Das Free-Vee ist das Fernsehen der Zukunft, wie es in Richard Bachmans Roman Menschenjagd im Jahr 2025 gang und gäbe ist.
Der Name Free-Vee ist eine phonetische Abwandlung des englischen TV und stellt die Tatsache in den Vordergrund, dass das Fernsehen kostenlos ist. Free-Vee Bildschirme sind allgegenwärtig, sogar in Taxen oder Flugzeugen sind sie zu finden; der Besitz eines Fernsehers ist Privatpersonen gesetzlich vorgeschrieben, doch kann er abgeschaltet sein. 2021 war versucht worden, das erzwungene Anschalten des Fernsehers durchzusetzen, die Gesetzesvorlage scheiterte jedoch an sechs fehlenden Stimmen. Offenbar hat die Fernsehanstalt aber auch eine politische Macht, denn immer wieder wird deutlich, dass Staat, Polizei und Fernsehen eng verbunden sind.
Das Free-Vee unterhält und manipuliert die Massen mit Spielen, von denen die Spielshow "Menschenjagd" am beliebtesten und erfolgreichsten ist. Mit Hilfe von überzeugenden Moderatoren wie Bobby Thompson wird den Zuschauern eine effektive Gehirnwäsche verpasst – sie glauben, was immer im Free-Vee zu sehen ist. Wie gut dies gelingt, zeigt sich an Ben Richards' Geisel Amelia Williams: Die gebildete Frau aus der Oberschicht zweifelt die völlig an den Haaren herbeigezogene und verzerrte Berichterstattung des Free-Vees in keiner Sekunde an und kann der Version des "Menschenjagd"-Kandidaten erst Glauben schenken, als sie mit eigenen Augen miterlebt, wie skrupellos die Jäger rund um Evan McCone agieren. Ben bringt es auf den Punkt, als er denkt: " Free-Vee, das ist der Stoff, aus dem die Träume sind, das ist das Brot des Lebens. Heroin kostet zwölf Dollar das Tütchen, San Francisco Push zwanzig Dollar das Gramm, aber Free-Vee, das macht dich ganz umsonst high." (Kapitel Minus 99)
Gelegentlich trifft Richards jedoch auch auf Menschen mit einer skeptischen Haltung. So ist der Farbige Bradley Throckmorton überzeugt, dass das, was das Free-Vee einem serviert, nur für Hohlköpfe ist. Bradley ist zudem sicher, dass die Regierung das Fernsehen dazu benutzt, um Rebellen von der Straße fernzuhalten, damit sie sich zu Hause langsam an der verpesteten Luft der Zukunft "totatmen" können, ohne einen Aufstand zu machen: " Das Free-Vee bringt uns um. Es ist wie ein Zauberer, der dich auf die aus der Bluse fallenden Brüste seiner Assistentin aufmerksam macht, um unterdessen weiße Kaninchen aus der Hose zu ziehen und sie in seinem Zylinder zu verstecken." (Kapitel Minus 63) Das Free-Vee ist so mächtig, dass es Zeitungen bereits völlig verdrängt hat.
Als es Richards am Ende des Romans gelingt, ein Flugzeug in das Gebäude der Spielekommission zu lenken, fallen in Harding, New Jersey, sämtliche Free-Vee Bildschirme aus, was viele Menschen fürchterlich verängstigt.
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