Langoliers (Film): Rezension
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Croaton (4 / 5)
Stephen Kings Langoliers ist seit ihrem Erscheinen meine Lieblingsnovelle des Autors; die filmische Umsetzung spaltet freilich die Gemüter.
Keine Frage: Niemals – und ich schließe hier die Zeiten des Stummfilms mit ein – hat man schlechtere Special Effects gesehen. Die Skispringer der Olympischen Winterspiele auf meinem Commodore 64 waren realistischer animiert als die Langoliers und die Tetris-Blöcke des Gameboys wirkten bedrohlicher als diese komplett lachhaften Zahnbälle. Dann ist da noch die "Schauspielerin", die Dinah Bellman verkörpert. Offenbar war Micky Maus gerade unabkömmlich und so besetzte man Dinahs Rolle eben mit diesem Mädchen; wenn sie die Hände zu den Ohren hebt, um besser zu hören, sieht sie immerhin aus wie Walt Disneys Wunschbesetzung – die besten Szenen des Films sind automatisch immer die, in denen man Dinah nicht ertragen muss.
Aber der fürs Fernsehen gedrehte Streifen hat auch seine Vorzüge. David Morse ist als Brian Engle gelungen besetzt, ebenso die anderen Darsteller, allen voran natürlich Bronson Pinchot, der möglicherweise ein ganz netter Kerl sein kann, dem ich aber nicht auf dunkler Straße begegnen möchte, nachdem ich ihn als Craig Toomy kennengelernt habe. Seltsamerweise werden mir die drei Stunden auch nie langweilig; zudem ist Langoliers ungemein werkgetreu: Man hat das Gefühl, man könnte nebenher in der Novelle blättern und nie den Anschluss verlieren. Viele Dialoge wurden wortwörtlich übernommen – und die Nähe zum Original ist für mich stets der entscheidende Faktor bei einer Verfilmung.
Fazit: Angesichts der neuen technischen Möglichkeiten wäre eine Neuauflage (etwa unter der Regie von Frank Darabont?!) angesagt, vielleicht auch mit einer Dinah, der man den Tod nicht schon nach neunzehn Sekunden wünscht – aber irgendwie hat dieser Film auch so etwas.
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