The Green Mile: Fortsetzungsroman
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Version vom 26. Juni 2008, 18:43 Uhr von Croaton (Diskussion | Beiträge) (hat „Die Problematik von The Green Mile als Fortsetzungsroman“ nach „The Green Mile: Fortsetzungsroman“ verschoben: Monstertitel nervt beim Verlinken!)
Dieser Artikel beinhaltet Kritik und das ist auch so gewollt. |
- 1)
- King übersah einen Flüchtigkeitsfehler in der ersten Fassung von Band VI. Percy wird aus der Gummizelle befreit und trägt noch immer die Zwangsjacke, als Paul ihm das Klebeband vom Mund reißt. Als er dies tut, schreibt King folgendes:
- Percy jaulte vor Schmerzen und rieb sich über die Lippen. Er versuchte zu sprechen, erkannte, dass er das nicht mit der Hand auf dem Mund tun konnte, und ließ die Hand sinken.
- Dies überarbeitete King in einer späteren Fassung und verheimlichte den Ausrutscher auch nicht. In seinem Vorwort zur Komplettausgabe weißt er ausdrücklich darauf hin (siehe auch hier).
- 2)
- Die Buchreihe lief ihm sichtlich aus dem Ruder. Umfassten die ersten Teile jeweils ca. 90 Seiten, so war der letzte Band 134 Seiten lang und noch dazu in einem kleineren Zeichenformat. Auch wenn nirgendwo geschrieben steht, dass alle Teile dieselbe Länge vorzuweisen habe, hätte King besser sieben als sechs Teile ankündigen sollen – ein Indiz dafür, wie wenig der Autor mit der Arbeit an einem Fortsetzungsroman vertraut war.
- Dies hat unter anderem damit zu tun, dass King erst in Band IV beginnt, seine so genannte 'front story' in Georgia Pines auszubauen, mit deren Auflösung er letztlich die Grenzen von Band VI sprengt.
- 3)
- King verwickelt sich in einen deutlichen Widerspruch aus Form und Inhalt, da er für seinen Fortsetzungsroman ausgerechnet den Bericht in Tagebuchform wählt. King fühlte sich in jedem Band dazu verpflichtet, seinen Lesern die Schlüsselmomente des vorherigen Bandes nochmals vor Augen zu führen; in vielen Fällen werden Passagen der vorigen Bände wörtlich übernommen – Höhepunkt ist der Anfang des dritten Bandes, wo eineinhalb Seiten von Band II exakt im Wortlaut kopiert werden.
- Paul Edgecombe aber schreibt ein Tagebuch, ein aus seiner Sicht natürlich zusammenhängendes Tagebuch; wenn man noch berücksichtigt, dass Paul diese Aufzeichnungen mit der Hand zu Papier bringt, was ihm häufig Schmerzen bereitet, dürfen wir davon ausgehen, dass er sich kaum die Mühe gemacht hätte, ganze Abschnitte wortgetreu nochmals abzuschreiben.
Quelle
Hinrichtung in Raten: Stephen Kings 'The Green Mile' – Untersuchung des Fortsetzungsromans über die Problematik der Todesstrafe in den USA (Zulassungsarbeit von Croaton zum Staatsexamen an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, 1999, S. 83-88)
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