Schiffe
Version vom 17. Dezember 2015, 17:53 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge) ([Bot] Kurzgeschichte -> Kurzgeschichten)
Version vom 17. Dezember 2015, 17:53 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge) ([Bot] Kurzgeschichte -> Kurzgeschichten)
Listen und Übersichten E |
---|
Besondere Charaktere Krankheiten und Todesfälle Fortbewegungsmittel Besondere Schauplätze Tiere
|
Symbole
Beim Leser rufen Schiffe unter anderem folgende Konnotationen und Assoziationen hervor:
- Gefahr und Abenteuer: Für den Menschen als Landbewohner hat das scheinbar endlose Meer gleichermaßen eine anziehende wie abstoßende Wirkung: Einerseits fürchtet er sich vor der unkontrollierbaren Kraft der Gezeiten und der Ozeane, andererseits macht gerade diese Gefahr den Reiz einer Seefahrt aus. Wer wollte als Kind nicht Raumfahrer oder Marco Polo sein?
- Freiheit und Piraterie: Neben zahlreichen Wild-West-Geschichten erfreuen sich auch Piratenabenteuer großer Beliebtheit (nur, dass die bösen Desperados hier Holzbeine und Augenklappen tragen). Ein Pirat ist (scheinbar) frei von allen sozialen und kulturellen Verpflichtungen und kann das machen, was immer ihm gerade in den Sinn kommt. Anmerkung: Aus historischer Sicht lebten Piraten jedoch unter strengen Vertragssystemen und strikten Hierarchien und waren dem (sozial)demokratischen Prinzip (gleiche Aufteilung der Beute, absolute Gleichberechtigung egal welcher Herkunft) um einiges näher als die unter dem feudalen System lebenden Landbewohner.
- Kameradschaft: Um ein Schiff zu steuern, benötigt man mindestens zwei Leute. Wer bereits einmal längere Zeit auf einem Segelschiff verbracht hat, weiß, dass eine Mannschaft ohne Gemeinschaftsgefühl nicht handlungsfähig ist.
- Leben: In der Romantik steht das Schiff als Symbol für den Aufbruch, die Reise und die Ankunft (in Verbindung mit dem Hafen) und bildet somit eine Allegorie zum Leben selbst. Vor allem beim deutschen Maler Caspar David Friedrich (1774–1840) tauchen sehr häufig Segelschiffe auf, die gen Horizont entschwinden - ein Symbol für die Zeit des Umbruches von der Feudal- zur Zivilgesellschaft und dem Streben nach einem Leben ohne Ketten.
- Hoffnung und Rettung: Zwar stellt eine Schifffahrt immer eine Gefahr dar, doch ist ein Schiff am Horizont für einen Gestrandeten oft die einzige Hoffnung auf Rettung.
Vorkommen bei King
Segelschiffe
- Die Augen des Drachen (1987)
- Thomas bastelt für seinen Vater, König Roland, ein Segeschiff aus Holz, um diesem eine Freude zu machen. Roland hält das Gebilde jedoch für ein Kanu (mit dem Schlüpfer eines oranischen Mädchens darauf) und sagt seinem Sohn, er solle lieber Bogenschießen üben, um wie sein Bruder Peter das Wettschießen zu gewinnen. Dabei vergisst er, dass Thomas das Schießen im letzten Jahr gewonnen hat und hierdrin sogar viel besser als sein großer Bruder ist.
- Das Monstrum (1988)
- Auf dem Buch Boxing the Compass von Bobbi Anderson (siehe auch Bobbi Andersons Bücher) ist ein Klipper aus dem 19. Jahrhundert abgebildert, der sich gerade dem Ufer nähert.
- Love (2006)
- Amanda Debusher denkt sich als Kind Geschichten um das Piratenschiff Stockrosen (Original: Hollyhocks) aus. In der Zeit ihrer Demenz entflieht sie im Geiste nach Boo'ya Mond, wo sie am Pool sitzt und das ankernde Schiff vor der Küste wie in Trance beobachtet. Nur mit Mühe kann ihre Schwester Lisey sie vom Schiff, das die Sehnsucht nach ihrer vergangenen Jugend, Freiheit und die Flucht aus den Sorgen des Alltags symbolisiert, losreißen.
- Zimmer 1408 (2007)
- In der Verfilmung der Kurzgeschichte 1408 befindet sich ein Bild eines Segelschiffes im Zimmer 1408. Als der Spuk seinen Höhepunkt findet, wird das Bild lebendig und ein Sturm bricht auf dem Gemälde aus. Auf dem Schiff erscheint ein Axt schwingender Pirat (der Mike Enslin als Horrorvision einige Minuten früher schon erschienen ist und versucht hat, ihn von hinten zu erschlagen), kurz bevor das Wasser aus dem Rahmen schießt und das gesamte Zimmer überflutet. Binnen weniger Sekunden verwandelt sich das friedliche Segelschiff in ein Geisterschiff mit vermoderten Planken und schwarzen zerrissenen Segeln. Dieses Bild kommt auch in der Kurzgeschichte selbst vor, hier aber zeigt es die Geister aller Menschen, die in Zimmer 1408 ihr Leben verloren.
- Wahn (2008)
- Das Piratenschiff Perse (kurz für Persephone) ist von einem bösen Dämon besessen, dem Elizabeth Eastlake als Kind den Namen Perse gibt, da sie den wahren Namen nicht aussprechen kann. Vor der Küste von Florida, bei der Halbinsel Duma Key, sinkt das Schiff, seine Fracht wird 1925 von Elizabeths Vater John Eastlake geborgen und die Porzellanfigur, in welcher der Dämon wohnt, kommt wieder ans Tageslicht. Der Dämon kann erst aufgehalten werden, taucht aber 2008 wieder auf. In beiden Fällen erscheint auch das gleichnamige Geisterschiff auf dem Golf von Mexiko vor der Küste.
Boote
- Der Affe (1985)
- Hal Shelburn fährt auf einem kleinen Ruderboot auf einen See hinaus, um den Affen in den Tiefen des Wassers verschwinden zu lassen. Der Affe leistet erbitterten Widerstand, lässt Wellen aufbrausen und versenkt schließlich sogar das Boot. Mit großer Mühe kann sich Hal jedoch ans Ufer retten, in der Gewissheit, seinen Erzfeind besiegt zu haben.
Papierboote
- ES (1986)
- Das Papierboot als Symbol für die Zerbrechlichkeit kleiner Kinder: George Denbrough setzt ein selbst gebasteltes Boot in der Nähe des eigenen Hauses aus, nicht ahnend, dass dies die Möglichkeit für Pennywise werden wird, sich ihn zu schnappen. Georges Bruder Bill, der zu dieser Zeit krank im Bett liegt, wird sich sehr lange Vorwürfe machen, da er seinen kleinen Bruder nicht begleitet hat und mit ihm das Boot auf seine Reise schickte.