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Das Leben und das Schreiben: Rezension

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Version vom 12. Dezember 2019, 09:53 Uhr von Croaton (Diskussion | Beiträge) (Croaton (5 / 5))


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Croaton (5 / 5)

Ich war skeptisch, als ich Stephen Kings autobiographisches Sachbuch Das Leben und das Schreiben erstmals in die Hand nahm. Sein voriges Sachbuch, Danse Macabre, ist bis dato das einzige Werk Kings, das ich nicht durchlesen konnte, da mir regelmäßig vor Langeweile das Buch aus der Hand rutschte.

Doch siehe da: Kings zweigeteiltes Buch LuS ist unterhaltsam, spannend und motivierend ... selbst wenn man gar nicht vorhat zu schreiben (und es sind ja angehende Autoren, die King in seinem zweiten Teil vor allen Dingen erreichen will), juckt es einen in den Fingern, Kings Tipps auszuprobieren und einfach mal so einen Bestseller zu Papier zu bringen. Nicht zu vergessen ist auch Kings Stil und Humor, der hier einmal mehr ins Schwarze trifft. Leider geht dieser in der deutschen Übersetzung fast vollständig verloren. Wenn King etwa ein Beispiel für schlechten Schreibstil mit "Oh man, who farted?" ("Oh Mann, wer hat da gefurzt?") kommentiert und da im Deutschen nur "Was für ein Stuss" steht, geht einiges von Kings Lebhaftigkeit verloren.

Hier meine Lieblingsstelle des Buchs: King erläutert, warum es nicht unbedingt sinnvoll ist, an Schreibseminaren teilzunehmen. Vor allen Dingen stört ihn das Pseudogeschwätz der anderen, die etwas eben Vorgelesenes kommentieren sollen und oft nichts Geistreicheres von sich geben als "I love the feeling of this story", "It had something, a sense of I don't know ... there's a loving kind of you know ... I can't exactly describe it". Das kommentiert King unvergesslich folgendermaßen:

   
Das Leben und das Schreiben: Rezension
It seems to occur to few of the attendees that if you have a feeling you just can't describe, you might just be, I don't know, kind of like, my sense of it is, maybe in the wrong fucking class.
   
Das Leben und das Schreiben: Rezension

—Kapitel "On writing" / 14

Als ich diese Stelle von King vorgelesen beim Laufen mit meinem i-pod hörte, musste ich laut auflachen, was mir ein paar schräge Blicke von Passanten einbrachte (siehe übrigens auch hier)!

Fazit: Wer überhaupt keinen Spaß daran hat, sich mit der Kunst des Schreibens und den Mechanismen einer Sprache auseinanderzusetzen, kann sich zumindest an der ersten Buchhälfte erfreuen – alle anderen werden auch den zweiten Teil verschlingen. Wie auch immer, allen sei (soweit möglich) dringend angeraten, das Buch im Original zu lesen, da King sich freilich in seinen Darstellungen aufs Englische bezieht (sodass manche Passagen schlicht unübersetzbar waren).

Mr. Dodd (4 / 5)

Wer ist eigentlich dieser Mann, der diese ganzen tollen Geschichten schreibt? Mit diesem Buch gibt King erstmals einen tieferen Einblick in sein Leben, was ihn geprägt hat und warum er solche paranormalen Geschichten schreibt. Noch dazu gibt er Tipps für das Schreiben.

Meiner Meinung nach ist der Biografie-Teil deutlich besser. Hier ist schön dargestellt wie schwer es King in seiner Kindheit hatte und das Carrie ihn vermutlich vor einem Leben am Rande zur sozialen Unterschicht gerettet hat. Auch fand ich gut und stark von ihm, dass er seinen schweren Unfall noch einmal schildert.

Der zweite Teil ist eine nützliche Anleitung für das Schreiben und mit Sicherheit kann auch ich einige dieser Tipps übernehmen. Wirklich gut fand ich diesen Abschnitt aber nur dann, wenn er auf seine eigenen Werke eingeht. Gerade dieser Teil kommt aber meiner Meinung nach zu kurz. Ich hätte gern gewusst wie es ihm bei anderen Büchern mit dem Schreiben erging und wie King auf die Idee für seiner Bücher kam.

Fazit: Eine nette Lektüre, um Näheres über King zu erfahren und Tipps im Schreiben zu erlernen. Allerdings hätte ich mir beim letzteren dann doch eine etwas stärkere Einbeziehung seiner Werke gewünscht.