Die Zehn-Uhr-Leute: Rezension

Version vom 26. September 2016, 13:52 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge)

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Croaton (2 / 5)

Stephen Kings Kurzgeschichte Die Zehn-Uhr-Leute ist – in guter alter Kurzgeschichtentradition – nicht mehr als ein Streiflicht der Ereignisse. Doch sind die Geschehnisse, wie King sie beschreibt, von so monumentaler Natur (die Welt wird von schrecklichen Fledermausmenschen bedroht, die immer mehr die Macht an sich reißen), dass sie in diesem Rahmen keinen Platz zur Entfaltung bekommen. So geht dann alles Rummsbumms: Brandon Pearson sieht sein erstes Monster, ist schon am selben Abend auf der Versammlung, auf der der Anführer des Widerstandes, Robbie Delray, seinen Verrat begeht, schnell flieht Pearson und gründet in Omaha auf eineinhalb Seiten eine neue Widerstandsgruppe ... Deshalb finde ich den Zugang zur Geschichte nie so recht: Man hofft auf mehr und wird dann doch mit zu wenig abgespeist.

Fazit: Zu viel Stoff für so wenig Kurzgeschichte ...

Woingenau300 (1 / 5)

Sorry, Stevie, aber ich glaub das war wirklich nichts. Nicht nur die Idee ist absurd (vielleicht ein Alptraum des Autors, nachdem er zu viel geraucht hat?), auch die Umsetzung ist... ehrlich gesagt: schlecht. Ich bin ein großer Fan von Kurzgeschichten, grade von denjenigen, die nicht versuchen, zu poetisch und unverständlich zu wirken (siehe auch Willa - was soll der Stuss?), und das schien Die Zehn-Uhr-Leute wirklich zu sein. Aber nein, leider nicht. In Sachen Idee, Umsetzung, und sogar Schreibstil ganz weit hinten von Stephen Kings Werken.

Und so war Abgrund auch das erste Buch von Stephen King, das ich abgebrochen habe. Habe ich mich nach den Zehn-Uhr-Leuten so gerade noch durchs Crouch End gequält, hatte ich beim Fünften Viertel auf gut Deutsch gesagt die Schnauze voll und hab das Buch weggelegt. Mit diesem Buch (und symbolisch dafür diese Kurzgeschichte) hat Stephen King seinen schriftstellerischen Tiefpunkt erreicht, jedenfalls was Kurzgeschichten angeht. Vielleicht werde ich irgendwann weiterlesen. Bei Kurzgeschichtensammlungen geht das ja. Auf der anderen Seite- ich will gar nicht wissen, welch unsagbare Langeweile mich noch erwarten soll. Ein 60-seitiges Essay über Baseball? Nein, Danke. Ich glaub ich lass es lieber.

Andreas (5 / 5)

Das schöne an Kurzgeschichten ist, dass es mitunter nicht wirklich darum geht, was den meisten oder prominentesten Platz einnimmt. Fledermausmenschen, Kreaturen aus dem All, die unser Leben übernehmen wollen? Das ist in meinen Augen die etwas grausige Beilage für den Abgesang auf die große Freiheit der USA rauchen zu können, wann und wo immer man will. Es ist eine Geschichte über ein paar Wenige, die sich mit der Situation nicht abfinden wollen und Widerstand leisten. Dabei spielen die Kreaturen wieder mit hinein, denn in meinen Augen geht der Widerstand gegen das Aufhören des Rauchens einher mit dem Widerstand gegen die Fledermausmenschen. Es wirkt fast wie eine Analogie, wenn ein paar übrig gebliebene Raucher sich unter falschem Vorwand in einem Keller einer Buchhandlung treffen um in einer Gruppe in einem Gebäude rauchen zu können. Im Gegensatz zu der stillen - nicht sehenden - Mehrheit organisieren sie sich um gegen das scheinbar unvermeidliche anzukämpfen. Gegen das immer weiter ausufernde Wegnehmen der Raucherprivilegien, gegen die immer weiter fortschreitenden Fledermausmenschen.

Natürlich bleibt King hier nur bei leichter Unterhaltung, aber gerade das Gespräch der zwei Hauptakteure im Raucherbereich des Pubs wirkt wie ein Wink in die Zukunft. Eine Zukunft in der es düster aussieht. Für die Raucher, wie auch für die Nichtfledermausmenschen. Eine Zukunft in der Verrat überall zu finden ist. Das Einlenken gegen eine schier übermächtliche Kraft. Dem Ende des wichtig erscheinenden Protests.

Die Zehn-Uhr-Leute ist eine zügig geschriebene Geschichte, die auf unnötige Auswüchse so gut wie verzichtet. Was mit den Familien der drei Überlebenden passiert, wird nie geklärt, ist aber auch nicht wirklich von Belang. Wie die Drei in Nebraska auch finanziell überleben können, spielt keine Rolle mehr. Nur, dass sie sich nicht ohne mindestens ein wenig Widerstand zu leisten, aufgeben. Dass sorgt für ein Lächeln bei mir.


V E Artikel über Die Zehn-Uhr-Leute
KurzgeschichteInhaltsangabeRezensionenVerfilmung
Charaktere: Brandon PearsonDuke RhinemanRobbie DelrayMoira RichardsonCameron StevensLester OlsonDouglas KeeferDonald Fine
Orte: BostonFirst Mercantile Bank
Sonstiges: FledermausmenschAußerirdischeZehn-Uhr-Leute