens durch die erhabene herbstliche Bergwelt des Glacier-Nationalparks in Montana verfolgt und durch das mit Synthesizern verfremdete mittelalterliche „Dies irae“-Thema untermalt wird, wirkt beeindruckend und bedrohlich zugleich. Angeblich stellt Material dieser Sequenz auch die Endsequenz aus „Blade Runner“ da.
Im entscheidenden Moment des Films entdeckt Wendy, dass ihr Mann, der angeblich ein Buch schreiben wollte, monatelang immer nur einen einzigen Satz auf der Maschine getippt und damit Hunderte von Blättern gefüllt hat: All work and no play makes Jack a dull boy. Diese Szene wurde von Stanley Kubrick mehrsprachig gedreht, nämlich in deutsch (Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen), italienisch (Il mattino ha l' oro in bocca - Morgenstund hat Gold im Mund) und spanisch (No por mucho madrugar amanece más temprano - Auch wenn man früher aufsteht, wird die Sonne nicht früher aufgehen).
Im Gegensatz zur literarischen Vorlage setzt Kubrick andere Schwerpunkte. Die Vorgeschichte von Jack Torrance, der als Lehrer gescheitert ist, wird weitgehend ausgeblendet, der Zusammenhang zwischen dem Alkohol und seinem Wahnsinn nur angedeutet und aus den zu Tierfiguren gestutzten, scheinbar lebendig werdenden Hecken wurde im Film das Labyrinth.
1997 wurde in den USA der Roman in einer vierteiligen Serie für das Fernsehen unter der Leitung von Stephen King neu verfilmt, der sich mehrere Male sehr unzufrieden über die Verfilmung durch Stanley Kubrick äußerte. Diese Neuverfilmung ist somit die einzige von Stephen King autorisierte Fassung. Die Mehrzahl der Kritiker hält allerdings Kubricks Version für die bessere.
Stanley Kubrick sagte in einem CINEMA-Interview: „In meinem Film gibt es keine … knarrenden Türen, keine Gerippe, … überlange Schatten oder andere melodramatische Horroreffekte. Der Film erzählt ganz einfach die Geschichte einer Familie, die langsam in den Wahnsinn treibt.“
Die US-Fassung ist eine gute halbe Stunde länger als die europäische. Sie konzentriert das Augenmerk auf die Vorgeschichte, die Visionen des Torrance-Sohnes und zeigt tatsächlich mit Spinnweben verhangene Skelette. Auch sind die Einteilungen ('Mittwoch'...) feiner. Weitere Details finden sich in einem separaten Artikel.
Auszeichnungen
Der Film erhielt mehrere Nominierungen für den Saturn-Preis der Science-Ficton-, Fantasy- und Horrorfilmakademie in den USA. Scatman Crothers erhielt den Saturn-Preis als bester Nebendarsteller.
Kings Meinung
King kritisierte an dem Film fast alles. Zum einen fand er Jack Nicholson als Jack Torrance fehlbesetzt. Er hätte lieber einen Schauspieler gesehen, der bekannt dafür ist, normale Rollen zu spielen. King: "Ich weiß nicht, ob mir nicht Martin Sheen oder Michael Moriarty lieber gewesen wären. Aber die sind wahrscheinlich nicht berühmt genung." King meint außerdem, dass Nicholson allgemein als verrückt gilt, dass sein Untergang im Film für jeden Zuschauer vorprogrammiert sei. Auch über Shelley Duvall lästert er: "Das ist eine groteske Besetzung!" Und beim eigentlichen Film meint King, dass einige Szenen spannend seien, viele aber unglaublich platt.
Wissenswertes
- In einer groß angelegten Umfrage unter Experten hat das American Film Institute 2005 die 100 besten Filmzitate Hollywoods gewählt. Das Zitat "Here’s Johnny!" kam dabei auf Platz 68.
- Sowohl Kubrick als auch Shelly Duvall wurde für diesen Film für die Goldene Himbeere nominiert (schlechtester Regisseur und schlechteste Darstellerin).
- Der Film spielte mit einem Budget von geschätzten $15 Mio. alleine in den USA etwa $44 Mio. ein.
- Ein kurioser Zufall: Die Namen der Hauptfiguren des Romans finden sich in der Besetzungsliste des Films wieder. Nicht nur wird Jack von einem Jack gespielt; auch der Danny-Darsteller heißt Danny. Sein Nachname ist Lloyd, was wiederum der Name des imaginären Barkeepers im Overlook ist. Im Stab findet sich auch ein Tony und eine Wendy (Musik).
Die wesentlichsten Unterschiede zum Roman
Die Abweichungen des Films von der Romanvorlage sind zu vielfältig, um hier alles aufzählen zu können. Hier nur die wichtigsten Unterschiede:
- Die Heckentiere (vgl. etwa Kapitel 23) kommen im Film nicht vor. Stattdessen gibt es ein aus Hecken geformtes Labyrinth.
- Dick Hallorann, im Roman Retter und Held in der Not, stirbt im Film unmittelbar nach seiner Rückkehr ins Overlook.
- King lässt Jack den Koch Dick Hallorann und seinen Sohn mit einem Roque-Hammer attackieren, Kubrick mit einer Axt.
- Es ist der Alkohol, der im Roman Jacks Wahnsinn fördert; dass Jack Alkoholiker ist, kommt im Film nicht vor.
- Das Horror-Zimmer 217 hat im Film die Nummer 237 (der Grund findet sich hier). Die Frau in diesem Zimmer ist im Film erst hübsch und verwandelt sich dann vor Jacks Augen in ein Monster.
- Was bei Kubrick nicht vorkommt: das sich wiederbelebende Wespennest, der gefährliche Kessel.
- Was bei Kubrick zusätzlich vorkommt: der immer wieder geschriebene Satz All work and no play makes Jack a dull boy (siehe auch oben unter 'Wirkung').
- Sind die Torrances im Roman etwa zwei Monate im Overlook, reduziert sich die Filmhandlung auf eine Woche.
- Der Film verzichtet auf die Buch-Idee, Jack nach dessen Tod durch ein von Wendy in seinen Rücken gestochenes Küchenmesser als Zombie wieder aufstehen zu lassen.
- Jack Torrance stirbt (endgültig), als der überhitzte Kessel des Hotels explodiert. Im Film erfriert er im Heckenlabyrinth.
- Im Film ist Jack Torrance in einer Zeitschleife gefangen, da ein Bild beweist, dass er (oder eine Reinkarnation von ihm) bereits Anfang des 20. Jahrhunderts Angestellter im Hotel war.
- Im Buch ist Wendy hübsch.
Filmfehler
- 1. In der Luftaufnahme am Anfang ist der Irrgarten nicht da, obwohl man ihn später im Film direkt neben dem Haus sieht. [Anmerkung: Das kommt daher, da man in dieser Einstellung das Original-Hotel in Oregon sieht. Dieses wurde für alle Außenaufnahmen verwendet. Die Einstellung mit dem Irrgarten wurde im Studio in London gedreht, eindeutiger Schönheitsfehler.]
- 2. In der Titelsequenz ist am unteren Bildschirmrand für einige Zeit der Schatten des Kamerahubschraubers zu sehen.
- 3. Als Nicholson durch die Badezimmertür bricht reißt er ein Paneel der Tür raus. Als er dann den Kopf durchsteckt und "hier ist Johnny" sagt, ist die Paneele direkt neben ihm perfekt ausgeschnitten, obwohl er sie gar nicht berührt hat.
- 4. Am Anfang, als Danny mit seiner Mutter redet wird das Sandwich von einer Sekunde auf die andere plötzlich ca. 5 Bissen kleiner!
- 5. Als Danny allein mit seinem Truck im Flur spielt und der Ball zu ihm rollt ändert sich das Muster des Teppichs um ca. 180 Grad obwohl Danny sich nicht gedreht hat.
- 6. Bei der Verfolgung im Labyrinth machen alle Schauspieler sehr glaubwürdig klar, dass sie frieren. Dennoch sieht man weder ihren Atem in der erleuchteten Nacht, noch Kälterötungen in ihren Gesichtern.
- 7. Jack Nicholson tötet den Koch Dick Hallorann mit der Axt, danach ist die Axt voller Blut. Als er kurz darauf Danny durch den Irrgarten verfolgt ist die Axt sauber.
- 8. Als Wendy das erste Mal mit Jack redet, während er an seinem "Buch" arbeitet, reißt Jack das Blatt aus der Schreibmaschine, als sie reinkommt. Er schreit rum und reißt es in Stücke. Als sie den Raum verlässt ist, wie von Geisterhand, ein neues Blatt in der Maschine eingespannt.
- 9. Jack Nicholson sitzt - bereits leicht aggressiv - vor seiner Schreibmaschine, als seine Frau hereinkommt. Dabei taucht im Hintergrund plötzlich ein Stuhl auf, der dort vorher noch nicht zu sehen war.
- 10. Als Jack mit Lloyd, dem Barkeeper, spricht, wechselt der Füllstand seines "Bourbon on Ice" von mal zwei Drittel voll zu beinahe ganz leer, obwohl er nicht einen Schluck getrunken hat.
- 11. Am Anfang des Films, als Doc und Mr. Halloran Eis essen, ändert sich die Position von Danny´s Händen von Schnitt zu Schnitt: Mal gefaltet vor dem Eis, mal dahinter usw.! Das ganze ca. 5 Mal.
- 12. Detail: Als Jacks Frau bei sich zu Hause mit Dannys Ärztin spricht, erzählt sie von der bereits 5-monatigen Abstinenz ihres Mannes. Später, als Jack in der Bar des "Overlook" sitzt und mit dem Barkeeper spricht, ist bereits ein weiterer Monat im Hotel selbst vergangen (Einblendung "A Month Later"); dennoch erzählt Jack, dass er seit 5 Monaten nichts mehr getrunken hat (zumindest in der Originalsprache) - rein rechnerisch sollten es zu diesem Zeitpunkt bereits sechs sein.
- 13. Stuart Ullman spricht am Anfang von einem Charles Grady, der einst im Overlook seine Familie umgebracht hat. Im Buch heißt er aber Delbert Grady - und schließlich später auch im Film, als dieser selbst vorkommt und sich Jack vorstellt.
Mit freundlicher Genehmigung von die-seher.de
Weblinks
| ||||||
|