Mary Dawes (geb. Calloway) ist Barton Dawes' Ehefrau in Richard Bachmans Roman Sprengstoff. Zum Zeitpunkt der Handlung ist sie 38, also zwei Jahre jünger als ihr Mann und damit wohl 1935 geboren.
Über ihre Vergangenheit ist recht wenig bekannt, außer dass sie offenbar recht gut im Nähen ist, denn als sie und Bart sich ihren ersten gemeinsamen Fernseher anschaffen wollten, konnte sie den Löwenanteil des Geldes beisteuern, weil sie aus eben dieser Begabung Kapital schlug. Sie hat jedoch offenbar studiert, denn später, nach der Trennung von Bart, will sie ihr Studium wieder aufnehmen. Vermutlich musste sie das Studium nach der Hochzeit mit Bart aufgeben.
Ihre Ehe mit Bart steht unter keinem guten Stern, und in der Tat wird sie ihm spät in ihrer Beziehung anvertrauen, dass sie lange darüber nachdachte, bevor sie in eine Heirat einwilligte. Doch da sie schwanger war, beugte sie sich dem gesellschaftlichen Druck und heiratete. Als die Leidenschaft so langsam abebbt, brechen die privaten Katastrophen über die beiden herein: Erst muss Mary es verkraften, dass sie ihr erstes Kind noch im Mutterleib verliert, dann kommt die Nachricht, dass sie nun nie mehr wird schwanger werden können. Aber die Ärzte liegen falsch – die beiden haben schließlich doch noch einen Sohn. Aber Charlie, der neue Mittelpunkt in ihrer beider Leben, wird nur drei Jahre alt, dann nämlich stirbt er an einem inoperablen Hirntumor.
Als Mary und Bart erfahren, dass sie aus ihrem Haus in der Crestallen Street ausziehen müssen, da die neue 784-Autobahn genau durch dieses Wohngebiet führen soll, ist dies zwar für beide ein Schock; Mary aber denkt sich wohl, dass sie damit die Vergangenheit besser bewältigen und anderswo einen Neustart wagen können. Doch Bart belügt sie: Statt, wie er immer wieder beteuert, nach einem neuen Haus Ausschau zu halten aber blos kein geeignetes zu finden, bleibt er untätig, während rings um sie sämtliche Nachbarn ausziehen, bis Bart und Mary als Letzte übrig bleiben.
Dann muss Mary von einem Arbeitskollegen von Bart erfahren, dass Bart auch beruflich gewaltigen Mist gebaut hat, denn auch seine Arbeitsstelle, die Blue Ribbon Wäscherei, muss der Autobahn weichen und auch hier hat Bart sich nicht um den Umzug gekümmert, der in seine Verantwortlichkeit fiel. Mary wird Barts Schwindel klar und sie verlässt ihn. Sie nimmt Zuflucht zu ihren Eltern Jean und Lester Calloway, zu denen Bart ein recht gespanntes Verhältnis hat. Einmal noch sieht es danach aus, dass sie ihm eine zweite Chance gibt; dann aber verstört er sie bei einem gemeinsamen Essen mit seiner naiven, gar weltfremden Hoffnung, der Autobahnbau könne doch noch aufgehalten werden, was für sie der letzte Tropfen ist ihn für völlig verrückt zu halten.
Bart registriert mit einer Mischung aus Schmerz und Neid, dass Mary offenbar mit der Trennung und dem Verlust des gemeinsamen Zuhauses besser zurecht kommt: Bei einem weiteren Treffen fällt ihm auf, wie gut sie aussieht. Auch erzählt Mary ihm begeistert, sie habe ihre alten Unterlagen aus dem Studium hervorgeholt und festgestellt, dass ihr nur wenige Scheine fehlen - es ist kein besonders großes Problem, noch einen Abschluss zu machen. Insgeheim vermutet Bart, dass sie sich auch bald einen neuen Partner suchen wird, auch wenn er es etwas vulgärer ausdrückt. Bart sieht auch ein, dass der Tod ihres Sohnes Mary nicht so sehr aus der Bahn geworfen hat wie ihn - sie war natürlich völlig außer sich vor Schmerz, im Gegensatz zu ihm hat sie aber gelernt, damit umzugehen und ihr Leben fortzusetzen.
Am Ende lässt Bart Mary die Hälfte des für das Haus erhaltenen Geldes zukommen und willigt in eine Scheidung an – aber nur pro forma, denn kurz darauf nimmt er sich auf spektakuläre Weise das Leben: Er sprengt sich mit ihrem Haus in die Luft (siehe auch Selbstmord).
Im Epilog wird noch mitgeteilt, dass Mary vom Ende ihres Mannes erfährt, da Filmaufnahmen einer weinenden Mary erwähnt werden. Der Stadtrat versuchte noch, von ihr das Entschädigungsgeld für das Haus zurückzubekommen, aber als dies publik wird, lässt er die Klage sofort fallen. Marys weiteres Schicksal bleibt offen, doch nach dem vorher gesagten ist anzunehmen, dass sie es schafft ihr Leben wieder neu zu ordnen.
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