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Version vom 7. November 2014, 18:06 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge) (Kleinigkeiten und Links)

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Hier entsteht derzeit der zweite Teil der Inhaltsangabe von Revival


Stephen Kings Roman Revival ist in 14 Kapitel unterteilt, die jeweils mit kurzen Ausblicken auf den Kapitelinhalt überschrieben sind. Die hier vorgenommenen Übersetzungen sind Laienübersetzungen, die mit dem Erscheinen der deutschen Ausgabe gegebenenfalls angepasst werden.

Zum ersten Teil der Inhaltsangabe geht es hier entlang.
Das Cover der Originalausgabe

8: Zeltshow.

Auf dem etwa 110 Kilometer langen Weg von Nederland ins Norris County unterhalten Jamie und Hugh sich über die verschiedenen Nachwirkungen von Charles Jacobs' Wunderheilungen: Jamies Schlafwandeln, Hughs "Prismatik" oder auch Cathy Morses plötzliche Kleptomanie. Wie hängt das alles zusammen? Beide glauben nicht, dass Jacobs das alles nur für Geld macht - aber was sein ultimatives Ziel sein könnte ist ihnen rätselhaft. Dass es ein Ziel gibt, da ist Jamie sich allerdings sicher.
Das Zelt, in dem Jacobs auftreten will, ist gerammelt voll mit hunderten Gläubigen, viele von ihnen in Rollstühlen. Eine Gospelgruppe heizt ihnen ordentlich ein, sodass die Stimmung am Überkochen ist, als Jacobs selbst auftritt. Er ist schrecklich hager geworden, doch schlägt er alle sofort in seinen Bann. Er erzählt ihnen eine haarsträubende Geschichte darüber, wie er - von Gott gelenkt - in der Wüste auf die magischen Ringe gestoßen sei; Jamie ist besonders entsetzt von der Lüge, dass seine Frau und sein Sohn bei einem Unfall ertrunken seien. Doch die Menge hängt an seinen Lippen, scheint ihm jedes Wort abzukaufen, während Jamie sich sicher ist, dass Jacobs sie alle nur verachtet.
Dann beginnen die Heilungen. Nicht alle Menschen werden geheilt - doch es sind sehr viele dabei ... die es zumindest vorgeben. Menschen, die aus Rollstühlen aufstehen, Blinde, die wieder zu sehen behaupten, von chronischen Schmerzen Geheilte. Jamie, der einigen Grund hat zu glauben, dass viele Heilungen in der Tat echt sind, schreibt sich die Namen aller auf, denen Jacobs helfen konnte.
Am Ende der Show verlässt Hugh fluchtartig das Zelt und übergibt sich geräuschvoll: Seine Sehstörung ist plötzlich zurückgekommen - und er hat die Menschen um sich herum als riesige, giftige Ameisen wahrgenommen. Eines steht für ihn fest: Er will niemals mehr auf Jacobs angesprochen werden.

9: Sterbeanzeigen im Bett. Wieder Cathy Morse. The Latches.

Zusammen mit seiner viel jüngeren, farbigen Geliebten Brianna Donlin (der Tochter einer Arbeitskollegin) forscht Jamie etwa drei Monate später im Internet nach den Namen der von Jacobs Geheilten. Einigen, wenn nicht sogar den meisten von ihnen, geht es gut, doch gibt es auffällige Ausnahmen ... und diese Fälle sind dann immer drastisch. Robert Rivard, ein von Muskeldystrophie geheilter Junge, wurde halbkatatonisch in eine Nervenklinik eingewiesen. Patricia Farmingdale streute sich in einem Versuch, sich selbst zu blenden, Salz in die Augen. Emil Klein wird immer wieder von dem Zwang überkommen, Dreck zu essen und immer so weiter.
Und dann finden sie, gemeinsam im Bett recherchierend, die Sterbeanzeige einer gewissen Cathy Morse: Sie hat schließlich Selbstmord begangen und ist von einer Brücke gesprungen. Sind alle anderen - darunter durchaus auch Hugh - tickende Zeitbomben? Werden sie alle irgendwann durchdrehen? Jamie beschließt, Jacobs zur Rede zu stellen. Brianna ist gewieft und findet seine aktuelle Adresse in Latchmore, New York. Das Anwesen, das er bewohnt, nennt sich The Latches.
Jamie begibt sich alleine dorthin. Das schwer zu findende, abgeschottete Anwesen, hat gigantische Ausmaße: Es muss über fünfzig Zimmer haben und verfügt über einen eigenen Golfplatz - Wunderheilungen sorgen für gutes Geld, eine Erkenntnis, die Jamie wütend macht. Fast befürchtet er, von Jacobs' Assistenten und Butler Al Stamper abgewimmelt zu werden, doch dann lässt Jacobs ihn höchtpersönlich ein. Er ist mittlerweile an die 70 Jahre alt, wird von ersten Anzeichen von Arthritis geplagt (Jamie fragt ihn, warum er sich nicht selbst heilt, doch darauf geht Jacobs nicht ein), hat aber lebendige Augen wie eh und je.
Jamie will nicht lange herumfackeln und konfrontiert Jacobs mit den Ergebnissen seiner Recherche. Doch Jacobs ist ihm voraus: Er hat exakt Buch geführt über alle komplett erfolgreichen Heilungen und alle Rückschläge, weiß von allen Geschichten, die Jamie herausgefunden hat ... nur Cathy Morses Selbstmord überrascht ihn, wenn er diesen auch nach 16 Jahren nicht auf sein Eingreifen bezogen haben will. Seine Zahlen sind eindeutig positiv, denn er hat eine Erfolgsquote von etwa 95% - welcher Neurochirurg kann so etwas von sich behaupten? Alle von Jamie aufgezählten Fälle seien bedauerlich, aber im Großen und Ganzen unvermeidlich. Zudem renne Jamie offene Türen ein, da Jacobs sich von der öffentlichen Bühne zurückgezogen habe und auch nicht mehr vorhat, als Wunderheiler zurückzukehren.
Doch seine Forschungen sind noch nicht abgeschlossen, sein ultimatives Ziel noch nicht erreicht. Er führt Jamie in einen eher unspektakulär aussehenden Schuppen. Ein paar Computer, silberne Geräte, die wohl als Generatoren dienen, ein grüner Kasten in der Größe einer Minibar, ein Monitor, der sich auf und ab bewegende Balken zeigt - das war es. Doch laut Jacobs befinden sie sich in der fortschrittlichsten Forschungsanstalt für Elektrizität weltweit; von hier aus könnte er bequem die ganze Ostküste mit Strom versorgen, was aber reine Verschwendung wäre.
Jamies Kehle ist trocken; er möchte Jacobs als größenwahnsinnigen Scharlatan abtun, es will ihm aber nicht gelingen. Jacobs forscht noch immer an seiner geheimen Elektrizität, von deren Existenz Wissenschaftler seit Jahrhunderten wissen, doch ist das Interesse an langweiliger, alltäglicher Elektrizität gesunken. Doch er ist noch dran - wenn er Jamie auch weiterhin noch nicht verraten will, woran eigentlich. Er will nicht mehr heilen und offenbar ist auch die Energieversorgung ihm kein Anliegen. Das kann Jacobs nur bestätigen: Die Tölpel da draußen [1] hätten das gar nicht verdient. Deswegen erzählt er ihnen auch nicht die Wahrheit über den Tod seiner Familie - sie haben die Wahrheit schlicht nicht verdient. Aber was will er dann?
Da überrascht Jacobs ihn völlig: Er will Jamie einmal mehr als Assistent einstellen - er soll bei ihm bleiben und miterleben, worauf seine Forschungen hinauslaufen. Jamie ist entsetzt und lehnt kategorisch ab. Niemals wolle er für jemand arbeiten, der sich an Unschuldigen auslässt, nur weil er sich an Gott nicht rächen kann. Manche heilt er womöglich - aber im Grunde scheißt er auf alle. Als Jamie überstürzt aufbricht, ruft Jacobs ihm hinterher, dass er mit ihm noch nicht fertig sei. Noch lange nicht.

10: Hochzeitsglocken. Wie man einen Frosch zum Kochen bringt. Die Party für den Heimkehrer. "Du wirst das lesen wollen."

Im Jahr 2011 läuten für Jamies Ex-Freundin Brianna die Hochzeitsglocken, weshalb er extra nach Long Island fliegt. Sie kommen nie auf Pastor Jacobs zu sprechen, doch bekommt Jamie ihn nicht aus dem Kopf, obwohl es seit Jahren still um den Fernsehprediger geworden ist.
Und so vergeht die Zeit, Jamie kommt langsam in die Jahre. Glaubt man einer Legende, so kann man einen Frosch zum Kochen bringen, indem man ihn in kaltes Wasser setzt und dieses dann langsam erhitzt - der Frosch ist angeblich zu dumm, um herauszuhüpfen. Das ist für Jamie die perfekte Metapher für das Altern. Auch eine Einladung im Jahr 2012 zeigt dem mittlerweile 56-Jährigen, wie rascht die Zeit vergeht: Sein älterer Bruder Terry feiert in Harlow seinen 35. Hochzeitstag mit seiner Frau und den ersten Geburtstag seiner Enkelin Cara Lynne, und so kommt Jamie seit vielen Jahren wieder einmal mit seiner Familie zusammen. So lange ist es her, dass er seinen Bruder Conrad auf den ersten Blick nicht wiedererkennt - doch es ist ein rundum gelungenes Familienfest, bei dem Jamie sogar seinen früheren Freund und Band-Kumpan Norman Irving wiedertrifft und mit ihm und einem weiteren noch lebenden Mitglied der Chrome Roses noch einmal die Bühne rockt.
Es wird Februar 2014, bis Jamie wieder etwas von Charles Jacobs hört.
Da nämlich, während eines schrecklichen Unwetters, [2] erreicht ihn ein Brief mit der Aufschrift "Du wirst das lesen wollen." Und dieser Brief wird Jamies Leben verändern. In ihm wird er von Charles Jacobs aufs Grausamste erpresst: Einst hat er Jamie gebeten, sein Assistent zu werden - nun verlangt er es, da er fast am Ende seiner Forschungen angekommen ist und einen Zeugen für ein letztes Experiment braucht. Sein Druckmittel: Auch er hat einen Brief erhalten und zwar von Jamies erster großen Liebe, Astrid Soderberg. Sie leidet an Lungenkrebs im Endstadium, alle Therapien sind fehlgeschlagen, Pastor Jacobs ist ihre letzte Chance. So stellt Jacobs Jamie vor die Wahl: Sagt er zu, wird Jacobs Astrid retten; ignoriert er ihn, wird er sie sterben lassen.
Noch am selben Tag greift Jamie zum Telefon und verspricht Jacobs, so schnell wie möglich zu ihm zu kommen. Zurück in die Nähe seiner Heimat, zum Goat Mountain.

11: Goat Mountain. Sie wartet. Schlechte Neuigkeiten aus Missouri.

Und so trifft Jamie Charlie Jacobs also wieder. Der nach zwei Schlaganfällen schrecklich abgemagerte Ex-Pastor empfängt ihn in einem weiteren, riesigen Anwesen mit unüberschaubar vielen Zimmern und zwei Bediensteten: Rudy Keller, gleichzeitig Bodyguard und Pfleger und Norma Goldstone, die für den Haushalt und das Kochen zuständig ist. Auch Astrid ist bereits eingetroffen, in Begleitung ihrer Freundin Jenny Knowles. Doch anfangs gewährt Jacobs Jamie nur einen Blick per Überwachungskamera. Das aber reicht, um Jamie in die Knie gehen zu lassen: Seine Ex-Geliebte, die sich mit Zigaretten ihr eigenes Grab geschaufelt hat, ist ein Wrack, kaum noch in der Lage, selbstständig Nahrung zu sich zu nehmen. Auf morbide Weise ist Jamie fast erleichtert: Er ist sich sicher, dass diese im Rollstuhl sitzende Vogelscheuche nicht mehr geheilt werden kann und sich damit sein Deal mit Jacobs erledigt hat.
Ungerührt setzt Jacobs seine Behandlung jedoch für den darauffolgenden Tag an. Jamie muss erkennen, dass Astrid von seiner Anwesenheit nichts wusste; als sie ihn erkennt, bricht sie in Tränen aus, weil er sie so sehen muss, am Ende ihrer Tage - denn davon ist auch sie im tiefsten Herzen überzeugt. Jacobs nimmt alle Zweifel gelassen hin und beginnt seine Behandlung. Diesmal verwendet er keine Ringe, sondern metallene Stäbe, und der Stromschlag, den er Astrid verpasst, reißt diese beinahe aus dem Rollstuhl. Danach hat Astrid eine Art epileptischen Anfall, hat sogar Schaum vorm Mund, doch all das beeindruckt Jacobs nicht. Dann aber spricht Astrid unvermittelt: Sie warte auf ihn. Hinter einer mit Efeu zugewucherten Tür, über der zerbrochenen Stadt, über dem Papierhimmel. Jamie kommt ein verrückter Gedanke: Mit Sie meint Astrid Mutter - auch wenn er selbst nicht versteht, was dieser Gedanke bedeuten soll. Astrid spricht weiter: Sie warte, aber nicht diejenige, die Jacobs sehen wolle.
Jacobs wird daraus nicht schlau, doch ist er verängstigt genug von diesen Worten, dass er Astrid ohrfeigt. Daraufhin kommt sie wieder zu sich und leidet an einem etwa eine Stunde rückwirkenden Gedächtnisverlust - auch Jamies Anwesenheit ist für sie wie neu. Doch Jamie kann nicht umhin zu akzeptieren, dass sie geheilt ist: Farbe steigt in ihr Gesicht, sie hat großen Hunger, kann nach einer Weile erste vorsichtige Schritte gehen ... Jacobs hat ein weiteres Wunder vollbracht.
Dennoch wollen sie und ihre Freundin Jenny nichts wie weg von hier; Jacobs bleibt ihnen unheimlich. Der ringt ihnen das Versprechen ab, niemandem jemals etwas von dieser Wunderheilung zu erzählen und lässt sie gehen. Bei ihrem Abschied von Jamie lassen sie alte Zeiten Revue passieren und teilen noch einmal einen zerbrechlich wirkenden Kuss. Sie warnt ihn vor Jacobs, ahnt einen unseligen Deal ... Doch schließlich trennen sich ihre Wege wieder.
Jamie verspricht einmal mehr, in diesem Sommer für Jacobs da zu sein, doch auf dem Heimweg erreicht ihn eine schlechte Nachricht: Robert Rivard, der von Jacobs geheilte Junge, hat sich das Leben genommen und eine letzte Botschaft hinterlassen: Ich kann nicht aufhören, die Verdammten zu sehen. Die Schlange zieht sich endlos dahin.

12: Verbotene Bücher. Mein Urlaub in Maine. Die traurige Geschichte von Mary Fay. Der Sturm kommt.

Brianna kann ihre Nachforschungen nicht lassen und informiert Jamie darüber, dass Jacobs offensichtlich Zugang zu alten Büchern hat, die einst von der Kirche selbst verboten wurden; eines davon ist De Vermis Mysteriis, ein Buch voller okkulter Rituale, das sich mit der Erforschung der großen Kraft beschäftigt, die das Universum antreibt. Es gilt als eines der gefährlichsten Bücher, die jemals geschrieben wurden.
Am 01. Juli ruft Jacobs Jamie an - die Zeit ist gekommen, sein Versprechen einzulösen. Jacobs hatte einen dritten Schlaganfall und spricht schwerfällig; Jamie fragt sich einmal mehr, warum er sich nicht selbst heilt. Aber er kommt seinem Versprechen nach und reist erneut nach Maine. Zu seiner großen Überraschung trifft er dort auch wieder auf Astrids Freundin Jenny, die ebenfalls das Gefühl hat, Jacobs nach Astrids Heilung etwas zu schulden. Astrid ist mehr als ihre Freundin, sie ist ihre angetraute Partnerin. Doch Jamie bekommt Jenny kaum zu Gesicht, da sie ihren Teil des Deals irgendwo außerhalb des Hauses ableistet.
Jamie indes übernimmt in dem sonst leeren Haus die Rolle des Pflegers und Kochs, und es vergehen Wochen, ohne dass etwas passiert. Denn schnell wird klar, worauf Jacobs wartet: auf ein mächtiges Gewitter. Es dauert bis zum 31. Juli, als es endlich soweit ist: Ein großes Gewitter braut sich über ihnen zusammen, und Jacobs ist endlich bereit, Jamie in sein großes Geheimnis einzuweihen.
Über Jahre hinweg hat Jacobs mit Hilfe seines beträchtlichen Vermögens Privatdetektive in alle Welt ausgeschickt, um Menschen mit besonders seltenen Krankheiten zu überwachen. Nach intensiven Studien entschied Jacobs sich für sein letztes Experiment für eine gewisse Mary Fay, die im Jahre 1985 als Kind in Irland in einen schweren Autounfall verwickelt war und bei einer Notoperation eine Transfusion mit kontaminiertem Blut erhielt. Sie infizierte sich mit der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, die man in der Regel nur bekommt, wenn man BSE-verseuchtes Fleisch zu sich nimmt. Über viele Jahre hinweg brach diese Krankheit nicht aus - erst viele Jahre später, 2013, ging es rapide mit ihr bergab. Nun ist Mary Fay hier: Sie wird von Jenny im Neubau jener Hütte gepflegt, wo Jamie einst zum ersten Mal Sex mit Astrid Soderberg hatte.
Durch den aufziehenden, immer stärker werdenden Sturm fahren Jamie und Jacobs zu jener Hütte am Goat Mountain, wo der Eisenmast wie früher nur so auf Blitze zu warten scheint. In der Hütte trifft Jamie auf Jenny, die sich jedoch in den Nebenraum zurückzieht, in dem Mary Fay liegt. Nun kann Jacobs Jamie in das letzte Geheimnis einweihen: Die Krankheit, an der Mary leidet, ist unmöglich mit Elektrizität zu heilen. Es geht auch gar nicht um Heilung, denn vor wenigen Minuten bereits hat Jenny die lebenserhaltenden Systeme von Mary Fay abgestellt - Mary ist seit einigen Minuten tot.
Jacobs hat bei seinen Forschungen die ultimative Kraft entdeckt, die das Universum antreibt, auch wenn er diese selbst nicht begreift. Doch er ist sich sicher: Er wird Mary ins Leben zurückholen und dabei einen Blick ins Jenseits werfen können. Sollte etwas schiefgehen: In einer Schublade befindet sich die geladene Waffe seines ehemaligen Sicherheitschefs.
Jamie ist entsetzt und will fliehen, doch die schiere Neugier hält ihn zurück. Wird er herausfinden können, was mit seiner Schwester Claire passiert ist? Denn Jacobs bringt es mit seiner Frage auf den Punkt: "Willst du es nicht wissen?"

13: Die Wiederbelebung der Mary Fay.

Der Sturm wird immer heftiger, während Jacobs letzte Vorbereitungen trifft. Einst hat er für die Leitung der geheimen Elektrizität Ringe, Kopfhörer oder Stäbe verwendet, doch es ist ein dünnes Band, das er nun an der Stirn der toten Mary Fay anbringt. Jenny verliert die Nerven und flieht. Jamie und Jacobs sind allein mit Marys Leichnam.
Jetzt braucht es nur noch einen Blitz, der den Eisenmast trifft - was Jamie nicht versteht, denn was verbindet diesen Mast mit dem Metallband? Jacobs erklärt es ihm: Er selbst, Jamie, ist der magische Leiter, da er bereits einmal mit jener geheimen Elektrizität geheilt wurde. Als Jamie das begreift, will er alles abbrechen, es kommt zu einem Handgemenge mit Jacobs, doch zu spät: Zweimal kurz hintereinander schlägt der Blitz ein in den Mast, das Band um Marys Kopf glüht auf. Doch nichts passiert. Jacobs schüttelt und ohrfeigt die Leiche, aber sie bleibt tot. Bis das Summen beginnt.
Das Summen kommt von der Toten auf dem Bett, deren Augen sich auf einmal unter den geschlossenen Lidern bewegen. Jacobs stürzt sich auf sie, will sie dazu bringen, ganz zu sich zu kommen, davon zu berichten, was sie auf der anderen Seite gesehen hat. Und Mary öffnet die Augen, leere, blicklose Augen. Ihr Kopf scheint anzuschwellen, während sie ein immer breiter werdendes Grinsen zur Schau stellt. Sie packt Jacobs Hand, der daraufhin fast die Balance verliert, sodass Jamie nach ihm greift - und in dem Moment, in dem alle drei auf diese Weise verbunden sind, hat Jamie eine Vision.
Er sieht die reale Welt, die hinter unserer vermeintlichen Realität lauert. Der Himmel ist schwarz über einer derart zerstörten Stadt, dass von ihr nur noch dunkle Basaltblöcke übrig sind. Eine endlose Schlange toter, stolpernder, nackter Menschen quält sich durch diese Stadt, angetrieben von grässlichen, ameisenähnlichen Kreaturen, wie Hugh sie einst in einer "Prismatik" gesehen hat. Der Himmel ist durchsetzt von Löchern, hinter denen die große Kraft in Form von unaussprechlichen Wesen lauert. Die Toten dienen den Ameisenwächtern, diese wiederum jenen Wesen. Und dieses Grauen erwartet nicht nur die Bösen - es erwartet alle.
Ein Schrei entweicht Jamie: "Nein!" Aber das ist ein Fehler, denn seine Negation wird in jener Welt vernommen. Die Toten drehen sich ihm zu, ebenso die Ameisenmonster. Doch schlimmer noch: Der schwarze, papierdünne Himmel reißt auf, ein gigantisches, haariges Bein fährt hernieder, ein Bein, das in einer Klaue endet, die wiederum aus menschlichen Gesichtern besteht. Dieses Bein gehört zu Mutter - und Mutter will Jamie zum Verstummen bringen. Jamie reißt sich los, die Vision verschwindet. Doch es ist nicht vorbei. Denn Jacobs will es wissen, er will wissen, wo seine Frau und sein Kind sind. Und etwas antwortet durch Mary: "Sie dienen den Großen im Nichts. Kein Tod, kein Licht, keine Ruhe."
Und dann bahnt sich das haarige Bein einen Weg in Jamies Welt. Durch Marys Mund quetscht es sich, die Klaue besteht aus den Gesichtern von Patsy und Morrie Jacobs. Jacobs will sich befreien, doch die Leiche hält ihn fest, bis er leblos zusammenbricht. Das Bein sucht Jamie, der den Revolver aus der Schublade holt und mehrmals darauf feuert, während er sich heißer schreit. Vier Kugeln finden ihr Ziel, Jamie schlägt die Hände vor die Augen. Als er wieder hinsieht, ist Mutter verschwunden, die Kugeln haben Marys Leichnam durchschlagen. Jamie will endlich aus der Hütte fliehen, doch da bricht die Bewusstlosigkeit über ihn herein.

14: Nachwirkungen.

Drei Jahre später.
Mittlerweile lebt Jamie auf Hawaii, ganz in der Nähe seines Bruders Conrad. Er ist in regelmäßiger Therapie bei seinem Psychiater Edward Braithwaite, der natürlich kein Wort seiner Geschichte glaubt, ihm aber sehr dabei hilft, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Jamie erzählt ihm alles, auch davon, wie er - als er in der Hütte wieder zu sich kam - alles so arrangierte, dass es aussah, als habe Jacobs Mary Fay erschossen, sodass er selbst nicht in diese Geschichte involviert werden kann.
Er erzählt ihm von der schwindelerregenden Anzahl tragischer Morde und Selbstmorde, die seitdem von den einst geheilten Opfern Jacobs ausgeführt wurden. Jenny, die nach Hause kam, wo sie von Astrid erstochen wurde, bevor diese sich die Pulsadern aufschlitzte. Hugh, der Briannas Mutter erdrosselte, bevor er sich selbst mit Abgasen vergiftete. Und viele, viele mehr. Warum aber töten sie sich, wenn sie doch wissen, was auf der anderen Seite auf sie wartet? Jamie glaubt es zu wissen: Mutter verlangt Opfer.
Ed argumentiert logisch und sachlich, alles sei nur eine Halluzination gewesen, wie viele angebliche Berichte vom Jenseits. Jamie würde es so gerne glauben, redet sich immer wieder ein, dass Mutter ihn angelogen hat. Ed fragt Jamie auch ganz offen, weshalb er selbst keine suizidalen Tendenzen hat, wenn dieser Drang doch offenbar nach und nach alle anderen heimsucht. Jamie schweigt, hat aber für sich eine schreckliche Erklärung: Er ist überzeugt, dass seine Verleugnung der anderen Welt, sein "Nein", in Mutter Rachegelüste geweckt hat - sie wartet auf ihn und wird ihn Unvorstellbares erleiden lassen.
Dass etwas Düsteres an ihm haftet, davon ist er überzeugt. Kurz nach den Ereignissen in der Hütte, wollte er bei seinem unweit wohnenden Bruder Terry etwas Normalität tanken, doch die kleine Cara Lynne, einst so begeistert von ihrem Onkel, brüllte bei seinem Anblick ohne Unterlass wie am Spieß ...
Hier auf Hawaii lebt Jamies Bruder Conrad ganz in der Nähe, genauer gesagt in der psychiatrischen Anstalt. Nachdem er erst versuchte, seinen Partner und dann sich selbst umzubringen, steht er dort unter ständiger Aufsicht. Er war der erste Geheilte, und nun hat Mutter auch ihn gefunden.
Und auch Jamie hört täglich ihr Flüstern, ihr Locken, doch er widersteht ihr. Eines Tages aber ... eines Tages wird er zu Mutter kommen.
Zum ersten Teil der Inhaltsangabe geht es hier entlang.

Anmerkungen zur Inhaltsangabe

  1. Dies ist eine Verknüpfung mit Joyland und Doctor Sleep, wo zum einen alle Nicht-Jahrmarktsmitarbeiter, zum anderen alle gewöhnlichen, nicht übersinnlich begabten Menschen "Tölpel" (orig.: rubes) genannt werden.
  2. In diesem Zusammenhang denkt Jamie wie einst schon Jack Torrance in Shining an das schreckliche Schicksal der Donner-Gruppe.