Fritz Leiber | |
---|---|
Fritz Leiber auf dem Cover des Magazine of Fantasy and Science Fiction | |
Biografie | |
Geboren | 24. Dezember 1910 in Chicago, Illinois |
Tod | 5. September 1992 in San Francisco, Kalifornien |
Beruf / Tätigkeit | Autor |
Leben
Fritz Reuter Leiber jr. kam als Sohn von Fritz und Virginia Leiber (geb. Bronson) am Weihnachtsabend des Jahres 1910 zur Welt. Leibers Eltern waren beide Shakespeare-Darsteller, die mit der Robert Mantell’s Shakespearean Repertory Company tourten, und Fritz Leiber Senior spielte in einigen Hollywood-Filmen mit. Die frühe Berührung mit der Theaterbühne war prägend für Leibers Umgang mit Sprache.
Später studierte Leiber Philosophie und Psychologie an der Universität von Chicago, wo er summa cum laude in Psychologie graduierte. Ab 1934 war er Darsteller in der Company seiner Eltern, verließ aber die Show, nachdem er im Januar 1936 die walisische Dichterin Jonquil Stephens geheiratet hatte. Die Leibers zogen nach Hollywood, wo Fritz Leiber hoffte, Arbeit beim Film zu finden und Horrorstories zu schreiben begann, um sie zu verkaufen. Seine Frau machte Leiber auf den Weird-Tales-Autor H. P. Lovecraft aufmerksam, mit dem er daraufhin acht Monate lang intensiv bis zu dessen Tod im März 1937 korrespondierte, während er gleichzeitig seinen eigenen schriftstellerischen Weg suchte. Im Jahr 1947 erschien bei August Derleths Arkham House, einem Verlag, der sich auf die Herausgabe der Werke von H. P. Lovecraft spezialisiert hatte, mit dem Buch Night’s Black Agents eine erste Auswahl von Leibers vorher nur in Pulp-Magazinen erschienenen Kurzgeschichten.
Leiber genoss seit ungefähr Mitte der 1950er Jahre besonders in den USA und bei seinen SF-Schriftstellerkollegen einen guten Ruf als Autor von eigenwilliger, detailliert ausgearbeiteter Weird Fiction, die in Stil und Stimmung sehr unterschiedlich ausfallen konnte, je nachdem, ob der Autor in der jeweiligen Geschichte mehr zu Fantasymotiven, zum Horror, zur Science-Fiction oder zu einer Mischform griff. 1967 führte Leibers allgemeine Wertschätzung in SF-Kreisen dazu, dass seine Kurzgeschichte Gonna Roll the Bones (dt. Ich muss mal wieder würfeln, 1980), in der ein Mann mit dem Tod ein makabres Würfelspiel spielt, in Harlan Ellisons einflussreiche SF-Anthologie Dangerous Visions aufgenommen wurde. Leiber ging zu diesem Zeitpunkt auf die Sechzig zu, während in der Anthologie mehrheitlich wesentlich jüngere Autoren wie etwa Delany, Spinrad, Sladek oder Aldiss vertreten waren.
Im September 1969 starb Leibers Frau Jonquil an einer Mischung aus Schlaftabletten und Alkohol. Leiber litt in der Folge sehr unter dem Tod seiner Frau, mit der er viele Interessen geteilt hatte, schrieb jahrelang nur wenig und hatte bis etwa 1972 wieder vermehrt mit einem Alkoholproblem zu kämpfen, das ihm schon seit zwanzig Jahren sporadisch zu schaffen machte. In dieser Zeit zog er nach San Francisco, das auch sein letzter Wohnort werden sollte. Mitte der 1970er Jahre hatte er – auch durch die Rückkehr zum Schreiben – seine Alkoholsucht endgültig überwunden. Sein letzter großer Roman Our Lady of Darkness entstand, in dem er zum Teil seine eigene Situation als verwitweter und nicht mehr ganz junger Schriftsteller verarbeitete. In einer früheren und kürzeren Version erschien das Werk ab Januar 1977 im Magazine of Fantasy and Science Fiction als Novelle unter dem Titel The Pale Brown Thing.
Am 15. Mai 1992, vier Monate vor seinem Tod, heiratete Leiber seine langjährige Freundin Margo Skinner. Leiber, der sich neben seiner schriftstellerischen Arbeit unter anderem mit Geschichte, Astronomie und Metaphysik beschäftigte, war ein exzellenter Schachspieler. Er starb am 5. September 1992 in San Francisco.
Einfluss auf Stephen King
Leiber war einer von vielen Autoren, die King in seiner Jugend las. Ihm und anderen Autoren widmete er seinen Roman Revival