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WS

Glendon Glen Pequod Bateman ist ein fiktiver Charakter aus Stephen Kings Roman Das letzte Gefecht.

Glen ist ein älterer Soziologe mit lockigem grauen Haar, der zu den wenigen Menschen gehört, welche die Supergrippe überlebt haben. Er ist nach eigenen Angaben etwas exzentrisch und ein Eigenbrödler, der sich nur schwerlich in die Gesellschaft einzuordnen vermag. Deshalb ist es für ihn auch nicht der Weltuntergang, dass diese Gesellschaft nicht mehr existiert ("Der Mensch mag nach Gottes Ebenbild erschaffen worden sein, die menschliche Gesellschaft aber ganz sicherlich nach dem Ebenbild seines Gegenspielers, und sie will immer wieder nach hause"[1]). Er versucht alles möglichst mit Humor zu betrachten, was an folgender Szene deutlich wird:

[Glen:]"Sie stammen aus dem Süden, richtig?"
[Stu:]"Aus dem Osten von Texas."
"Aus dem Osten, mein Fehler." Bateman gluckste über seinen eigenen Witz [...]"[2]

Der sympathische Soziologe hat die Neigung ein Gespräch mit einem anderen Menschen in einen Monolog zu verwandeln, in dem der Gesprächspartner nur gelengtlich auf Fragen mit einer kurzen, suggestiven Antwort reagieren muss. Jedoch sehen dies die wenigsten Personen als ein Problem an, da Glen oft aus einem fundamentierten Wissensschatz oder einem Repertoire an Erfahrungen zu erzählen vermag beziehungsweise halb philosophische, halb soziologisch geprägte Vermutungen anstellt. Er benutzt gerne Phrasen im Sinne von "Es wäre möglich, dass..." oder "Wenn wir uns auf ein Gedankenexperiment einlassen wollen...", daher wirkt er nicht als ein Mann, der redet, um der Selbstdarstellung wegen, sondern wie einer, der sich wirklich Gedanken über die Welt und ihre Probleme macht und nach Lösungen sucht. Glen stellt gerne Bezüge zwischen verschiedenen Sachthemen her und kombiniert daraus Syllogismen und Schlussfolgerungen. So sieht er die Supergrippe als eine Art Nemesis an, die am Ende jedes Jahrhunderts auftritt, um die Menschen an das Wunder ihrer Existenz zu erinnern.

Nachdem Stu aus dem Forschungslabor von Stovington, Vermont flüchtet, trifft er auf Glen, der mit seinem "adoptierten" Hund Kojak unterwegs ist. Glens eigentümliche Art wird schnell klar, als er das Gespräch mit Stu mit der Frage "Mögen Sie Kaviar?"[3] beginnt und ohne Ausflüchte erklärt, dass er Vorurteile gegenüber der Welt hätte. Vielleicht gerade aufgrund seiner Außenseiterposition gelingt es ihm, die größte Krise der Menschheit objektiv zu betrachten und als einer der ersten, Vermutungen und weiterführende Gedankenexperimente über die Zukunft aufzustellen. So fürchtet er sich vor allem vor aus der Krise entstehenden Diktaturen oder Kriegen, was deutlich sein Wesen zur Schau stellt, das auf Harmonie und Individualität und Meinungsfreiheit für jeden hofft.

Quelle

  1. Das letzte Gefecht, Vollständige Ausgabe, Bastei Lübbe, Seite 488, Absatz 3
  2. ebenda, Seite 430, Absatz 3
  3. ebenda, Seite 429, Absatz 6