Richard Sloat
Richard ist der beste Freund des jungen Jack Sawyer und der Sohn von Morgan Sloat, welcher zusammen mit Jacks Vater Philipp Sawyer arbeitete, wodurch die beiden Jungen schon in frühen Jahren Bekanntschaft schließen.
Während Jack ein aufgewecktes Kind ist, stellt Richard bald seinen Gegenpol dar: Er befasst sich lieber mit Büchern und weigert sich, an übernatürliche Phänomene zu glauben. Dieser Unglauben rührt von einer Erfahrung her, als er ein kleines Kind war. Neugierig wohin denn sein Vater in dem Kleiderschrank, aus dem er ewig nicht mehr herauskam, verschwand, folgte er ihm nach einiger Zeit und fand sich plötzlich im Verheerten Land der Territorien wieder. Dort wird er von einem Wesen mit Saugnäpfen berührt und kann geradeso noch fliehen. Dies hat einen so traumatischen Eindruck bei ihm hinterlassen, dass er fortan alles Fantasiehafte leugnet und nichts damit zu tun haben will.
Bei einem Gespräch während eines Urlaubs auf Seabrook Island unterhalten sich die beiden Freunde über dieses Thema. Jack will wissen warum Richard unbedingt Chemiker werden will und keine Abenteuer leiden kann. Er sieht eher den Sinn darin Dinge zu erforschen und zu wissen wie sie funktionieren. Jack dagegen glaubt an Magie. Somit ist Richard eher ein Anhänger der Ordnung, während Jack einer des Chaos ist. Doch Richard möchte sich nicht über Magie unterhalten und tut es immer sofort als "Seabrook Island-Kram" ab, sobald Jack irgendwann einmal davon redet.
So fällt es Jack anfangs unheimlich schwer Richard von der Existenz der Territorien zu überzeugen. Richard geht mittlerweile auf die angesehene Thayer School in Springfield und Jack besucht ihn dort bei seiner Reise. Zunächst kann Richard Jack kein Wort glauben, doch dann fängt sich an die Schule zu verändern. Ein seltsamer neuer Basketballtrainer erscheint, alle Schüler verschwinden und das Gebäude sieht heruntergekommen aus. Die Senioren, Schüler höherer Klassen, verwandeln sich in seltsame, narbengesichtige Wesen, die sich Jack holen wollen. Richard kann das jedoch gar nicht glauben, denkt ein Bandenkrieg ist ausgebrochen. Später glaubt er er halluziniert und als die Veränderung der Thayer School noch immer im Gange ist, bricht auch seine alte Erinnerung an die Begegnung mit dem Wesen im Schrank wieder durch. Anstatt jedoch nun daran zu glauben, redet er sich ein alles wäre ein Traum und Jack hat große Mühe ihn aus der Thayer School herauszubringen.
Auch bei seinem ersten Übergang in die Territorien hält er weiterhin an seiner Traumidee fest und schläft mehrmals ein, als sich Jack gerade mit Anders, dem Aufseher der Grenzland-Station unterhält. Als sie beide mit dem Zug davonfahren wollen, wehrt sich Richard dagegen und es gelingt Jack nur mit Hilfe von Anders, Richard in den Zug zu bekommen. Dort schläft er erst einmal mehrere Stunden, während sie das Verheerte Land erreichen.
Ausgerechnet hier aber gibt er die Vorstellung auf, alles wäre ein Traum und erklärt die Territorien für Wirklichkeit. Er ist nun Jack eine große Hilfe, zusammen öffnen sie die Kisten auf den Zug mit den Waffen und rüsten sich für den baldigen Angriff auf den Trainingsplatz der Wölfe. Der Aufenthalt im Verheerten Land bekommt Richard jedoch nicht gut. In dieser verstrahlten Gegend und dank des verderblichen Einflusses seines Vaters, bekommt Richard einen immer stärker werdenden Ausschlag. Rote Quaddeln bedecken seinen ganzen Körper, in denen weiße Würmer leben, die sich von menschlichem Gewebe ernähren.
Nach dem Kampf mit den Wölfen und anderen seltsamen Wesen, flippt Jack zusammen mit Richard rechtzeitig in die richtige Welt zurück, ehe Richard seinen Vater sehen muss, als Anführer dieser bösartigen Kreaturen. Richard aber erinnert sich nun an alles, erkennt das Camp wieder in das Jack ihn gebracht hat, als ein Lager zu dem ihm sein Vater immer mit dem Zug hingebracht hat. Früher einmal fuhr er nämlich immer mit seinem Vater in das Kingsland-Motel in Point Venuti und dort verbrachten sie mehrere glückliche Stunden. Er kennt auch das Schwarze Hotel, welches ihm große Angst eingejagt hat, aber auf seinen Vater eine unglaubliche Faszination ausgübte.
Seinen Vater jedoch hat er für tot erklärt, da er nicht mehr der Mann ist, den er geliebt hat. Morgan hat seinen Sohn sowieso schon aufgegeben und würde ihn notfalls auch opfern, wenn es sich nicht ändern ließe.
Desto näher sie Point Venuti kommen, desto schwächer wird Richard und immer wieder muss Jack ihn tragen, da er nicht mehr kann. Jack hört kurz vor Point Venuti zum ersten Mal den Ruf des Talisman und er erkennt auch, dass er Richard mit in das Hotel nehmen muss, wenn er ihn holen will. Genau wie Jack starb auch der Twinner von Richard sehr früh, während er selber überlebte und hat so die Fähigkeit das Hotel zu betreten.
Richard ist allerdings dem Tode nahe, als sie den Strand von Point Venuti endlich erreichen und Jack hat seine ganze Mühe ihn auf Speedys Floß zu hieven. Diesen treffen die beiden am Strand. Zwar schafft es Richard noch selbstständig die Leiter unter der Plattform des Schwarzen Hotels zu ersteigen, doch im Speisesaal bricht er zusammen und Jack legt ihn auf einen der Tische, während er den Talisman holen geht. Um Richard Kraft zu geben, legt er ihm seine Murmel in die Hand, die so etwas wie ein kleiner Talisman ist und Richard zumindest am Leben erhält.
Mit Hilfe des echten Talismans heilt Richard jedoch von dem schlimmen Ausschlag auch wenn er dann immer noch sehr schwach ist. Zuerst widerwillig, dann freiwillig übergibt er sogar kurz Richard den Talisman. Danach stellen die beiden sich ihren Feinden und können zunächst, Morgans rechte Hand, Sunlight Gardener überwältigen. Als sie Speedy helfen wollen, übergibt Jack Richard den Talisman und trägt ihn auf den Rücken den Strand hinunter. Morgan Sloat stellt jedoch den Jungen ein Bein und als Richard stürzt, bricht er sich den Schädel an einem Stein und schafft es gerade so, dass der Talisman nicht zerbricht. Nachdem Jack auch Morgan überwältigt hat, benutzt er den Talisman, um Richard vollständig zu heilen. Allerdings bleibt an der Stelle an der er sich den Schädel gebrochen hat für immer eine weiße Narbe zurück, auf der niemals Haare wachsen.
Parkus, der Twinner von Speedy Parker, geleitet nun die beiden durch die Territorien zurück, bis sie in ihrer Welt in einem Ort namens Storeyville den Bruder von Jacks verstorbenen Freund Wolf treffen. Dieser fährt die beiden zurück nach New Hampshire, wo Jack noch immer das Leben seiner Mutter retten muss. Mit Tränen in die Augen fragt Richard Jack, ob seine Mutter ihn adoptieren könnte. Natürlich ist Jack dafür und die beiden Jungen gestehen sich gegenseitig ihre Liebe für einander.
In Das Schwarze Haus wird Richard zwar in Jacks Gedanken erwähnt, tritt aber selbst nicht in Aktion. Er ist inzwischen Seniorpartner seiner eigenen Anwaltskanzlei. Jack nennt ihn häufig den "Rationalen Richard". Ferner gibt er nun ein schafartiges Geräusch von sich, das sich wie "ba-haa" anhört. Jack behält ihn so in Erinnerung: Er war "fantasievoll, lebhaft, flink auf den Beinen, wuschelhaarig und dünn wie ein Morgenschatten". Nun aber hat er "schütteres Haar, ist recht beleibt und hat eine große Vorliebe für sitzende Tätigkeiten und Bushmills Irish Whisky. Außerdem hat er seine Fantasie, die damals auf Seabrook Island so großartig verspielt war, wie eine lästige Fliege zerquetscht." (Das Schwarze Haus, Kapitel 9)
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