Die purpurne Wolke
Die Purpurne Wolke | |
---|---|
Die pupurne Wolke von M.P.Shiel | |
Deutscher Titel | Die Purpurne Wolke |
Originaltitel | The Purple Cloud |
Autor | Matthew Phipps Shiel |
Herausgabe (orig.) | 1901 |
Herausgabe (dt.) | 1977 |
Verlag (dt.) | Heyne |
Charaktere | Schauplätze |
Rezensionen | |
ISBN 3453307895 |
Die purpurne Wolke (orig. The Purple Cloud) ist ein Endzeit-Roman von Matthew Phipps Shiel aus dem Jahr 1901. Die deutsche Übersetzung erschienen im Heyne Verlag, München im Jahr 1982. Das Werk ist teilweise Inspiration für Stephen Kings Roman Das letzte Gefecht.
Handlung
Der britische Arzt Adam Jeffson wird von seiner egozentrischen Frau Clodagh dazu gezwungen, an einer Reise zum Nordpol teilzunehmen - der erste, der den Nordpol erreicht, soll eine Belohnung von 175.000.000$ erhalten. Indem er seine Reisegefährten austrickst, kommt Adam als erster am Nordpol an. Auf seiner Rückreise muss er jedoch feststellen, dass die Schiffsbesatzung an einer seltsamen Krankheit gestorben ist. Nach einer beschwerlichen Reise alleine, erreicht er schließlich wieder die zivilisierte Welt. Aber auch hier sind alle Menschen der Krankheit erlegen - er ist der letzte Mensch auf Erden.
Nach und nach findet er heraus, dass eine Substanz, die durch einen Meeresvulkan in Äquatornähe freigesetzt wurde, Schuld am Untergang der Menschheit ist. Er selbst befand sich an einem der einzigen beiden sicheren Orten auf der Welt - an einem der Pole. Eine purpurne Wolke wurde in die Atmosphäre geblasen, die an das gasförmige Gift Cyankali erinnert, welches unter anderem in den NS-Konzentrationslagern verwendet wurde.
Adam beschließt, sich selbst zu einem König zu machen - war die Menschheit durchtrieben und falsch, so will er als ihr letztes Exemplar, die Welt mit einem guten Eindruck hinterlassen. Er glaubt seit seiner Kindheit jedoch an zwei Stimmen in seinem Kopf (die Macht des Weißen und des Schwarzen), die ihm widersprüchliche Ratschläge geben. Während er sich selbst einen kolossalen Temple baut, verfällt er immer wieder der Gewohnheit, ganze Städte durch Feuer zu zerstören, um sich selbst seine Macht zu demonstrieren, die ihn von den toten Menschen unterscheidet und hervorhebt.
Bei einem Brand wird ein Mädchen aus einer unterirdischen Gruft befreiht. Das namenlose Mädchen will sich ihm anschließen, doch Adam erlaubt keine anderen Menschen neben sich. Er sieht sie als Trick des Schwarzen, das versucht, die sündige Menschheit wieder auferstehen zu lassen - Adam weigert sich jedoch Kinder mit ihr zu zeugen, damit die Menschheit ein gutes Ende findet und keine weiteren Leiden mehr verursacht. Erst nach Jahren behandelt er sie wie seinesgleichen und macht sie zu seiner Königin und zeugt Kinder mit ihr. Ein Neuanfang beginnt.
Das letzte Gefecht
Shiels Roman ist zweifelsfrei Inspiration für Kings Endzeit-Epos Das letzte Gefecht (siehe Das große Lexikon über Stephen King von Marcel Feige).
Es gibt einige deutliche Gemeinsamkeiten:
- In beiden Werken wird die Menschheit bis auf einige Exemplare vernichtet.
- Der Widerstreit zwischen Schwarz und Weiß findet auch in Das letzte Gefecht statt.
- Der Pyromane Mülleimermann erinnert stark an Adam Jeffson. Beide basteln euphorisch an Bomben und Zündern, um zu sehen, wie ganze Städte zerstört werden.
- Adam erbaut einen Tempel als neue Heimat, bei King werden die Städte Boulder, Colorado (Gute Seite) und Las Vegas, Nevada (Böse Seite) wieder aufgebaut. Der Tempel wird durch ein Erdbeben zerstört (Adam gibt Gott die Schuld), Las Vegas durch eine Atombombe (ein göttliches Licht).
- Überall liegen Leichen in alltäglichen Situationen herum.
- Beide Romane enden mit einem Neuanfang: Einer Geburt
Jedoch gibt es auch klare Unterschiede:
- Die Überlebenschance der purpurnen Wolke beträgt 0%, die Überlebenschance der Supergrippe immerhin 0,6%.
- Die Wolke ist ein natürliches Ereignis, die Grippe ein unkontrolliert freigelassener Kampfvirus, also ein Menschenwerk.
- Der Kampf zwischen "Gut und Böse" spielt sich nicht in einem Kopf ab, sondern zwischen zwei Fraktionen Menschen.
- Die Opfer der Wolke werden konserviert, während die Opfer der Grippe verwesen.