Friedhof der Kuscheltiere: Inhaltsangabe (Teil II)

Version vom 29. August 2007, 12:17 Uhr von Croaton (Diskussion | Beiträge) (Epilog)


Überblick
Stephen Kings Roman Friedhof der Kuscheltiere ist unterteilt in drei große Teile, die wiederum in insgesamt 62 Kapitel unterteilt sind; es gibt auch einen Epilog.
Dieser Teil I der Inhaltsangabe umfasst den zweiten und dritten Teil, also alle Kapitel ab Kapitel 36.
Zu Teil I geht es hier entlang!

Zweiter Teil: Der Begräbnisplatz der Micmac

Kapitel 36 + 37

Der Empfang für die Angehörigen von Gage Creed ist am 16. Mai 1984. Louis und Rachel stehen vollständig unter Schock – Jud und Steve Masterton, ein Freund der Familie, kümmern sich um die Organisation der Bestattung und um die trauernde Familie. Louis ist nicht in der Lage, seine Frau zu trösten, oder seine Tochter, die ein Bild von Gage umklammert und nur noch einsilbige Antworten gibt.
Er kann den Unfall nicht vergessen, als Gage das neue Ich-renne-von-meinen-Eltern-weg-Spiel übertrieb und direkt auf die Route 15 und vor einen Laster lief. Louis rannte hinterher und kam nur Sekunden zu spät. Er fand die Kleidung seines Jungen über einhundert Meter Straße verteilt (ein Sportschuh wird im Roman Schlaflos wieder auftauchen) – Gage ist so übel zugerichtet, dass der Sarg geschlossen bleiben muss.
Es gibt zwei Empfänge am geschlossenen Sarg: Am Morgen geht Louis allein, da Rachel zu schwach ist. Er trifft auf seine Schwiegereltern, und Irwin Goldman weigert sich, seine Hand zu schütteln. Am Abend, als Rachel dabei ist, eskaliert die Situation, als der – mittlerweile betrunkene – Irwin zurückkehrt und Louis einen Mörder schimpft, der Rachel nur Leid und Elend brachte. Louis kann sich nicht beherrschen: Er schlägt Irwin und es kommt zu einer handfesten Schlägerei. Irwin prallt gegen Gages Sarg, der von dem Podest fällt. Für einen unvergesslichen, schrecklichen Augenblick sieht Louis im kurz aufklappenden Sarg Gages Hand und bricht vollends zusammen.
Zu Hause, als er Ellie ins Bett bringt, äußert seine Tochter die Überzeugung, Gott könne und würde Gage zurückbringen wie Lazarus, den sie aus einer Geschichte kennt. Louis betrinkt sich ordentlich; er braucht den Alkohol, um Ellies Idee weiterzuspinnen – er hat den Begräbnisplatz nicht vergessen ... Noch jemand aber denkt wie Louis: Jud klopft nach Mitternacht bei Louis.

Kapitel 38 – 41

Jud weiß, was durch Louis' Kopf gehen muss und ist hier, um ihm endlich doch von dem Menschen erzählen, der einmal dort oben begraben wurde: Der 17-jährige Timmy Baterman fiel im zweiten Weltkrieg und wurde von seinem Vater Bill ausgegraben und neu verscharrt. Timmy war verändert – er schlurfte schwerfällig und leer blickend durch den Ort und wusste Dinge, die er gar nicht wissen konnte (Näheres siehe hier), bis sogar die Armee hellhörig wurde. Nachdem Jud und drei Freunde Bill ins Gewissen redeten, erschoss dieser Timmy und sich selbst.
Jud gesteht, dass er sich indirekt verantwortlich fühlt für Gages Tod. Was, wenn Gage aufgrund der Magie jenes Ortes starb, weil dieser Ort nach einem neuen Opfer gierte? Louis findet diese Idee absurd, Jud lässt sich jedoch nicht davon abbringen.
In jener Nacht hat Louis einen realistischen Traum davon, was aus Gage geworden wäre, wenn er ihn hätte retten können: Er hätte es zu einem Profisportler gebracht und hätte im Schwimmen die Goldmedaille für die USA gewonnen – doch die Realität ist eine andere: Gage wird am frühen Nachmittag des 17. Mai beerdigt.

Kapitel 42

Louis verlässt unter dem Vorwand er wolle eine Pizza bestellen noch am Abend das Haus und fährt zum Friedhof, wo er schnell Gages Grab findet. Dort beginnt er, seine verrückte Idee weiterzuspinnen; noch aber überwiegen alle Nachteile dieser irrsinnigen Aktion: Will Louis wirklich einen zurückgebliebenen Sohn im Stil von Timmy Baterman? Was ist mit dem öffentlichen Aufruhr, wenn Gage einfach so wieder zurück wäre?
Als Louis unvermittelt klar wird, über was er da nachdenkt, kommt er wie aus einer Trance zu sich und flieht nach Hause. Aber der Wahnsinn ist nicht mehr aufzuhalten, denn noch auf dem Heimweg plant er weiter: Er muss Rachel und Ellie fortschaffen, um freie Bahn zu haben.
Rachel erzählt ihm, dass der LKW-Fahrer, der Gage überfuhr, einen Selbstmordversuch beging – er berichtete einem Freund, dass er, als er die Route 15 entlangfuhr, plötzlich und unerklärlicherweise den Drang hatte, schneller zu fahren. Louis ist sofort überzeugt davon, dass dies der Begräbnisplatz war, der seine Macht benutzte, um den Fahrer zu lenken.
Es gelingt ihm, Rachel zu überzeugen, einige Zeit mit Ellie bei ihren Eltern zu verbringen – er wolle in wenigen Tagen nachkommen. Daraufhin ruft Irwin ihn an und entschuldigt sich für alles; doch Louis hört nur mit halbem Ohr hin, denn sein Plan kommt ins Rollen. Er ist kaum überrascht, dass er so kurzfristig noch zwei Plätze im Flugzeug bekommt, auch wenn ein Teil von ihm den Gedanken absurd findet, der Begräbnisplatz könne das Buchen von Tickets beeinflussen.
Was ihn allerdings beunruhigt sind die Träume seiner Frau und seiner Tochter: Rachel träumte, Zelda hätte sich mit Gage vereint, um sie zu töten; Ellie – deren Traum von Church sich als prophetisch erwies – träumt von Louis' Tod: Sein Leichnam sitze am Küchentisch, irgendwo schreie Steve Masterton.
Louis verdrängt auch dies. In jener Nacht, vor dem Einschlafen, fragt er Rachel, ob sie Gage auch geliebt hätte, wenn er geistig behindert gewesen wäre. Ihre positive Antwort ist der letzte Tropfen für Louis. Er wird den Wahnwitz durchziehen.

Kapitel 43 – 48

Am nächsten Morgen wird Louis das Gefühl nicht los, dass seine Tochter ihn durchschaut. Ihre Blicke sind argwöhnisch, ihr Verhalten seltsam. Sie erzählt ihm von ihrem Traum: Gages Sarg sei leer, etwas Bedrohliches liege in der Luft. Zudem ist Ellie klar, dass Louis seinen Schwiegervater hasst, was dieser natürlich abstreitet.
Schließlich fliegt sie mit Rachel und ihren Schwiegereltern ab, doch während ihr Vater alle Vorkehrungen für den Einbruch im Friedhof erledigt und in einem Motelzimmer erschöpft zusammenbricht (er hat Angst, vor dem Einbruch nach Hause zu gehen und Jud zu treffen), hat Ellie im Flugzeug einen fürchterlichen Alptraum, in dem der plötzlich wieder lebendige Gage mit einem Messer aus Louis' Tasche spielt.
Louis malt sich die verschiedenen Möglichkeiten aus: Er wird Gage 72 Stunden lang observieren und dann entscheiden – ist er ... unnormal, wird Louis ihn sofort erneut töten; ist er aber zumindest erträglich, wird er mit seiner gesamten Familie fliehen und untertauchen.
Ellies Verhalten wird immer beklemmender. Als sie aus dem Flieger steigt, ist sie kaum noch zu beruhigen. Ein Mann namens Paxcow habe ihr eine Botschaft geschickt: Er müsse sie warnen, könne aber selbst nicht in die Geschehnisse eingreifen. Als Rachel realisiert, dass Ellie von Victor Pascow spricht, einem Mann also, von dem sie unmöglich wissen kann, greift die Panik auch auf sie über und sie versucht vergeblich, Louis telefonisch zu erreichen. Ihre Angst hat einen Namen: Selbstmord. Ist Louis so tief gesunken? Rachel ruft Jud an, der nach ihrer kurzen Geschichte auf der Stelle hellhörig wird. Nach dem Telefonat geht er über die Straße und sucht Louis. Da er ihn freilich nicht findet, geht er zu seinem Haus zurück und legt sich auf die Lauer, um Louis abzufangen, wenn dieser mit Gage zurückkommt.
Kaum in ihrem Elternhaus angekommen, beschließt Rachel, dass sie sofort wieder zurück muss, um etwas Furchtbares zu verhindern. Zwar begreifen ihre Eltern nicht, was los ist, doch ist Eileen außerordentlich erleichtert über die Entscheidung ihrer Mutter, die sich gleich gegen die Proteste ihres Vaters daran macht, Rückflugtickets zu organisieren.
Louis macht sich auf den Weg. Er fühlt sich wie ferngesteuert und fragt sich, ob er das Grauen überhaupt noch aufhalten könnte, selbst wenn er es wollte.

Kapitel 49 – 52

In einer haarsträubend planlosen Aktion stolpert Louis sich mehr durch Zufall und mit Hilfe eines Baumes in den verriegelten Friedhof und gräbt wie betäubt seinen Sohn aus. Mehrfach hat er begründete Angst, doch noch erwischt zu werden, aber irgendwie gelingt es ihm, mit seinem Sohn und dem ganzen Werkzeug wieder unentdeckt zu seinem Auto zu gelangen und zu fliehen.
Rachel, die einem sehr knappen Terminplan hinterherhetzt, verpasst schließlich ein Flugzeug und mietet sich prompt ein Auto, um keine weitere Zeit zu verlieren. Ein Anruf bei Jud zeigt ihr, dass Louis noch immer nicht erreichbar ist, aber Jud rät Rachel, die Nacht in einem Motel zu verbringen; er habe alles im Griff.
Tatsächlich aber war Jud vor Rachels Anruf eingeschlummert und greift nun zu einer Tasse schwarzen Kaffees. Entsetzt muss er jedoch feststellen, dass der Schlaf ihn weiter attackiert und weiß, dass jener Ort in den Wäldern ihn aus dem Weg haben will. Obwohl Jud sich bewusst dagegen wehrt und sich sogar ins Gesicht schlägt, schläft er ein – nicht lange, bevor Louis mit seinem Sohn ankommt.

Kapitel 53 – 57

Auch Rachel, die Juds Rat in den Wind schlägt, kämpft gegen den Schlaf und obwohl sie nichts von dem Begräbnisplatz und dessen Macht weiß, ist sie überzeugt, dass etwas sie davon abhalten will, Ludlow rechtzeitig zu erreichen. Sie passiert eine seltsame Stadt namens Jerusalem's Lot und fährt zweimal fast in den Graben, bis sie an einem Rastplatz anhält und sich schwarzen Kaffee holt. Doch als sie das Auto diesmal starten will, springt es – obwohl es neu ist – einfach nicht mehr an.
Obwohl Louis vor Erschöpfung fast zusammenbricht, schafft er Gage über den Windbruch (das zum Graben nötige Werkzeug trägt er in einer Schlinge um den Körper) und stolpert mit ihm durch den Wald. Er sieht Pflanzen, wie er sie noch nie gesehen hat und wird von Visionen verfolgt (Näheres siehe hier) – am Schlimmsten ist ein gigantisches Wesen, das nur wenige Meter an ihm vorbeizieht und das Louis für den von den Micmac gefürchteten Wendigo hält.
Als er endlich auf dem Plateau und damit auf dem Begräbnisplatz ankommt, ist es etwas heller als beim letzten Mal, und Louis erkennt, dass die Micmac ihren Friedhof genauso angelegt haben wie die Kinder später den Tierfriedhof: Die Gräber – sämtlich aufgebrochen – sind in konzentrischen Kreisen wie eine Spirale angelegt. Louis zögert nicht länger und macht sich an das Verscharren seines Sohnes.
Irgendwie taumelt Louis wieder zurück, aber kaum hat er erneut den Windbruch passiert, als er das Gefühl hat, jemand oder etwas verfolge ihn. Er flieht kopflos nach Hause und bricht auf seinem Bett zusammen.
Louis Creed schläft, als Gage zurückkehrt, zielstrebig auf seine Arzttasche zusteuert und daraus etwas stiehlt.

Dritter Teil: Der Große und Schreckliche Oz

Kapitel 58

Jud kommt orientierungslos zu sich und schilt sich selbst einen unzuverlässigen Trottel, da er tatsächlich eingeschlafen war. Doch er hat keine Zeit, sich zu ärgern, denn schon sieht er die Fußabdrücke eines kleinen Jungen. Er bewaffnet sich mit einem Hackmesser, als er auch bereits auf Gage trifft, der von Church begleitet wird. Gage spricht – zwar mit seiner Babystimme, doch mit den Worten eines vulgären Erwachsenen. Er sei gekommen, Jud in die Hölle zu schicken. Es wird klar, dass nicht Gage redet, sondern der Geist der Begräbnisstätte der Micmac, da Gage von Rache spricht für Juds Einmischung im Fall Timmy Baterman. Auch Gage weiß wie einst Timmy Dinge, die er nicht wissen kann und behauptet, Norma habe Jud ständig betrogen – er spricht sogar in Normas Stimme, was Jud in Raserei versetzt. Er geht zum Angriff über, Church jedoch hat sich mit Gage verbündet und springt Jud zwischen die Beine, um ihn zu Fall zu bringen. Am Boden liegend wird er von dem, was Gages Körper lenkt, mit einem Skalpell ermordet.

Kapitel 59

Ein LKW-Fahrer hilft Rachel und ist verwundert darüber, dass bei einem so neuen Wagen bereits ein Batteriekabel locker sein konnte.
Rachel kommt endlich an und geht wie versprochen zu Jud hinüber. Während sie Jud sucht, gehen ihr die alten Erinnerungen an Zelda erneut durch den Kopf; diese sind so lebhaft, dass sie Zelda vor sich zu sehen glaubt; ihre tote und seltsam geschrumpfte Schwester schreit sie an, es sei nun endlich an der Zeit, dass Zelda sie zu sich in die Hölle hole. Schließlich aber erkennt Rachel, dass vor ihr Gage steht, Gage mit Church auf den Schultern. In diesem Augenblick setzt ihr Verstand aus und sie empfängt Gage mit offenen Armen – doch der hat ein Geschenk für sie ...

Kapitel 60 + 61

Louis kommt mit Muskelkater und einem geschundenen Körper zu sich und sieht sogleich das unbekannte Auto vor Juds Haus. Als Louis' Schwiegervater Irwin anruft, um nachzufragen, ob Rachel angekommen ist, wird Louis alles klar. Bestürzt erfährt er, dass Ellie im Krankenhaus ist, da sie nach fürchterlichen Alpträumen einen Zusammenbruch hatte: Ihre Mutter sei von Oz getötet worden, ein Mann namens Paxcow meinte, es sei nun alles zu spät.
Louis findet seine Arzttasche offen, das Skalpell entwendet. Er schreitet zur Tat, lockt Church mit Katzenfutter an und tötet ihn mit einer Morphiumspritze. Er geht hinüber und findet den toten Jud, kurz darauf die ebenfalls mit dem Skalpell erstochene Rachel.
Louis spürt mit beinahe klinischem Interesse, wie er unwiderruflich den Verstand verliert, als auch schon Gage auf ihn zutaumelt. Nach einem kurzen Kampf überwältigt Louis seinen Sohn und tötet auch ihn mit einer weiteren Spritze. Es fällt Louis nicht schwer, Gage zu erledigen, da er am Ende nicht mehr sein Sohn ist: Das sich unter ihm windende Wesen wechselt das Gesicht wie ein Dämon und spricht mit fremder, hasserfüllter Stimme.
Ohne weiter nachzudenken, wickelt er Rachel in ein Tuch, verlässt Juds Haus und steckt es hinter sich in Brand.
Am Ende von Kapitel 60 wirft der Erzähler einen kurzen Blick in eine mögliche Zukunft: Eine neue Familie könnte in das Haus der Creeds einziehen und sich glücklich schätzen, ein solches Schnäppchen gemacht zu haben. Und vielleicht bringen sie einen Hund mit ...

Kapitel 62

Steve Masterton hat ein ungutes Gefühl, sodass er sich aufmacht, zu seinem Freund Louis zu fahren. Er kommt fast zeitgleich mit der Feuerwehr an und findet das Nachbarhaus in Flammen vor. Sein Blick fällt auf den Pfad, der in den Wald führt und augenblicklich eine unbestimmbare Faszination auf ihn ausübt.
Und dann glaubt er, Louis zu sehen, der etwas wegträgt. Steve rennt hinterher, erwischt ihn aber erst, als dieser bereits den Windbruch überquert. Steve ist völlig entsetzt über Louis' Aussehen: Er ist ein alter Mann mit einem verrückten Blick, der wirres Zeug redet – er müsse mit Rachel einfach schneller sein als mit den Anderen, dann würde schon alles gut. Ob Steve ihm nicht helfen wolle? Tatsächlich fühlt Steve sich magisch angezogen und schickt sich an, den Windbruch zu überqueren. Als ein Ast unter ihm knackt, kommt er wieder zu sich und merkt, was er da vorhat und dass etwas ihn anlockt. Er reißt sich los – fühlt sich jedoch eher losgelassen, als habe etwas sein Interesse an ihm verloren – und flieht, hinter sich ein schrecklichen Lachen hörend, das keine ihm bekannte Kreatur hätte ausstoßen können.
Steve wird nie mehr nach Ludlow zurückkehren und jenen Nachmittag völlig vergessen; doch sein Leben lang wird er Alpträume haben von etwas Riesigem, das ihn packen will.

Epilog

Louis beantwortet die Fragen der Polizei zu deren Zufriedenheit und versäumt es nicht, seine weiß gewordenen Haare und seine zerschundenen Hände vorsorglich zu verbergen.
Dann sitzt er zu Hause, spielt Solitär und wartet. Schließlich kehrt Rachel mitten in der Nacht zurück und tritt von hinten an ihn heran.
Der Roman endet mit folgenden Sätzen: Rachels Stimme knirschte, war voller Erde. "Liebling", sagte sie. (siehe auch hier)

(Zu Teil I!)