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Um sein bis dato aktuellstes Buch Blind (orig. Heart-Shaped Box) zu promoten, war der Schriftsteller Joe Hill im Frühjahr 2007 für drei Lesetermine in Deutschland.

Wie kam es dazu

Der Eingangsbereich des Berliner Szeneclubs White Trash and Fast Food
Joe Hill entschied sich zusammen mit seinem Agenten für eine Clubtour um seinen Roman Heart-Shaped Box vorzustellen. Doch warum stellt sich der Sohn von Stephen King nicht in einem riesigen Kaufhaus vor, umgeben von Türmen seines Buches, welches sich bis dato für einen Neuling recht gut verkaufte. Weil ich kein ordentlicher, seriöser Typ bin, meint Joe Hill[1]. Aus diesem Grund macht er einen kleinen Abstecher von seiner Tour durch Großbritannien und kam Ende März für drei Termine nach Deutschland.

Der Auftritt in Berlin

Alle drei Termine finden in kleinen, etwas düster angehauchten Clubs in Deutschland statt. Die Diamond Lounge im Berliner White Trash ist ein größerer Kellerraum mit Bühne, Mischpult, Bar und Platz für mehrere Stuhlreihen. Das White Trash (vollständiger Name: White Trash and Fast Food) ist ein Berliner Szeneclub in der Schönhauser Allee im Bezirk Prenzlauer Berg. Ein großer Club, zu dem neben dem Gaststättenbereich auch eine Kellerbar, die Diamond Lounge (wo die Lesung stattfand) und nebenan auch noch ein Tattoostudio gehört.

Tommy Morgenstern (li.) und Joe Hill bei der Lesung
Zu Beginn soll uns die Hamburger Band Big Boy in Stimmung bringen. Mit Musik, die dem gängigen Literaturfan nicht geläufig ist. Dem jungen Publikum aber gefiel's. Doch im Mittelpunkt stand der Schriftsteller, der momentan in New Hampshire wohnt. Zusammen mit Tommy Morgenstern, dem Synchronschauspieler (u.a. die Stimme von MTVs Beavis and Butthead), liest er im Wechsel. Vier Kapitel werden den Zuschauern vorgetragen. Gerade Joe Hill vermittelt dabei einen kleinen Einblick in seine eigenen Gedanken beim Schreiben. Er moduliert seine Stimme, wird schneller und lauter, aber auch langsam und hypnotisierend. Es scheint ihm Spaß zu machen, vor kleinem Publikum sein Werk vorzutragen, zuzusehen, wie die Zuhörer mitlachen, als einer von Judas Coynes Hunden dessen Erbrochenes aufleckt, oder selbst für einen kleinen Lacher zu sorgen, in dem er beweist, dass nicht nur der Hauptprotagonist ein Fan von AC/DC ist.

Den Anschluss der Lesung hatte man für Fragen und Gespräche eingeplant. Leider waren die Zuschauer mindestens genauso schüchtern wie Joe Hill selbst, und so war es nur eine Frage, bei der der Schriftsteller antworten musste.

Ein weiterer Grund kann auch der Wunsch vieler Anwesenden auf das weiter folgende gewesen sein. Tommy Morgenstern beendete die Lesung und lud alle Anwesenden zum Bücherstand des Heyne-Verlags ein. Dort erfüllte Joe Hill kleinere und größere Autogrammwünsche und nahm sich auch ein bischen Zeit um mit seinen Fans zu sprechen. Und für Alle, denen das nicht genug war, blieb auch noch ein Moment Zeit, ein Foto zu machen.

Joe Hill erfüllt Autogrammwünsche

Weblinks und Quellen

  1. Artikel im Berliner Tagesspiegel