Der Outsider: Inhaltsangabe (Teil II)

Version vom 22. September 2018, 17:24 Uhr von Erika (Diskussion | Beiträge) (Bienvenidos a Tejas 26. Juli: typo)


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Original-Cover von Hodder & Stoughton

Stephen Kings Roman Der Outsider ist in zwölf, wiederum in Unterkapitel aufgeteilte Kapitel unterteilt. Bis zur Veröffentlichung der deutschen Übersetzung sind die Kapitelüberschriften Laienübersetzungen.

Zu Teil I der Inhaltsangabe

Holly 22. bis 24. Juli

Holly Gibney beginnt ihren neuen Job am folgenden Tag, als sie sich in Dayton ein Hotel nimmt und die Spur von Terence Maitland aufnimmt. Mit Hilfe der Besitzerin des Restaurants Tommy and Tuppence kann sie das Datum, an dem Merlin Cassidy den weißen Lieferwagen abgestellt hat, auf den 19. April festlegen, zwei Tage, bevor Terry mit seiner Familie nach Dayton kam. Holly ist sich sicher, dass der Lieferwagen schon vor der Ankunft der Maitlands gestohlen wurde, findet dafür aber keinen Beweis.
Auf überraschenden Widerstand stößt Holly, als sie Terrys alzheimerkrankem Vater Peter einen Besuch abstatten will, denn nach dem polizeilichen Interesse an ihm will man ihm seine Ruhe gönnen. Doch woher kommt dieses polizeiliche Interesse? Denn in dem Heim, in dem Peter dahinvegetiert, weiß niemand vom gewaltsamen Ableben seines Sohnes, es muss also noch einen anderen Fall geben, von dem Holly nichts weiß.
Sie passt Candy Wilson ab, eine Krankenschwester des Heims, die gegen gutes Geld bereit ist, Holly in die Hintergründe einzuweihen. Einer der Pfleger des Heims, ein gewisser Heath Holmes, wurde der Vergewaltigung und des Mordes an zwei kleinen Mädchen angeklagt, erhängte sich später in seiner Zelle. Der Fall weist einige Parallelen zu Terry Maitland auf: Die Mordopfer, Amber und Jolene Howard, waren im selben Alter wie seine Töchter Grace und Sarah, zudem gab es viele Zeugen, die Heath zur Tatzeit in Dayton sahen, obwohl Heath im Urlaub bei seiner Mutter gewesen sein will. Doch sogar Candy sah ihn am Arbeitsplatz, am 26. April, dem letzten Urlaubstag der Maitlands. Später wurden in Peter Maitlands Zimmer, das Heath an jenem Tag nachweislich aufsuchte, blonde Haare der Mordopfer gefunden. Im Keller von Heaths Mutter fand man schließlich die blutverschmierten Unterhosen der Mädchen, woraufhin sich auch Heaths Mutter erhängte.
Als Holly von Alec Pelley erfährt, dass Terry Maitland und Heath Holmes am 26. April tatsächlich zusammengestoßen sind, weiß sie, dass sie mit Ralph Anderson telefonieren muss. Sie einigen sich darauf, dass Holly nach Flint City fliegt, damit sie alles gemeinsam besprechen können. Sie zumindest ist überzeugt, dass weder Terry noch Heath Mörder waren - es war ein Außenseiter.

Besuche 25. Juli

Jack Hoskins, der Polizist, der in der Scheune, wo man Terry Maitlands Kleidung gefunden hat, eine beunruhigende Begegnung hatte, wird den Albtraum nicht los: Auf der Toilette sitzend, erkennt er, dass jemand sich hinter seinem Duschvorhang versteckt. Der Unbekannte zieht den Vorhang weit genug weg, dass Hoskins eine Tätowierung - die Buchstaben CANT - auf seinen Knöcheln sehen kann, doch Hoskins begreift, dass die Hand zu keinem Menschen gehört und dass er verrückt werden würde, wenn er das Wesen ganz sehen würde. Es spricht zu ihm: Es habe ihm mit der Berührung bei der Scheune Krebs verpasst, in der Tat verspürt Hoskins einen grausamen Schmerz, als er sich in den Nacken fasst. Das Wesen könne den Krebs wieder zurücknehmen - wenn Hoskins etwas für ihn tut. Bevor er erfährt, worum es sich handelt, bricht er bewusstlos zusammen. Später redet er sich ein, schlecht geträumt zu haben ... wegen der auffälligen Stelle im Nacken will er aber einen Hautarzt konsultieren, da Hautkrebs in seiner Familie erblich vorbelastet ist. Seine Mutter starb daran, als Jack gerade einmal 11 war, und er erinnert sich an ihre Schreie, ihr Mann möge sie von ihrem Elend erlösen.
Auch Ralphs Frau Jeanette bekommt nächtlichen Besuch, ein Fremder ist in ihrer Küche, sie ist sofort überzeugt davon, dass der Mann in den Halbschatten Frank Petersons wahrer Mörder ist. Er zeigt ihr eine Tätowierung - MUST - auf seiner Hand und trägt ihr auf, ihren Mann zu warnen: Ralph muss aufhören, nach ihm zu suchen, oder der Eindringling wird alle töten, die ihn nicht in Ruhe lassen. Auch Jeanette wird ohnmächtig.
Sie erzählt Ralph am nächsten Morgen von ihrem Besucher, doch Ralph will ihr nicht glauben, denn die Alarmanlage war aktiviert, es gibt nirgends Einbruchsspuren. Jeanette insistiert umsonst: Ralph kann diesen Fall nicht einfach so aufgeben. Doch sie erringt einen Teilsieg, denn er willigt ein, sie zu dem Treffen mit Holly und den anderen mitzunehmen.
Beim Einkaufen kommt Ralph eine Erinnerung und er checkt die Akte von Claude Bolton, dem Zeugen, dem Terrys langer Fingernagel aufgefallen war. Er war voller Tätowierungen, und als Ralph Fotos überprüft, findet er heraus, dass Bolton die Wörter CANT und MUST auf den Knöcheln trägt. Wieder zu Hause zeigt er Jeanette ein Foto von Bolton - sie erkennt ihn sofort, denn er war ihr nächtlicher Besucher.
Das berechtigt weitere Nachforschungen zu Bolton, der derzeit in Texas bei seiner Mutter im Urlaub ist und für die Ermordung des Peterson-Jungen ein Alibi hat. Ralph nimmt Kontakt zur Polizei in Texas auf. So kommt es, dass der Gesetzeshüter Owen Sipes Bolton und seiner Mutter einen Kurzbesuch abstattet. Dabei erklärt Bolton, dass seine Tätowierungen eine Art Maxime sind: Er darf nicht rückfällig werden (CANT), hat aber das Gefühl, Drogen nehmen zu müssen (MUST). Zudem erkennt er auf einem Foto die Gürtelschnalle, die Maitland trug. Obwohl Sipes schon bald wieder abzieht, ist Bolton überzeugt, dass der eigentliche Grund für dessen Besuch ein anderer war, auch wenn er keine Ahnung hat, welcher genau. Denn Sipes ist geschickt vorgegangen, hat ganz nebenbei erfahren, dass Bolton und seine Mutter heute zusammen gefrühstückt hatten. Bolton hat also auch ein Alibi für die Zeit, in der Jeanette ihn in ihrer Küche gesehen haben will. Für Jeanette passt das ins Bild: Wieder einmal war ein Mann an zwei Orten gleichzeitig.

Die eine Hand und die andere 25. Juli

Holly hat das Gefühl, dass in diesem Fall die rechte Hand nicht weiß, was die linke tut. Deswegen müssen alle Parteien offen die Karten auf den Tisch legen, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Das Treffen findet in Howard Golds Büro statt, anwesend sind außer ihm und Holly noch Ralph und Jeanette Anderson, Bill Samuels, Alec Pelley, Yunel Sablo und Marcy Maitland.
Yunel fängt an, beginnt mit dem Fall Heath Holmes, der zwei Mädchen aufs Brutalste getötet haben soll, so schrecklich sind die Verstümmelungen, dass Yunel die Bilder zurückhält. Die getöteten Mädchen waren keine Unschuldslämmer, haben an dem Tag die Schule geschwänzt und sind freiwillig in Heaths Wagen eingestiegen, was Fotos einer Überwachungskamera zeigen. Vieles ist wie im Fall Peterson: Viele Blut- und DNS-Spuren, Augenzeugen ... doch eines ist anders: Heath hatte kein wasserdichtes Alibi, da lediglich seine Mutter für ihn bürgen konnte. Yunel hat noch ein schockierendes Detail, denn Holmes' Fingerabdrücke wurden auch in dem weißen Lieferwagen gefunden.
Nachdem Ralph den Maitland-Fall zusammengefasst, Jeanette von ihrem nächtlichen Besucher und Marcy von den Albträumen ihrer Tochter erzählt hat, ist es an Holly Gibney, Ordnung in das Chaos zu bringen, denn sie hat eine Theorie, von der sie weiß, dass sie auf Ungläubigkeit stoßen wird.
Sie kennt - vor allem wegen ihrer Vorliebe für Filme aller Art - eine alte mexikanische Legende über ein die Form wechselndes Monstrum namens El Cuco und ist überzeugt, dass in der Legende ein Körnchen Wahrheit steckt. Sie zeigt ihnen einen alten Filmausschnitt, in der dieses Monster durchaus so aussieht, als steckte Stroh in seinen Augen. Dieser Außenseiter kopiert Menschen, die er dann ins Verderben stürzt, bevor er sich sein nächstes Opfer aussucht. Anhand einer Zeitlinie kann sie nachvollziehen, wie der Außenseiter als Heath nach den Morden Terry Maitland im Altenheim als nächsten Wirt aussuchte, dann als Terry wiederum Claude Bolton infizierte. Und während er sich von einem in den nächsten verwandelt, könnte er durchaus so aussehen, als sei sein Gesicht aus Knete, was Graces Aussage erklären würde. Der Außenseiter ernährt sich von Elend und Trauer, wird sich naturgemäß gerne in der Nähe von Friedhöfen aufhalten - die Scheune, in der die Klamotten gefunden wurden, befindet sich in der Nachbarschaft eines Friedhofes. Und das klebrige Zeug, das zuhauf in der Scheune gefunden wurde? Es könnte irgendetwas sein, was vom Verwandlungsprozess von einem Wirt in den nächsten übriggeblieben ist.
Bill und Ralph sträuben sich gegen diesen Unsinn, Jeanette und Yunel jedoch sind sogleich auf Hollys Seite, was Ralph einigermaßen bestürzt. Bill jedoch streicht die Segel und entflieht dem Wahnsinn, Ralph bleibt nur Jeanette zuliebe da. So ist er mit von der Partie, als sie ihre nächsten Schritte planen.
Doch es ist spät geworden. Ralph kann Holly überzeugen, dass sie bei ihnen übernachten sollte, Jeanette und Marcy verabschieden sich mit einer tränenreichen Umarmung. All das wird beobachtet von Jack Hoskins, der ihnen folgt, da er Anweisungen des Außenseiters befolgt.

Das Universum hat kein Ende 26. Juli

Am nächsten Morgen erzählt Holly den Andersons ausführlich über den Fall des Brady Hartsfield und wie es ihm gelang, vom Krankenhausbett aus anderen Menschen seinen Willen aufzuzwingen. [1] Außerdem erinnert sie sich an eines der letzten Gespräche mit Bill Hodges, als der mit Krebs diagnostiziert worden war. Er hatte in den Nachthimmel gesehen und darüber gesprochen, dass das Universum kein Ende hat - womit er klarstellen wollte, dass es nun einmal Dinge gab, die der menschliche Geist nicht begreifen konnte.
Mit einem geschickt improvisierten Schwarzlicht macht Holly nun Aufnahmen von der Stelle, an der Jeanette den Eindringling gesehen zu haben glaubte, und tatsächlich sind auf den Fotos gelbliche Spuren zu sehen. Holly ist sicher, dass es sich um eine unbekannte Substanz handelt, welche man im Labor als verunreinigt abstempeln wird, eine Substanz, die El Cuco bei seiner Verwandlung hinterlässt. Was genau dieser Außenseiter ist, bleibt immer noch unklar, denn der Stuhl auf dem er saß, hat keine Abdrücke im Teppich hinterlassen, dennoch hatte das Wesen genug Substanz, um das Licht über dem Herd anzumachen.
Es ist Zeit für den Abschied, und Jeanette ringt ihrem Mann das Versprechen ab, dass er seine Grenzen erkennt und bereit ist, den Fall aufzugeben, falls sich ihr Gegner als übermächtig erweist. Dann fährt er mit Holly zum Flughafen, wo sie Howie, Alec und Yunel treffen und natürlich über den Außenseiter diskutieren. Sie kommen zu dem Schluss, dass dieser nicht alle Informationen seines Wirts übernehmen kann, weswegen er als Terry etwa Willow Rainwater nicht erkannte.
Claude Bolton will sie am anderen Ende vom Flughafen abholen und gesteht, dass er kein gutes Gefühl hat. Dies führt Holly darauf zurück, dass die Wirte den Außenseiter sehr wohl erspüren können.

Bienvenidos a Tejas 26. Juli

Ständig beschattet von Jack Hoskins, der wiederum laufend vom Bolton-Außenseiter instruiert wird, treffen die Reisenden endlich auf Bolton und seine Mutter Lovie. Erstaunlicherweise ist es Holly, die das Eis mit Bolton am schnellsten bricht, Ralph wächst die im Rollstuhl sitzende Lovie ans Herz, da sie redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Der Zufall will es, dass Lovie Yunels Vater flüchtig kennt, so kommen die beiden ins Gespräch über mexikanische Legenden und Gruselgeschichten, und Claude erzählt, dass er in den letzten Tagen eine paranoide Angst entwickelt hat, die Hollys Meinung nach komplett auf das Konto des Außenseiters geht.
Holly geht davon aus, dass El Cuco noch nicht stark genug ist, um in Claudes Form schon wieder zuzuschlagen, doch ist sie überzeugt, dass ihr Widersacher alles erfährt, was Claude weiß - deshalb bitten sie ihn, sie vorübergehend alleine zu lassen.
Als er weg ist, erläutert Holly einige Regeln, an die der Außenseiter ihrer Meinung nach ebenso gebunden ist wie etwa ein Vampir, der bei Tageslicht nicht agieren kann: Der Außenseiter kann eine Art Hologramm von sich projizieren, wobei er undefinierbare Spuren hinterlässt und was ihn ermüdet, sodass er sich ausruhen muss. Das tut er stets auf trostlosen Plätzen wie Friedhofen und zwar solchen, wo sich Angehörige des jeweiligen Wirtes befinden. [2] Doch Lovie versichert ihnen, dass ihre verstorbene Verwandtschaft weiter weg begraben ist. Dann aber erinnert sie sich an die Tropfsteinhöhle von Marysville ...
Diese Tropfsteinhöhle war einige Jahrzehnte lang eine der größten Attraktionen in der Umgebung, vor allem wegen ihrer spektakulären, für ihre Akustik bekannten Kammer der Geräusche und die vielen gut erhaltenen Piktogramme. Bis sich während einer Führung zwei Kinder, die Zwillinge Carl und Calvin Jamieson, dort verirren. Lovies Schwager Roger Bolton, einer der Touristenführer, schnappte sich seine zwei Söhne - Claudes Cousins - und machte sich auf die Suche nach den um Hilfe schreienden Kindern, doch kam es zur Katastrophe, als der Gang, in dem sie suchten, einstürzte. Roger und seine Söhne überlebten den Einsturz, doch waren auch sie gefangen - weitere Rettungsteams konnten nichts mehr für sie tun. Die Zwillinge, Roger und seine Söhne sind bis heute dort, die Höhle seitdem stillgelegt. Holly ist überzeugt davon, dass sie das perfekte Versteck für den Außenseiter gefunden haben und dass sie ihn dort stellen müssen. Und Claude soll nicht wissen, dass sie darauf gekommen sind, damit der Außenseiter es nicht ahnt.
Doch der ist sehr wohl vorbereitet und hat Jack Hoskins bereits abgeordert, sich bei der Höhle auf die Lauer zu legen. Hoskins, der vor nichts mehr Angst hat als so elendig an Hautkrebs zu krepieren wie seine Mutter, tut wie geheißen, zerstört in seiner Wut und seiner Angst einige der Piktogramme, weiß wohl, dass er auf das Versprechen dieses Wesens, ihn wieder zu heilen, eigentlich nichts geben darf, doch was ist die Alternative?
Am Abend stattet Holly Jack einen Kurzbesuch ab und bittet ihn inständig, seinen Unglauben abzulegen, den sie immer noch deutlich spürt. Um den Feind zu besiegen, muss Ralph glauben, zumindest für die nächsten 24 Stunden. Ralph entschuldigt sich dafür, dass er an nichts derart Unerklärliches glauben kann, doch Holly überrumpelt ihn mit einer Nachfrage: Wäre Terry Maitland in der Tat Frankies Mörder gewesen, hätte der angesehene Coach tatsächlich Teile aus dem Jungen gebissen und ihn mit einem Ast zu Tode vergewältigt - hätte Ralph diese Abgründe erklären können? Ralph erinnert sich an manchen Fall, wo er die Beweggründe der Täter nicht auch nur ansatzweise hatte verstehen können und knickt ein. Er wird glauben. Für die nächsten 24 Stunden.

Die Höhle von Marysville 27. Juli

Jack Hoskins fällt einen Beschluss: Sollte der Außenseiter ihn nicht von dem Hautkrebs heilen, wird er sich erschießen. Diese Aussicht beruhigt ihn, und er kann mit seiner Mission weitermachen. Er sucht sich auf einer Anhöhe am Hintereingang der Höhle den perfekten Ort für einen Hinterhalt und legt sich mit seinem Gewehr auf die Lauer, bis seine wandelnden Zielscheiben auch schon vorfahren.
Nachdem sie sich von den Boltons verabschiedet haben, fahren Ralph, Holly, Alec, Yunel und Howie direkt zur Höhle [3], doch kaum steigen sie aus, als sie unter Beschuss genommen werden. Howie und Alec werden sofort tödlich verwundet, Yunel am Ellenbogen schwer verletzt, er kann jedoch mit Ralph und Holly in den Schutz des verbarrikadierten Souvenirshops flüchten.
Jack ist verärgert, nicht gleich alle erwischt zu haben, doch das hat einen guten Grund: Eine Klapperschlange hat ihn attackiert und mit mehreren Bissen erwischt; als er sich nun aufrappelt und den Überlebenden entgegenhumpelt, um ihnen endgültig den Garaus zu machen, tut das Gift seine Wirkung und er bricht mehrmals zusammen.
Yunel gibt den beiden Feuerschutz und bleibt selber zurück, als Ralph und Holly zum Eingang der Höhle sprinten, wo sie auf Jack treffen. Der weigert sich, die Waffe wegzulegen, fordert Ralph geradezu heraus, woraufhin der ihn mit seiner Pistole erschießt. Jack stirbt mit einem Ausdruck der Erleichterung im Gesicht.
Nun bleibt ihnen nur noch ein Feind, El Cuco selbst. Und sie haben sich ausgerüstet, um ihn zu finden. Mit einer speziellen, im Baumarkt erstandenen UV-Lampe können sie die Spuren sichtbar machen, die das Wesen hinterlässt ... und diese Spuren sind unübersehbar, sobald sie die Tropfsteinhöhle betreten.
Es ist kühl und unheimlich, sofort dürstet es sie nach Tageslicht, Ralph und Holly finden Überbleibsel des Dramas, das sich vor vielen Jahren hier unten abgespielt hat, dringen immer tiefer in das Höhlensystem vor, passieren angefressene Tierkadaver, finden sich schließlich in der berühmten Kammer der Geräusche wieder, wo sie ihren Widersacher tatsächlich antreffen. Der Außenseiter ist zwischen Verwandlungen, sieht aus wie ein Hybrid zwischen Terry Maitland und Claude Bolton. Am liebsten würde Ralph ihn ohne lange Vorreden erschießen, doch selbst zu lautes Reden führt bereits dazu, dass sich Gesteinsbrocken von der gewaltigen Decke lösen - ein Schuss würde wohl für sie alle das Ende bedeuten, was Ralph riskieren würde, wenn Holly nicht bei ihm wäre.
Das Ding, das sie vorgefunden haben, ist erstaunlich gesprächsbereit, erzählt ihnen, wie tröstlich es hier unten ist und dass von den Toten einer Blutlinie eine gewisse Informationsflut ausgeht, was den Außenseiter stark macht, obwohl ihr Ka fehlt. [4] Während der Transformationsphase hat der Außenseiter, quasi wie eine Schutzvorrichtung, die Möglichkeit, Menschen durch Berührung zu vergiften und gefügig zu machen. Er gesteht, dass er müde ist und dass seine Gier und seine Selbstsicherheit als Terry Maitland zuviel des Guten waren.
Ralph geht davon aus, dass El Cuco im Grunde eine einsame Kreatur ist, was sich bestätigt, als es Holly beinahe begierig fragt, ob sie schon einmal einen anderen Außenseiter wie ihn angetroffen hat, denn wie sonst könnte sie so fest an etwas wie ihn glauben, dass sie auch andere überzeugen kann? Aber Holly ist nicht daran interessiert, Antworten zu geben, stattdessen provoziert sie ihren Feind, indem sie ihn mit gewöhnlichen, menschlichen Perversen vergleicht, wie Ralph sie in seinem Job zuhauf antrifft. Das macht den Außenseiter so wütend, dass er auf Holly losgeht - worauf sie nur gewartet hat.
Denn Holly ist nicht unbewaffnet. In Gedenken an Bill Hodges, der diese improvisierte Waffe bevorzugte, hat sie eine lange Sportsocke mit Kugellagern gefüllt, und es kommt zu einer Wiederholung der Ereignisse: Wie sie einst schon Brady Hartsfield damit eins überzog, drischt sie nun auf den Kopf des Außenseiters ein. Der ist in seiner Übergangsphase mehr als zerbrechlich, scheint nur aus Pappe zu bestehen, die Schläge hinterlassen massive Zerstörungen. Vor ihren Augen nimmt das Gesicht des Außenseiters in rascher Folge die Mienen der zuvor kopierten Menschen an, bevor sich ein Allerweltsantlitz zeigt, das man schnell wieder vergessen kann. Dann sinkt der Außenseiter in sich zusammen, sein Kopf birst endgültig, kleine rote Würmer strömen hervor (Ralph muss unweigerlich an seine verfaulte Melone denken) und kriechen auf Ralph und Holly zu, die sich hastig zurückziehen. Nichts wie raus aus dieser Höhle.
Draußen bedauert Holly nach einem Nervenzusammenbruch, dass so viele Fragen über die Herkunft des Außenseiters offengeblieben sind: Woher kam er? War er vielleicht sogar eine außerirdische Lebensform? Wie lange lebte er schon und was war er überhaupt? Am Ende zählt aber nur eines: Sie haben El Cuco besiegt. Sie kehren zu Yunel zurück, verarzten ihn notdürftig, bevor es daran geht, sich um die Gefallenen zu kümmern und die letzten Schritte zu planen, in die sie dann auch Claude Bolton und Jeanette Anderson einweihen.

Flint City Später

Als Holly und Ralph sich verabschieden, schwören sie sich, in Kontakt zu bleiben. Und Holly muss noch etwas loswerden: Sie ist sicher, dass sie beim Kampf gegen El Cuco nicht alleine waren, dass eine undefinierbare Kraft ihnen geholfen hat, überhaupt erst auf die Fährte des Außenseiters zu kommen. Es gibt also eine Art Gegengewicht zum Bösen in der Welt, das ihnen beistand. [5]
Alle Eingeweihten einigen sich auf eine Coverstory, die Bill Samuels auf einer Pressekonferenz publik macht: Sie haben einen tragischen Fehler gemacht, sind den dunklen Machenschaften eines abtrünnigen Polizisten namens Jack Hoskins und eines noch immer nicht identifizierten Komplizen auf den Leim gegangen, außerdem waren DNS-Spuren verunreinigt und wurden deshalb fehlinterpretiert. Terry Maitland ist unschuldig in die Mühlen der Justiz geraten.
Später erklärt Samuels Ralph, dass die DNS-Spuren tatsächlich problematisch waren, diejenigen aus der Scheune nämlich, die vom Außenseiter stammen - sie wurden durchsetzt von undefinierbaren weißen Flecken und wurden schließlich unbrauchbar.
Es ist vorüber, doch Ralph hat weiterhin Albträume, in denen rote Würmer aus ihm herausplatzen. Holly aber ist sich sicher, dass auch das vorübergehen wird.

Anmerkungen zur Inhaltsangabe

  1. Siehe hierzu die Bill Hodges Trilogie, vor allen Dingen den letzten Teil Mind Control.
  2. Die Idee eines Gestaltwandlers, der sich von Trauer und Elend nährt und sich deswegen gerne auf Friedhöfen oder Orten aufhält, wo sich Schlimmes ereignet hat, erinnert an eine Mischung aus J.K. Rowlings Irrwichtern und Dementoren aud den von King verehrten Harry Potter-Romanen.
  3. Im Original heißt die Höhle übrigens "Marysville Hole", also "Loch".
  4. Dieser Begriff ist von zentraler Bedeutung für den Dunkler-Turm-Zyklus.
  5. Das Wort fällt so nicht, doch geht es hier um das von King häufig zitierte Weiße.


V E Artikel zu Der Outsider
RomanRezensionenInhaltsangabe (Teil I,Teil II) • TV-Serie • Coverpage
Charaktere: Ralph Anderson • Jeanette Anderson • Terence Maitland • Marcy Maitland • Bill Samuels • William Wilson • Frank Peterson • Fred Peterson • Ollie Peterson • Alec Pelley • Outsider

Schauplätze: OklahomaMarysville-Höhle
Sonstiges: Edgar Allan PoeFinders Keepers (Agentur)El CucoAußenseiter