Desperation: Tierhorror

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Der Roman Desperation von Stephen King setzt wie kaum ein anderer Roman (siehe auch hier) auf den Einsatz von Tierhorror. Tak kontrolliert verschiedenste Wüstentiere durch die Hilfe seiner magischen Fähigkeiten, bzw seiner Can-Tahs.

Bemerkenswert ist, dass in den meisten Fällen keine physische Gewalt von den Tieren ausgeht, sondern viel mehr eine psychische Barriere errichtet wird, welche die Protagonisten überwinden müssen. Ein Tier, von dem man nicht weiß, ob es angreift oder nicht, ist in vielen Fällen schrecklicher als ein Tier, dessen Angriff man sicher sein kann. Aber "sicher" ist in der Stadt Desperation nichts mehr!

Die Adler wurden durch die Arbeiten in der China-Mine fast vollständig vertrieben. Nur sehr wenige fliegen noch über Desperation. Aufgrund ihrer Höherentwicklung (oder ihres Stolzes?) überleben sie länger mit Tak als andere Tiere. Der Adler vereint als eines der wenigen Tiere in Desperation Kraft mit Anmut.

• Tak findet einen der letzten Raubvögel, um in dessen Gestalt zu flüchten. Später nutzt er diesen, um David Carver anzugreifen, tötet aber "nur" dessen Vater Ralph.

Geier sind aasfressende Raubvögel, deren markanteste Merkmale der krumme Hals, ein kahler Kopf und die zerzausten Federn sind. In vielen Geschichten und Märchen (Das Dschungelbuch, Ice Age 2) wird sich mehr oder weniger über sie lustig gemacht. Aufgrund ihrer Gewohnheit nur Aas zu fressen, anstatt selbst auf Jagd zu gehen, sind sie ein Symbol der Feigheit und Nutznießerei.

• Am Ortseingangsschild machen sich Geier über den Kadaver eines erhängten Hundes her.
• Collie Entragian erklärt Johnny Marinville fasziniert, dass Geier die einzigen Vögel sind, die fürzen können.
• Später hetzt Collie Johnny einen Geier auf den Hals, da dieser ihn nicht ernst nimmt.
• Geier sitzen friedlich neben Kojoten an den Straßenrändern.
• Hin und wieder folgen sie den von Tak beseelten Menschen wie brave Schoßhunde.

Kojoten sind Allesfresser: sie fressen Aas, sind aber auch in der Lage, selbst Beute zu erlegen. Der Begriff Kojote (von aztek. Cóyotl) bedeutet "Mischling", da dieser zwar größer als ein Hund, aber noch kleiner als ein Wolf ist. Sie sind dadurch prädestiniert, die wichtigsten Handlanger Taks zu sein, wobei es King gelingt, mit Wölfen gegen Ende noch einen stärkeren Gegner für die Helden zu finden.

• Ein Kojote bewacht die Gefangenen in Entragians Zelle, er wird von David Carver erschossen.
• Kojoten stehen wie eine Ehrenwache in regelmäßigen Abständen an den Straßenrändern, wenn Collie Entragian Johnny in die Zelle bringt.
• Immer wieder heulen welche im Hintergrund und in den Bergen.
• Kojoten fraßen einen erhängten Schäferhund.
• Steve und Cynthia finden einen Can-Tah in Wolf- oder Kojotenform.
• David sieht einen Kojoten zwischen zwei Geiern sitzen.
• Vier Kojoten beobachten die Collie Entragian Survival Society vom Wasserwerk aus, verfolgen diese, verschwinden aber als Johnny in der Sprache der Toten mit ihnen spricht und sie wegschickt.
• Als Tak in Ellens Körper zum Gefängnis zurückkehrt, flankieren zwei Kojoten das Gebäude.

Skorpione sind verwandt mit den Spinnen, welche ihrerseits zahlreiche Verächter haben. Durch ihren Stachel und ihre Scheren wirken sie wie Gestalten aus einem Horrorkabinett, durch ihre meist geringe Größe und flache Körperhaltung, sind sie durch den Menschen schwer zu bekämpfen, worin sicherlich ein Hauptgrund der Furcht besteht. In Desperation kommen sie eher selten zum Einsatz, und dies auch nicht in Kampfhandlungen sondern meist als lebender Teppich, der ganzen Quadratmeter Boden bedeckt - wer will schon in einem Skorpion treten?

• Skorpione versperren die Straßen, als Steve und Cynthia flüchten wollen.
• In verschiedenen Gebäuden liegen sie auf dem Boden oder sitzen auf Tischen, woraufhin Besucher das Gebäude schnell wieder verlassen wollen.
• Mary Jackson ist in einem Raum voller Skorpionen und Spinnen gefangen. Jedoch tun diese ihr nichts, da Tak noch seine Pläne mit Mary hat.

Spinnen gelten seit Urzeiten als Sinnbild der Angst. Warum ist dies so? Experten meinen, je weiter der Körperbau eines Tieres (das gilt auch bei Außerirdischen, daher die vielen Insektoiden) von dem des Menschlichen abweicht, desto mehr Furcht und Ekel werden im Menschen geweckt. Obgleich die wenigsten Spinnen dem Menschen gefährlich werden können, ist der Gedanke, eines der langen haarigen Beine auf der Haut zu spüren ein Graus (vor allem für Frauen). Bereits in ES findet der Endkampf gegen eine Spinne statt und auch der scharlachrote König und sein Sohn Mordred aus dem Dunklen Turm Zyklus erinnern an Spinnen.

• Spinnen tauchen meist zusammen mit Skorpionen auf. Sie besetzen Häuser, bedecken den Boden oder das Mobilar.
• Mary muss durch einen Raum voller Spinnen flüchten.
• Eine Spinne krabbelt aus Collies Mund.

Wölfe sind um einges größer und gefährlicher als Kojoten. Sie sind nicht umsonst die Bösewichte in zahlreichen Märchen und Geschichten (Der Wolf und die sieben Geißlein, Der Wolf und die drei Schweinchen, Rotkäppchen und der Wolf, etc.) und stehen als Symbol für die Urangst vor der Wildnis schlechthin.

• Collie Entragian erwähnt in einem Nebensatz, dass er ein Wolf sei und Peter und Mary Jackson tötet wird.
• Steve und Cynthia finden einen Can-Tah in Wolf- oder Kojotenform
• Johnny wird von einem Wolf bedroht als dieser beschließt, die Stadt zu verlassen. Er tötet ihm mit einem glücklichen Hammerwurf zwischen dessen Augen.

In manchen Szenen schickt Tak gleich ganze Armee verschiedenster Tierarten in den Kampf. Hierbei soll vor allem die quantitative Übermacht demonstriert werden und als Horror-Effekt dienen.

• Im gesamten Umkreis zur China-Mine liegen tote Tiere.
• Wilde Tiere bergen die Can-Tahs aus der Mine.
• Skorpione, Geier und Kojoten stoppen Steves und Cynthias Bus.
• Gegen Ende des Romans erfolgt ein Massaker: Tak flüchtet in verschiedenste Tiere, um in deren Gestalt zurück zum ini zu gelangen. Jedes Tier stirbt nach wenigen Sekunden.

Auch Ratten, Maden, Fliegen und viele andere Krabbeltiere tauchen hin und wieder auf. Taks Soldaten sind aber vor allem die Kojoten, Geier und Skorpione.