Erinnerung

Version vom 19. Juli 2007, 22:03 Uhr von Croaton (Diskussion | Beiträge) (Wissenswertes: Link)


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Memory
Originaltitel Memory
Herausgabe (orig.) 2006
Verlag (orig.) TinHouse Magazine
Länge ~ 7.600 Wörter
Hauptpersonen
  • Edgar Freemantle
  • Pamela Freemantle
  • Xander Kamen
  • Kathi Green
Charaktere Schauplätze
Rezensionen

Memory ist eine Kurzgeschichte von Stephen King, die im Juli 2006 im amerikanischen TinHouse Magazine veröffentlicht wurde. Wie schon im Roman Der Turm verarbeitet Stephen King in dieser Geschichte seinen schweren Autounfall.

Inhalt

Edgar Freemantle, ein reicher Bauunternehmer, erleidet einen schweren Unfall, bei dem er u.a. einen Arm verliert. Memory (zu deutsch ‚Erinnerung‘) erzählt von Freemantles Rekonvaleszenz, die von starken Schmerzen, Aggressionen, Suizidgedanken und der Trennung von seiner Frau geprägt ist.

Anfangs hat Edgar Schwierigkeiten, sich Kleinigkeiten merken zu können oder alltägliche Wörter wie ‚Stuhl‘ richtig zu gebrauchen und redet viel wirres Zeug; auch sein Temperament hat er nicht unter Kontrolle: Er schneidet seine Frau Pamela noch im Krankenhaus mit einem Plastikmesser so tief, dass sie genäht werden muss. Dennoch kommt ihr Wunsch, sich scheiden zu lassen, wie ein Blitz aus heiterem Himmel; vor allem ihre Behauptung, er habe sie gewürgt und dies vergessen trifft ihn tief. Er versucht dennoch, sich nicht unterkriegen zu lassen. Er nimmt ein altes Hobby − das Malen − wieder auf und gibt sein Bestes, seinen Körper in Form zu bringen.

Eines Tages unternimmt Edgar einen Spaziergang und wird Zeuge, wie ein Hund vor den Augen des Mädchens, das ihn besitzt, unter die Räder eines Autos kommt. Als die Mutter des Kindes dieses ins Haus bugsiert, sieht Edgar, dass der Hund noch lebt, aber jenseits jeder Rettung ist. Er beugt sich herab, um das Tier von seinen Qualen zu erlösen, als plötzlich die bislang verschütteten Erinnerungen hochkommen: Er erinnert sich an den Unfall, als ein zurücksetzender Kran seinen Wagen plattmachte und ihn darin fast zerquetschte ... und an den Tag, als er tatsächlich seine Frau würgte, wenn auch einhändig nicht ernstlich verletzte. Sein Therapeut versucht, ihn zu trösten: Die schlimmen Erinnerungen verblassen seiner Meinung nach als erstes und lassen Sonne und Optimismus durch.

Wissenswertes

  • Memory erschien in gedruckter Form erstmals im Juli 2006 in Heft #28 des TinHouse Magazine.
  • Im Februar 2006 las King selbst während der Six Days of Opening Nights in Florida seine Geschichte erstmals vor und machte klar, dass sie (wie andere, siehe hier) von seinem eigenen schweren Unfall inspiriert ist.
  • In Interviews zu Duma Key beschreibt King tatsächlich eine nahezu identische Handlung: Der in Minnesota lebende Bauarbeiter Edgar Freemantle erleidet einen schweren Unfall, bei dem er einen Arm verliert. Als er unerwartet wieder aus dem Koma erwacht, leidet er unter Gedächtnisverlust und unkontrollierbaren Wutanfällen, sodass seine Frau sich schließlich von ihm scheiden lässt. Kurz vor dem Selbstmord konsultiert Edgar einen Psychiater, der ihm rät, sein altes Hobby des Zeichnens wieder aufzunehmen. Edgar entdeckt sein Talent wieder, doch er kann mehr als zeichnen. Er findet heraus, dass er Dinge in die reale Welt hineinzeichnen und aus ihr herausradieren kann. Duma Key ist der Name einer geheimnisvollen Insel, die für Edgars übersinnliche Gabe verantwortlich zu sein scheint.
  • Die Kurzgeschichte wird auch in überarbeiteter Form in Stephen Kings Roman Duma Key eingearbeitet[1], der im Jahr 2008 erscheint. Die dort tragende Idee, dass Edgars Zeichnungen Änderungen in der realen Welt herbeiführen können, fehlt in der Kurzgeschichte jedoch ganz.
  • Memory ist im US-Original auch als ‚Anhang‘ des Romans Qual erhältlich; in einem Interview deutete King an, dass er nicht vorhabe, die Geschichte in einer künftigen Kurzgeschichtensammlung zu veröffentlichen, da sie, ähnlich wie Lisey and the Madman, in einem größeren Roman − Duma Key − aufging.
  • Der erste Satz lautet: „Memories are contrary things; if you quit chasing them and turn your back, they often return on their own.“ (dt.: „Erinnerungen sind widerspenstig; wenn man aufhört, ihnen hinterher zu jagen und ihnen den Rücken zuwendet, kehren sie oft von ganz alleine zurück.“)

Quelle

  1. Duma Key auf www.liljas-library.com