Barton George Dawes (zur Aussprache des Nachnamens siehe hier) ist ein fiktiver Charakter aus Richard Bachmans Roman Sprengstoff (orig. Roadwork).
1933 in Connecticut geboren, wächst er ebenfalls dort auf und ist zum Zeitpunkt der Handlung 40 Jahre alt. Er heiratet Mary nachdem sie ungewollt schwanger von ihm wurde. Das erste Kind der beiden ist jedoch eine Fehlgeburt, später hatten die beiden zusammen einen Sohn mit Namen Charlie.
Sie verlieren jedoch auch ihren Sohn durch einen Hirntumor, der durch seine Lage nicht behandelt werden kann. Charlie stirbt im Oktober 1970.
Mary und George leben in ihrem Haus in der Crestallen Street 1241.
George ist der Name eines weiteren Ichs Bartons. Ursprünglich kommt er aus dem Spiel, welches Vater und Sohn einst spielten. George war der Nickname von Barton. Fred, ein weiteres Ich von Barton, das seines Sohnes.
Barton besuchte die Grover Cleveland High School und/oder die Bay High School. Er begann in der Blue Ribbon Wäscherei im Jahr 1953 als Waschraumhelfer kurz nach der Hochzeit mit Mary da er sein Studium abbrechen und Geld für seine Familie verdienen musste. 1955 geht er auf Kosten der Firma wieder ans College, während er halbtäglich immer noch in der Wäscherei arbeitet. 1957 schließt er die Schule ab und kehrt als Vollkraft wieder zurück. 1963 wird er befördert, 1967 hat er eine Managementstelle inne. 1970 erhält er nach einigen Seminaren an einem Wäschereiinstitut einen entsprechenden Abschluss. Wie sich nach seiner Entlassung / Kündigung herausstellt, war er sogar für einen leitenden Posten in der Muttergesellschaft der Wäscherei vorgesehen.
Bart ist offenbar politisch konservativ, teilweise mit rassistischen Untertönen (er bezeichnet den Inhalt einer Fernsehsendung als "nerviger Negersingsang"), andererseits hat er aber auch Ansichten, die gegen die Regierungslinie verlaufen. Dies steigert sich umso mehr, je stärker die Politik in Form des Autobahnbaus sein persönliches Leben beeinträchtigt.
Durch die Baumaßnahmen seiner Heimatstadt (deren Name nicht genannt wird) sollte ein Stadtteil im Januar 1973 dem Erdboden gleichgemacht werden. Dies führt zu einem aussichtslosen Kampf von Barton in dem seine weiteren Ichs immer wieder auftauchen. Er versucht nicht, ein neues Haus für sich und Mary zu finden, auch den Kauf eines neuen Fabrikgebäudes für die Wäscherei schiebt er immer weiter hinaus, bis es zu spät ist. In Folge dessen wird er entlassen, reicht jedoch gleichzeitig seine Kündigung ein.
Als Bart nun alleine mit sich und seinen Gedanken ist, nimmt sein seltsames, trotziges Verhalten immer mehr zu: Wegen einer starken Energiekrise wird im Fernsehen dringend geraten, Strom zu sparen, eine Expertin erklärt dazu, dass elektrische Küchenmixer besonders viel Strom verbrauchen. Daraufhin schaltet Bart aus reiner Bosheit und Ärger den Mixer ein und lässt ihn laufen bis der Motor durchgebrannt ist. Er denkt sogar darüber nach, sich extra einen elektrischen Heizofen zu kaufen, da diese Geräte laut der Fernsehexpertin noch größere Energieverschwender sind. Der Studentin Olivia erklärt er, er würde sich nur gegen die von ihm so genannte "Hundedressurethik" wehren - seiner Meinung nach hätte man die Leute über Jahre dazu erzogen, sich in energieverschwendende Autos und Haushaltsgeräte zu verlieben, nun aber würden sie umdressiert und würden sich darüber freuen, weil sie ganz scharf darauf seien, sich dressieren zu lassen, egal wozu.
Im Dezember verwüstet er eine Baustelle des Highway 784, der durch den Stadtteil führen soll. Am 20. Januar 1974, am Tag des Auszugs der Dawes, verschanzt er sich in seinem Haus und greift Polizisten und Stadtbeamte an. Der Abschluss bildet eine große Explosion, die sein Haus in Schutt und Asche legt und ihn tötet.
Es wird deutlich, dass Barts Leben seit dem Tod seines Sohnes irgendwie auf die falsche Bahn geriet, ohne dass er es zunächst merkte. Auf allen möglichen Ebenen kann er sich nicht mit den Entwicklungen der letzten Jahre abfinden, selbst das Fernsehprogramm erscheint ihm früher besser gewesen zu sein. Zudem scheint es, dass Bart auch nicht damit klarkommt, dass er langsam älter wird, er ist zum Zeitpunkt der Handlung 40 Jahre alt, also noch nicht alt, aber auch nicht mehr jung genug um noch einmal grundsätzlich neu anzufangen.
Erst ganz gegen Ende der Handlung, kurz vor seinem Selbstmord, gesteht Bart sich seine offensichtlichen psychischen Probleme selbst ein. Doch diese Erkenntnis beruhigt ihn groteskerweise sogar: Wer eindeutig verrückt ist, kann tun und lassen, was er will. Kurz vor seinem Tod gesteht er dem Reporter Dave Albert, er wolle noch einmal 20 Jahre alt sein und alle Entscheidungen noch einmal treffen können - doch ist er nicht so verrückt, zu glauben, das sei möglich...
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