Ben Richards

Benjamin Ben Richards ist die Hauptfigur in Richard Bachmans Roman Menschenjagd.

Er ist der Kandidat der gleichnamigen Fernsehsendung (siehe auch Die Spiele in Menschenjagd und Menschenjagd: Regeln und Fakten), die seiner Familie 100$ für jede Stunde bezahlt, die Richards auf der Flucht überlebt. Er und sein Bruder waren durch den Tod ihrer Mutter (der Vater hatte die Familie verlassen und war nie wieder aufgetaucht) früh auf sich allein gestellt und mussten irgendwie Geld verdienen - dies taten sie durch Prostitution. Richards' Familie besteht aus seiner Frau Sheila und seiner 18-monatigen Tochter Cathy. Diese hat eine schwere Lungenentzündung und wird wohl sterben wenn es Richards nicht gelingt, einen seriösen Arzt zu bezahlen. Da Richards arbeitslos ist und für das Überleben seiner Tochter dringend Geld braucht, meldet er sich bei der Fernsehanstalt, um Kandidat zu werden.

Richards ist, für einen Bürger der Unterschicht, auffallend intelligent, was man daran merkt, dass er lesen kann. Er hatte auch, bis zum Tod seines Bruders, die Handelsschule besucht und dann aber, im Alter von 16 Jahren, abgebrochen um zu heiraten. Durch den Tod seines Bruders Todd war er ganz auf sich alleine gestellt und wollte durch die frühe Ehe wieder eine Familie haben. Er hatte sich auch nie einer der Straßenbanden angeschlossen, die in seinem Viertel bestanden und versuchte immer, der Kriminalität soweit wie möglich aus dem Weg zu gehen, auch nahm er nie Drogen.

Dass seine Familie und er nun in einer prekären Situation sind, hat eine andere Ursache: Richards arbeitete bei der Firma General Atomics und es war allgemein bekannt, dass die Strahlenschutzvorrichtungen nicht richtig funktionierten, wurde von der Firma aber geleugnet. Um nicht unfruchtbar zu werden und ein Kind haben zu können, kündigte er seinen Job und erklärte dem Vorarbeiter mit drastischen Worten, warum er gekündigt hatte. Seither gilt Richards als aufsässig und asozial, so dass er bei keiner größeren und seriösen Firma mehr eingestellt wird. Daher hält er sich mit Minijobs über Wasser, die allesamt schlecht bezahlt sind und teilweise nur wenige Stunden dauern. Wenn er es nicht schafft, genügend Geld zu verdienen, prostituiert sich seine Frau, was er aber im höchsten Grade ablehnt, obwohl manchmal keine andere Möglichkeit bleibt.

Als Teilnehmer an der Fernsehshow "Menschenjagd" entwischt Richards mehrmals mit Glück und durch die Hilfe auf dem Weg kennen gelernter Freunde seinen Verfolgern unter Chefjäger Evan McCone und kann sogar den Teilnehmerrekord von 8 Tagen und 5 Stunden in Freiheit brechen. Schließlich gelingt es ihm mit Hilfe einer Geisel und eines gewaltigen Bluffs, ein Flugzeug zu entführen. Als ihm aber mitgeteilt wird, dass seine Frau und seine Tochter ermordet wurden, gibt er seine Flucht auf und steuert das Flugzeug in das Hochhaus der Fernsehanstalt. Sein Tod ist ganz besonders brutal: Nach einem Bauchschuss werden ihm durch den Unterdruck im Flugzeug die Gedärme aus dem Leib gerissen - er hat seine Innereien auf dem Schoß, als er den Flieger ins Ziel steuert.