Blossholzwald
Als sein Ka-Tet und er den Folken der Calla Bryn Sturgis zu erklären versuchen, weshalb es so wichtig ist, gegen die Wölfe zu kämpfen, auch wenn man dabei alles verlieren kann, erzählt Roland Deschain die Geschichte des Bloßholzwaldes, den er als Junge gekannt und geliebt hat. Der über zweitausend Morgen große Wald lag im Osten der Baronie. Die Blossys wurden in einer Baumschule gezogen, standen daher in ordentlichen Reihen und wurden vom Förster der Baronie überwacht. Blossholz war ein widerstandsfähiges Hartholz, aber trotzdem so leicht, dass eine Scheibe davon praktisch in der Luft zu schweben schien. Deshalb war es das beste Schiffbauholz, das man sich vorstellen konnte. Bewirtschaftet wurde der wald nach einer alten Regel. Für jeden gefällten Baum mussten drei neue gepflanzt werden. So waren der Baronie stets gute Holzernten sicher.
Aber im Sommer des Jahres, in dem Roland zehn wurde, befiel eine Plage den Blossholzwald. Spinnen webten Netze in den Kronen mancher Bäume, die dann abstarben. Als der Förster das sah, ließ er sofort alle noch gesunden Bäume fällen, um ihr gesundes Holz zu retten. Im folgenden Sommer war der Blossywald östlich von Gilead verschwunden. Nach Rolands Überzeugung würden die Wölfe ähnlich handeln. Wenn sie sahen, dass es hier keine Kinderfarm mehr für sie gab, würden sie sich beim nächsten Mal nicht mit jeweils nur einem Zwilling begnügen, sondern alle Kinder rauben.
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