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Der Mauervorsprung: Inhaltsangabe

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Allgemeines

Der Mauervorsprung ist eine Kurzgeschichte von Stephen King, die in der Sammlung Nachtschicht erschien. (Die Zwischenüberschriften dienen nur der Orientierung des Lesers und sind nicht von King intendiert!)

Inhaltsangabe

Ein ungleicher Handel

Wie es dazu kam bleibt offen, doch der schwerreiche Gangster Cressner hat den Tennisprofi Stan Norris in seine Gewalt gebracht – die beiden befinden sich sofort zum Anfang der Geschichte in Cressners Penthouse-Wohnung im 43. Stock.
Die Positionen sind klar abgesteckt: Norris hat eine Affäre mit Cressners Frau Marcia und ist dabei erwischt worden; Cressner hat nicht nur Fotografien, sondern sogar Videoaufnahmen ihres Ehebruchs. Aber wirklich wütend ist Cressner nicht: Er liebt seine Frau längst nicht mehr, es ist vielmehr sein Stolz, der einen solchen Seitensprung unmöglich dulden kann. Offenbar ist Norris nicht überraschend in Cressners Gewalt gelangt, da er Zeit hatte, mit Marcia zusammen über diese Konfrontation nachzudenken.
Norris muss für seine Anmaßung bezahlen: Ihm drohen 40 Jahre Haft in St. Quentin, einer Entzugsanstalt, die ihm bereits aus einer dreijährigen Haftstrafe wegen Einbruchs bekannt ist. Cressner erpresst ihn mit dieser Strafe, kann aber für Norris' Freiheit sorgen, denn er hat Heroin in Norris' Wagen platziert – entweder Cressner kontaktiert die Polizei oder seinen Mitarbeiter Tony, der den Stoff wieder entfernt.
Alles, was Norris tun muss, ist einer Wette zuzustimmen. Gewinnt Norris, gehören ihm 20.000 Dollar und Cressners Frau, außerdem wird das Heroin entfernt. Verliert Norris, muss er sterben. Das ist der Deal (siehe auch hier): Norris muss das 43. Stockwerk auf dem 13 Zentimeter breiten Mauervorsprung, der um das Haus herumführt, einmal komplett umrunden.
Cressner lässt Norris einige Minuten Bedenkzeit – doch natürlich hat Norris keine Wahl und muss sich auf den verrückten Handel einlassen.

Ein luftiger Trip

Es ist 20.32 Uhr, als Norris sich auf den Balkon begibt und sich auf den Mauervorsprung herablässt. Sofort wird ihm sein größtes Problem klar: Der starke Wind wird die ohnehin eisigen Temperaturen noch weiter senken und auf unter Null grad drücken – und Cressner verweigert ihm einen warmen Mantel.
Es geht los – in über 120 Metern Höhe kriecht Norris an der Steinwand entlang, und sein Trip wird nicht nur ein Kampf gegen die Elemente und die Höhenangst – nach wenigen Metern attackiert ihn auch noch eine Taube, die ihr Nest beschützen will. Sie pickt ihn über 60 Mal in den Knöchel und legt rohes Fleisch frei.
Doch es ist Cressner selbst, der Norris beinahe erledigt, als er sich aus dem Fenster beugt und einen Silvesterknaller loslässt (im Original bläst er übrigens in eine Faschingströte!) – nur um ihn wach zu halten, wie er fröhlich verkündet. Alledem zum Trotz gelingt es Norris: Nach endlosen 2 Stunden und 37 Minuten kommt Norris wieder auf dem Balkon an.

Der Wettbetrüger

Norris bleibt keine Zeit zum Verschnaufen, als ihm schon jemand eine Pistole gegen den Kopf hält: Tony ist da und führt den erschöpften und durchgefrorenen Norris ins Apartment zurück. Cressner gratuliert ihm klatschend und überreicht Norris die Tasche mit den 20.000 Dollar.
Etwas stimmt nicht, das ist Norris klar. Schließlich kommt Cressner auf den Punkt: Er wird ihn bei der Wette nicht betrügen, Norris hat gewonnen, Cressner steht zu den Konditionen: Norris ist frei, bekommt das Geld und Marcia. Wie er Marcia bekommt, das stand jedoch nicht zur Debatte – denn er bekommt sie tot; Cressner hat sie längst erledigen lassen.
Norris flippt sofort aus. Er wirft die Tasche nach Tony, entringt ihm die Waffe und bricht ihm die Nase. Tony erstickt bewusstlos an seinem eigenen Blut, während Cressner sich nun am falschen Ende einer Waffe wieder findet.
Doch Norris will ihn nicht erschießen: Er bietet ihm eine Wette an ... Und so sitzt Norris nun, um 0.44 Uhr, im Apartment und wartet auf Cressner, der nun dabei ist, das Gebäude zu umrunden. Wird auch er es schaffen? Im Prinzip ist es egal, denn auch wenn Cressner bei Wetten ein Mann von Ehre ist ... Norris ist sich als Wettbetrüger nicht zu schade.