Carter Thibodeau
Carter Thibodeau ist ein fiktiver Charakter aus dem Roman Die Arena von Stephen King.
Vor dem Dome Day
Carter Thibodeau, ein 23 Jahre alter und talentierter Automechaniker aus Chesters Mill, ist ein Freund von Junior Rennie und ebenfalls an der Prügelei mit dem Koch Dale Barbara beteiligt. Obwohl sie in der Mehrzahl waren, hätten sie gegen den ehemaligen Soldaten fast eine Niederlage erlitten, wenn Polizeichef Duke Perkins nicht rechtzeitig eingegriffen hätte. Dank des Einflusses von Juniors Vater Big Jim kommen aber Carter und seine Freunde ungeschoren davon.
Als Deputy
Um die von einem unsichtbaren Kraftfeld umgebene Stadt Chesters Mill möglichst schnell unter seine Kontrolle zu bekommen, stockt Big Jim die Polizeieinheit durch Junior und seine Freunde auf, unter ihnen auch Carter und dessen Freundin Georgia Roux. Carter, dessen Schultern zu breit sind, als das ihm eine der Polizeiuniformen gepasst hätte, muss sich mit einem blauen Arbeitshemd begnügen.
Genau wie alle anderen der Special Deputy Einheit versäumt auch Thibodeau nicht seine neue Macht in vollen Zügen auszukosten und zu missbrauchen. Zusammen mit Georgia, Frank DeLesseps und Melvin Searles überfällt er die alleinstehende Samantha Bushey und vergewaltigt sie. Anschließend rauben sie ihre Drogen und befehlen ihr, diese Sache für sich zu behalten. Auch das Auto ihres Opfers wird nicht verschont. Sammy findet es mit zerstochenen Reifen vor, sowie der Botschaft an der Windschutzscheibe, die sie erneut auffordert, Stillschweigen über das Geschehene zu bewahren. Trotz all der Drohungen verrät Sammy die Namen ihrer Peiniger an Reverend Piper Libby.
Diese stellt Carter und seine drei Komplizen später vor der Polizeistation zur Rede und die Situation gerät schnell außer Kontrolle: Carter stößt Piper die Treppe runter, sodass sie sich die Schulter ausrenkt und ihr Schäferhund wird von Freddy Denton erschossen. Big Jim sorgt einmal mehr dafür, dass die Verbrechen milde bestraft werden.
Auch Carter ist anwesend, als Big Jim den Supermarkt schließen lässt und verhindert auf dessen Befehl, dass die Einwohner von Chesters Mill Lebensmittel kaufen können. Als Alden Dinsmore sich an ihm vorbeidrängeln will, wendet er wieder unnötige Gewalt an und schubst den Farmer zurück. Carter hat Glück genug, keinen der Steine, die auf Big Jims Anordnung geworfen werden, abzubekommen und versucht unbewaffnet die gewaltbereite Meute vom Plündern abzuhalten. Dafür wird er von einer Reihe Einkaufswagen gerammt und geht zu Boden. Ohne weitere Versuche zu unternehmen, die Massen aufzuhalten, trägt er seine Freundin Georgia, die dank einem der Wurfgeschosse der Meute einen gebrochenen Kiefer erlitten hat, zu einem Polizeiwagen. Erst als alles vorbei ist, schaffen es die verbliebenden Cops, unter ihnen Carter, der leicht schwankt, die letzten Plünderer aus dem Supermarkt zu vertreiben.
Seinen Hang zur Gewalt beweist Carter auch bei Dale Barbaras ungerechtfertigter Verhaftung. Als er wegen vierfachen Mordes in Polizeigewahrsam genommen wird, nutzt Carter die Chance, sich an Barbie für die Demütigung vor dem Domes Day zu rächen und schlägt ihm in den Bauch. Trotz der angespannten Bauchmuskeln krümmt sich Barbie auf Grund von Carters Schlagkraft zusammen.
Auch bei Big Jims nächsten Schlag gegen einen großen Feind ist Carter anwesend: Zusammen mit Junior hat er einige Molotow-Cocktails gebastelt, um so Julia Shumways Redaktion bis auf die Grundmauern niederzubrennen. Carter, der nicht ahnt in welcher Gefahr er selber schwebt, rät seinem Freund Junior zum Arzt zu gehen, da dessen Hände unkontrollierbar zittern, worauf dieser, wütend und an einem Gehirntumor leidend, fantasiert er würde Carter schnell mit wiederholten Schüssen in den Kopf erledigen. Junior kommt, mit den Fingern bereits nach seiner Waffe tastend, wieder zu sich und gemeinsam stecken sie die Redaktion in Brand. Auf Big Jims Anordnung verlangen sie mit einem Megaphon lauthals die Freilassung von Dale Barbara, um die Angst vor Barbies Gang in der Bevölkerung zu schüren. Carter ist sich des wahren Ausmaßes von Juniors Unberechenbarkeit nicht bewusst, aber er ist, für sich selbst unerklärbar, unendlich erleichtert, als Junior fort ist.
Carter ist ebenfalls mit von der Partie, als Big Jim dem eingesperrten Barbie einen Besuch abstattet, allerdings traut dieser dem jungen Polizisten noch nicht vollständig über den Weg und fordert ihn auf, sich von Barbies Zelle zu entfernen.
Als Big Jims rechte Hand
Dank Peter Randolphs Unfähigkeit und Juniors zunehmenden Wahnsinn und seiner Unberechenbarkeit, steigt Carter in Big Jims Ansehen und wird von diesem zu seinem persönlichen Leibwächter ernannt. Trotz seines auffallend geringen Intellekts und seiner Rechtschreibschwäche hält Rennie den Jungen für aufgeweckt und um einiges fähiger als Chief Randolph. Anders als der Chief beantwortet Carter Fragen auch ohne erst zu überlegen, was Big Jim hören will.
Carter, der von Big Jim angewiesen wird, Jackie Wettingtons Kündigung auszuhändigen, stattet Barbie einen Besuch ab. Völlig umsonst fordert Barbie Carter auf, die langfristigen Konsequenzen von Rennies Herrschaft in Betracht zu ziehen. Seine Gelassenheit provoziert Thibodeau dermaßen, dass er ihn am liebsten verprügeln würde, allerdings hält er sich, in Erinnerung an den ersten Versuch, zurück.
Nachdem Big Jim wegen Herzrythmusstörungen im Krankenhaus gelandet ist, verstecken sich Carter und Freddy Denton auf der Toilette, und werden somit Zeuge, wie der leitende Arzt Rusty Everett den Stadtverordneten erpresst. Thibodeau wertet das als versuchten Mord und ist wieder nicht zimperlich unnötige Gewalt anzuwenden. Er schlägt Rusty zusammen und hält dessen Hand fest, sodass Big Jim sie zertreten kann. Carter selbst würde ihn am liebsten höchstpersönlich umlegen.
Bei einem Frühstück sitzt er rechts von Rennie, was seine wichtige Position nur noch unterstreicht. Natürlich ist er auch bei die für Big Jim äußerst wichtige Bürgerversammlung anwesend. Andrea Grinnell unterbricht Rennies Rede mit Vorwürfen über seine kriminellen Machenschaften und Carter nutzt die erste Gelegenheit, um die dritte Stadtverordnete zu erledigen. Die Akte, die Andrea als Beweise mitgebracht hat, nimmt er als Rückversicherung an sich, während in dem entsandenen Chaos niemand, nicht einmal Big Jim, auf ihn achtet.
Als kurz darauf James Rennies einziger Sohn und Carters Freund Junior getötet wird, steht Thibodeau seinem Boss bei. Als Big Jim ihn dann auch noch als Sohn bezeichnet ist Carter, der seinen vor Jahren verunglückten Vater verachtete, ehrlich erfreut. Das bewegt ihn dazu Rennie Grinells Akte doch noch auszuhändigen, um ihn zu beweisen, dass er ganz und gar Rennies Mann ist. Zudem fühlt sich Carter von Big Jim so verstanden und respektiert wie von sonst keinem, da viele ihn für dumm halten. Er selbst ist allerdings anderer Meinung und ist auch nicht zu dumm um Big Jims teuflische Idee, wie man Grinells Vorwürfe am besten unglaubwürdig machen kann, zu verstehen.
Thibodeau stattet Linda Everett, ehemalige Polizistin und Frau eines gesuchten Ausbrechers, einen Besuch ab, um sie über den Aufenthaltsort ihres flüchtigen Mannes auszufragen. Linda ist besorgt, da sie Carter für den einzig cleveren in Randolphs neuer Besetzung hält. Sie spielt Thibodeau die besorgte Ehefrau vor, die wissen will, wo ihr verschwundene Ehemann sich befindet. Auch wenn er auf ihr Spiel reinfällt, wendet Carter wieder unnötig brutale Methoden an, um an Informationen zu gelangen. Um nicht leer auszugehen erniedrigt er Linda mit einem "Trockenfick" an ihrem bejeansten Hintern, bevor er zu ihrer Erleichterung verschwindet.
Ende im Atombunker
Carter hat sich in der Zeit der Kuppel schnell zum zweitmächtigsten Mann der Stadt hochgearbeitet und wird daher auch nicht mit den anderen (und für Big Jim entbehrlichen) Cops zur Radiostation geschickt, um die Propantanks aus den Händen der bewaffneten Andy Sanders und Phil Bushey zu befreien. Stattdessen darf er weiter an der Seite des Zweiten Stadtverordneten bleiben und den Besuchertag im Fernsehen verfolgen.
Die beiden werden dabei unterbrochen, als dank Chief Randolphs Inkompetenz Sanders und Bushey die Propantanks in die Luft jagen können und somit eine alles vernichtende Explosion entsteht. Big Jim und Carter gehören zu den 32 Überlebenden, da sie sich noch rechtzeitig in den Atombunker retten können. Schnell ist die Stimmung zwischen den beiden Gefangenen gereizt. Big Jim besteht darauf, die Klimaanlage anzuwerfen, um die Temperaturen erträglicher zu machen, Carter dagegen sorgt sich ob der Generator dem auch gewachsen ist, denn ohne den Genearator gibt es keine Luft. Nichtsdestotrotz befolgt Carter den Befehl, da Big Jim ihn einst Sohn genannt hatte. Auch andere Kommentare, die den Boss verärgern könnten, spart er sich.
Während die Zeit voranschreitet, verschlechtert sich die Atmosphäre im Bunker zunehmend. Selbst, dass Rennie ihn Sohn nennt reizt Carter zusätzlich. Während Carter die Lage außerhalb des Bunkers erforscht bewaffnet sich Big Jim mit einem Messer, sollte Carter sich am Ende gegen ihn stellen. Und genau das beschließt Carter, als ihm bewusst wurde, dass er eine wesentlich höhere Überlebenschance hat, wenn Rennie nicht zusätzlich noch Luft verbrauchen würde. Thibodeau ist von Zweifeln geplagt, da Big Jim gut zu ihm war und ihn zu einem wichtigen Mann gemacht hat, jedoch obsiegt am Ende sein Wille zu Überleben. Aber Carter ist Big Jim immer noch dankbar und gerührt, dass er ihn, vielleicht sogar ehrlicherweise, Sohn genannt hatte und beschließt, seinen Boss nicht hinterrücks zu erschießen, sondern ihn auf sein Ableben vorzubereiten. Big Jim ist keineswegs überrascht, als er Carter mit vorgehaltener Beretta sieht und bittet ihn es sich anders zu überlegen. Doch Carter ist fest entschlossen und gestattet dem Stadtverordneten noch ein letztes Gebet. Er ist nicht dumm genug mit Big Jim zu beten, als dieser ihn darum bittet, allerdings dumm genug Big Jim einen letzten Wunsch zu gewähren: Er möchte im Dunkeln sterben, sodass Carter ihn nicht weinen sieht.
Kaum ist das Licht aus, greift Rennie ihn mit dem Küchenmesser an und Carter schießt nicht schnell genug, um seinen Boss zu töten. Dafür rammt ihm Big Jim das Messer in den Unterleib und schlitzt ihn auf. Da sein krankes Herz aber stark angespannt ist, entschließt sich Rennie, mit Carter kurzen Prozess zu machen: Nach dem Rat, einen gewieften Politiker niemals die Zeit für ein Gebet zu geben, tötet er Carter Thibodeau mit einem Schuss ins Genick.
Nach seinem Tod
Sein Gefängnis allerdings mit einer Leiche zu teilen, zerrt sehr an Big Jim. Mehrmals ist er überzeugt, dass Carter überlebt hat, auch wenn sich Rennie versichert, dass er ihn ausgenommen hat, wie einen Fisch. Trotzdem verfolgen ihn die leeren Augen seines toten Leibwächters überall hin. Schließlich treiben Halluzinationen Big Jim Rennie in den Tod. Als er fantasiert, all seine Mordopfer (Brenda Perkins, Lester Coggins und natürlich Carter) sowie Junior würden Rache an ihm nehmen wollen, flieht er anach draußen und erstickt.
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