Sie: Inhaltsangabe (Teil II)
Aus KingWiki
Inhaltsangabe zu Sie (Teil II)
- Zu Teil II der Inhaltsangabe geht es hier entlang.
Stephen Kings Roman Sie ist unterteilt in vier ganz unterschiedlich lange Teile, die wiederum in insgesamt 119 Unterkapitel gegliedert sind. Zur besseren Orientierung wurde den zusammengelegten Unterkapiteln in Klammern ein kurzer Titel gegeben – dies entspricht nicht Kings Absicht, sondern ist eine Hilfe für den Leser der Inhaltsangabe.
Dieser Teil der Inhaltsangabe umfasst alle Kapitel bis ab Teil II, Kapitel 18.
Inhaltsverzeichnis
- 1 (Noch Teil II: Misery)
- 2 Kapitel III: Paul
- 2.1 Kapitel 1 – 5 (Die Royal gibt ihren Geist auf)
- 2.2 Kapitel 6 – 9 (Schehezerade für sich selbst)
- 2.3 Kapitel 10 + 11 (Daumenektomie)
- 2.4 Kapitel 12 – 15 (Der Polizist)
- 2.5 Kapitel 16 – 25 (Im Keller)
- 2.6 Kapitel 26 – 36 (Besucheransturm)
- 2.7 Kapitel 37 – 45 (Misery brennt)
- 2.8 Kapitel 46 – 48 (Das leere Zimmer)
- 3 Teil IV: Göttin
(Noch Teil II: Misery)
Kapitel 18 – 21 (Das Notizbuch)
- Paul findet das Notizbuch in Annies Wohnzimmer. Es trägt den Titel Straße der Erinnerung und ist randvoll mit verschiedenen Zeitungsausschnitten, mit denen Annie wenig Erfreuliches aufbewahrt. Paul erkennt schnell, dass es eine Dokumentation von Annies Morden ist (siehe auch 19). Annie hat offenbar ihren Vater und ihre Mitbewohnerin am College umgebracht, sich zur Krankenschwester ausbilden lassen und dann in verschiedenen Krankenhäuser eine wahre Mordserie begangen (näheres siehe Opfer von Annie Wilkes) – in Denver kommt man ihr auf die Schliche, als in dem Krankenhaus, in dem sie arbeitet, mehrere Kleinkinder auf mysteriöse Weise sterben. Doch auch wenn die Jury von ihrer Schuld überzeugt ist, kann man ihr nichts beweisen und muss die Drachenlady, wie die Presse sie getauft hat, laufen lassen.
- Paul glaubt zu wissen, warum sie diese Morde begangen hat: Entweder taten ihr die Patienten einfach leid oder sie kamen Annie irgendwann einmal dumm. Paul liest auch vom Tod eines Anhalters – und stolpert schließlich über seine eigene Vermisstenmeldung, zwei Wochen alt, kurz und knapp.
- Die nächsten Tage verbringt Paul während eines Schneesturms allein und schreibt wie besessen weiter. Immer wieder denkt er darüber nach, wie er Annie erledigen könnte, doch sämtliche Methoden (eine ist die im Film aufgegriffene Idee, Annie mit den Novril-Tabletten einzuschläfern) muss er als zu gefährlich verwerfen. Schließlich bewaffnet er sich mit dem längsten Messer aus der Küche und versteckt es unter seiner Matratze.
- Paul schläft tief und fest, als Annie gegen vier Uhr in der Nacht zurückkommt. Er erwacht erst, als sie ihm eine Spritze verpasst.
Kapitel 21 – 23 (Hobbeln)
- Zwar kommt Paul allmählich zu sich, doch das, was auch immer Annie ihm verpasst hat, macht ihn sofort high. Dennoch flammt kurz Panik in ihm auf, als er sie dort im Dunkeln stehen sieht.
- Annie meint, sie habe gute und schlechte Neuigkeiten. Die gute: Pauls Wagen sei vom Sturm und der anschließenden Schmelze fort getragen worden und würde wohl lange nicht gefunden werden. Die schlechte: Sie weiß, dass Paul sein Zimmer mehrfach verlassen hat, weiß es schon lange, da sie überall Haare aufspannte, um zu sehen, welche davon zerrissen sein würden. Sie behauptet sogar, er sei in der Scheune und im oberen Stockwerk gewesen – Pauls schwache Versuche, ihr zu erklären, wie unsinnig diese Beschuldigungen seien, machen Annie nur noch wütender, bis er endlich gesteht, siebenmal draußen gewesen zu sein, auch wenn dies nicht stimmt.
- Freizügig erzählt Annie von ihrem Mord an dem Anhalter Pomeroy und wie sie seine Leiche wegschaffte. Dann berichtet sie, wie sie – während Paul schlief – das Schloss seiner Tür abmontierte und dort die abgebrochene Haarnadel vorfand.
- Für Annie gibt es nur eine Lösung für das neue Problem, dass Paul immer wieder zu fliehen versucht: In einem Buch hat sie einmal davon gelesen, wie Minenarbeiter Diamanten klauten und danach dafür gesorgt wurde, dass sie nicht mehr fliehen konnten. Man nannte diese Operation Hobbeln – und dies sei nun Pauls Schicksal.
- Während Paul immer wacher wird und Annie verzweifelt anfleht, macht sie sich bereit: Sie hat eine Axt und einen Propanbrenner dabei. Paul schreit immer lauter, als er begreift, was Annie vorhat, aber Annie lässt sich nicht aufhalten: "Keine Bange, ich bin eine ausgebildete Krankenschwester." Sie schlägt ihm mit der Axt den linken Fuß ab; danach brennt sie die Blut verspritzende Wunde mit dem Brenner aus.
- Als Annie mit seinem Fuß in der Hand das Zimmer verlässt, fällt Paul endlich in Ohnmacht.
Kapitel III: Paul
Kapitel 1 – 5 (Die Royal gibt ihren Geist auf)
- Es ist der erste Tag des Sommers, und Paul schreibt an seinem Roman weiter. Doch plötzlich spuckt die alte Royal das T, kurze Zeit später das E aus – die beiden häufigsten Buchstaben der englischen Sprache. Aber Paul wird sich nicht mehr beschweren, denn er ist gebrochen. Wir erfahren, dass er nicht mehr nur noch einen Fuß, sondern mittlerweile auch nur noch einen Daumen hat, denn die Handlung ist einige Wochen voran gesprungen und wird nun im Rückblick wiedergegeben.
Kapitel 6 – 9 (Schehezerade für sich selbst)
- Nach der Amputation seines Fußes kümmerte Annie sich aufopferungsvoll um ihn, verarztete ihn anfangs alle 4, später alle 8 Stunden und füllte alle fehlenden N in die von ihr noch nicht gelesenen Manuskriptseiten – dies alles erzählt sie ihm später stolz, als erwartete sie dafür ein dickes Lob.
- Schließlich beginnt Paul tatsächlich wieder zu schreiben und hat eine erstaunliche Erkenntnis: Schrieb er anfangs nur, um am Leben zu bleiben, später, um sich von den Schmerzen und dem Wahnsinn abzulenken, so ist er nun in den Klauen des Buchs und möchte selbst wissen, wie alles enden wird. Er ist Schehezerade für sich selbst und will herausfinden, wie Geoffrey, Ian und Misery sich aus ihrer Notlage in Afrika befreien.
- Dies veranlasst ihn, über den Einfluss des Schriftstellers nachzugrübeln. Wie er den Leser lenken, ihn in tiefe Trauer stürzen und vor Freude jubeln lassen kann. Paul muss weiter schreiben. Es ist dieses Muss (engl.: the gotta), das ihn vorantreibt.
- Eines Tages geschieht das, was Paul schon lange befürchtet hat: Annie verlangt von ihm ganz beiläufig, dass er ihr das Ende des Buches verraten solle, da sie es vor Spannung nicht mehr aushalte. Paul, der genau weiß, dass er für Annie entbehrlich wäre, sobald er ihrem Wunsch nachkommen würde, sucht nach Ausflüchten und meint, er sei ein erbärmlicher Erzähler, der nur gut schreiben könne – das macht Annie wieder einmal sehr wütend, doch sie sieht ein, dass sie das Ende des Buchs nicht aus Paul herausfoltern kann.
Kapitel 10 + 11 (Daumenektomie)
- Aber Annie bekommt dennoch ihre Rache für Pauls Weigerung, ihr etwas von der weiteren Romanhandlung zu erzählen: Als sie sein Zimmer mit einer Spritze und einem elektrischen Messer betritt, beginnt Paul auf der Stelle zu schreien und sich zu wehren. Erst als Annie ihm androht, ihm die Kehle durchzuschneiden, hält er still, sodass sie ihm den linken Daumen absägen kann.
- Unglaublicherweise kommt sie später mit einem Kuchen in sein Zimmer – in der Mitte des Gebäcks steckt wie eine Kerze Pauls Daumen. Annie verspricht ihm, dass er ein Stück des Kuchens essen darf – und wenn er brav ist, darf er die 'Kerze' übriglassen.
- Danach steigt sein Fieber wieder und er ist eine Zeitlang nicht imstande weiterzuarbeiten. Als es doch wieder geht, stellt Paul schnell fest, dass Miserys Rückkehr bei weitem das beste Misery-Buch ist, das er je geschrieben hat – er ist entschlossen, es fertigzustellen und wenn er am Ende mit der Hand schreiben muss. Dann aber geschieht etwas, was ihn aus seiner unterwürfigen Trance reißt: Ein Auto der Staatspolizei fährt vor Annie Wilkes' Haus vor.
Kapitel 12 – 15 (Der Polizist)
- Ein junger Polizist mit Sonnenbrille schält sich aus dem Auto, und Paul wird klar, dass sein eigener Wagen endlich gefunden worden sein muss. Nach einer anfänglichen Starre, während der ihm durch den Kopf geht, was Annie mit ihm anstellen würde, wenn er jetzt um Hilfe rufen würde, tut er genau das: Er wirft einen schweren Glas-Aschenbecher durch das Fenster und brüllt sich die Seele aus dem Leib.
- Der Polizist reagiert verwirrt – als er Paul am Fenster sieht, konsultiert er ein Foto und sagt erstaunt: "Scheiße! Sie sind es!" Dies werden seine letzten Worte auf Erden sein.
- Von hinten stürmt Annie heran, wie ein Vampirtöter ein Holzkreuz in den erhobenen Händen. Das Kreuz, so weiß Paul, schmückte das Grab einer von Annies Kühen und wird nun zur tödlichen Waffe, als sie es dem Polizisten erst in den Rücken, dann in den Bauch rammt und schließlich noch ein Dutzend weitere Male wie wild auf ihn einsticht, jeden Schlag mit einem "DA!" untermauernd, bis sie das blutige Kreuz von sich wirft und aus Pauls Sichtfeld verschwindet.
- Paul ist fassungslos und weiß nur eins: Er muss sofort in die Küche, sich ein Messer schnappen und sich selbst das Leben nehmen – der Tod ist besser als Annies drohende Rache für seinen Hilferuf. Aber was er sieht, fesselt ihn am Fenster: Der Polizist lebt noch immer und schleppt sich auf seinen Wagen zu. Doch Annie ist noch nicht mit ihm fertig. Paul kann nicht glauben, was er sieht: Annie tuckert mit ihrem fahrbaren Rasenmäher auf den Schwerverletzten zu. Der versucht, seine Dienstwaffe zu ziehen, verliert sie jedoch. Annie überfährt erst seinen Arm, dreht dann und rumpelt geradewegs über seinen Kopf weg. Paul wendet sich ab und übergibt sich auf den Fußboden.
- Mit der beiläufigen Bemerkung, dass sie sich bald um ihn kümmern werde, schließt Annie Paul ein und beginnt gelassen mit den nötigen Aufräum- und Säuberungsarbeiten, wobei sie fröhlich singt. Als sie feststellt, dass Paul sie vom Fenster aus beobachtet, meint sie nüchtern, dass er für den Tod des armen Polizisten verantwortlich sei, da er seine Klappe nicht hatte halten können. Paul, der weiß, dass seine Situation schlimmer nicht mehr werden kann, nennt sie ein verrücktes Miststück, was Annie überraschend locker wegsteckt.
- Sie arbeitet weiter, und Paul hört sie etwas in den Keller schleifen. Als sie in sein Zimmer zurückkommt, ist er sich sicher, dass es nun soweit ist: Annie wird ihn endlich töten, und das ist gut so.
Kapitel 16 – 25 (Im Keller)
- Diesmal jedoch fällt seine Bestrafung vergleichsweise mild aus: Annie bringt ihn huckepack in den Keller, wo sie ihm ein provisorisches Zimmer mit einer Matratze am Boden und einem kleinen Fernseher eingerichtet hat, da sie ihm nicht mehr über den Weg traut. Allerdings beginnt Paul sofort, atemlos um Gnade zu flehen, als sie erneut eine Spritze zückt – doch in dieser Spritze ist ein Schmerzmittel. Das wird er brauchen, denn Annie will ihn erneut für längere Zeit allein lassen.
- Annie weiht Paul ausgiebig in ihre weiteren Pläne ein: Wie sie die Leiche des Polizisten beseitigen und falsche Spuren legen will. Sie ist sich im Klaren darüber, dass bald weitere Polizisten kommen werden, um nachzufragen – sollte Paul wieder nach ihnen schreien, wird sie diese, dann Paul und anschließend sich selbst erschießen. Paul muss schneller arbeiten, um das Buch zu beenden, denn das ist das Einzige, was sie überhaupt noch kümmert. Letztlich lässt sie Paul allein und geht ihren Aufgaben nach.
- Paul nimmt schnell das Schmerzmittel und verbringt eine entsetzliche Nacht im Dunkeln, zwischen Ratten und großen Spinnen und gefangen in Alpträumen, in denen der ermordete Polizist von den Toten zurückkehrt ihn für sein Ableben verantwortlich macht.
- Doch ein Gutes hat dieser Aufenthalt: Ihm kommt eine Idee, nicht für sein Buch, sondern für sein eigenes Leben. Was, wenn er Miserys Rückkehr verbrennen würde? Was, wenn er dies vor Annies Augen tun würde, um sie zu bestrafen?
- Er findet eine Flasche Kohleanzünder und versteckt sie in seiner Hose. Als Annie zurückkehrt und ihn wieder in sein Zimmer trägt, verbirgt er die Flasche unter einem losen Brett, dass er vor einiger Zeit entdeckt hat.
Kapitel 26 – 36 (Besucheransturm)
- Paul schreibt per Hand weiter – und es dauert nicht lange, bis Annies Befürchtungen wahr werden: Zwei Polizisten halten vor ihrem Haus, und Paul verspricht, brav zu sein. Mittlerweile ist seine Motivation für das Gehorchen jedoch nicht mehr nur Angst vor Bestrafung, sondern sein tiefer Wunsch, Annie selbst zu töten. Die Polizei kann sie "nur" ins Gefängnis stecken, aber Paul will mehr – auch wenn er selbst dabei dran glauben muss.
- Mit einer Gelassenheit, für die Paul Annie einfach bewundern muss, bittet Annie die Polizisten in ihr Haus und tischt ihnen ihre Lügengeschichte auf, bis diese unverrichteter Dinge wieder gehen müssen. Paul kennt mittlerweile den Namen des verschwundenen Polizisten: Er hieß Duane Kushner, sein Fall ist ganz oben in den derzeitigen Lokalnachrichten.
- Annie ist überrascht und argwöhnisch, weil Paul tatsächlich nicht um Hilfe gerufen hat, aber Paul versichert ihr, dass er nun auf ihrer Seite und der Seite des Buches sei, das bald fertig gestellt sein sollte.
- Tatsächlich ist es das Fernsehen, das als nächstes ankommt – doch Annie macht kurzen Prozess und verjagt die Reporter mit Warnschüssen von ihrem Anwesen. Nun aber erlebt die Wilkes-Farm einen wahren Besucheransturm: Weitere Polizisten nehmen ihre Stellungnahme zu Protokoll, Betrunkene und Gaffer fahren vorbei und bedrohen die Drachenlady, bis Annie eine mit Stacheldraht überzogene Kette vor ihr Anwesen spannt.
- Völlig aufgebracht flippt sie einmal mehr vor Pauls Augen aus und zerkratzt sich selbst das Gesicht, wobei sie schreit: "Das wollen sie!" Denn sie ist sich sicher, dass alle Leute nur darauf warten, dass sie vor ihren Augen – am besten vor ihrer Kamera – ihren Wahnsinn zeigt.
- Währenddessen schreibt Paul wie ein Besessener weiter, Annie spitzt die abgenutzten Bleistifte für ihn immer wieder neu, Pauls Hand schwillt unter der Dauerbelastung an. Es geht trotz allem gut voran, und Paul kann Annie dazu überreden, nicht mehr weiter zu lesen, damit sie das Ende am Stück genießen kann.
Kapitel 37 – 45 (Misery brennt)
- Pauls letzter Tag in Annies Gefangenschaft bricht an – dessen ist Paul sich klar, egal, ob er seinen eigenen verrückten Plan überleben wird oder nicht.
- Er bittet Annie, ihm für das Ende des Romans die kaputte Schreibmaschine wiederzubringen, angeblich, da er lieber die N, T und E einfügt als mit seiner ramponierten Hand alles schreiben zu müssen. Außerdem hätte er gerne eine Zigarette, da er nach dem Ende eines Buches immer gerne eine rauchte – diesem Wunsch kommt die absurd gesundheitsbewusste Annie nur ungern nach. Natürlich geht es Paul nicht um die Zigarette – er braucht das Streichholz.
- Annie hat noch eine Überraschung für ihn: Sie bringt ihm einen Teller voller Kaviar und verspricht ihm eine Flasche besten Champagners nach der Fertigstellung des Romans. Paul bekommt einen Lachanfall, gegen den er sich nicht wehren kann – die Frau, die ihn verstümmelt hat und bald töten will, verwöhnt ihn wie einen Luxusgast. Zu seiner Erleichterung ist Annie nicht böse, sondern fällt sogar mit in das Gelächter ein.
- Dann ist es soweit: Paul beendet sein Buch und lässt Misery Chastain auf den letzten Seiten nach einigen bangen Momenten letztlich überleben. So weit, so gut. Nun beginnt Pauls letztes Aufbegehren.
- Er holt die Flasche mit dem Kohleanzünder hervor und stapelt Blätter aufeinander; auf dem Deckblatt ist deutlich zu lesen: Miserys Rückkehr von Paul Sheldon. Dann ruft er Annie – das Buch sei fertig.
- Völlig außer sich vor Freude kommt Annie mit dem Champagner herein, aber ihr Lächeln erstickt abrupt, als sie Paul sieht: Da sitzt er, ein brennendes Streichholz über seinem tropfenden Manuskript. Nachdem er ihr feierlich mitteilt, dass dieses Buch tatsächlich das beste seiner Karriere sei, lässt er das Streichholz fallen, und das Papier geht sofort in Flammen auf.
- Annie reagiert genau so, wie er es erhofft hatte: Sie lässt den Champagner fallen und stürzt sich auf die Blätter, wohl um den brennenden Stapel im Waschbecken zu löschen. Dies ist der Moment, in dem die Realität von Pauls Planung abweicht. Er wollte Annie mit der Schreibmaschine den Schädel einschlagen, sobald sie sich von ihm abwendete, doch als er die Royal anhebt, gibt etwas in seinem Rücken schmerzhaft nach und es gelingt ihm lediglich, Annie die Maschine in den Rücken zu schmettern. Annie fällt nach vorne auf das brennende Manuskript und Paul reagiert sofort: Er steht auf und stürzt sich auf Annie. Es kommt zu einem wilden Gerangel, in dessen Verlauf Paul es schafft, Annie angekohlte Papierfetzen in den Mund zu stopfen, sodass Annie beinahe erstickt. Aber Annie ist zäh; als es ihr gelingt aufzustehen, stolpert sie jedoch über die Schreibmaschine und schlägt mit dem Kopf hart gegen den Kaminsims.
- Schnell löscht Paul einen kleinen Brandfleck an der Tapete, schwindlig vor Erleichterung über Annies Tod. Doch zu früh gefreut: Als er gerade aus dem Zimmer kriechen will, steht Annie wieder auf, packt ihn an seinem Stumpf, zieht sich an Paul entlang und beginnt, ihn zu erwürgen. Bald aber verlässt sie die Kraft, Paul kann sich befreien und die Tür hinter sich zuschlagen. Unglaublicherweise sieht er, wie ihre Finger unter dem Türspalt nach ihm fassen wollen, aber er flieht.
- Im Badezimmer nimmt er drei Novril und verliert das Bewusstsein.
Kapitel 46 – 48 (Das leere Zimmer)
- Paul erwacht, und schon ist es dunkel. Wo ist Annie? Ist sie tot?
- Pauls Plan war es, einfach abzuwarten, bis ihn jemand findet, nun aber will er aktiv fliehen und überlegt, dass er sich eventuell aus einem Fenster lassen kann. Sollte er das Haus in Brand stecken? Etwas hält ihn ab: Miserys Rückkehr. Denn Paul hat nur leere Blätter und vorher weggeworfene Seiten verbrannt; das echte Manuskript liegt sicher unter dem Bett.
- Aber auf einmal geschieht etwas Unvorhergesehenes: Er hört ein Auto kommen – die Polizei ist zurück, diesmal mit einem Durchsuchungsbefehlt. Paul wirft eine Keramikfigur durch das Wohnzimmerfenster und schreit nach Hilfe.
- Die Polizisten, die ihn finden, sind entsetzt über seinen Zustand, aber Paul gelingt es noch, die beiden vor Annie (die er stets die "Göttin" nennt) zu warnen, da sie noch immer gefährlich sein könnte. Vorsichtig dringen die zwei Retter in das Gästezimmer ein, und Paul wartet auf weiteres Kampfgetümmel, aber offenbar ist Annie tatsächlich tot.
- Paul bricht schreiend zusammen, als die Polizisten zurückkehren und ihm mitteilen, dass in dem Zimmer überhaupt kein Mensch ist.
Teil IV: Göttin
Kapitel 1 – 8 (Annie überall)
- Neun Monate später.
- Paul hat mehrere Operationen hinter sich und trägt eine Fußprothese. Seine Drogensucht wurde geheilt, aber Paul trinkt zuviel und findet nicht mehr die Kraft zu schreiben.
Dennoch ist sein neustes Buch in aller Munde: Miserys Rückkehr startet mit einer nie dagewesenen Auflage von einer Million Exemplaren. Man bedrängt Paul, ein Buch über seine Erlebnisse bei Annie zu schreiben, doch das lehnt Paul entsetzt ab.
- Das Schreiben fehlt Paul am meisten, war dies doch immer sein Zufluchtsort Nummer 1. Und er kann die Erinnerungen an Annie Wilkes nicht abschütteln. Als er von einem Treffen mit seinem Agenten nach Hause kommt, wartet Annie in seiner Wohnung auf ihn, die Axt in der Hand. Sie stürzt auf ihn, hackt ihm nacheinander beide Hände ab und enthauptet ihn mit einem kräftigen Schlag.
- Dies freilich spielt sich nur in seiner lebhaften Fantasie ab, denn Paul kann die Erinnerungen an Annie nicht mehr abschütteln. Sie ist überall, sucht ihn ständig heim, obwohl er um ihr wahres Ende weiß: Als die Polizisten ihn auf einer Trage aus ihrem Haus schleppten, fanden sie Annie im Schuppen, ihre Kettensäge in der Hand – sie starb letztlich an den Folgen ihrer Schädelverletzung. Ein gerechter Ausgang, findet Paul, da Annies Sturz über die Royal ihr das Leben kostete.
Kapitel 9 – 11 (Das Stinktier)
- Paul will wieder schreiben, unbedingt, nur das wird ihn wieder auf den rechten Weg führen können. Und er hatte da eine Idee ... Auf dem Nachhauseweg sah er einen Jungen, der mitten in New York ein Stinktier in einem Einkaufswagen vor sich her schob. Pauls Fantasie schlägt Purzelbäume: Wo kommt dieses exotische Tier her? Wieso sitzt es in einem Einkaufswagen?
- Er setzt sich ohne große Hoffnung an seine Schreibmaschine und versucht sich an einem ersten Satz. Und es klappt: Innerhalb kürzester Zeit steht die erste Seite, Pauls Finger schreiben immer schneller, und er beginnt, vor Erleichterung zu weinen.
| |||