Ruth King

Nellie Ruth King (03. Februar 1913 – 13. Februar 1973; Mädchenname Pillsbury) war Stephen Kings Mutter.

Nellie Pillsbury, deren Spitzname Ruthie Phil war, ging in der New England Conservatory of Boston zur Schule. Dort fiel sie positiv durch ihr Talent zum Theater auf – ein Jahrbuch lobt ihre "57 Gesichter"^[1] – und sie tat sich auch als Rednerin für die Schule hervor. Insgeheim träumte sie, wie King in Das Leben und das Schreiben berichtet, davon Konzertpianistin zu werden und spielte auch die Orgel in der Kirche.

Sie musste ihre Söhne Stephen und David allein erziehen, nachdem ihr Mann sich mir nichts dir nichts aus dem Staub machte. Kings Erzählungen nach verließ er die Familie ohne Vorankündigung. Er wollte Zigaretten holen gehen und kam nie zurück. Daraufhin musste Ruth allein die dreiköpfige Familie ernähren und nahm viele, schlecht bezahlte, Arbeiten an. Kings Kindheit ist außerdem von vielen Umzügen geprägt. Nach West de Pere Wisconsin, Stratford in Connecticut, andere Orte in Indiana und schließlich 1958 nach Durham, Maine. Nellies Geschwister besorgten drei Dreien ein Haus. Die Bedingung war, dass sie sich um ihre kranke Großmutter kümmern sollte. Ein Thema, welches King in Omi verarbeitete.

In dieser Zeit motivierte sie ihre Söhne auch kreativ zu werden. So erhielt David eine kleine Presse, mit denen er Hefte produzieren konnte und Stephen je einen Vierteldollar für seine ersten Geschichten, wie Mr. Rabbit Trick. Auch später gab Ruth ihren allmählich in Verlagsabsagen untergehenden Sohn niemals auf, den sie überhaupt erst auf die Idee brachte, Geschichten zu schreiben.

Tragischerweise aber verstarb Ruth 1973 mit 60 Jahren an Gebärmutterkrebs, bevor Kings Schriftstellerkarriere mit der Veröffentlichung seines ersten Romans Carrie begann. Immerhin aber bleibt King der Trost, dass sie diesen Roman dennoch in einer ersten Prüfversion erleben durfte – am Krankenbett vorgelesen von ihrer Schwester. Ihre letzten Augenblicke verbrachte sie im Haus ihres Sohnes Davd in Mexiko. David und Stephen waren am Totenbett, als sie ihre letzten Atemzüge tat.

King widmete seiner Mutter die Bücher Der Talisman und Dolores, zudem verarbeitet er ihren Tod vor allen Dingen in der Kurzgeschichte Die Frau im Zimmer.

1. ↑ siehe George Beahms Stephen King from A to Z, Seite 115