N.: Erzählstruktur
Wechselnde Erzähler
Ähnlich wie bei den russischen Matroschka-Puppen (in einer großen Puppe steckt eine kleinere, in der wieder eine kleinere steckt), bringt jedes Kapitel ein neues Kapitel hervor, das eine Erzählebene tiefer geht. Ist die Geschichte auf der tiefsten Ebene angelangt, treten die vorherigen Erzähler wieder in umgekehrter Reihenfolge auf, um zurück zur ursprünglichen Ebene zu gelangen. Graphisch kann dies folgendermaßen dargestellt werden:
- 1. Ber Brief: Sheila LeClaire erzählt ihrem Jugendschwarm Charlie Keen vom Selbstmord ihres Bruders Johnny Bonsaint. In ihrem Brief befinden sich die Fallaufzeichnungen.
- 2. Die Fallaufzeichnungen: Der Psychiater Johnny schreibt ein Skript über die Besuche seines Patienten N.. Innerhalb dieser Aufzeichnungen kommt nun N.s Geschichte.
- 3. N.s Geschichte: N. führt einen Monolog, in dem er seine Probleme beschreibt. Johnny schreibt mit.
- 4. Dr. Bonsaints Manuskript (Fragment): Nach N.s Selbstmord lebt die Paranoia in Johnny weiter. Er führt ein Tagebuch über seinen Weg in den Wahnsinn.
- 2. Die Fallaufzeichnungen: Der Psychiater Johnny schreibt ein Skript über die Besuche seines Patienten N.. Innerhalb dieser Aufzeichnungen kommt nun N.s Geschichte.
- 5. Der zweite Brief: Sheila schreibt Charlie einen zweiten Brief, da sie keine Antwort auf seinen ersten Brief bekommen hat. Aus ihren Worten wird deutlich, dass der Wahnsinn ihres Bruders und dessen Patienten nun auf sie übergegangen ist.
6. Der Zeitungsartikel: Die Zeitung berichtet vom Selbstmord Johnnys und dem kurz darauf folgenden Selbstmord seiner Schwester Sheila.
- 7. Die E-Mail: Charlie erfährt vom Tod seiner beiden Jugendfreunde und will der Sache nun als Reporter nachgehen. Ist er das nächste Opfer? (Alle, die um die Geschehnisse in Ackerman's Field wissen, sind nun tot, und Charlie befindet sich nun in der Lage von Sheila im ersten Kapitel - der Kreis schließt sich.)
Es ist also eine Informationskette gegeben, in der jeder Teilnehmer sein "Wissen" an einen Nächsten weitergibt: N. -> Johnny -> Sheila -> Charlie. Genauso scheint der Zahlenwahnsinn immer an einen Nächsten weitergegeben zu werden: Ist es Schicksal, dass jeder Besessene einen "Nachfolger" bestimmt, welcher die Aufgabe, die Welt zu stabilisieren, nach dessen Ausfall weiterführen soll?
Sheila schickt Charlie das Manuskript ihres Bruders, daher verfügen beide über den gleichen Wissensstand über N., allerdings besucht Sheila das mysteriöse Feld auch selbst.
Chronologie
Die Kapitel sind nicht chronologisch abgedruckt, da die ersten und letzten Kapitel eine Rahmenhandlung bilden. In dieser Reihenfolge wären die Kapitel chronologisch korrekt aufgeführt:
- Kapitel 2. Die Fallaufzeichnungen
- Kapitel 3. N.s Geschichte
- Kapitel 4. Dr. Bonsaints Manuskript (Fragment)
- Kapitel 1. Der Brief
- Kapitel 5. Der zweite Brief
- Kapitel 6. Der Zeitungsartikel
- Kapitel 7. Die E-Mail
Verschiede Erzählweisen
Jeder Erzähler hat eine andere Art, sich auszudrücken:
- Sheila: Sie ist sehr persönlich und emotional. Ihre beiden Briefe richten sich an Charlie Keen.
- Johnny: Er spricht sehr fachlich und berichtet teilweise über die Methoden des Dialogs, die er anwendet. Als Doktor verschweigt er auch die Namen seiner Patienten und bezeichnet den Besessenen einfach als N. Seine Passagen sind vor allem Aufzeichnungen für sich selbst.
- N.: Ähnlich wie Dolores Claiborne in Dolores führt er einen Monolog, während er auf der Couch seines Psychiaters sitzt. Sind bei Dolores keine Antworten von Gesprächspartnern notiert, sondern lediglich ihre Reaktionen auf die Fragen und Anmerkungen, werden hier Johnnys Einschübe in eckigen Klammern wiedergegeben, da der den Wahn zu relativieren versucht.
- Charlie: Er steht am distanziertesten zu den Ereignissen und hat als Reporter vor allem eine "Story" im Auge.
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